Hitrnberg Don 23tdjar6 IDagtter i?öltfiänto0es Buclj herausgegeben uitb eingeleitet Bon ©eorg ilicbarb Hrufe Vtatcjß Seidig 2)tuc! unb Verlag ötm Pedant iun König!, £jof- uni> ttational-ttljeater, Sonntag ben 21. Sunt ,1868* XTTit aufgehobenem Abonnement. 3um etilen 2Me: Die HTeifierfingct von ITürnberg, Over in Drei Slufjügen fcon 3ttt$aib SSagner. Sßegie: §etc Dr. §aHnjai$3. % er fönen: §ans Sad?s, ©tfujier öett pognet, @olbfc§ittieb 2*0113 fogelgefartg, £ilrf($ner Konröb Itadjtigall, ©pängl« Siytus Seifnteffer, ©<§reü>er Kofqner, 33 adet Saitfyafar gorn, Sinnale^?r Ulrid} (Sulinger, 5Bür?frärr:cr ilngußin iUojer, ©djneibtr fjermamt (Drtel, oeifeufttbe~ Sans Sdfoan.. ©trumpfnrtrf« i}ans 5oItj, ftupfeef^mleb Sfieifteslteg« - §err 33e|. $txx 5Bau[eu>dtt. §err £etnrle5i. $err ©tgl. §err §iJI}eI. §trr glfdjet. $etr SBetrlporfes iQttt $eppe. fetxv $öppl. $err $§om<3. Sjerr ©raffet. V §irr ^aytu ^alttjero.StoIjmg, ein junger Stüter au» ^rsn?«n £err SRadjBaur. Barnb, Sa^fen'S £t§r&u&e...... . $err ©<§loffer. £oa, ^ogner'3 Xocpier.........graulein 2JiaHingex. Hiaabalene, $utt'S Smme........#rau ®iej. €m Küdjtwddjter..........§err gerbinanb Sang= Sfirg« unb grauen aöer gilnfte. «eftHen. Se^rBuöen. SRäbcfcen. Seit Stiitn&erg. Um bic SHtte beg 16. 3a|}r$unberi3. £c£i&ü<§« fmb ju 18 fr. an ber Äaffe $u $c6en. 1* 6 ®ie SßeitlesfJstjä?.? t»on ?^ärt?Serg. ttflftc S5er5nberung tft bie jld) auf ba§ Sßer^öIiitiS a&ifc&en Ss^-S «nb @bcf)en fecaie^enbe. SBeber ber erfte, nodj ber ätoeite ober brüte ©nttourf (aitS beut galjre 1861) toeift bte grofje ©seiit §U3ifd}en beibeit im jtoeiteu Hufgitg auf, uub 6a<$3 ift Gcbdjen ein burdjauS fernftefjenber, faurrt ncUjer fcefannter SKann, überhaupt nur ber ©djufter. ©rft tu ber ausgeführten 5)id)tung fennt er Rogners Sodjter bon ÄütbJjeit an, §at itjreu ©tun für ba§ Schöne getoecft; er liebt fie uub mürbe f;e erfingen; ba ftnbei fldj gerabe jur Seit nod) ber „SRedjte"; ber alte Sföeifter erinnert fldj feinet traurigen ©tiicfS bon „Sriftan unb Sfolbe", bedingt feineä „ßer^enä fiifs' 53ef<$toerw uub enlfagt mit ©edengröfje, bie fidj tu ba§ (betoanb be§ £umor§ ileibet. S)amtt ift bic ganje ^anblung in ein anbereS Sidjt gerücft unb unferem in-nerften (Entpfinben natjegebradbt toorben. Sludj in ber ©djübe-ruug be§ 9Jleifterfingertnm§ itub feiner Vertreter ift bie bittere Ironie, auS ber fjerau§ ber (Snttourf entftanb, einer erlöfenben §eiterfeit getoidjen, unb ba§ ift um fo bebeutfamcr, al§ SBagnct •jitr 3^it, ba er bie $)id)tung boHeubete, inmitten be§ $amprcc um fein Smifttoerl ftanb, aufS {jeftigfte angegriffen bon aller SSell, über bereu SBafju er fidj, toie fein Söaltyer ©tolaing, tü6n unb mit ftol^cr Seradjtung erljebt. 60 feljen toir, bafe fein 93ec£meffer entftanbeu mar, elje ber Sfteifter nodj entfte S3eran= laffuitg gehabt §aite, feine $riti?er lädjerlidj ju machen, unb bafj fein ©pott teineStoegS gegen eine beftimmte *perfönlid)feu (worauf bie S^amengebung im Reiten unb brüten (Sntmurf Ijüt# beutet) gerietet tuar. $)ie bom 16. ^uü 1845 batierte ©ft^e tüljrt ben £itel: Die UTeifferftnger. Somifdje Oper in brei Sitten. @tft er Sitt. @ine Capelle in ber ©ebalbu§fird)e ^u 9£üra= berg, feitioärtö bem ©d>iff jugeJjenb. Gdjlufs ber SSefber — mau prt ba* Drgelnadjftnel. Kirchgänger berlaffen ben 35om. ©in junger Staun nöfjert fief) einem jungen, reichen 33üvger* mäbdje«, — fte tjat ifjn eriuariet uub ermahnt üjn pr SSors fi^i. glüftentbeö, aber leibeufc^aftticfeeS (Sefprädj, meljreremai zmierbrodjen bureg ben XSicbereüttrüt ber Orgel unb buref) Mt SDU SBeiftesfing« cea Dürnberg. 7 ängstlichen Erinnerungen be§ 2ftäbdjen£ pr S3orjid)t, benen btr junge SRann, immer mit einem getöiffen ger&ufchboßen Unge? fiünt, f}(^ hinter eine (Säule berbergenb, nadjlommt, tooburdj ba3 Stäbchen jebeSmal in nidjt geringe ^ein gerat. na$ jeher Unterbrechung ber S(rt beginnt aHmähltä) teieber bie gort? fefcung i^rer Unterhaltung — folgenben ^rtfjalteS: ©er junge pann, (Sohn eine§ berarmten ÜittterS, ift nach Dürnberg ge= tommen, f(dj «m bie Aufnahme in bte Sunft ber SJceifterfinger äu betoerfeen: er liefet glööenb bie ©idjtfunft, unb ift ju biefei £tebe entkommt burch ba§ ^elbenbuch, Söolframä SSerte, u. bergl. hatte fidj bei bem Silteften ber gunft gemelbet, unb bort Neffen Xodjter feunen gelernt; beibe liebten fidj fdjneH. Um bte Softer beteirbt fich aber ber 2fter!er: ber SlTte hat ieboeb &e SBebingimg gefteßt, bafj nur ber bie ©unft feiner Softer er= gelten foKe, ber Bei bem öffentlichen «Singen auf ber 3ohan= niStoiefe — bei toeldjent ba§ SSoI! ben 5?rei§ $u ertennen hat — Mefen erften $rei§ erhalte. S)ie Softer hat bap nod) bie äefonbere Söebingung au§5utoir!en geiru^t/ ba| auch fte SU biefem greife ftbereinfihnmen miijfe. Stuf biefe Sebingung baut ba§ iunge^ $aa? feine Hoffnung. ®er junge Sftann toiU ficö heute "0$ in bie $unft aufnehmen laffen; benn nur afö folgern &irb $ i§m erlaubt, in bem öffentlichen Singen mit aufzutreten. Seforgniffe, Hoffnungen, ©ie berabreben fich ju einem ©teEU fcidjein biefen Sfbenb am §aufe be§ §3ater§. $>a§ abtuen toirb sutch bie §au§^älteriu abgerufen; als bie betben grauen fich entfernen, bemerft bie SCXte ben ßehrburfdjen be§ £>an£ ©ach» — fle ruft ihm halblaut gu: (i^mai^tenb) .,25abib!w (Sr ant? toortet berfdjämt „grau Sftagbalene!" 2)er junge Sftamt ^at v'§ «benfaSg berloren. SRach toöttig beenbtgtent ©otte$bienft treten nach unb nach Jte Stteifterfinger ein. Shnen $ ju ihren Serfammlnngen unb Übungen biefe Nabelte ber IBirdje nach bem ?lachmittag§=©öttegbienfte überlajfen. Liener ber Sfteifterfinger, unter ihnen and) ber öehrburfche be8 §an» Saä)§, richten bie Äapdle zur Sifeung ber Sfteifter her: «Stühle, S3än!e — S8fi<$er — Safein Serben aufgehängt, ufto. Einzelne STceifter treten int ©efpräche auf: man traut bem 6a<$3 nicht recht unb jtoeifeU, ob er e§ ehrlich mit ber ßunft meine. — 3>er Sflte unb tes 8 SU 2Jleifie*f{nge£ sott Jflüjrsberj. Werfer; lauterer fudjt ben Slltcn unbebingt au feinen (Buuftes für feine Brautwerbung §u ftimmen. ©er Site toünfdjt auf* richtig, e§ möge bem 2Jlerfer morgen ber $rei» guerteilt Werben, ©er SÄerfer Jsat SSebenfcn wegen ber ©timme be§ 33oße§, unb Wimftfjt lieber burd) bie Sfteifter gerichtet 51t werben. 2>er Sitte: „3$r Ijabt ja nodj bie (Stimme meiner Xodjter" — er WtE räc&t bont Übereinfommen ablaffen. — #an8 ©adj§ tritt baju: bie SSerfammlung ift bottftüubig; ein= §elner SftamenSaufruf: — bie ©itjuug beginnt, ©er Stlte er= öffnet feierlid) feine 2£bf(d)t, ba§ ntorgenbe 3so§anm§s©ingen jur SßrautWerbung $u benufcen; e£ fönne nur bal Äufetjen ifjrer Sunft bermefiren, wenn fie ab unb 3« bem Urteil beä SSoIfes unterworfen mürbe; beSfjalö foUe cS bie erfte ©timme Ijaben, bie 2ßeifter bie $Weite, unb Wenn beibe nidjt übereinftimmen, fett bie Sraut ben 2lu§fd)Iag geben. 28 er ben erften 5j3rei§ gefüllte , foUe bie §anb fetner Softer erhalten: er WoEe fomit jeigen, bß| bie 3unft audj nod) alte Siitterfitte pflege, ufw. Scan geljt pr Slufitafjme in bie 3unft: ^ute foH baS Sßro&e? fingen ftattfluben. — ©er junge Sftann Wirb eingeführt; et ift berwirrt unb glaubt bor einer ^innefingersSSerfammlung fielen. ~ SRadjbem er gehörig ausgefragt, Wirb er auf bie Qte---fe£e ber 3unf^ berWiefen: bie Beamten Werben ifjnt borgeftellt: .v?an§ ©ad)§ ift für bie Seit ©efe&bemajjrer: er mu& bem jungen ißamt fie borlefen, uitb auf alle ©rforberniffe aufmertfam madjen. §an§ ©ad)» tut bieg atte§ mit Seimtfdjung bon Ironie: — ben 3tteiftetn fommt fein ©enetjmen bann unb Wann bebentlidj bor. (Sr rebet bem jungen Statt fcf)arf ju, fo ba^ biefer aiem-Lid? angftlidj. unb berfdjüditert Wirb. Isnblid) foH fein ^robt-gefang beginnen, ©er Werfer fefjt fidj in ^Sofitur — ein £e{jr= Iing ftellt fidj an bie Safel, um bie geiler anäuftreic^en. — ©er junge Sftann fafet SKut — „in Welchem £one foff id? fingen; bon ©iegfrieb unb ©rimm^ilbe?" — ©ie Sftetfier er-fdjretfen unb fd)ütteln bie Söpfe. — ©er junge Sftann: „9lun baut, im £one SSolframS bon ^ar^iual?" —• 9£euer ©djred, neues beben!Itd)e§ JEopffdjüttetn. — ©er Ißerler: „©ingt, wie'l in ben ©efe&en fietjt, bie (£uc§ begannt gtmadjt" — ©er jung? Iftas« fammelt fidj unb beginnt mit großer Befangenheit, aber fcie SÄci ft er fingt# oon 9» ü v tt £> e r g. 9 ntit fteigenber Segeifterang, einen ©efang auf bag So5 kr SDidjtfunft ufto. ®cr Sfterfer läfjt oft anhalten unb geiler an-(treiben. Qe begeiftertcr er fingt, befto mefjr geljler toerfeen gemerft: §an§ 6adj§ bcobadjtet if»n teiöutfjmfcoll, unb ben Sfterfer mit Jyronie. 3uneJjmenbe SSertoirrung bc£ jungen 2Kanne§; immer meljr geiler unb Unteröred)ungen — enblidj fragt ifjn ber Sfterfer, ob er fertig fei ? „üftod) nidjt, noct) nid)t!" 35er '2aerler — „bie Safe! ift aber fertig \u — ®ie gefjler toerben reicrlid) gegafiü unb ertlört: er ijat toiel «Stridje über bem ge= toö§nüdjen Sßerluft. — ©timmenfammlung unb feierliche &r= Körwtg. „hattet ein!-v ®er junge Sftamt toiH .fiefj berteibigen — in ber «Seelenangft erbietet er ftdfe, no$ einmal ju fingen — "3?idjt3 ba 1" — $an3 <5ad$ toirft fid) bajtoifdjen: er fudjt ben jungen Sftann ju fcerteibigen, — er madjt fidEj über bie 2JMfier Jnftig: e§ entfielt «Streit. £an§ ©ad>5 forbert ben Werter auf, idbft ju fingen, unb er toolte ben ÜKeiier na$ feiner SSeife ab= geben, um 311 fcf;en, toie biele gefjler er ma^en toürbe. 5>er SKerfer toeift itjn boshaft aurüd, — „man toürbe ifjm, §an3 ©a<§3, felbfi p £eioe ge^en, toenn ba§ SSoI! nidjt märe, ba§ ujn fo auf ben §önben trage. ÜTiöge e§ nun mit feiner ^oeterei Ite^en, tote e§ tootte; mit feiner ©cfytljmadjerei ftünbe eS ntdjt oejonbers, ,ba fefit, in folgen «Schuften foU idj morgen gur ^rauttuerbung ge^en. ©orgt lieber, SKeifter 6acfj», bafj meine «suen ie Selben toerben gefdjlofjen. 2)er Sefjrburfdje be§ <&ad)§ fdjliefji ben ßaben nadj bei (Strafe au. grau 3ftagba!ene fjefjt borbei mit einem $orbe: ,,$>aöib!" — «grau Sftagbalene?" ®ie fteeft Üjm ettoa§ §u unb gdjt in i§r §au§. 2)at>ib fceräeljrt'3 unb feufgt baöei. ©er SlUe tefirt mit feiner Xodjter fcom (Spaziergange surifö: fle fe^cn fiel), um ben milben Stbenb §u genießen, noef) einen ^ugcnblic? auf bie fieincrae Sauf öonn £-aufe. Crr madjt fie auf bie 2Bid)tigfeii beS morgenben £age§ aufmerffam unb empfiehlt itjr ben SKerter. 6ie ertunbigt ftcf) fingftlidj natfi bem jungen Spanne unb erfährt ju if)rem ©djrerfe, baji er ber= jungen Sjabe. (Sie ift in größter Unruhe unb 33eforgni§ unb fudjt i^aftig ben SSater §um eintreten gn belegen. „Sßa§ §aft bu benn ?u — „Sßidjiä!" @r gelji üt fein §au§. 'Sie bleibt einen tTugenMid allein auf ber SBant. Sftagbalene fornmt unb beridjiei Üjr, ber Werter oabe \%x begegnet unb fie belogen, fie p bitten, STöenb am genfter §u bleiben; er ioünfcfje iör erft fein Sieb, mit hm er morgen ben ^rei§ $u ertoerben geben!?, als ©tön^ »W ruiftcrfinje« »an Siütafcerg, 1! allem 51t finge«, um tfjrer Stimme gelmfc §u teerben. fterb' Üjm Sterten ©te tft in größter $eiit unb teeif ra<|i, töa§ beginnen; beibe treten in ba§ §au3. — £a«8 ©acSS Sommt öon [einem Spaziergange jitrücJ, — Gr tritt bon bem SJJlafce au§ 6ei ein, fc^tiefet bie untere £üre be§ SabenS «nb toeifi &abib 5«r 9luf>e, nadjbem er ftdj ein Sic^t fjat cmftecfeu löffen. £ann teijnt er fid) über bie Sabentür f)erau§, erquitft fldj ök &ei Suft, bon ber er flc§ nidjt fobalb trennen tann, gebentt be§ jungen 3ftanne8 ttnb berfättt in toeidje, fdjmärmerifdje Stirn-m«"3. ©er ßiebtjaber tritt in einem 9ftantel «nb mit bem $58e« au§ ber Strafte a«f; bie ©eliebte tjat born §enfter au3 fein kommen gefeiert «nb eilt ifirn bcöutfam ««ter itjrer §att§* tör entgegen: „geliebte!" Sie: toci^ aHe§! D, 3§r§abt berfmtgen!" — „3iefe berbirgt ben beliebten fdjleunigft ^ ber £ür unb getjt ber 2ftagbalene entgegen. £>an3 6ad)§ öeoba^tet StHeS. — „@ine Gs-ntfiüjrung ? 3Da§ ift ein ber= Reifet ter Streif, ben ic!j nidjt angeben barf!" — Hftagbalene erinnert bie (geliebte an ben Werter: „Hu$ ba3 uod)!" Sie bittet bie 2ftagb, fid) fiatt ifjrer am genfter 5« jeigen.*) -- SDiefe faßt toege« i^re» SBerfjaltenS: „Sie fofte it)r SQßifsfaHen an be§ SJler!er3 ©efange ju erfernten geben." Sftagbatene toitttgt aus beförderen ©rünben etn. — 2Da3 junge Sftäbdjcn fommt lieber gan^ aus bem &aufe $u bem (beliebten: — ®er ermahnt fte jur gluckt er erftaunt, fte in anberer Reibung ju erbtiefen; fie beichtet Üjm unb fagt, fie erfemte in biefer gügmtg bie SBegfinfü* gung tljret ght^t bon feiten be§ §immel§. — Sdjo« tooßes r9, ®le ®eKcßte unb Sftagbalene oertaufdjen iljre äujjcte Segkitursg Liümetbung], nacfjbem bte ©elteöte i§r angeraten, \a ttify e$erfU$ e® Sendet 3a geigen, als £{ieS aHe« Jena öe£ ®eU£&ten, na^bftn fie au« bem Saufe :urüigef»mmen, »erben.) 10 ®ie Üftetjierfinget »an JRflsnbecg. Stoeiter 21!t. Sßisjjeniuw geierabenb. ©pagiergfinger fommen gitröcf rtaef) §au£. $>ie Silben toerben gefdfjloffen. S)er ßetjrburfdfje be§ ben ßafcert naef) bei (Strafe ^u. grau 2ftagbalene gefjt öorfcei mit einem ßorbe: ,,£)amb!" — „grau Sttagbalene?" Sie fteeff iljm ettoa§ gu «ttb gefjt in iljr §au§. 2)at>ib keraefirt'S unb feufgt babei. ©er Site teJjrt ntit [einer Xocfjter i>om (Spaziergange guriid: fie fefcen fic^, unt ben mühen itöenb $u genießen,, nod) einen &ugeitbüc? auf bie fteinewe San! öorm §au[e. @r madjt fie auf bie 2Bid)tig!eii be3 morgenben £age§ aufmer!fam unb empfiehlt iljr ben SKerter. 6ie er!unbigt ftcf) ängftlidj nadj bem jungen Sftamte unb erfährt j$u ifjrern ©c^rctfe, bajj er bei-jungen §abe. id& tQa§ beginnen; beibc treten in baS §au§. — £an§ Sac£3 !ommt öon feinem S^iergange prücf. — Sr tritt bon bem ^la^e au§ bei fiöfj ein, fdfjliefct bie untere Süre be§ £aben§ unb tecift $)abib jur Slutje, nadjbem er ftd) ein ßtdjt t>at aufteilen laffen. $ann letjnt er fid) über bie ßabentiir §erau§, erquitft fld) an ber ßnft, bon ber er fic^ nidjt fobalb trennen fann, gebenft be§ jungen 3ftanne3 ltnb berfft&t in ioeirije, fd}Umrmertfdje Stirn= mung. S>er Siebtjaber tritt in einem Hantel ltnb mit bem ^59en öu§ ber Strafje auf; bie ©eliebte tjat bom genfter auS teiu kommen gefeljen unb eilt iljm be&utfam unter i^rer §au8~ tür entgegen: „geliebteV Sie: ineifj aHe§! D, 3§r§abt oerfungen !w — Unglücffeliger!-" — 33er$toeiflmt0! S)er geliebte in bitterfter, aufgeregter Stimmung — 51t ber feine ^uttaufäjung über ba§ SBefen ber 3tteifterftnger tote! Beiträgt — $ Sunt tufjerften entf^Ioffen, er toiH bie ©eliebte entführen. — ift borbereiiet, auf bem Verarmten Sdjloffe feiner SSdtes fmb fte ftc^er. grau Sftagbalenen§ Stimme im gsaufe ruft ben Flamen be§ Sftahdjenä —: Siefe berbirgt ben ®eliebten fdjleunigft m ber £ür unb getjt ber Uftagbalene entgegen, §an$ Sati)§ beobachtet 2£He§. — „Sine ©ntfüljrung ? ®a§ ift ein ber= äfteifeltex Streif, ben idj nidjt angeben barf!" — SKagbalene erinnert bie beliebte an ben Werfer: „$Cu$ ba§ noctj!" Sie Rittet bie 2£agb, fidj ftatt ifjrer am genfter ju jetgen.*) — SDiefe fragt teegen i^re§ 3$er§alten§: „Sie falle Üjr SKijjfaKen an beS 3fter!er3 ©efange ju erfenuen gebend Sftagbatene toittigt aitg beförderen (grünben ein. — 3>a3 junge Sftäbc^en fommt lieber S«t8 oug bem §nufe $u bem beliebten: —• SDer ermahnt fie sur Stockt — er erftaunt, fte in anberer fleibung $u erblicEen; fie oeidjtet Üjnt uttb jagt, fie erfenne in biefer gügung bie 95egünfti= 31mg ifjter glu^t bon feiten be§ §tmmel§. — Sdjon tooftei» rat »rL®18 ®eKc5ie "nb Sßagbaiene oertaufdjen i§te öu|cre Skgküung UJeiUtbung], nc^bern bte ©elieöte t§¥ angeraten, \a nid^t e§er f1$ &t$ öenfier 3a jeigen, als fc{3 ber SKecier feeginne! (®ie§ aSe« Unu issa öe£ «ad&betn fie au« bem Saufe jurücfgelpmtaen, »«;btn.) 12 ®{e 23eif£tjfingcr uen #ütn5esg. Jic Siefen, afö bie (geliebte au§ ©ad$? Sßerfftatt b?.n tieften ßiäjtfäein erblidt unb if)t£ felbft erfennt. — „SBir ftnb berloren, ber ©ac&§ bemerft mt§!" ©er Siebfjaber: „$)er fann mein gtinb nic§t fein!" — „grau i£jm nidjt, er ijt ein falfdjer SKamt!" —- „Gr?" — „S)er SSater §at rnir'S oft gefaxt!" — §att§ ©ad)§ berbüftert ba§ Si$i unb ftefft ftdj, al§ entferne er fidj. — ®er ©etiebte: „©et'8 burdj alle galten ber Gibe, burdj Ziagen, ber ©iegfrieb erfcfjlug :c., — ic§ rette bidj!" 2U'§ fie Hd) ber Straße guioenben tooKen, f)8rt ntan baS §ora be§ 9?acbt= matter?: ber (Beliebte, mit tragifdjer (SJebarbe bie §anb an ba§ ©djtoert Icgcttb: „§a!" — S)ie ©eliebte: „5öa§ toillft bu tun; ben 3lad)tU3äd!ter töten?" — ®er 9iadiüöäd)ier beginnt fein Sieb unb !ommt babei bie ©trafje herauf. — „Serbammt! Gin neue» §>inbemi§ !" ©ie aietjen ftdj abermals prüd — 2)er 2ftadjt= toädjter fommt bor, biegt Iin!§ um, am £>aufe be§ Sitten borbei, soo ba§ $aar hinter einem Saume Oerfteit ftel)t, — unb gefjt aö. — 2>er Sfterfer ift bem SKad)ttoädjter in geringer Entfernung nadjgefrfjlidjen: — al§ baS $aar fjerbortritt, um gur gtudjt auf bie ©trafse ju biegen, ftöfjt itjnen ber STterfer auf. ©ie gieljt itjn eiligft $urücS: „Um ©otte§ teilten! ©o fjabert mir unS fdjon berfpätet! '3 ift ber Werter! §tc§, er fottte uns gier nidjt me§r treffen." — „Sftein gobfeinb! f)ier triff er fingen ? 8um STeufel er mit feinem Siebe! üfi- uieber!" — „SarmJjergiger! SÖSiSft bu un§ unglücfiid) machen?" ©ie Mit üjn ab! „Sftodj eine©ebulb! Sftöge er fdjnett fingen, bamt fiub toir frei! Xritt in ba§ £>au§, bamit uns grau 9JtagbaIene nidjt erbtieft" — SDer Stterfer f>at ftd) auf einen fteinernen ©ijs in einer Gcfnifdje Don ©ad)fen» £aufe niebergetaffen, ergreift bie Saute, lugt nacf> bem genfter hinüber. — §an§ ©adj§, ber bie leifeflen Unter* rebungen ber Siebenben genau belaufest Ijatte, Ijat fdjneU einen Sntfdjlufc gefaxt, fein ©djuftergerdi an ben Saben borgebradjt — unb öl§ ber Werfer bie Saute ftimmt, beginnt er, bei ber nun §c2 leucbienben ©laSlugel, an ein Sßaar ©djufjen ju arbeiten. enblidj ber SRerler gu fingen beginnt, fällt aitc^ ©aep mit einem berben ©djufterliebe ein: — ber Werter ftu^t, fä^rt enb-ti<6 toütenb auf unb fdjilt ©adj§. ©ac^§: Er tonne in ber f?.adji nic^t arbeiten, otjne \lq burdj QJefang toadi ju er^alien SHe SKetfterfinger cor. Slüruöerg. $*r Werfer: ,3er it>n beitn fo fpät in bei 2R;adQi arbeiten ijeise Segen alleS £t)riftentum?w <£ad)3: „(5t, fjabe er if)tt itidji fe2&ft lo ftreng um bie neuen Smutje gemannt ? SSoHe er fie §u mors Se" fertigen, mftffe er fdjon bie 9cad)t baju nehmen!" — ©er Werter ift aufjer fid): miß (Sure ©djuljc nidjt. ©djtoeigi u*tb fdjliefjt ben ßaben!" er ftd^ tmeber jum ©Ingen au= tö&t — beginnt 6ad)3 nod) lauter feüt Sieb. $>er Vierter ifi in Seratoeiflung, befonberS ba er nun gcinafjrt, itüe feine ber= ^teuitUcge beliebte jldj nun am genfier geigt. „«Sie glaubt am ®nbe, ba§ rofje ©d&ufterlieb fei mein Sftinnegefang, unb läfjt mtd& [dmiäglidj burdjfaßen! SD^eifter <£ad)§, um bc§ Gimmel! toiKen, erbannt (Sudj mein, fdjtoeigt unb lafet mic§ ru^ig fingen." ^$3: „^e^t fommen bie ©djul^e über ben Seiften, Iajjt feljen, tote tote bietteidji betbe, mit (Eurem ßiebe, unb id) mit ben ®tf>uf)en, jufammen fertig merben fßnnen. ßafjt miefj ficute Sla^t ben 2fterfer madien nad) meiner SBeife, unb bei jebem, |°a§ mir an (Surem Siebe nierjt gefällt, fdjlage idj einmal auf kert Seiften. 9?un fingt mir nur nidjt gar gu gut, fonft ge§i 3$r morgen unbefdjufjtl" — üftadj längerem Singen getjt ber perlet t»oU ^ngrimm ben öorfd)Iag ein: er feerläfst fi<$ auf *>}t ge^lertofigfeit fettteg SiebeS. ßr flefjt, bafj bie toeiMidje %t-fralt noä) ant genfter ift, fejjt fidj unb beginnt ben neuem. — Prüfst SSer^toeiflung be§ ßiebeSpaareg: — S)er Sfterfer fingt. pad$ fcfjlägt bei jebem geiler laut auf ben Seiften; jeber ©djlag Our^u^t ben Werter tote ein SJtcjferfttdi; bie geiler unb ©dtläae werben immer häufiger, am ie ©djutje finb fertig geteorbenl" — fx S^gt fie gum Saben ^erauS. ©er Fe er f er fingt au» Seibeg* träften unb o^ne aßen SCbfafc ben legten öer§, um nidjt untere bto^en p toerben. tad)t bagu überlaut, grau 33fagba= jene fRüttelt tjeftig mit bem ß'opfe, ©abib |atte leife einen ^■aben nadj ber ©tra&e gu ettoaS geöffnet unb nadj „grau i-cagbalene*' fdimac^tenb gerufen: er Jjat fie am genfter erblicfi, ue gab Üjm aber nidjt Slnüoort — er |5rt unb fieijt beit Sfter* ' tote rafenb au§ btnt genfter §erbor unb fc^tagt mit 14 ?:ie Sjteifiei;fi ti38$ »in 9ltiipn5«rg. einem Stemel öuf ben SKcrfcr Io§. Werter unb 2ftagbaient fd)reien um £ilfe. $>ie nödiften Sßac^am flitb nac§ unb nadj be* reitS toad) geworben, an atten genftero nrirb e§ lebenbig, aUmfifj« tidj füllt fidj aud) bie ©trafce: ber 2fterfer prügelt fidj mit £sabib. Sftagbalene ruft bergebenS ©abib bom genfter au§, abplaffen. SMgemciner 5Xufru£}r: gragen unb Soften, ©ad$ ladjt unaufs öörlid): bie ßiebenben in größter SSeraweiflung motten enblidi bte allgemeine SBertoirrmtg jur gluckt bemtfcen unb ftürjen fic§ ist ben Raufen. ©adj3 fpringt fdjneß au«? bem §aufe, fdjloingt ben Knieriemen, mac§t fic§ $lafj, §aut ®abib ein§ über, ber ben Werter loelöfit. (tiefer macfjt fidj fdjleunigft fort.) <2ad)5 ergreift bie beliebte in SftagbaleneuS Reibung beim 2lrm: £>au§, grau 2enc!;/ unb ftöfjt fie in ifsr 6au3, bon toeldjem er fcfjnetl bie £ür aufdjliigt; ben jungen Sftann paeft er ebenfalls: „^ierljer, £>err bitter" — fd)iebt ifjn in feinen Saben unb fdjliefst fidj rafdj mit üjm ein &abib friert pm genfter hinein unb fdjlögt dngftlidj ben öaben ju. S)ie genfter Werben gefdjtoffen. §OXe§ ift fdjuell ru^ig : tnb friß. $>er 3ftoub fdieint §eß auf bie ®affe. $>er Sftadjtmädtfer fommt bon born unb geijt na$ ^inten burdj bie ©äffe unter SCbfingung be§ 5ftac§tmäd)teriiebe&. 2>er SSor^ang fällt. dritter SUt. @ad)3' «Sdmftettüerfftait. $m §inter= grunbe bie ßabentür; feitmdrtS ba3 genfter naß) ber ©träte, grilljer borgen; bie ©ottne firaljlt 'qtil über ©aäjl herein, Welver bor ber müfeig gelaffenen Arbeit im «Stemel jnrüdfs gelernt fi&t; greise 58ü$er um i§u Ijerum, ein Sßud^ auf bem €cf}ofi, mit bem Slrrn barauf geftüfct. 51m feiten genfter ftfct 3)abtb mit ber Arbeit eines *ßaar feibener gtauenfdwtje. — im Skdjbcnfen: ,,©o ginge eS ftirflidj p (Enbe mit bet frönen ©idjtlunf:? 3$, ein ©dmfter, toäre noeft ber einzige, ber im SReidje ber grojjen beutfdjen S3ergangenf)eit atmete? ufto.* 'iO^an prt bon aufjen, am genfter SDabibS, gsau Sftagbaleneuä fd;mad)tenben SRuf: ,,S)abib!" ®abib iuenbet fidj unwillig bom genfter aö. — ©adjg fäljrt fort, über ben SSerfaK ber ^oefie pJjilofop^ieren. SJon aufeen: „$>abiMw SDabib mettbet fidj ani> genfter unb macSt borttmrf£boHe ©ebfirben auf bie Strafe na^ bem erften <&todt be§ gegenüberliegenbe« §cufe§ ju. S5ie äfieijitcftr.get »oti 15 bemerft'3 unb fragt $amb, toaS er treibe? „Mfi bis jnit beu afür mar idj ein ©djufter, unb glaubt mir, biefer «Sdjufter ift ber le^te ^ßoef ber bcuififjen©angeStunft!" $>cr junge 3Kann proteftieri feurig.— ©ad)8: „Qilaubt mir: lange, lange Seit tcirb man fcom Sitten nidjtS meljr toiffen. 3ftit anberen Waffen als mit Siebern toirb man fämbfen: mit SSernunft, mit ^{jilofo^ie gegen ®umm-Seit unb $>lberglauben, ja mit beut le beliebte tritt ein, um toegen ber <&c§u§e Slöcffbratfie nehmen: (Serjett) — fie toitt ©ad}§ mit Sormörfen Überläufen, ber (geliebte berteibigt iljn, er Werter tritt fdjfid&tern ein. ®r ift in großer 2cot, ba tx bie Öbergeugung gemonnen Ijat, ba& er biefe -ftadjt bor feiner ®rtoaf)Iteri burdjgefatten fei. ©r mö#te fiefi be§ gibt er beut ®etoiffen nad), befennt ©ad$ ben 5)iebila^I unb erhält baä Sieb bon ifjm abgetreten. — SSieEeic^t lann ftd) n: — „SSaS fönne tf)m, bem®rau!obf, an bem greife liegen? ©ein Sßetb fet löngft tot, unb in fernem Sttlter nodj ju freien, baS iönne nur einem Soren einfals len." Überwinbung aller 1 S3ebenflid)feiten nimmt ber 9fter= j !er baS Sieb(be3 jungen 3ftanne§) | an. ©ad)3 unterm eift i^n (bo§* I liafx) — Wegen be§ SSortragcS 1 «fto. JSeibe trennen fl<§. — 2 18 ®le SJletfterftnger oon 9iütn&esa. SSerfcanblung. (3ftagbalene fjat ©abiö burdj ba3 gcitficr ettoaS äugeftecft; er tft berföfjnt uttb fommt im geftftaate, fie abholen. „Sfteifter fegnet micf)! &fo mit grau Sftagbatene berföljnt.") ©ie So^anrti§micfe bor bem £ore. ©ie <©tabt mit bem ©tabttore im §intergrunbe. genüge (Heine) lornmen au§ bem £ore. ©ie SBiefe füllt fidj immer me^r unb meljr — im tjalben SSorbergrunbe Sribünen, 3elte ufm. für bie 9fteifterfinger. SSeluftigungen, «Spiele, £änse ufto. ©a§ SSoü fdjart fltf) auf ben ®erüften. ©ie 2fteifterfinger sieben auf: ber 9ftte mit ber Softer in ber SJfttte. StIS ©adj§ auftritt, toirb er bom SSolfe Jubelnb öegrüfet. Sitte nehmen $lafc. ©er Sllte eröffnet bem Solle bie Slbfidjt ber geierlidjfcit; ba§ SSotC lobt fie. ber 9tferfer auftritt, jeigt jldj ba§ SSoÜ ungünftig für Üjn geftimmt. (iv fc^ö^t fldj bor jebem 3agen butdj fein Vertrauen auf ^? Sieb. 9lad) mehreren görmli<$!eiten, beginnt er. ©a§ Sieb ftefjt in auffaffettbem Kontraft ju bem Vortrage. (53 fdjilbert Hoffnung unb S^eifel eine§ Siebenben. ©te SSirtung ift lomtfdj burcfj ben SSortrag be§ 9Jlerler3; ba§ SSoü madjt ftdj über iijn luftig, äifdjt i§n au8 ufto. ©ie 3Äeifterjinger matficn bebenfltd)! 9JJienen; —< bie ©raut berfagt ifjm iljre (stimme, ©er ÜDccrfer, in größter Überraftfmng unb SSerjtoeiffong, bergi&t fidj; toutenb ju d) fann ba§ nidjt; ba§ ift bie Werbung eines Siebenben; tote fottte idj bamit um ein fo fungeg üftäbdjen freien? mürbe ü)m bamit nicfjt beffer geljert als bem Sfterfer," STtte: „Sßer fann benn ba§ öerjauberte Sieb fingen? SBer?* ©er lunge 2)lann in Kitt;rtratb unb 3ttagbalene immer metjr angeregt — „(Ei, toarurn nidjt? Safjt iljn fingen!" tiefem (Streiten beginnt ber junge ^ftcmn, beginnt ba» Sieb unb erfjält ftftrmifdjen 53cifaK. $>ie Sfteifterfinger muffen ifjm ben $rei§ jnfßgen, toeil fie erfennen, er nur ba§ Sieb auc§ gebidjtet fjaben fann. ©te bieten l§m, burdj ©adj§ beftintmt, bie Slufnafyme an. @r entgegnet • „23a§ idj erringen tooHte, bürft $$r mir nidEjt entjie^en; 23efi& be§ $reife§! 2Ba§ $fjr mir fdjenfeit tocKt, ncfjme icf) «idjt an; icf) imU nidjt 2fteifterfinger fein!" £>an§ ©acf>3: „£>o, §o! ©geltet mir bie Sfteifterfinger nidjt!" ©r beginnt in einem tedftigen £mt ba§ Öob ber SDtofterflttgerauttft, ljat6 irontftf), fjalb ernft, ju fingen, fjebt barin if)r ®utc§ Ijerbor unb bad Südjtige, foa§ burdj fie erhalten unb gepflegt toorben ift. S)a= &ur<§ befänftigt er bie Sfteifterfinger felbji, getoinnt fte für fld). Sie unterftüfcen feinen <55efang unb erfennen iljn atö iljren größten $idjter an. ®a§ SSoö ftimmt bem ßobe ©adjfenS bei. 2Jfufit tommt. Ser S3raittäug ift fdjneE georbrtet. 6ad)§ füfjrt bie 'Braut, unb ber gug, Pfeifer tooran, getjt ber ©tabt ju. Wadenbab, 16. 3«Ii 1845. BaflnEt @nbe. Berging' ba§ IjeiPge rSmifdje £ReicO in $itnft, Un§ bliebe bod) bie fjeiPge beutfe^e £unft. £ie pantomimifdje ©jene 93ea er bie Sßerfftatt leer fmbet, tritt er herein: er ift, obiooftl feljr aufgebt, in einem feljr Iei= benben Sitftanbe. ®r Ijinft, ftreeft uitb redt fic$, jueft toieber ju-lammen, fuc^t einen, ©cremet, fpringt teieber auf, ftreidjt flcri bie ©lieber twn neuem ufm. 2tHe3 bie3 ofjne ein fßort tjerbor-Ätngen: nur ba3 Drdjefter begleitet fein Gebaren, gleidj einer Pantomime." SSeitere Skrgleidjungen mit ben fpäteren (£ui-toürfen tofivbett §ier 31t tocit fuhren, e§ fei nur nodj ber t>er-«noerte Site! unb ba3 $erfonent>eraei<$tti§ angeführt: 2* 20 Die SKetfterftnger »on SRÜrnßera. Die ZTCeifterfmger cor. tliirnberg. ©rojje Iomtf$e Dpev tn 3 SHufjügen. $Perfonen. ^ans Sadjs, ©djujier........| Sogler, Ölltcfter ber gunft......>S3afj ^anslid?, Schreiber, Perlet ber $unft . .j Honrab poit Stoljing........£euor an§Iid) erhält ben Vornamen SSeit unb ©to^iug ben ,cin junger Stüter'. 93og= IerS Softer toirb in CEöa, if;re SCmnte in 2ftagbalena umgetauft. ©te SSeaetdjnung „©rofje fomifäe Dper" füfjrt bei SBagner fa§ gifcfjerftedEien" fo. 5)ie Duetten, au3 beiten SBagner bei ©idjtung feiner „2Keifterfingerw betonet unb unbetoufjt gefdjityft fjat, ftnb bei ßfjop angegeben unb jum Seil burd) bie Ünü;erfaI=33ibIiotfjc! äugänglidj gemalt*); jurörgän^ung fei nod) ®eint>arbftein§ „gfirft unb ®id)ter" angeführt, too fic§ ber 2ftamtf!riptbtebftaljl bereits fiubet. ®ie totdjtigfte toar E^rifto^ SSagenfeilS Söertcfjt „SSon ber SDteifterflnger fjolbfeligen Shinft", al§ beutfcfjer 2lnf>ang ju feiner (lateinif^en) Nürnberger ©ijronif 1697 erfdjienen. tjat SSagner nicf)t nur bie Namen ber jtoölf Sfteifter cntnom= men, mandje§ au§ ben 2JleifterregeIn ift jiemlidj toörtlid) in bie S)id)tung übergegangen toie aud) jatjlreidje SunfiauSörücfe unb ^Benennungen. ©o Reifst cS in ber Sabulctur, bie öon SBagner *) SBgL §offmannS „Keiftet SKartin ber Äüfner unb feine ©efeUen", Sir. 52, £agen§ „9iorifa", 3lv. 6213jli, 5Detn$arbfietn5 @$aufpiel arb Sk.r^tnga Dper „£an3 ©ad&3", Sßr. 3215 unb 44S5. 2>te STtei^erfingtx ton iKttrn&erg. 21 %ntli$ nur in Meinte gebraut tourbe, nadj fetner eigenen *tofäei(fynung: *<$in jebeä 2fteifter-gefaitge§ 23ar fjat fein orbentlid) ®em5S, w Neimen unb ©tyiben, burcf) be§ 9fteifter§ 2ftunb orbinirt unb &etoei)rt, biefe foUen äße «Singer, Stüter unb Werfer auf ben Ungern auSmeffen unb ju jaulen totffen. — @in S3ar §at JttetjrentfjeilS unterfdjieblit^e ©efäfc ober ©tud, al§ iriel bereit %id)ter tickten mag. ©in ©efä^ befielt meiftenteilS au§ Steten ©toKcn, bie gleidje SMobeg Ijaben. Ein ©toll heftest etlichen Herfen, unb pflegt beffen (£nbe, toann ein 9Jfei[ter= heb gef trieben toirb, mit einem ßreufclein bemerft ju toerben. darauf folgt ba§ Slbgefang, fo auc§ etliche SSerfe begreift, toelcfjeS Q^r eine befonbere unb anbere SDMobelj f)at, al§ bie ©tollen. 8«Iefct fommt toieber ein ©toll ober £ljeil eine» <$ejäfce§, fo ®et öor^erge^enben ©tollen SJtelobe^ fjat." SSon ben ftunftauSbrörfen, bie Sßagner mit (Erläuterung dotiert §at, teuren bei $aöib unb 93ecfmeffer toieber: ©tumpf ftnb bie einfilbigen, Hingenb bie me^rftlbigen Steinte; SSaifen flnb bie ungereimten, Börner bie ungebitnbenen SSerfe; ©linbe Meinung: unbeutlidjer SCuSbrndt burcf) 2lu§laffung nottuenbiger Sßorte; Saft er (auet) fdjuffenbe Steinte): 2öin ftatt S&ein, Stauen ftatt ©freien; SHebfilöen: leim für feinem, im ftatt tttbem; Sinb unb §art: Sabenx— Säten; Silben: finge fingen; galfdj (SJebanb: aur richtigen SJtelobe^ anberS öebuitbeue SSerfe; Uttrebbare Sßorte: SSater mein ftatt mein Aequivoca: ©teefen (©tob) — fteefen (Oertiefen); ^ifferenj: 2>eib für $>ieb ufto. Sluclj ein ganzes 3Seraeicf)ni§ bon SDieifiertönen (k 5 bt§ 34 •Reime) ^at er ausgesogen, unter benen toir bte ton ©aöib an« Sorten toieberfinben. ©ogar ein mufifalifdieS SJtotiö ift in lc Oper übergegangen: baS 9fteifterfinger=2Xiema, ba§ au§ ben ^Tten 7 3ioten be§ Oon Sßagenfeil mitgeteilten Sangen £one£ v«nrid§ 9Jtügling§ enthricfelt ift. ®ie fianbtoerferlicfje Slrt, mit ber bie 3)idjifunft tu ben Streifen er 8unft betrieben tourbe, erhellt beutlic^ genug au3 ben SJMfier= regeln, beren Xrocfcttljeit un§ bei SBagner nur gar niäjt fo ftarf ©efemfstfein fommt, toeil er fie mit föftlidjem §umor &trm 22 Dte äSietftesfinjjeT uon STtücnkerg. Vortrag gelangen läfjt ober ihnen eine fo poefteboHe Ausbeutung ju geben toeift, bafj fie eine allgemein nteufdjltdje unb tünftXe-rifc^e 93ebeutung gewinnen. S)a§ UnberftänbniS, mit bem beim Erfdjeinen bon SSagner? $)tdjitung ihr bor attem bie Sriti! gegenübertrat, bie bielfad; alle bie altertümlichen ^Bezeichnungen unb Sßamenbilbungen für feine Erfmbung nahm, ift löngft befferer Einficht genügen, unb aud) ba§ ^ublifum hat fid) mit ber Eigenart ber 2tu§brudE§meife bertraut gemalt unb befreunbet. S)a§ bon fachmfinnifcher «Seite fo Jiart angegriffene SBert mürbe bom SSolte fogleich recht erfaßt unb getoürbigt, unb trc£ aller Quertreibereien nahm e§ bon äftünchen au§ bcrpItniSmäfeig rafdj feinen SSeg über bie ©itfjnen. Unb eine SBolfSoper nitfjt nur im fcf)önften unb ebeXften ©inne, audj bie geftoper be§ beutfdjen SSolIeg finb „'Sie SJJfeifterfinger" mit SRedjt geioorben, al§ ein ibealeS SBilb beutfcfjen SSefeitS in Ernft unb ©djera. $ein Jünftlerifcher Seiertag toirb mehr in beutfehen ßanben Begangen, an bem, toenn nict)t ba§ gange 23er?, bodf) bie gefttoiefen=©äene auf ber ©ühne erfdjeint ober toenigftenS ba§ SSorfpiet bie mufttalifdje Einleitung bilbet. Unb mit SßagnerS 2öorten, bie er al§ Erläuterung biefeS gl&n= jenbften aller Dpernborfpiele unb ber tiefergreifenben Einleitung gum britten §ltt fdjrieb, fei nunmehr pm SBerte felbft hinübergeleitet. „®ie SD^eifterfingex sieben im feierlichen (Gepränge bor bem SSoße in Dürnberg auf; fie tragen in ^rogeffion bie ,leges tabn-laturae', biefe forglicf) bemahrten altertümlichen ®efej$e einer poetifdjen gorm, bereit Inhalt längft berfchfcmnben tear. 2>em Vorgetragenen Sanner mit bem SBilbniS be§ hörfenfpielenben Königs ©abib folgt bie einzige toahrljaft boltStümlicfje ©eftalt be§ §an§ «Sachs: feine eigenen ßieber fallen ihm au§ bem Sföunbe be§ SBolteä al§ Söegrüfeung entgegen. bitten au§ bem SSolfe hernehmen toir aber ben idjter, aber nicht ÜStteifterfinger ift. tiefer bricht fich burch ba§ SSolf 23ahn; feine ©liefe, feine «Stimme raunen ber Erfehnten ba§ alte SiebeSlieb ber etotg neuen $ugenä> tite 3Jleifterfi?t3«r so« Slftrn&erg. 28 ja. — (Hfrige Seljrbuben ber SJteifter fahren mit linbifdjer <$t-[^rttucrci bajtotfcfjen unb ftören bic ^erjenäergieftung; c? ent= fWfjt (Sebränge unb ©etoirr. fpringt §an§ an§ ©a<$§!' crföaKt e§ mäc^iig." „Sftit ber britten (Strophe be§ ©tf)uftcrliebe§ ift im Stetten ^tte bereits ba§ erfte SKotiö ber ©aiteninftrumente Vernommen Horben; bort brücfte e§ bie bittere S?Iage be§ reflgnierten 9Jtannc§ toeldjer ber SBelt ein IjeitereS unb energtfcf)e§ Sintiig jeigt; ktefe Verborgene $Iage tjatte Göa Verftanben, unb fo tief toar % §crj von il)r burdjbofjrt toorben, baf? fte ^atte fliegen tooKen, tt«r um biefen, bem Slnfcfjeine nadj fo fjeiteren ©efang nidjt mefir |a pren. gefct (im Sorfpiele be§ britten 3ffte§) toirb btefeS Sftotiv aHein gefpielt unb enttoicfelt, um in Siefignation gu er--fterben: aber sugleidj unb toie au§ ber gerne laffen bie Börner &en feierli^en ©efang ertönen, mit tocldjcm öan§ tigt erreicht e3 bie äujserfte §eiterfeit einer milben unb feiigen Sleftgnaiion.* <5eorg Kid?arb Krnfe. 3)ie SDfoifterfmger t>on Börnberg» ^erfortett. Äaitd 6adj$, ©djufler 93ett Rogner, ©otbfrtjmteb Äuna 93ogelgefang, Äürfdjner Äonrat» 9?ad)tigaH, ©pengier StjtuS «SecfmefTer, ©d&reiöer $rt$ tfofjmer, Söäcfer 93ött!?afar 3orn, 3tnngiejjer Hirtel etfjlinger, 2ßütj!rämer 2luguftin STCofer, Sdjneiber Sermann Ortet, ©eifenfieber Äattö 6^tt)arj, ©trumpftoirlcr Äan# ftol%, Äupfert^mteb QBalf^er oon Stotjtng, ein Junger SRttter au9 ^ranlen Sadjfena 8eJ)rßuße . ®ÜQ, Rogners Softer . . . Sftagbalene, ©oas Slmme . Qctn 9?ad)ttr>äc^ter .... SHtrg« wnb grauen aller günfte. C 2Mb($en. 93ol!. 93a& »a| Xenor 33afj Söafc fetten. leno* fcenor Zeno« Safc S3a& V83a& 2enor . . Zenor . . ©opran . . Sopran . . »aft. £e$r&uöcn. KUrnBerg. Um bie SKitte beS 16. 3a|jr$unbem. 6<$auptafj, Srfter Slufjug: 3m Snnern ber ÄatJjarinenürdj«. 3metter Slufjug: 3« ö«n ©tragen oor ben Käufern Rogners unb ©a$fen§. dritter Slufjug: &) ©ad&fenS ffierfftatt, b) ein freier SBiefenpIan an ber 'Spegnlfc. $>;•? S!e£i«8«rfanten finb in fllantmern [ ] gebellt ?j\e ist feitia ÄiamsawR [ ] fteljenben SSerfe ftnb ni$t lomportittk Dorfptet giftet *2lufjug. ®o8 Snttetc bei Sat^uitnentirdje, in fi^tägem 2)urd?fd?nitt. Cott betn $auptftf)tff, welches lin!3 ab bem $iniergrunbe jn fidj ait3* ftrt? "n?unel&men ftnb nut nocb bie legten Steigen ber Älrcbett« _wtu&cin!e fi$tbar; ben SSorbergrunb nimmt ber freie Diaum oor bem 'or e*n> biefer toirb fpäter burd) einen S3orI>ang gegen baS ®ra!e3 nnj> Neffen gwtfdjenfptelen entwicfelt ftü), com Drd&efter 6e» gleitet, folgeitbe pantomimifd&e ©jene.] ßrfter Sluffriö. S" b« legten steije btt (tjen Uta unb Stagtialene; SBoBJet on ®tol3iug fteljt, in einiger ffintfernung, jur ©eite an eine ©äult fie«^nt, bie Sßlide auf ©x>a Ijeftenb. [®t?a !el}rt fi# roieber&olt feit» Worts naäj bem SRttter um unb ermibert fetne balb brtngenb, Balb fifiö burc^ ©ebärben ftcf) auSbrüßenben Sitten unb ^Beteuerungen |f^tetn unb »erft&ämi, bo<§ feelenooll unb ermutigenb. SKagbalene ctör*$i fiä> öfter im ©efang, um @oa )u jupfen unb §ur S3crfi(§i L ma§nen. — 2113 ber ©Ijoral ju 6nbe ifi unb, wäljrcnb etneS längeren *öeltiacj)fptele3, bie ©emeinbe bem £auptau5gange, meiner lints bem « ntergrunbe ju anjunefjtnen ift, ftc§ juroenbet, um aEmäljlidj bie ßtr&e »*• »erlaffen, trttt SBalt^er an bie beiben grauen, meiere fid^ ebenfalls Bo« i§ren ®i|sn erhoben fcaben unb bem StuSgange fi$ juwenben wollen, lebhaft Ijeran.] ®l)orai kr (gcmttnk. 3ta gu bir ber £etlattb Jattt, SBaltlje* brildt bur$ ©ebärbe eine fcfjmadjtenbe §rage an @t)a snS) totßig betne Saufe nafynt, .lu^ ©sbätbe fu(§t gu antworten; boc| beföätnl fjjjUgl ft« baS 2luge wieber nieber) iL L 26 SMe Snelfterflnges oon Dürnberg. 1. Stufj., 1. Suftr. toci^tc m bem Opfertob, (SBaltljer jäctltc^, battn brlngetiber) gab er uns beg $eil§ ®ebot: (@ua, 2Baltij}ertt f<$ü<§tern abroelfenb, aber fdjneU aleber feelenocE )" l§tn aufö liefenb) bafj toir burety bebt' Sauf' uns freien, (2Balt$er entsüdt, $B$fte Seteuerungen, Hoffnung) feines Opfers »ert gu fern. (@oa, fellg IScijelnb, bann bef$ämt bte Slugen fenlcnb. ©alter bringen*, aber fdjneU fic^ unterbred&enb.) (Sbler Säufer, Grifts Vorläufer 1 (SBaltljer nimmt bie brtngenbe ©ebärbe raleber auf, mllbert fte abei fogletdj mleber, um babur<§ fanft um eine Hnterrebung ju bitten.) Wimm un3 freunblid^ an, bort am glufj 3orbait. C3)ie ©emelnbe ergebt ftdfj. 2lHc5 menbet bem 2lu3gange ju unö »erläßt unter bem !Wa$fpiele aßmä^Iidj) bte Ätrdje. SBaltjjer heftet in §dcl>fier Spannung fetnen S5ltd auf (Sva, welche l§ren @t| ebenfa0S oerlä^t unb, oon SRagbalene gefolgt, laugfam In feine 9iiUje fouimt-2>a2Baltljer ©na fxc$ nähern fie^t, brihtgt er ft<$ geroaltfam buräj bt< Jtlr<$gänger ju lljr.) tt)aiti)er [(lelfe, bo$ feurig au ®»a)]. SSertoeitt! — (Sin SQBortl (Sin einzig SQSortI (fi$ fc^nett ju SJtagbalene ummenbenb). 'ifteht ©rufttudb! @#au! 2BoIjI liegt'« im Ort? ÜtagöaURf. $ergep$ $inb! 9?un Ijeijjt e«: furifcl (gie Jeljrt na$ ben ßird&fiilJjlen jurütf.) Waltycr. gräuleinl $erjeit>t ber Sitte SBritc^! ©ine« su totffen, eine« ju fragen, tvas nid?t müfjt' i<$ ju brechen fragen? Ob Seben ober Stob? Ob ©egen ober $Iud&? Sftit einem Sorte fei mir'S vertraut: — mein gräulein, fagt — Ütag&flltnc (miebes surüdJotmnenb). £>ier tft ba§ 5tuäi. O bie @i>ange! i t> o r. üft Ü r u 5 e r g. 1. 2Iufj., 1. 27 Äagbttltnr. gtel fie tooI)l aß? (©te (jpöt, [am 93oben fu<$enb,] a&ermal3 jwrüd na$ §inten.) ^ toalil)tr. Cb Sid^t unb Suft ober 9^ad6t unb @rab [Stob] ? 11 Ob i<$ erfahr', toonadj verlange, ob t<$ berneljme, tootoor mir graut: — 3ftein ^räitlcin, fagt — ^Ragiißlfttt (roteber äurücfiommenb). 2)a tfl auefj bie®i>ange,— . ^ontnt, tinbl 9^un l?afl bu «Spang* unb iud6. — 0 toe$! ba toerga§ i$ felbfl mein SBud^! (Sie gejjt no$ntaI8 eiltg natf) hinten.) töaltlKt. 2>ieS eine Sßort, 3tyr fagt mir'S ttiefet? £>ie ©ilbe, bic mein Urteil ftrid^t? 3<*, ober: nein! — ein flüd)t'ger Saut: ntetn^rauletn, fagt, (entfd&ioffen unb $afHg) feib3§r f$on Staut? ^ßttgiaUnt (bie njteber jurilcfgeleljtt Ift unb ft$ cor SBalilj« t«*» neist). ©ie^ ba, $err bitter? 2Bie jtnb toir Ijo^geefyrt: mit Sbc^en« ©d^u^e §abt 3tyr @ud& gar befeuert? $arf ben Söefud^ be$ gelben t<$ STJeifier Rogner melben? ®öltl)tr (Bitter, le{benf<$ßfttt$). 0$, betrat iety bo<$ nie fein #au«! ^lag&altnc. ©I 3unfer! 2Sa8 fagt 3&r ba au«! ot Dürnberg eben nur angefommen, 3^r nid&t freunblid) aufgenommen? -jöas tüc^' unb tetter, ©darein unb €>$ranf d^ bot, öerbienf e3 feinen 2)anf? €ua. ®ut ?en<§en! 3Id^l ba8 meint et ja nidtn. , ^ fcon mir suofyl ivünfdjt er $8eric!)t — fa8' W$ f<$neH? — SßerfW i<$'8 bo$ faum! -"l $/ <*& tsör' idj gar fcie im 5£raum! — <§x fragt — ob ic$ f<$on Sraut? 28 f>t« Sftetflerftnge? «on Ulürn&erg. 1. Slttfj., l. Äuft*. Äßg&alfttC (Ijefttg erfdjrocfen, [jt<$ fd>eu umfeljenb]). §ilf ©ott! ©pridji nidjt fo laut! 3fct^t lajj nn« nad? §aufe gefyn; toenn uns bte 2eut' tyier febn! ©aUljcr, fti<$t ety'r, fris idj alle« toetjj! (gu Sftagbalene). 'S ifi leer, bte 2eut' jlnb fort. Jftag&ölctu. 25rum eben mirb mir Ijeijj! — £>err bitter, an anbrern Ort! Cfcaütb tritt auu>arjen Sorfjcinge, [toeldje fo angebracht jtnb, bafj fte ben Borbet» grunb ber SBiüjne nadj bem Äirdjenfc&tff 3« f#r#g abfd&Itejjen,] ju fdjltejjen.) tUaitkr (brtngenb). ■iftcin! @rft bte« SSort! afcib? @t! ®abib ^ier ? €»a ($u Sfliagbalene, [brängenb]). Söa« fag' i$? ©ag bu'8 mir! JHaobalfttt (jerfireut, öfter na<$ $>at>tb ft<^ umfeljenb). §err bitter, toas 3§r bie. Jungfer fragt, ba8 ifi fo leic&tli$ ntd&t gefagt; fürtoaljr ifi Socken Rogner S3raut — €oa (lebhaft unterbrecljeub). 2)o# l?at no<$ feiner ben SBräut'gam erfdjaut. iKagialtnc. 25en 53räut'gam toofyl nodj niemanb fennt, bis morgen i§n ba$ ©erictyt ernennt, ba« bem Sfteifierftnger erteilt ben $ret8. — €t?a (snt§uflajttf$). Unb felbft bie 33raut ifjm seiest ba« $eis. ^ßUbtr (oertmmbert). 2>em Mfterftnget? ®te SKetfterfinge* oott 9tüm6erg. 1. Slufj., 1. Sluftr. 29 (Bang), (getb 3§r ba8 nicbt? $afylt? ßstt (ft<^ oergejfenb). ober feinenI (SkH^errocnbetftdj, in gtojjer Slufregung auf unb a& geljenb, 3»r Seite.) ülögfcalau [(fe^r erfd&roden)]. *-'a§? Otö^enl (Süthen! SBifl bu fcon ©innen? ß»a. ®„t» 2ene! lajj mic& [£>ilf mir] ben bitter getoimten! ^ttgbalettt, ©afyfl: it?n bocfy geftern jum erftemnal ? ®Dö. 2)aS c^en m^r |0 j^netie Dual, p{j t<$ fd^on längfi i^n im 53ilbe falj: — >a8- trat er $idj>t ganj toic 2)aötb nal?'? Äagbalcttt (ljö<$ft oerrounberi). «tfi bu toll? 2Bie 2)aöib? <&>a. S33te 2)a*ib im ©itb. ^GS&aleue,. 5ld)l meinft bu ben £önig mit ber Warfen unb langem Sßart in ber äfteifter ©djilb? &>a. 9ieinl ber, beff Wiefel ben ©oliatlj toarfen, fcftS ©iitoert im ®urt, bie ©djleuber jur #anb: ba$ £au}>t Don listen Joelen umftrafylt, i^n un« äMfter $ürer gemalt. ^ögfcöltne (laut feufjettb). Mr 2>aoibl 3)aöib! UttDÜI (ber hinausgegangen unb iefct wieber §urüd?elm! toüjjt' er'8 nodj nic&t? (acut.) %ir fe$tl ba $at er un« gar toerfetyloffen? 30 5DU Sßetfterfinge* oon 9iüt»ötrg. 1, 2lufj., 1. (aäriHd^ ju SJlagbalene). 3uß $et3 eudj allein! ^agklfttc ([Betfctte,] feurig). 3>a8 treue ©ejtdbil — ($i [2Df?ein,j fagt! 3ßa8 treibt ifyr Ijier füt Reffen? Scroti». 93el?üt' es! hoffen? ®ar erojie 35ing\? $ür bie Sfteifler tyier ricfyt' i<$ -ben föing. J&ag&aUnt. 2öie? ®äb' e« ein ©tngeu? SwiX 9?ut ^reiung fyeut': bei Erling toirb ba foggefprod^en, bei nichts trüber bie £abulatur öerbrccfyen; Sfteifter ünrb, fcen bie $Prob' ni$t reut. ^tagklent. 2>a toäf bei föitter ja am reiten Ot Setjt, @ü$en, fomm, tuir muffen fort. ©altijer (f<§neH flc^ JU ben ^vauen roenbenb). 3u SJieifter Rogner (aft rnid) eu<$ geleiten. * . ißagialenf. (Srftartet ben §ier; ei ift batfc ba. 3BoHt 3§r [anb erfireiten, rüdt Ort unb 3eit ©lücf @uc^ na§\ CSroei ßefjr&uöen Joannen baju unb tragen 89Än!« Se*&»i.) 3e^t eilig fcon Rinnen! ' 8)ati!)cr. Sag fott ic& beginnen? ÜtagkUnt, ' Saft 2)aöib (Sucb lehren, bie ^reiung begehren. — 2)atnbd)en! tyii, mein lieber ©cfeH, ben S^itfer betoabr bier too^I jut @tett'! 2Bg8 gein'8 aus ber fluch' fctoatyr' i$ für bi$: unb morgen begehr bu no$ breitet, trirb beut' ber 3unfer $icr ÜUieifter, (Sie brangt ®x>a jum §ortg»?c».) [(su 2Baltijer)3. ©eb' ic§ eu$ toiebei? SUaltbr? (fg^ feurig). §eut abenb, geten$! — Sleifterfinges oon JlürnBerg. l. ftufj., 2.Suft*. 31 SßaS i<$ toitt toagen, 333te fönnt' idj'S Tagen? eu wein £>erj, neu mein @inn, neu tfi mir alles, toaS i<$ Beginn': (Sines nur n?ei§ id&, eine« begreif' ic$: mit ollen ©innen ®u$ §u gewinnen! mit beut ©d&toert nidjt, mu£ es gelingen, 8*lt es als 2fteijter @ucü ju erjutgen. $ür @ud> ®ut wtb 53Iutl gür Gmc$ 2)id>terS ^eil'ger 3Jtut! (ntft großer SBärme). Sftein §tii, fel'ger ®lut, für GM liefcesljeifge $utl ^«t^alene. ©d?nett Ijeim, fonfl geht'S nid^t gut! (ber SBaltljet t>eru>unberungSt)oII gemeffen). @leid& äfteijler ? O&o! feiel 2Wut! /®*®8balene jte$t @xm raf$ burdj bie S3or$änge nadj fld} fort. wft ftc!j, aufgeregt unb Brütenb, in einen ersten ?at§ebeta?ügw* e¥nfhi^ melden jueor joei Äeljr&u&en oon ber SSanb aJ5 ?ne!jt «e«$ ber 3Jtttte ju gerüdCt $a&en.) 3toeiter Auftritt. meutere ßeljr&ttfceit finb eingetreten; fle tragen unb fteHen 82t?:' fixten aUeS [na<§ ber unten folgenben Slngabe] jur ©i^ung Ht 3Keifierfmger Ijer. Reiter £ct)rbuhf. ®aöib, ttaS fte^? §rflcr feljrbubt. ©reif ans SBerf! ^Setter ffetjrbubc. §ilf uns rieten baS @emex?l 3# eifrigft toar i<3& bor eud) aßen; f^afft nun für eudj: haV anbei ©efaUent 34 ®ie 3K tt fter finge* con SJUrnbetg. 1, »uft., 2. 2luft«. Cin „93ar" tyat man$ ©efäfc' unb ©ebänb'; teer ba gleich bie redbte Siegel fänb% bie ri<$t'ge iftafyt unb bcn regten 2)ral)t, mit gutgefügten „Stötten" beu Sßat redjt ju berfo^Ien. Unb bann erfi fommt ber „Slbgefang"; bafj bei ni<$t furg unb nid)t ju lang unb eudj leinen Reim enthält, bet fd&on im ©tollen geftettt. — 23et ßtte« ba« merft, teeig unb !ennt, tetrb bo& tonet noc$ ni<$t „SDfeifier" genennt. ÖJaltijfr. $ilf ©ott! SSitt id) benn €><$ufier fein? — 3n bie ©ingfunfi liebet füljr mid) ein. Jautii. 3a, Ijätf i$'$ nut fetbjt [etft] fd)ou jum „Singer* gebracht! gBer glaubt too&l, tea« ba3 für -äftüfje mad&t? 35er Steiftet Stön' unb Söeifeit, gat biet an Sftam' unb ,3a$l, bie fiarfen unb bie leifen, teer bie teüfcte attgumall ©et w für je", „lang'" unb „überlang'" Xon, bie „«Schreibpapier"-, „6^tearg=2)inten//'2öeif'; ber „rote", „blau'" unb „grüne" £on, bie „§ageblül?"*, „©tto^alm"», „$engel"*25eif; bet „jatte", ber „füjje", ber „Rofen"-£on;. tcr „furjen Siebe", bet „bergejjne" £on; bie „Rosmarin"«, „@elböeiglein"«2öeif; bie „Regenbogen"», bie „9fad?tigatt"-2Beif, bie „englife&e 3iWS bie ,,3itntrö&ren"-2Beif, ,,frif$' ^omeransen"-, „grün 2inbenblül)"»2Beif', bie „§töf$"-, bie „Salbet"», bie ,,©tiegIi<3"-Seif, bie „abgefetyiebene 3$ielfra§"-2Öeif; ^''^eifterfingetDon Dürnberg. 1. älufj., 2. äuftr. 35 ^ „Serben"», bei „en^aut"-, „treu $ßelifan"»2Beif, (prunfroO) vte «^uttglansenbc 2)ta^"-fficif . .. ^aUfyrr. £>ilf $tmmel! SBeld) entlof £öne*©elcif'! 35a$ ftnb nur bte tarnen: nun lernt fte fingen, toie bte Sfteifter fte geftettt! >seb ä^ort unb £on inu| Härltcfy Hingen, flcigt bte €>timm', unb too jle fällt. o^ngt ni$i ju Ijocfy, $u tief nic&t an, als r$ tie €>timm' erretten !ann; mit bem Htem f^ort, bafj er nidjt fnaßßt; unfc 8^ am @nb' 3fyr ü&erfdjnabM. ®cr bern SBort mit ber ©timnte ja nidjt fummt, nadj be:n Sßort mit bem 3J?unb audj niefit brummt, n^t änbert an „Slum" unb „Koloratur", S^tat fefl nad) te.8 2)?eificrS ©pur; öertocc^feitet toürbct gar irr, Utfort 3^ Q?lt($ imb famt ins ©ettnrr: — U?är' fonß altes au$ gelungen, ta hättet 3§r gar „tocrfuugen!" — ^Vrot} großem gleijj uttb (SmftgfeÜ fßlbfi es braäjt' no$ [nie] nidjt fo treit. oft tdj's berfuefy' unb '8 nic&i gelingt, lt Aie:iem*©d)tag*2Beif'' ber Steiftet mir fingt, (fo«ft> ?cnn b«ut Stmgfer ?erte nic$t £>üfe toeifj, (gretnenb) Utt8' i<$ tie „eitel SBrot- unb SBaffer-SBeif I" — 9iel)mt (Sudb ein 93eif£iel brau, unb tajjt toom 3Reifler-SBa^it! ^enn „©inger" unb „$i$ter" müjjt 3$r fein, e< 3&c jum „SDMfier" fe^ret ein. *t»«Uljcr. SSer ttf nun 2>icf?ter? ^rbrbubftt (»a^rettb ber Arbeit). 2>afcib! fomm|Y ^er? 3* 36 Sie aPleiflcrftRges: so« JRfirttberg. 1. Slufj., 8, Steft*. Scroti) (ju ben ßeljrbuben). '©öltet UUt, gleid)! — (@#nell triebet ju 2Bali$ jttm SSerS audj ben eignen £t>n. Dcroife (ber jtdj gu ben ßeljrbuben geroenbei). 2BaS rnadjt ii)r benn ba? — 3>a, fe&r i# beim SBer!, X>crfe^rt nur richtet ifyr ©tu§l unb ©einer!! — (©r wirft polternb unb Iftrmenb bte Slnotbnungen ber ße^rbuben tn betreff be9 ©emerteS um.) 3fi benn tyeut' „©ingfe^ur?" — bajj i^r'S tötft. ba« Heine ©einer!! — nur „greiung" ifil » SSeifUtftnge; »sn 9Sötn5«sg. 1. Sufj., ä. Slufts, 37 ®l« SeörBuben, n>el#e in ber Stute ber 93ü$ne ein grö&ereS ©crü$ '& r^®R0en «ufgefd&lagen Ratten, föaffen auf S)a»ib3 SSeifung bicS atr*11 Öel'eite unb fteUett bafüc e&enfo eilig ein geringeres Fretter» ® ^ auf; barauf fteHen fie eitten @tuljl mit einem f lernen SßuU ba» baneben eine grofje föjroarje ^afel, baran bie ßretbe am gaben j^fgeljangt mtrb; um bcS ©erttft finb f^toarje Sorbditge angebracht, junäc^fi hinten unb an Seiben ©eiten, bann auc? sorn ganj ju» fammengejogen merben.) $ie Sclirbubfll (mährenb bet Verrichtung). «liier ©nb' ift fcoeb $aüib bet SCXIergefc^ctt'fi, net& &ol?en (gljren [getoiß] ganj ftcfcer er get^t: '8 ijl greiung beut; geföijj [gar ftc^er] er freit, bornebmer „©inger" er fcf>on ft<$ f^relgt! ^(Scblag"-SRetme fefi er inne §at, ''^rm»§unger""2ßeife jtngt er glatt; bis „l?arie»£ritt"»2ßeif !enut er om befi', e fcat ibm ber [fem] Steiftet tyart unb fefi! (STiit ber ©eöärbe §10 ei er fjufjiritte, flc lachen,) . äaöft. 3a, ladjt nur $u! #euf bin i$'§ ni$t; £ln onbrer fteüt jtdj gurrt <§>eridj>t: er toar nid)t „©djüler", ift nidit „©inger", en diäter", fagt er, iiberftring' er; benrt er ifi 3un?er, . unb mit einem ®i>rung er beult o^ne toeit're S3efcbwerben "W Ijter „2Mfier" ju toerben. — 2)rum richtet nur fein ba« ©emer! bern einl _ (Sffiä^renb bie Sehrbuben ooßeub« aufrichten.) ^ttbtn! — £ierfcer! iie Stafel an bie SSaub, ,0 jte red&t beut SD?er!er jur Oanbl ~ (©tdj ju SBalt^er umroenbenb.) \ ja! — t»em „Werfer 1" — frirb (£uci> »>o§l bang? 01 t&m fd&sn mannet SBerber berfang. 38 $ie HHeiflerf inger oon SßüxnBetg, 1. S. Äuft*. hieben $e^r gifct er @u<$ bor, bic merft er mit treibe bort an; teer iifcer fielen geiler berlor, §at bedungen unb ganj beitau! Sftun netjmt (Sudj in adjtt! 2)er 3JZerfer Itac^t. (£)erB In bie $8nbe fdjlagenb.) ($üicf auf junt ä^eifterftugen! SDWgt [3f>r] @ud6 baö träujlein erfdjtoiugen! 2)aö 53lumen!räu3lein au« «Seiten fein, h)iib baS bem $erm bitter fcefc&ieben fein? Ütefel)rbltbttt (toeld&eju gießet Seit ba3 (Seiner! ß?f{§Ioften§abrn, fafftn fl<$ cn unb tanjen einen oerfd&lungenen Siethen um baSfelBe). „5E>a8 Sluinen!ränglein aus ©eiben fein, teirb baö bau £>errn bitter betrieben fein?" <®le SeljrBuBen fahren fogleidj erfdjrocEen auSeinanber, als bie Safrifiei aufgebt unb Rogner mit SBedmeffer einteilt; fte gießen fidb na$ §intcn jurüd.) (£>ie etnric^tuns tfi nun folgenbennajjen Beenbigt: — 3lir ®e^te re£§>* flnb gepoifterte Sänle in ber äöelfe aufgcfieUt, bajj fie einen föjsadjen jQal&freiä na<§ ber SOtiite ju Dilben. 2lm ©übe ber Sänfc, in ber »Kitte ber SBliljne, Befinbet ftdjj baS „(Beutet!" Benannte ©eriifte, roeldjeä 3ii»cr ^ergerid^tet morben. 8ur Unten Seite fteljt nur ber er$öj)te, fatfjeberartige Stuljl [„ber Slr.gftuljl"] ber SSerfantntlung gegenüber, gm §iniergrunbe, ben großen Slorljöttg entlang, fteljt eine lange [nie» bere] S3an! für bie Seljtltnge. — Sffialtljer, oerbriefjlic§ über baS ©efpikt ber ÄuaBen, jjat fic^i auf bie uorbere San! niebergelafftn.) ©rittet Sluftrift. ®OßUft ift mtt »erfmeffer im ®efpra<6 au9 ber ©alrifiei aufgetreten, [aHmafcU# oerfammeln fi<§ immer mehrere ber 2Mfter.] 3)ie 2cl)r* fca&en, [al3 fte bie SWeißer eintreten faljen, ftnb foglei# jurüdgegangfn unk] Marren, ehrerbietig cor ber Hinteren SSanl fieijenb. 9iur 2)at>i* fteUt ft# anfänglich am (Eingang [Bei] ber ©afriflei auf. JSögttCt Qu ©edmeffer). €äb meiner £reue tx>o^I berfetyen; toa$ i<$ benimmt, ifi Qrudj §u nufc: ■ 2Ret jitxfinget uoti Sßtttn&erg. l. Äufj., S. iltiftr. 39 SBettgefang mü$t 31)r befielen; böte <£«<$ als SReijicr £rufc? BtduntjTcr. 2)oc& tooöt 3br toon bem ^ur.ft nidbt iveicf>en, , r — idb fag'S — bebenfliefy madpt; ann ©fcdjens SSunf$ ben 2Berber fireidmt, ^03 nü^t niir meine 9)tofter£rac(?t? Pogntr. gi fagt! 3$ mein', bor allen fingen J?tf an bem gelegen fein? Könnt 3§r ber Softer 2ßmtf($ nid)t jnnngen, modjtet 3br fco^l um fte frein? v ßftfemsjfer, © ja! ©ar toofyU SDrurn eben biti' i$, &si bem ßinb 3§r für midb tyreett, fcis i$ getoorben jart unb fxttig, wnb töie SBcdnieffer grab (Sucfy rcdjt. 3)aö tu' ich gern. ßcAmef« (setfetu). (£r lafct niajt nac^! toeljrt' t$ ba 'nem Urtgemadj»? (ber, als er Sßogner gewahrt, cufgeftaitben unb i^rn ent» ö*2eK8<8ßn0en tfl, »ernetgt ft$ ooc t§m). hattet, 3Kei{!er! SSie! mein 3unlerl ^vt [ud^t uti$ in ber ©ingföuP ^ie? (Sie n>ec$feln SBegriijjungen.) ßtAmtjffr (immer Betfeite [für fl$]). «itünten'8 bie grau'nl 2>o$ fcbledjteS ©eflunfer ®*ft t^nen meljr als att' ^ßoefie. (®* ge$t oerbrief}Itc$ tot $tntergrunbe auf unb ab.) toattt)fr. $te eben bin 1$ am regten Ort. eW idb's frei, *>om Sattbe fort 5Sa« mi$ nat$ Dürnberg trieb, &ar nur jur ännft bie Sieb'. er8aB i$'ö geftern (Su$ ju fagen, veui mu§ t$'g laut ju tünben toagen: 40 95f e SSiejfterf Inger «on Sittrnberg. 1. Sufj,, 5. äfcift*, Hti SRetfierfingex m£$i' id) fein. 6<$ltefjt, Steiftet, in bic 3urtft tutdj cht! (Äunj ßogelgefcutg unb Äonrab SßadjtigaU |inb eingetreten.) Rogner (freubtg gu ben ^tnjutretenber» fiel? n?enbenb), fhm§ $ogelgefang! gteunb ^iadjttgalll §öxi tsoc^, fcelcfy gang befortbxer §aff! 3) et bitter §ier, mix tt>of?lbe!annt, §at bex Sfteifiexfunfi ftdj gugetoanbi. (Xtotftethmgen, SegrÜfeungen; anbere SJleifies tteien r.o<$ baxiU fitdUtttfftl («riebet in ben SBorbergrunb tretenb, für fid*). furi)' i$'3 gu toenben: bo$ follt'S ntc^t gelingen, fcexfu^' i$ bee 2ftäbd?en« ^exj ju erfingen; in ftiffex 9?ad&t, bon t^r mix gcljöxt, eifatyi' tc$, ob auf mein Hieb fte fdjtoBxt. ([@r taenbet fi<$ SBaltijer erbltcfenbl). Sex ifl bei Sftenfdj? jßegne£ (fe§r »arm ju SBalt^er fortfa^renb). (Slaubt, töte rnic^S freut! 35ie alte 3C^ bünft mic^ erneut. fiedunffftt [(immer no<$ für ftc§)]. $r gefällt mir rtidjt! Rogner [(fortfa^renb)]. Sa« 3tyr begehrt, fobtel an mir, (Sud? fei'8 geroä^rt. ßtdumfer [(ebenfo)]. 2Ba$ tritt er &iex? — 2Bie bex 23licf t§m la$t! IPogntr [(ebenfo)]. £>alf id) <£u<$ gern bei be8 ©ut'8 SBexfauf, tn bie 3unfi nun nefynt' i$ (£u<$ gleich gern «uf. ßttfetnfffer [(ebenfo)]. $ottal ©iftug! Sluf ben tyab' a$tl ^fiUbfX [(|u Rogner)]. §abt ÜE>an! bex ®üte au« tiefftem ©emüte! *ts SSH^esfinge* cost KUsnBets. l. Suft., 8. Stuft*. 41 ünb barf idj berat hoffen, ©tetyt beut mix nodb offen, ju toerben um ben *#ret8, bafj Sflietfterftnger id> betfj'? Qbo! gern fad?ti Sluf bem Äopf fie^t fetn Äefidl ^"cgntt, $en föitter, bieS geb' nun na# bei Siegel, beuf ift gretung: tdb ftblag' (£ud& oor; lc^en **te ^e^ftcx ein frifltg Obt. *e ®t«tfletfhtget fhtfc nun alle angelangt, gulefct au$ $ar.S ©a<$d.) ©ott grüß* <&ud), heißer I ^ögelgefang. ©inb lütt beifammen? ^^AinrUcr. 3)^ @ad>8 ift ia ba! ^QjttgalL ©o ruft bie tarnen! (gie^t eine Stfte $ert>ot, fieHt ftdj gut Seite auf unb ^ft laut:) ^retung unb 3unftberatung 8 an bie SDieifler ein' (Smlafcung: bei sJ?enn' unb Sfaun', ob jeber fam, af idp mm au^ alg ici^eittbot'ner, ® tnt$ nenn' unb bin §ri$ ßoibner, . ba, S5cit Rogner? Jö9tur. §ter jur #anb. (er fc^t fu$.) °tt)tier. ^ung SBogelgefang? °9tlgcrattg. @in ftdji fanb. (Cr fc§t jt$.) °%er. Hermann Ortel? rtcl' 3mmer am Ort (®r fe|t fi<$.) *<%er. SÖaltbafar 3om? ^ n* bleibt niemal« fort. «St fe$t fi<§.) **%er. ftonrab ftatitigaH? ^Gctjttgail. Streu feinem ©d?lag. «St fe%i Sluguftin ättofer? ' 42 bck SdücnSfrg. i. Stuft., 3. ilufts. Mtftt. S^ic fehlen mag, «St fe$i fi<$.) ferner. Sftiflau« Sögel? — ©$tt>eigt? ßfrl £t^ri)ubf (»Ott ber »an! auffte$eub). oft trau!. lehnet. ©ut' SBeffrung fcem äMfier! Mt heißer, ©alt'8 ©ott! ÖCt €ft)tbubf. €><$8n 5Dan!! (®r fe^t ftdj imeber nteber.) jtaü)tttr. $an8 @a$8? iPaötö (corlaut fid^ er^ebenb unb auf Sa$3 jeijjenb). 2)a ßcljt Sad)9 (bto^enb ju SJaotb). 3udt bir ba$ §el( ? äBerjeifjt, äfteifter! — 6adj>8 ifi jur 6teII\ (®r fe^t ßotljntr. ©iftu8 93ecfmeffci? ficrkmtjftr, Smrner bei ©ad)«, (wä^renb er fic^ fe$t) bajj ben föeint i$ lern' fcon „blity' unb toad^f'." (®ad£)8 la<$t.) Äfltyntr. Utrid? (Sulinger ? «t^ltngcr. $ier! (®*fi<$.) Äöüjntr. §an8 §ol$? $3itt ba. (®r fefct ft<$.) &0tt)ner. $anö Sdjm>arj? 3d)®crj. Bule^t: ©ott toottt'«! (®s fe§t fi$.) fioiljitfr. 3ur ©ifcung gut unb fcoH bie 3a$l. beliebt'«, toir fd) reiten jur 2M;rtcafyl? Sßgtlgtfang. 2BoI?l e^'r na$ bem gefl. ftduncfftt [(§u Äot^ner)]. ^reffiert'« ben §erm? WAn ©teil' unb Slmt laff i<$ iljm gern. Rogner. 9?id?t bo<§, tyr SteiftetI £afjt ba8 iefct fori, gür tcicöt'gen Slutrag bitt' icfy um8 Sort. (&De ÜReifier fte§en auf, ntden Äot^ner ju unb fefcen ficö miebetJ &t>tl)ner. 2>a8 $abt 3fyr, üWeifto! €tyre<$t! pogntr. 9ta ^ört unb öerfie^t mt$ rec&t! — £a$ fttyöne ^efi, 3ofjanni8tag, i§r toift, begeljn toir morgen: auf griirtcr 2lu', am Sölumenljag, ^Iceitxcxfiriae? x»on 92ürn6er0. 1. Sitfj., J. Sufitt. 43 M ^iei unb Stanj im £uftgelag; cn froher $3rufi geborgen, fcergeffen feiner ©orgen, ieber freut itdj, nne er mag. Singfdjut' ernfl im $trdjend&or tie afteifto felbfl Verlaufenen; nu* iltng unb tlang £>tnau3 junt £ei tl auf offne SStefe giefyn fie bor, bei fetten gejie« kauften; bag $olI fte laffcn lauften e*n greigefang mit £aienol)r. einem SBerb- unb Sßettgefcmg gefiefit finb ©iegeSftreife, Utlb &etbe greift [ritymt] man toeit unb lang, bie (Sabe toie bie SBeife. fc&uf tntet» Oott junt reiben SKann; Ul^ gibt ein jeber, töte er fann, fc muftte \ä) &o§l [Reisig] ftmtcn, toaö i$ gab' $u ge&inuen, bafj ic^ ni$t !am' ju €?<$anb?: ■ - fo §5rt bemt, tt>a8 i$ fattb. — x'n beutfe^en Sanben fciel gereiji, . 9at oft e« mic$ berbroffen, va§ man ben Bürger toentg greift, t5?n !arg nennt unb berfctyloffen: ?n 'töfen, tote an niebrer 6tatt, • e* bittren Kabels toarb ic$ fatt, fcafj nur auf ©cbacfyer unb ®elb r. fein 2J£etf fcer Bürger ftellt. a§ toir im tociten beutfe^en ie'8 gel?' unb fie§', 6»a, mein einjig Äinb, gut Die Mtlfitt (ftrob greift man (Such nod? xoeit unb breit, ben toacften SBiirger Rogner $eit! Sitt üJfljrbubnt (luftig auffprtngeub). tifle 3eit, teeit unb breit: Rogner S5eit! Högelijcfang. SBer möchte ba nidjt lebig fein! 5aö)ß. ©ein Sßeib gab' mancher gern tooljl breinl ffltljncr. 9lu|, lebig' üttannl 3efct madbt eudj 'ran! $ogtttr. üftmt §ört no$, toie id)'8 emfili# mein'! (SDtc 3Jtelft« fefcen ft$ toteber nteber, bte Seljtfcubea ebenfalls.) Sin' leblof ©abe [jielT] geb' id? nit^t: ein Sftagblein fifct mit ju ©eridjt. 3Den ^ßrciS ertennt bie Sfteifierjunft; bo$ gilt's ber fo toiH'8 Vernunft, Slsiftetfitiger ccn f>ärnfeerg. 1. £ufg., 3. auf«. 45 fcajj ob bei Sfteißer Stat fcte SBraut ben SCuöfd^Iag §at. ®tdUnt(Tcr (gu Äot^net geroenbt). eu$ ta§ Bug? c **$n [(Iaut)], SSerftc^ i$ gut, 9X 8ebt uns in be« Sftägbletn« $nt? ^e&me(j>r. ©ejäbrlidb baSl ^öttjner. ©timmt c« uid^t bei, te U>äre bann bei ÜReifiei Urteil frei? Eafjt'S gleid) toäfylen nad? $ergen$ £lel lajjt ben 2Jieiftergefcmg an« bem @i>iel! JNwt. sja^t fo! SBie bo<$? $er[tet>t mi$ red^t! 'eitl tyr SD^eifier ben ^teiö jutyreebt, kie SXlaib fann bem fcertoebren, bodj nte einen anbren begehren; STieiftcxfingcr tnufc ei fein: 'u* tbr frönt, ben foH fte frein. Sö$* (eiljeBt ft<$). ^ ^erjei^t! febon ginget tf>t gu tucit. unb SCRetfterfunfl bef*5n n^i ftet« in [Don] gleicher grunfi; tü r Uen ©um, gar unbelebt, ^on ^cm m toC1^ * % nun toor bent SSolfe geigen, unb ^ ®unß e^rt» *a§t i^r bent tinb bie Söa&l gu eigen, fo r t too^* n^*' bem & toe^rf, «ttt h aU£^ ^l^ter kern tinbe ftcfcer jHmmf« übeiein. fY \ [(unvuljtg burc^etnanber)]. JW $ag ^ bag aäre ^gnj * Sunft mtb 3Keiftertön'l 46 aUSKeijierltngeifOOnfftttjti&esg. 1. *uf|„ S. Sbiftt- Äöiljntr. 9?etn, ©acfts! ©etotfj, ba« $at leinen 6roni @ä6t ifyr bem SBol! bte Regeln $in? SadiJ. SBernejjntt mic(j rec^t! 2Bte iljx bs$ tut! @cfte§t, id6 fenn' bie Regeln gut; unb bajj bie 3unft Regeln &eti>al)r', feentä^ i$ mtcf> felbfl fdjim man#cS 3a&r. 3)od) einmal int 3a§re fäub' t$'$ teeije, fcßf man bic Regeln probier', ö& in ber ©eftübnljeit trägem ©Ictfe i|f traft unb £e&en ftc$ nicfyt fcerlier': unb ob ibr ber Sftatur noc$ feib auf rechter ©pur, ba8 fagt eudji nur, teer nichts n?ei{j toim ber Sta&ulatur. ($He ßeijr&uBen farbigen auf unb reiben ftc$ bi» Öcditneffcr, $ei! tt>ie ftc§ bie SBn&en freuenl Söd}« (eifrig fortfa$renb). 2)runt mod)t' es eu# nie gereuen, bafi jä^rlic^ am ©an!t Sofyannisfeft, ftati baß bas 35o!f man fommen lajjt, Scrab au« §ofyer Sfteifier 2Bolf U?r fel&ft end^ ftenbet gu bem SSoIf. Sem 5Bol!e ö?oüt i§r besagen; nun bödjt' idb, lag' e8 na§', tfyr liefst e8 felbfi eudj> audj fagrn, o& baö i§m gur Sufl gef$a§. 2>afj 35ol! unb tunft glei$ blülj' unb toa<$f, &efleIXt i§r fo, mein' id), £>ans ©a$8. iPogtlgefang. 3fyr meint'8 toofyl red^t! fettjntr. 2)o$ ftel?'« brum faul. Jtadjttgaß. 2Beitn f£rid)t ba« $olf, §alt' i$ bae Sfö«#k Seiner, SDer $unfi brofyt alticeir $att unb Sdfcmaä?, läuft fte bei ©unfi bc« 2$oIfe$ na<$. Sieifietfinjer ©on SRiUnberg. l. Ruft., 8. Stuft*. 47 fi*iex fo bteift: '%nfyauer bietet er meift. "®gntr. greunb ©a$8, toaS i<§ mein', ift fcbon neu: s ^iel auf einmal brädbte 9feu'! — (®r mcnbet ft# ju ben SDieiftexn.) 5° trag' i$, ob ben SKeiflem gefällt J'a° uitb Siegel, fo toie i$'8 gefteßt? (3>te SJieifter ergeben f\c& betfiimmenb.) SD^ir genügt ber Jungfer 2lu8f$lagjHmm\ ß^BtC)[£r [(für ft$)]. e* ©dufter toecft bo<$ ftets mir ©rimm! s<%tcr. SBer fcfyreibt ft$ als Sßerber ein? tn SunggefeH mujj e8 fein. 2Metteid?taud)etn2Bitoer? ftragtuurben&«&J! Äadjg, £en Werfer! 5luS iüng'rem $&&$£ ?4J ^ unb 3fyr mufj ber freier fein, 0 ^$en üjmt ben SßreiS berieten. ®(Amt(fcr. 2lls n>ie aud) i<§? — ©rober (Sefeff! ^ SBege^rt toer ftreiung, ber fornm' jur Stein ' fonanb gemelb't, ber ffreiitng begehrt? *#9#tr. 2ß0^l, 2)ielfter! 3ur StageSorbnung fe^rt! Unb nefymt üon mir Seric^t, toie i$ auf 3Reißetyfli$t einen jungen bitter em£fe§le, unh ^er [tofinföt], baf man* tyn legale, ^ . ^eut' als SDceifterftnger frei'. — ?n Sunfet [bon] ©toljing, fornntt herbei! ®l%r (tritt $en>or unb uerneigt fi<§). ^a^mt(Fet (für fic^)- 7J* mir'« bo$l ©eljt'8 ba binau«, Söeit? (Sau*.) '^n> i$ mein', gu tyät ift'8 ber .Seit. £ lc -Slctpcr [(burd&etnanber)]. n Sali ijj neu, — Sin föitier gar? 48 »te SReiJtetfittger oou Siüsn&erg. l. Siufs-, s. Slufir, €>©8 man ftdj fteun? — Ober tofti' ©efafyx? 3mmerbin bat'S ein groß' ©emidjt, bc| 2fteifiei Rogner für tön fürtet. fjtfijn«. 6oH uns ber 3un!er toillfommen fein, |tti>or mujj er roobl oernommen fein. I'ögntr. hernehmt mi$ n>ol?i [tyn gut]! 2öünf$' 0 il>m ©lüdf, nt&t bleib' iä? fcodj hinter ber Siegel jurücf. £ut, SWeifitex, bie fragen! ÄcÖjnft. @o mög' uns bex 3unfer fagen: ifi ex frei unb e^rltc^ geboren? pogntt. 2)ie ^rage gebt öerloren, ha idb eudb felbfl beff' Söiirge fiel?', bafj ex aus frei' unb ebler @b': öon Stolging SBaltber aus granfenlanb, na& ©rief unb Urfunb' mir »oblbelannt. tll« feines ©tammeS letjter rofj $eriie| ex neuli<$ £>of unb ©d?lojj unb gog nach Dürnberg l?er, baf* er bier ^Bürger mär\ Amt ([er [(jum 9ia$&ar)]. Sfteu 3nnfer=Unfraut! £ut nic6t gut. tadjttgall [dam)]. greunb Rogners SSort ©eniige tut. Saö)ü. 2Bie längft öon ben 9fletftern befctyloffen iß, ob #err, ob Sauer, bier nichts befd?iefjt: bier fragt ftcb's nadj> ber Äunfi allein, &ex toill ein äfteifterfmger fein. Eöttjnrx. 3)rum nun frag' ic& jur ©teil': meld)' ÜNetfterS feib it?r ©efelT? ÜPalüjcr. §Xm Hillen £>erb in SGßinterSjeit, &fnn ©urg unb $of mir eingefdjnett, emji ber 2enj fo lieblich la$t\ »an fJüsnSesä, $&?!•, 3- Safts. öjie ?r balb froöl neu erB>a©i, altes ®u$, oom Hf?r. öetmac^i, gab ba§ mit oft $u lefen: ^£tt ^Baltbex doti bei SÖogelmeib', bei ift mein Sftetfter gemefen. (£in guter Sfteifier! ßedunejlsr, 2)ocb lang' fdt?on tot: *bfc lehrt' iljn bei roofjl ber Regeln ®ebot? ftcttjn«. 2)o$ in meldet ©dmP baö ©ingen rnocfyf @ud? ju lernen gelingen? altert« SBann bann bie glur oom groß befreit ^b toieberfebrt bie Sommerzeit, einft tn langet SGBinternadjt alte SBud> mit funb gemalt, ^ f^allte laut in 2Balbest>xacbt, ba« Ijört' id> bell erfltngen: ^ SBalb bort auf ber $ogeln?eib\ ba lernt' id) audj ba$ ©ingen. ®tdunt|Jer. Ofyol SSon ^tnfen unb SReifcn lerntet 3l?r SfteiftertDeifen? |mag] &a]1Ii ß)0^j ail(^ tarna^ feil«! ^oacigrfang. 3u>ei art'8* ©tollen fafjt' ei be da. fi?ötmt|j[tr. 3br lobt ifcn, Sfteiftex $ogelge?«mg? toetl er com S3ogel lernt' ben ©efang? ftotbllCT [(beifette 3« ben ®letfttxn)L ?a® meint i§r, äfteifterV ^rag' id& nocfy fort? bünft, ber 3un?er tji fel?l am Ort. 2>aS mirb fidb bälblidb geigen: Senn rechte Äunft ibm eigen unb gui er fte bemäljrt, tt>a8 gilt'S, toer fte ifcn gelehrt? r^8th«Cr (§b ©alt§et), Steint, Gunter, 3§r in Sang' unb SDicfcf ^csn#s« 4 50 £}i« 3JUif*«sfinä«s osr &ü;tt&esg.. i. Issfi*, s. (Su$ red6tli$ unterliefen, unb &oHi 3$r, ba{? Im 3unftgerii$t gitm äftetfler toir @ud& liefen :J ©eib Bereit, ob (Sud) geriet mit neuer grinb' ein 2fteifterlieb, na$ 2)icfyt' unb Sßetf @u'r eigen, jur ©tunbe jel^t p. geigen? HJaUijtr, 2Öa§ SBinternac^t, toaS SßalbeS $rad)t, toa« 33uc$ unb £>ain mic$ toiefen; »a§ 3)i$terfange8 3Bunbermaä)t mir beimlidj tooßf erfcpejjen; fraS Joffes ©d&ritt beim Sßaffenritt, toaS föeifyentanj bei heitrem ©$anj mir jtunenb gab ju lauften: gilt es beS 2eben8 ^ödjflen 'ißreis um €>ang mir einjutaufc^en, ju eignem Söort unb eigner SS elf' toifl einig mir e8 fliegen, als äfteijterfang, ob ben i$ toeijj, euc^> iäfteiftern ftd^ ergießen. Äedunelfsr. (Sntna&mt i§r tuas ber SQSorie ©cbrcoS? Upgeigcfang. @i nun, er toagt's! Üßdjttgal äfterftoiirb'ger ^att! Horner. 9fam, äfteifter, roenn'8 gefaßt, toerb' bas ©emerl beftettt. — (gu Steiget.) Bä^lt ber £>etr einen §eifgen ©toff? ©alttjer. SSa8 fettig mir, ber Siebe panier f$fting' unb ftng' i<§, mir ju §ojf. &ötl)i«r. $>a$ gili uns föeltüd^ ©rum aSein, &ie SReifterfinger Küru&erg. 1. SKufj , 3. Slufit. 51 Werfer SBectmeffer, fließt (Sitdj ein! SedimcITfr (er$efct ftdj uttb fc&reitet tme wiberroiHig'bem ©emerlejiO. ®in fcmrc« 2lmt, nnb I)eut gumal; JvoM gtbi'8 mit ber treibe manche Dnat. — (anb aufgehängte SCafel „Le;»a Tabulaturae" £erafcgensnmnen unb galten fie Äoiijnet cor; btefet Uen barauS.) *'^in jebeS 2fteiftergefange8 23ar ftelT orbentücp ein ©ernäjje bar au§ nnterfdj)iebli#en ©efätjen, ^'it feiner joH beriefen. £tn ®efs§ beßept ans gtoeenen ©totten, ^ gleid&e üMobet fjaben fotteit; i* 52 $ie SSetfUsflngss »on 3?ütrt5esg. 1. Sluff., s. ber ®toßf aus eiliger SBerf ©ebSub', ber $er8 pat [f]etnen föeim am (Sub'. ^Darauf [fo] erfolgt ber Slbgefang, ber fei ente^ etlidj>' 5?erfe lang, imb §ab' fein' befonbre belobet, als nidbt im ©tollen gu fittben fei. derlei ©emäfjeS mefyre 93aren foU ein Jeb' 3Mfterlieb bemalen; tmb toer ein neue« Sieb geriet', baö über fcier ber ©tlben nidjt eingreift in anbrer SDfcifier SDßcif, beff Sieb erroerb' ft<$ 2fteifterj>reis.// — (®c gtBt »te £afel Den £e$r&uöen juriief; fciefe Rängen f,e auf.) ftun fetjt (Sud) in ben ©ingefht$U tUttlti)« (rntt etnem Stauet). •f>ier — in ben ©tuljil? jß.otl)tur. SBie'8 S3rau<$ ber ©djml'. UJaltljcr (ßeftetgt bett©tuijl unb fefct fi$ntU2Btberfh:t&?n. sSetfeÜt). Früt btd?, ©eliebte, fei'« getanl j&ötyncr (fei>r laut). 2)er ©änger fl^t. üetknuffer (unft<$t6ar im ©einer!, fe§r grell). fanget an! föalÜjet [(nad) etntger Sammlung)]. fanget an! ©o rief ber Senj in ben SBalb, bafj laut e« ifyn burdb^aüt; unb rote in fern'rcn Steffen ber $aß öon bannen fliegt, fton röeitfyex nafyt ein ©djroetten, baS mächtig nä^er $ic§t; es fcferoiöt unb f$aEt, es tönt ber göalb feon §o!ber ©timmen ®emenge; ä Steides!ittgec t>sn 5lfitn6«rg. l* &ufg., 3, Sluftt. 53 nun laut unb IjeiX fdjunt nab' jur 6telP, fc>ie »acbft ber <&tibtt>aft! SStc ©locfenfyafl crtofl be$ Rubels ©ebränge! ©et SBalb, tote balb antwortet er bem Sftuf, ber neu ü?m 2eben fd^uf, fiimntte an bas füfje genseslieb! — (®lan tyört au# bem ©enter! unmutige ©eufjet be3 3RerJer3 unb §*f« auftreiben nttt ber Äretbe. Sludj 2Balt$er bat e9 gerbet; uä$ turger Störung fä^rt er fort.) 3n etner ©omenljeden, fcon Weib unb ©tarn berje^rt, nxufjf er jtdj ba öeefieefen, ber SBinter, ©rimm«bett>c§rt: fcon büctem 2aub umtaufet er lauert ba unb laufest, toie er baS frofye ©ingen ju Sö&aben fönnte bringen. — (ffit fteljt t>om ©tu&le auf.) ©cd;>: fanget an! ©o tief e8 mit in ber [bie] ©ruft, als- nod) t$ »on Siebe nidjt toujjt\ 3)a füfylt' t#'3 tief jtty regen, als föecft' e« mi$ au? bem £taum; mein $erj mit bebenben ©ärtägen erfüllte beS ©ufenS 9?aum: baä 53lut, t§ toattt mit Slttgetsalt, S«fs^ttelU fcon neuem ©efii^le; t>4 ®i«ST{ elfte« finge* »ssn^ürnSetg. l. Slufg., s. SSuf.;. au« toanner Sftactyt mit Üfcermacfct fd&fcnßt mir $um Tim bei ©eufjer §cex im u>ilben Söonnegetbü&le: bie Sruji mit 2uft antwortet jte bem SRuf, ber neu tlji Men fc^itf: ftimmt nun an ba§ l)etyre Siebegltebl UtflitttffFfl: (tbet immet unruhiger getocsbejtJ b«n Solang auf-reijjenb). @eib 3fjt nun fertig? 3®a!Ü)cr. 2öie fraget 3fyr? ßtdmtfjfer. äftit ber $afel irarb id? fertig fcfcier. ('Sc §8U Me 8an3 mit Ävcibcfitri^cn fccbesfte £afel §erau3; ble P.eift?? Breden in ein (Mächte* ouä.) IDaltljer. .£>8rt bod)i £u meiner grauen Sßreiö gelang' i# jc^t erfi mit ber Seif. ßCitmfJfcr (ba8 @emecl »evlaffenb). 6ingt, &o Ö^r fcolltl £ier fya&t 3§r bertan. — 3$r Sfteifier, fd^aut bie ütafel eudj> an: fo lang' idj> W, toatb'ö ni$t erhört; ic§ glaubi'S nicfyt, toenn iljr'S all' auä? ftf;t»ört! [(2>ie SReifter ftnb toi 2lufi"ianb burdjjetucmber.)] iSJaU^cr. ©riaitbt i^r'S, 9Keifter, bajj er tnid? pxt? ©lieb iffe bon allen unge^ört ? fJcgtur. @in SBort, §err Werferl 3tyr feit gereift! ßtdimeffew ©ei 2fter?er fortan, tbex barnadj» geijt! $o<$ baj? ber [bitter] Sunler §ier berfungen bat, fceleg' i$ erft no$ bor ber 2fteifier föat. 3t»ar toirb's 'ne Ijarie Slrfteit fein: äUifteifisger »on SRimiBesg. l. 2(ufj., 8. Sluftr. 5S JV'O Beginnen, ba &o ntd^i au§ nod) ein? Bon faifcper 3a§I unb falfcfyem ©eBänb' f^toeig' f$on gans unb gar; §u !urj, ju lang, toer ein (Snb' ba fünb'l SBet meint fyier int (Stnfi einen 93ar? *uf „blinbe Sßeinung" Hag' ic§ allein: jagt, tonnt' ein ©ton unftnniger fein. Äctjme heißer. 2>can ü?arb nid&t fing! 3d> mufj gcfte^n, «in @nbe ?onnte !einer erfe^u. 6edunc{ftr. Unb bann bie SÖeif'! Söeldö Me§ ©efretf' aus „Abenteuer"», „blau 9tittexfi>orn"«2Beif% „boy Staunen"* unb „ftolj 3itngling"»2:imt S$tl)nfr. 3a, i<$ Serftanb gar nichts babon! ß*dmtt(T*r. tein Sl&fafc teo, fein' Koloratur, öon SKelibei audj> nic^t eine €>£url Ölt MdfUt (flnb int »ö^fenbett Sfufftanb Begriffen). ©rtri «nb foljj. ü®er nennt ba8 ©efang? JRoftt unb £ad)tigall„ '§ toarb einem bang! fcögelgcfang. ®itel D&tgefdjinber! Jörn. 2ludj gar nidjts bafyinter! totyner* Unb gat bom €ingjht^I tft er gedrungen! €c£kmfpr. SBirb erft auf bie gfe^lerprobe gebrungen? Ober gleich erflärt. bafj er öerfungen? ^ßd)5 (be* t>om Segtnne an SBaltljer mit wti^fenbem Stufte ju-fs&öti, fepreitet uor). valt! äfteifter! 9?ia>t fo geeiltl jeber eure Meinung teilt. — 3>e8 SRitter« Sieb unb SBeife, fn fanb i<$ neu, bcc£ nic^t fcertoirrt; Derltefc er uufre ©leife, föritt er bo& feft unb unbeirrt. Söcßt i§r na<§ Regeln meffen, fcci ni$t naö eurer Regeln Sauf, 58 9tet$exftn$*g s&n 9?$«n&evg. 1, §£üf§v 8, Staffen fce$ eignen €>)>ur öergeffen, fü$l boöon erfi bic Regeln auf! tiutunefftt. ©d)on reä?t! S^n §3rt i§i'g bo$; t>eu ©tümpern öffnet ©aefy« ein £od), bo au« unb ein rtadj Setteöen ilji SBefen leidet fte trieben. ©ingei bem Stfolf auf äftarft unb ©äffen; §ier foirb nad? ben Regeln nur eingelaffen! Bßdja. £>erx äftetfer, roa« boc$ folcfy ein ©fer? 2BaS bo$ fo aentg föul)'? ®u'r Uneil, bitnft miefc, märe reifet, hörtet 3$x beffer ju. 2)arum, fo fomm' ic^> je£t junt ©d&tufj, bajj ben Sunfer man ju @nb' Ijören muß. Bf&mtj[er. ®er äfteifter 3imft bfe gange 6(Suf. gegen ben 6a$S ba jtnb ß>ir [jle] Sftuil. $«#$, $ertyüf es ®ott, tt>a§ id? bege§r?, baf ba« ni$t nad? ben ®efe$en toSr'l SDocp ba nun fieSjt gefd?rieben, bti Sfterfer »erbe fo beftellt, bafj roeber #ajj noefc hieben ba« Urteil trüben, ba« er faßt: (Stebt ber nun gar auf $reier«fii$en; tote fottf er ba bie Suft nicfyt biifjen, ben Sfce&enbufyler auf bem ©tufyl §u f^mäöen uor ber gangen ©cfyuf ? (Sauger flammt auf.) Üadjtigail, Sfyr gebt gu weit! jgjjtfwcr* $crfönlid&!eit! |)ögltcr [(gu ben äJieiftern)]. Sermetbei, ÜKeifter, jgttifl unb ©trettl ießtaufar. <äit &a« flimmert'« bsd? äfteijkr 6a^frä, raf £>a£ für §üfjm id? ge^ ? • Sfcie 2lti$«t?inge* »on Sßürn&evg. 1» SSuf}., S. sKufic. 57 üHejü' er btob lieber ©otge jlcö toadjfen, bajj mix nicbts btiitf' bie ©odj feit mein ©cbufler ein großer ^oet, gar übel es um mein ©djubtoerf fte^t; ba fefyt, tuie es fdjlappt unb überaß flapbtl SIE feine $erf unb fl^etm' liefi' icb tbm gern babetm, §iftorien, ©piel' unb ©cbroänfe bagu, brächt' er mix morgen bie neuen (Itap ft<$ Ijtnter ben Dljren). 3fyr mabni midj ba gar redjt: bo$ fd?itft ftcb'S, SSKeifier» ft>re($tf fcafj, fhtb' id> felbft bem (Sfeltreiber ein ©fcrücblein auf bie ®obl', bem ^oäjigelabrten §errn ©tabtfdjreibcr id> nichts b'rauf ^reiben fott ? 2>aS €>fcrü$letn, ba« (Su't roürbig fei, mit all meiner axmen ^oeterei fanb idji noeb nidjt gut €>tunb'; boefc toitb'S tt>oIjl jetjt mix hmb, iöenn icö bes Zitters Sieb gebört: — brum ftngJ er nun roeitex ungeftöxt! (SBaÜIjet fietgi tot gtofseis »nfttgtwg auf ben ©tngfiu^I unb bti£* fte^enb $eta&.) ßttkmtfttx. Sfticfct toeitex! 3um @$lu§! JBU beißet. ®enug! 3um ©e[$em er immer bie SCeft.i jus ©inftd&t oor^ält].) lDaltl)Cr [(in üöetmüiig »ergtoetfelter Segeifterung, Sjotfi auf bctn €ingfhip aufgerichtet unb auf bte unruhig burd&einanber ff# Sc* ©egenben SDicifter jjerc&IWenbl). §lug ftnfirer ©owen^eden 2>ie Qmle raufet' ^eröor, tat ringg mit treifcfoen ö?ecfcn ber 9^aben Reiften (£fyor: itt ncicfyt'gcm $eer $u £auf wie fräßen att ba auf, mit i^ren ©timmen, ben liiert, bte Elftem, &räb'n mtb, ©o$len! •2luf ba fteigt mit golbnem gliigetpaar ein 33oget ftmnber&ar: fein ftra^enb !?efl ®efteber lic^t in ben lüften Minft; f$tt>e&t fetig I)in unb toieber, §u ging unb g(ud?t mir toinli, <28 fd^töiHt ba$ §et3 öcr [tjon] füfem €>mer$, ber ilot cnttoadjfen Flügel; es fdringt ftdj> auf jum Kienen Sauf, aus ber ©täbte ©ruft £um glug burd^ bie 2uft, bat?in gum ijeim'fdjen £>ilgel; ba^in jut grünen SBogeltoeib', ö?o üfteifter SBaltfyer einfi mi$ freit"; ba fmg' i$ §eü unb ber Ite&fien grauen ©?r': auf [bann] ba fteigt, t it SSeifterftnger so« SJiütn&erg, 1. &u?$. «. Ruf», 59 »b äfteijier-Siafy'n i^m ungeneigt, ba§ fiolje 2Jcmnelteb. — 2tbe! tyx äfteifter, bienieb'! (©r s>er(ä§t mit einer fioI§ «etä^ilidjen ®eMrbe ber. Shtfel uitfe »enbet rafdj gutn gfortge^eit;) ßfriimepr. Seben [ber] geltet grojj unb flem fe^t genau auf bei Safe! ein. — „Oralfdj ©ebänb", „unrebbate SSorte", „tlebftlben", $ter „Safter'' gar; „Stquiboca", „ftcetm am fallen Orte", ^bexfe^rt", „berjMt" ber ganje 93ar;. ein „gftdgefang" §ier steiften ben Stollen; „blmbe Meinung" aßüBeraH; „unflare Sort'", „2>iffereng", |te „©prüften"', ba „falfdjcr 3Item", §ter „überfail". ®anj uni>erfiänblt$e 2JMobei! Huö allen £önen ein üfttfc^geMu! ©cöeutet i^r ni$t ba§ Ungemari), 9fteiftcr, gä^t mir bie ^efrter [©triebe] nad?! Verloren §ätt' er fä?on mit bem a$t': bo$ fo töeit frie ber Ijat'S no$ feiner gebracht! 3Bo^l über fünfjig, fcfjlec^t gejäljjlt! Sagt, ob i§r eud? bcn gum SDtafter toäbli ? Hit ütttßff [(burc§eiTtaiiber)]. 3atoo§l, fo ifi'8! 3$ fefyT e§ redfjt! HRit bem £errn bitter fteljt es f^lecfjt. 2ftag @ad?3 bon.i^m galten, toaS er friU, $ier in ber ©ingf&uf ft^toeig' er fHfli bleibt einem jeben bodj unbenommen, .toen er jicfy §um ©enoffen begehrt? £5ät' uns ber erfte beft' toiEfommen, trag blieben bie äfteifter bann toeri ? — §ei! Sie ftcb ber bitter ba quält! SO <®U ssn Sf>üstt5es&. 1. Suf?. 3. SCufts. ®er ©adjg bat i$n fid? eroäglt! — (ßa#enb.) #aba&a! ;3 tfl ärgerlid? gar! ®ntm mad?t ein (Snfc'! Huf, Sfteifter, jüntmt unb ergebt bie .$änb't (Site üftctfier ergeben bte iQänbe.) SSatjj? (ßeobadE>iet Sßaltlj« entjücft). &a, toelöb ein 9ftut! 33egeiftrung8glut! — 3§r Sfteifter, fdbtoeigt bo$ unb ^8rt! (Snftftnbtg.) £ort, toenn ®ad)3 euc^> befcfymört! — $err Werfer ba! gönnt bo<$ nur 8ht^! £a§t onbre Ijören! gebt ba« nur 31t! — Umfonft! 21H eitel Straeten! taum fcemimmt man fein eig'nes Sort! 2>e8 3unfer8 toitt leinet adjten: — böS nenn' [fyeifj'] idj> 9)iut, fingt bei nod) fort! 3)as §erj auf bem rechten ^ledf: ein toabrer 2>icbter*$Re(f J — 9ftadj>' id?, £>an« ©acbg, n>obl SBerf unb ©ämS' tj* bitter ber unb $oet baju. Rogner (für fic$). 3atoo§l, idj fe^'s, n>a8 mir nidßt red&t: mit meinem Sunfer fte&t e8 fcfyied)t! 2Beidj>T id? fyier ber Übermalt, mir abnet, bafj mir'S ©orge madjt. Sie gern fäfy' i$ ibn angenommen, als @ibam ttär' er mir gar toert; nenn? id) ben ©ieger te£t [nun] toiHfammen, ä>er toeijj, ob ifyn mein Äinb [ertoäblt] begehrt! @c|le^ i$'3, bafj mi$ ba® quält, ob beu Sfteifier toä&tt! ®ie Säeifierfinge? ssn SiütKfcesg. 2. Stuft., I. 5&sftu. 61 Sft ffti;rbubfJt ([welÄe längfl ft$ bt« $&nbe rieben,] £nb ron isr San! aufgefianben unb nä&era fic^ bem ©emerf, um tselcbeö fte »tuen 9ttng fc^ltcjjcn unb fi$ jum Sfteigen orbnen). ©tüö auf jum Sfteifierfmgen, mögt 3§t ba3 ftränjleht erfÖhringen! (Siefäffenf.<$anunb tanjen imSfttnge immer luftiger um ba? (kernet?.) 2>aS Slumenfränglcin aus (Seiben fein, toitb baS bem $errn SRitter befdneben fein? 6cdirae([cv. Whin, Sfteificr, üinbet'S anl [(Sie 3Jlef)Via§l bebt bie $änbe auf.)] Sic Mtifitt. 35erfungcn unb fcertan! (2lHe3 ge!jt in Aufregung au3ctnanber; luftiger Tumult ber Se§r» öuben, welche fi# beS ©einerJe§ unb ber Sfleifterbönfe bemächtigen, »oburdj ©ebrange unb Surdjeinanber ber naejj bem KuSgange ftc^ SJenbenben STietfier entfielt — ©a<$3, ber allein im SSorbetgrunbe öerblieben, blieft nod> geban?ent)oH nccR bem leeren ©ingeftuljl; al3 bie 2e§rbuben aud) biefen erfaffen unb ©ad)3 Darob mtt fiumorifttfö* unmutiger ©ebarbe fid} abmenbet, fällt ber Solang.) 3tt>eiter Slufjug. 3m SBorbergtunb eine ©trajje im Sangen-bui$f<$nitt. 3Die Strafe roirb in ber STtitte t>on einer fdjtnalen ©äffe, nadb bem §;ntergrunbe §u frumm abbiegenb, burc^fdjnittcn, fo baß ficlj im gfroni Jroei (Sdljäufer barbieten, oon benen ba5 eine reifere — rec&tS — fcaS ^auö SßogncrS, ba3 anbere einfachere — linlS — ba3 be3 §an3 ©a#§ tft. — gu Rogners §aufe füljrt uon ber oorberen ©trafje aus eine treppe r-cn mehreren Stufen: oertiefie Siire, mit ©teinftfcen in ben Kiffen. Sur ^e*te tf» ber Staum, jiemlid} naöe cyi Rogners §aufe, bur$ eine bidrtammtge ßinbe abgegrenzt; grüne« @efträu<$ umgibt fa «m §ufc, cor nteldjem auc$ eine Steinban! angebracht ift. — SDer @ir»* Sang ju ©at^feuS §aufe ift ebenfalls nad» ber uorberen ©irajje ;u ge* legen: eine geteilte ÄGbentüre fiiörei §ter unmittelbar in bie ©$u£*r= »nerfftatt; b:<§t babei fte^t ein glieberbaum, befjen Sroeige bis üifi fcsn gaben ^ereinpngen. ber ©äffe ju $at ba3 .$e«3 r.o<§ |»ti 82 Sße*ftesftnger oon SRüiftt&erg. 2. SKufj., 1, Suftr. ^enfier, »ots meieren ba3 eint juc SBerlftati, baS anbrve }u einer *•> ^Inierliegejtben Äammer gehört. [2lüt §8ufer, namentlich aiic§ b'e fc« engeren <35affe, müffen praftitabel fein. Sor Rogners JfjauS eine Sinbc, »or bern ©aöjfenS ein §Iicber£>aum.] Weiterer ©ommera&enb, itn SJerlanfe ber erften Jlnftritte affmäl}!!# einBrc$enbe SRac^t. Crrffer Sluftrift. 3>ßliib ift barilber $er, bte genfterläben nadj bcr @cffe jti r»on aufien ja fäliefjen. Slnbere 2c!?c6uben tun ba« gleiche bei «ttbern Käufern. &l)rbtlbttt (toäfjrenb ber 5»r&eU). 3of>anni8tag! 3oIi>annt8tag! Blumen unb Sänber, f« öiel man mag! JJanil) (leife für „3Da8 SBIumenfrcmjIetn fcon ©eiben fein, mo$t' e8 mix Salbe fcefdjieben fein!" iHag&alfitt (ift mit einem ßorbe am 2lrm au3 Regners .£atife £*• Ismmen unb fudjt £}at>ib unöemerlt ftäj §u nääern). Söftl $afcib! DttHil) (nndj ber ©äffe §u ft<$ ummenbcnb, heftig). föuft ifyr fd)on lieber? ©ingi allein eure bummen Sieber! «Sr menbet ftß) itmoißig jur Seite.) £fl)rl)Ubtlt (juerft 9ftagbaJenen§ Stimme na^a^menb). SDattib, toaS foft'g? Sßärfi nidji fo fto(gf fdiaut'ft beffer um, toätß niä)t fo bumm! ,,3öfyanni3tag! SobaiuuStag!" I3ie ber nur fte Jungfer £ene ni$t Sennen mag! iKa^alette» SDatüb! fyöx bod)! fefyr bicfy ju mir! üaötö. 2*6, Jungfer Jene! 3öt feib §ier? iSlagiialenc (auf t$ten £or& beuienb). ^rtng' bir toaS ©ut'S; fd^au nur ^ineiul t>ie Sfteiftetfingsr von ÜRürnBftg» ß. Uüf§-, 1. öufts. SS Xai ft>ß für mein lieb' ©djäi^el fein. — igrß aber f Anett, fcrie ging'8 mit bem bitter? 35u rtcteft i$m gitt? @r gewann ben £ran$ ? ÖttöÖ. fli, 3ungfer £ene! 2>a ftebt'8 bitter; ber fyatberfungenmtbganjöertan! [bertan unb fcerfungen gang!] (erfd&roden). Wertungen? 95 er tan? DatJib. SBaS geht'S (£u$ nur an? iRagiöltnt (bett Roxi, na<$ weitem S>a»ib bie $anb heftig jurilcfjieijenb). #aub bon ber Saften! 9tt$t8 [ba] su nafdjenl — $tlf ©ott! Unfer 3un!cr teertan! (Sie ge§t mit ©ebärben ber Srofiloftgfeü in ba9 §attS jurüi.) (5Dantb fteljt tljr oerMüffi it«d&.) Die fictjrbuben (toeld&e unöemerJt nä^ec gefc§H(§en waten nsfe $a* laufet Raiten, präfentieren ftdj Jefct, wie glüeEtminfc&enb, SDawife), §eil, $eil jur ©fy' bem jungen Sftann! Sie glütffic^ t>at er gefreit! SSir fyösten'S all unb fa^eu'S an: ber er fein Jperj gemeint, für bie er läfjt fein Sebeu, bte fyai i§m ben torb nidbt gegeben. Daoti» (attffaljrenb). 2Ba8 jieljt tf>r §ier faul? ®Iei$ galtet ba8 [eu'r] 2)iauU J)t( £fi)ti)llb(n (f$ltefjen einen SRing utnStasfb unb sanken sie t§8>, So^annistagl So^annistag! Sa freit ein jeher, toie er mag. 3>er SJieifter freit, ber Surfte freit! 2)« gibt'« ©efefilamb' unb (Sef^Iumbfer, 35er SHte freit bie junge Üftaib, 64 $ie SSeiftejfin«tt wen STföjttßetg. 2, Stufa., 2. Äufi?. In 8urf(be Die alte 3umbfer! — 3u£&IjeiI Sucbbei! 3obanni8tag! (SDaoib ift hn SScgrtff, toütenb breingufäjlaßen, als <5a! ©cbanbtieber fingen bie. Äaö)». £i$r ntdjt braufl 2em'S beffei roie fiel — 3ur SÜu^l in® $au«l Sdtfiej? unb mach £icfyt! (£>te Se^rfmben gerftreuen fl<$.) UaDiö. $ab' i$ fceut [no<$] Singfinnb'? j§aä)S. enft, ftnb betbe fdjioetgfant [unb in $«* bauten] bie (Saffe Ijeraufgefommen. ^8§ütr (ned) auf ber (3 äffe, burd; eine Ältrije im genftetfaber. »s« ®*£fen3 SBerffiatt fpftljenb). £a§ fetyn, ob Machbar @ad)S gu £>au«? ~ ^exn ftiäd?' tcb ibn. 5£rät' tefe tr»ol?l ein? temmt mit £i$t au9 ber Äamtner, |e§t fict? bamit an ben Skr?» tifd& am genfter unb madjt ft<$ übet bie Slröeit $er.) €m (fpftöenb). €r. idjftnt babeim: fommt 2tcbf heraus. %xi' i$'8? — 3u ^as boc^ ? — Keffer, nein! «Er metibei ftcfc ab.) SSiK einer €>eltneß toagen, &aS liejs er [baj jidb bann fagen?--- [0$a<$ einiget« Sinnen.)] 5Dit 3JUifiesf Inges acn Sftütufcetg. 3. 2Uifi., 2. 2iuftr. SBar er'« nicbt, ber metnf, i# ging $u toeit? Hub blieb i$ nid)t im ©eleife, toar'S nidjt auf feine SBeife? — 2)0# toar'3 öietteid&t au# — ©itelleit? — (@r jneitbet fi$ ju @»a.) Unb bu, mein $inb, bu fagfi mir nidi>t8? (Ena. (Sin fofgfam $inb, gefragt nur tyridjit'S. Rogner. SSte ftug! Sie gut! — Somm, fets bitfc bt ein' SSeil' nod? auf bie Söanf $u nttr. (®r fefct fiel} auf bie ©tein&an! unier her Stnbe.) 2ötrb'8 nic^t ju fül)l? 'S toar §eut gar 5fti$t bo#, '8 ift ntilb unb labenb; gar lieblicfy Itnb ber Slbenb. (ßca fefct ftcf> 3Ögernb unb beflommen Rogner jur Seite.) 2>a8 beutet auf ben fd?önfien Sag, ber morgen [bir] fott erfebeinen. O $inb, fagt bir fein £>eräen$fdjlag, u>el# md bi<$ morgen treffen mag, icenn ^Urenberg, bie ganje @tabt mit ^Bürgern unb ©emetnen, mit fünften, $oII unb bo^em 9?at, sjor bir ft$ foß Vereinen, ba| *>u ben SßreiS, ba§ eble Sfteis, erteiteft als ©ernafyl bem äfteifler beiner SBa^I? Sieb' SJater, mufj e§ etn Sfteifier fein? Jtogner. §xJr ein SD'feifier beiner SSa^I. (SWagbalene erf<$eint ölt ber Sil* unb winft £t>a.) Uifie*fi«aes s«n SitttR&era. 2. älufg., 2. JRufW. (®lei$, i*ene, gleicht) — jum $lbenbmal?l. (Sie fte^t auf.) Rogner (ärgerli<§ auffteljenb). '« gibt bod) feinen ®aft? (fua (wie juoor). Sßobl ben Sunfet? Rogner (oenounbert). Sßte fo? (Ena. ©afyft ifyn §eut ni$t? JÜCgner c^alö für fi$, nad&benlU$ 3erftreui). Sßarb fein' nietyt frei). — (@l<9 jufantmenneljmenb.) Sftic&t bod)! — 2Ba$ bewt? — (©td) oor bie ©ttrn llopfenb.) (St! toerb' i<$ bumm? (Ena. Sieb $äter$en, fornml ©eb, Iletb bic§ uml JDöjJUet (roäljrettb er tn8 §au8 oorange^t). #ml — 3ßa§ gefyt mir im Äopf bod? rum? (@t geljt afi.) Ülagkient Gjettnli($ gu (Sua). ^>afl toaö ^erauS? (Em [(eßenfo)]. 93lteb ftifl unb ftumm. ^lagöttlcttc. ©£ra$ 2>ai>ib: meint', er l?abe öerian. dDtt (erfdjtocfen). *2>ex bitter! — §ilf ©Ott, fta« fing' i<$ an? $lc6, Sene, bie Slngjil 2öo toaS erfahren? Ülagbalntc. SBieKeid^t Dom ©ad)$? (Sua (Reiter). Sldj>, ber §at mid? lieb! ©ennjj, idj gel)' §in. Jtagkleue. Saft brtn nid^tö gehören! 2)er SSater rnerft' e3, toenn man je^t blieb'. — bem SJia^l: bann §ab' i$ bir noeb toa« $u fagsr» (im 2lögeljen auf ber Steppe} &aS jemanb geheim mir aufgetragen. <&M (fi$ umtDenbenb). £2ex benn? 2>er Suttfer? SDte SKeifierfinger »on Sftürn&erg. 3. SKufj., 8. äuftt. 67 JKögitaUttf. Sftic^ts bal üßein! <3ecfnteffer. $m. 2)a8 mag toaS Üted^teS feinl (Sie geijt in baS .§an3, SKagbalene folgt i§v.) ©ritter Auftritt, 6atf)3 ifi, in letzter &au§!leibuug, oon innen in bie 2Ber£ftatt suriicf« getommen. ©r menbet fid} ju 2)a»tt>, ber an feinem 2BerIiifcf>e t>er» blieben ift. Sadj«. 3^9 W — '* $ 9U*- — 3)®rt an bie £ür riicf mir £ifdj> unb ©cßemel ^erfiir! — 2eg bidj gu SBett! @te§ [toad)] auf Bereit, oerjd)laf bie 2)ummljeit, fei morgen gefreit! Öauii (tyäljrenb er ben Xif<$ unb ©c^emel rietet). Schafft 3fyr no$ 2Irbeit? Äad)5» kümmert bidj ba$? Dauil) (füc ftc§). 25k8 toar nur ber Jene? — ©ott toeijj, toa$! — SBarum toofyl ber SD^eiftcr ^eute tr>ac^t? Äact)s, 3Sa8 fietyfl no$? öaoiK ®$laft too^l, SDieifter! Sadjs. @ut' SKa^t! 5qbÖ) (geljt in bie ber ©äffe ju gelegene Äammer ab). 3ad}S (legt fi# bie Arbeit jure$t, fe^t fi<$ an ber ^ilv auf ben Stemel, lä§t aber bie 2lrbeit wieber liegen unb lejjnt, mit bem Slrsn auf ben gefdjloffenen Unterteil be3 XürlabettS gefittfct, ft$ jurücf). 2Bie [SBa«] buftet bod& ber glieber fo milb, fo fiarf unb toll! ■Dtor töfi es toeid? bie ©lieber, totH, bafj idj toa« fagen fott. — EBaS gilt'«, toaö idjj bir fagen fann? iBin gar ein arm einfältig üftann! ©off mir bie Strbeit nid)i fdimteefen, gäfcft, ^remtb, lieber midj frei; 5* 88 SD t« 9t ii ft tx f inß e r c o a 91 ür n& cr g. 2. Slufj., 4. 2luf täf Keffer, baS £eber gu flredcn, unb ließ' a£te ^oeterei. — (®t nimmt Ijeftig unb gerftufdjDott bte ©d&ufieravßeit uor. Säjjt wieb« a6, leljnt fid) »ort neuem jurüd unb ftnnt na<$.) Unb bod?, 'S iüitt $alt nic^t gefytt. — 3dj> fö^r« — unb fantt'S nicfjt berjM;n, — fann'S nic^t Behalten, — bod? au$ ni<$t öergeffen; unb fajf id) es gang, — ftmtt idji'S nid?t meffettl — 2>o$ tote au$ tooflf idj'S [tneffett] faffett, toaS unerntefjli# mir friert? ^ein' Siegel tootlte ba Raffen, unb toar bo$ fein geiler brirt. — @8 flang fo alt unb toar bodj fo neu, — toie Vogelfang im fii^ett SDfai: — toer i^tt fyört unb toatyn&etört fange bent Sögel na$, bem es ©pott unb @dmta$. — SenjeS ®e&ot, bie füfse 9?ot, bte legt' es ifyrn in bie SBruji: nun fang er, tote er mufit'l Unb toie er mußt', fo fennt' er1«; baS tuerft' it^> gang BefonberS: bem Sögel, ber fyeut' fang, bem toar ber ©d&naBel fyolb getoad)fen: mad?t' er ben SDMftern Bang, gar too^l gefiel er bodj £an8 ©arij>fen. (®r nimmt mit feilerer ©elaffen^eit feine 2lr&eit t>®r.) Vierter Auftritt. (Tön ift auf bie ©trafje getreten, f)at ftäj fdjMjteru [fpft^enb] ber 2Ber! fiatt genähert nnb fteijt jefct unoermerft an ber £üre &ei Saö)5. düö. ©ut'n 5lbenb, äfteiffrr! üftocfj fo fleißig? £ it ^eifterfingev E on SiiUntsvg. 2. Slufj., 4. 2lufn. 69 Sßd)ü (fd§rt angenehm Ü5en:af<$t auf). (St, tinb! 2ie6' (gfcdj>eni Sftocfc fo fyät? Hub bod6, ftarum fo fpät noc$, toeifj icb: feie neuen ©djutlj'? Sßie feljl et rät! 2>ie ©ty# bab' i$ nod& gar ni$t probiert; fte ftnb fo fdjön unb [foj reid; gejiert, tajj ic^ fte nod& ni$t on bie fpfj' mir getraut. (©te fe$t fid) bid^t neben @a<$3 auf ben ®tein;i§.) Sadis. 2)od& fottfi fte morgen tragen als 53rant? (Elm. 2Ber toäre benn Bräutigam? Sad)s. 2öei§ i$ baö? (Eim* SSie tx>i^t 3tyr bann, bajj i<$ 23raut? Sadjs» @t toas! 2>a8 toeifj bie ©tabt. (Ena. 3a, toeijj es bie ©tabt, greunb a, @i fel)t bot$! SBerb' i$'8 ifym fageu müffen? bin tt>oI)l red?t bumm? 3ad)0. ®a8 fag' idfj nid^t. 2)ann toärt 3$r toofyl Itug? Sadis. 2)aS toeifj i<$ nidjt. <£üg, 3tyr toifjt nic^t^? 3§r fagt nichts? — (§i, grcunb ®adj>3, jefct merf ic$ ö?a^rlid&, ^5ec^ ifi fein 2Bac§8. 3db £>ättT @u$ für feiner geboten. 3cd)3, ßinb! 33eib\ 28ac§3 unb Sßed) Dertraut mir ftnb. üßcit 2Bad)3 ftrid^ id? bie feibtten gräben, bamit i<$ bir bie gieren ©$uty' gefaft: £eut' faff i$ bie €>ier gilt'8 ber Äunft: ton fte berftefyt, ber toerb' um midj! Sadjs, Sieb' (Stoßen! Sftadjft mir blauen SDmtfl? (Em. 9ßi$t i$! 3tyr feib'8; 3§r ma^t mir ^laufen! iSeflefyt nur, bajj 3I?r toanbelbar; @ott tt>eijj, toer je£t (Sud^ im «bergen mag Raufen, glaubt' i$ mi# bo$ brin fo manches 3a§r. £adj0. ba iäj bidj gern auf [in] ben Slrmen trug? dun. 3cb W, '8 toar nur, toeil 3$r finberloS. Sadjs. §att' einft ein SBeib unb $inber genug. €m. 2)od? ftarb (Sure §rait, fo Umc&S icfy grojj. Sa4)s. ©ar grojj unb fcfyiJn! 2)a [2)rum] bad^t' id6 ait8: S&r »täbmt utidj für SÖeib unb $inb inß £au$. Bad]5. S£a fyätt' idjj ein $inb unb au$ ein 23et&: Ji toär' gar ein lieber 3ctoertreib! 3a, ja! fcaS Ijiaft bu fcir f$ön erbaut. €m, 3>d? glaub', ber SMfier mi$ gar berlac^i?-Em a. 3a, ©a$8l 2>a8 hättet 3fyr gleich folt'n fagen; quälf .[plagt'] (5udj bann nic&t mit unnü^en fragen. — 9hm fagt, toer toar'8, ber ^reiung begehrt? 3adjs. (Sin Sunfer, Äinb, gar unbelebt. (S»a (wie Ijcimltif}). $in [bitter] 3un!er? 2fteiu, fagtl — unb toarb er gefreit? Sadjs. Sfticfrt« ba, mein tinbl '8 gab gar siel ©treit. ij 3Jlei$*sfinges »o« SRiltn&erg. 2. Siufj., i. äufis. fcenn tver als SOteijler [u>arb] geboren, ter bat unter 2XJeifierrt beu fdjrtimmftcu ©taub. Ülagklfnc (oeme§ntüc§er rufcnb). ®cr $ater Verlangt. <£m (immer bringenber ju ©ad;5). ©0 jagt mir nod) an, ob fernen fc>er SDieiftcr jum gfreunb er geüxntu? Saetjs. 2)aS toär' nicfyt übell ^reuitb ifynt ttod) fein! 3fjm, öor bem ftc^ alle füllten fo Hein! 2>en 3>un!er £>od?mut, lafit i§n laufen, mag er burdj» bie SBelt jtdj raufen: toa$ toir erlernt mit Sftot unb 2HÜI)', babei laßt uns in Sftufy' toerfefmaufen! §ier renn' er ntd)ts uns über'n Raufen, fein ©lüd ifyrn anberStoo erblii^! (er!)eßi ft$ jornig). 3a, auberStoo fotl's i^nt erblüljm, als Bei eud; garft'gen, neib'ftfjen Sftauufeu; tüo toarm bie §erjen noefy erglüfm, trofc aßen tüoHem Äopfnidcn nadj). 2)aS badbf id) ftoljl. 9?un fyeifjt'S: fdjaff' $atl (@r tft mäljrenb be§ golgeitben barnit fcefdjäftigt, aud) bie oi&cre £abcn» iüre fo meit su fc&liejjen, bajj fie nur ein roenig Sic^t uo$ bur(f;*äjjt: er felfcfi oerfcjjimnbet fo faft ganjli^.) Jlßgklfttc, $itf ©Ott! &o [toaS] bliebft bu nurfo ;>at? SDer $ater rief. Um. ©ei?' $u ifytn ein: 16 fei ja 53ctt' im Kämmerlein. SDU SFf sifieiftnger uc n 3iflcn5e?g. ü. Siufs., 4. Sluftc. 73 Jttagtaltnt. bod)! $ör mid) [nur]! Sfornm' idj baju ? SBecfnteffer fanb inid): ex läßt nicfyt 9htl)', jur 9?ad&t follft tu bic6 ans genfter neigen, er Unit bir toaS ©cfyimeS fingen unb geigen, mit bem er bid? Ijiofft $u gewinnen, baS £ieb, ob bir baS nad? [gu] ©efatteu geriet. <£m. 3DaS fehlte and) no$! — $äme nur er! iHagklmt. §a|i 5)abib gefefyn? (Em. 2SaS foö mir ber? (@ie fpäijt aus.) ütapatent (für fid)). 3dj toar gu ftreng; er toirb fid) grämen. <8»a. ©ie^ft bu nodj> nichts? Ütagtialeitt (tut, als fpä^e fte). 'S ift, als ob £eut bort fämen. dua. 2Bär' er'S? Ütagfcalent, üftad) uub fomm jefct §inau! <£m. 9?ic§t efy'r, bis i$ falj ben teuerften Sftamt! i&agklent. 3cfj täufc&te midj bort: er war. es nietyt. — 3e£t fomm, fünft merft ber Leiter bie ©'fcfyictyt'l (sua. 21$! meine 2tngfi! Jtag&alritt. 2tud) lajj uns beraten, toie toir beS 23edftnefferS uns entlaben. (Ena. 3uw Seufter gefjji bu für mieb. (Sie laufet.) • Jlagklene, 2Bie, ic$? — (gür ft#.) ©aS machte toofyl 2)aoib eiferlidj? @r fd^äft na$ ber ©äffen! §il)i! 'S toär' fein! — (Em. 3)ort §ör' i<$ ©dritte. Jtag&ßitne (gu ©oa). 3efct fomm, es mujj fein! on innen). £e! £ene! £üa! L 74 2)i c iöietfiesfi«g et o oa 9lürlt6 erg, 2, 2lufj., 6. Stuf«, Ülagkltnt, 'S ift §öd)fie 3^tt! £ikft bu'8? fomnt! bein [ber] bitter ift toeit. (Sie gie^i bie ft<$ ftrftubenbe @»a am 2Irm bic Stufen jur 2;ür hinauf.) fünfter Auftritt Sßaftfjet Ift bte ©äffe §eraufgefommeji; ie$t fciegt er um bie @cte Ijerurn: 6üa cröücEt tljn, reifjt ftdj oon ÜRaßbaleae [mit einem lelfen ©$iei] lo§ unb ftürgt SBaltljer auf bte ©trage entgegen. <£m. 2>a ijl er! Jiag&alene. 3)a fabelt irnr's! 9ta BeifjfS: gefreit! (Sie geijt eilig tn ba3 $au§.) (Ena (auf;er ftdj). 3a, Sfyr fetb e$! •ftein, bu bifi e§! Sittel jag' id;, bentt 3§r toifjt e$; alles flog' id), bemt i$ toeifc e$; 3tyr feibbeibe«, £elb best ^reifes unb mein einiger greunbl tDaltljer «etbenf$aft{tc$). Sld), bu irrft! 53iu nur bein §reunb, bodj> beS ^reifes not^> nidjit luiirbig, nic^i ben üDtofiem ebenbürtig: mein SSegeiftern fanb SBeradjten, unb icfj toeifj es, barf nid^t trauten ua$ ber greunbin £anbl &üu. Söie bu irrft! 2>er greunbin §anb, erteilt nur fte ben ^Jreis, ®te SSeiftsicjinger bon 9iiUui>trg. 2. Stuf},, 6. Siuftr. toie betuen 2ftut i^r §erj etfanb, reicht fte nur bir ba§ 9leis. ftaütjer. 2t<$ nein! bu irrfi! 3)er gtcunbin Jpanb, tuäc' feinem fte erforen, tote fte be§ Katers SBitte banb, ntir toär' fte bo<$ Verloren. „@in äMjterjtnger nfrjj es [er] fein: 9iur wen i^r frönt, ben barf fte freut!" ©o i>ra$ er fefilidj ju ben £errn, fann ntdjrt jurücf, mödjf er audj gern! 2)a8 eben gab ntir 2Jhtt; mie ungewohnt mir atteS festen, i$ fang boH [mit] Sieb' nnb ©litt, bajj i(S ben 2fteifterfd)lag berbien'. 3)ocfy biefe üDfoifter! (SGBütenb.) §a, biefe SIMfler! 3)iefer ^eint^@efet?e Seimen unb Äleifter! 9ttir fdjuoült bie ©alle, bctS §erj ntir floeft, benf' i$ ber gatte, bareitt idj gelocft! — gort, in bie greifyeit! 2)a[2)ort]f)in gefyör' idj, ba, tüo id) SMfter im §auSl «Soll idj bid) frein fyeut', bi$ nun 061*^0)0^ id^, ffei) [fontm] unb folg mir $inau$! sJHd)t8 fte§t $u fyoffen; feine Satyl iji offen! Überall Stifter, toie böfe ©etfter, fe§' idj ftd? rotten, 76 SDte 2S«iflei*;ingsK »on SßiUnöerg. 2, Slufj., 6. &»;:c micb ju öerftotten: mit ben ©ei»er!cn, Otts ben ©emerfen, au§ aßen (£tlb cor ftc§ Ijin.) <&M (faftt tljtt fcefänftigenb ßei ber £anb). (beliebter, faare ben 3or»J 'ö n>ar nur be$ ^ad^toäc^terS §orn. — Unter bei Sinbe birg bid? gefdjtoinbe: §ter fommt ber 2Bädj)ter Vorbei. iütngl)alett£ (ruft Icife unter ber S£ilre). €bd?eni '8 ift 3eit: tna<$ bid^ frei! l'Oalttjer. ®u flteofl? (iftcneinb). Wims i<36 benn ni$t? t it SReifterftnger »on Slürnfietg. 2. 2lufjv B. äuftr. 77 ÜJalttjer. ©nt&eidjfi? €i)a (mit jarter 83efttmmt$ett). 2>em 2)ieiftergerid)t. (Sie »erfdjttnttbet mit SDiagbalene im §aufe.) Dtr ilfir|}tlDadjtcr (ijl toäljrenbbem in ber ©äffe erfdjieneit, fonunt ftugenb na$ com, Siegt um bic @cfe von Rogners §au§ unb ge§t naci) linfä au weiter ao). „£ori, üj>r £eut\ unb lafjt eud) fagett, bie ®loa§rt bag gcuer unb au<$ ba8 Sic^t, fcamit niemanb fern @d;ab' gef<$i<$t! Sofcet ©ott ben £errn!" [(2119 er hiermit abgegangen, Ijört man iljn abermals 6lafen.)3 Sfl£tj0 (melier hinter ber Sabeittüre bem ©efpra^e gelauf^t, ßf:njt Jefct, bei eingebogenem £ampenlidf}t, ein wenig nteljr). Übte Singe, bic id) ba merf: eine Sntfiifyrung gar im SBcrü 2lufge£ajjt! baS barf nid^t feijtl USaÜljer (Ijinter ber Sinbe). Mm1 fte nidit toiebcr? O bei Vpeijt! — (@na tommt in SföagbaleneS Äleibung auS bem ^aufe.) 2)od? ja! fte fornmt bort! — SBel?' mir, nein! 2)ie silte ift'ö! — (@ua erblitft 2BaIt§er unb eilt auf lJ£ju ju) boc^ aber — ja! (Kua. 2)a8 tör'ge Äiub: ba fyaft bu's! ba! (©ie toirft fi$ i§m Reiter an bie Stuft.) föaltkr (jjingerijfen). O Gimmel! 3a! nun toofyl idj> toeift, bajj i<^> gewann ben äftcifierpreis. (forn. $oc& nun fein SBefmnen! $ou Rinnen! 23on Rinnen! O ioären ioir toeit f^on. fort! ^al%r. £>ier burd) bie ©äffe: bort finben fc>ir oor bem £or ßncc^f unb Stoffe öor. 78 2)ie äfteifierfittger von SRiirt'.betg. 2. 21uf§., 6. Sluftr, (SRadjtmäd&terljotn entfernt.) (2113 fic^ beibe menben, um in bte ®affe einzubiegen, läpt ©a$3, nac?» bem et bie Sampe Ijinier eine ©la§fugel gefteHt, burdj bie ganj tmebe* geöffnete Sabentür einen grellen Sic&tfcJjein quer über bie ©trajje fallen, fo bajj ©Da unb 2Balt§er ftdj plö§li$ §ell beleihtet fetjen.) (SSaltljer Ijaftig jurildjie^enb). O ber @$ufter! Senn er uns fcty'! SÖirg bi$l frmm ifyrn ni$t in bie tDaltijer. Sßel<$ attbrer SBeg fiifyrt uns hinaus? (EüU [(ita<$ redjtS beutenb)]. 2>ort bur$ bie ©trafje: bod? ber ifi frauS, i$ fcnn' i§n nicbt gut; au$ [tiefen totr bort auf ben Sßäctyter. ß)altl)er. Sftun beim: bur$ bie @a[fe! ®ua. ©er ©djmfter rnufc erft born genfter fort. WaUijer. 3$ gtoing' i§n, ba& er'S fcerlaffe. (Ena. 3«9 et *enn* ÖDaUljcr. 2)er @$ufter? €oa. 'S ift ©actys! töaliljer. ipanS ©ac^S? ütfein greunb? €öa. (Stfau&'S nic^t! Jöon bir übles jn jagen nur teufst' er. ©aütjer. 28ie,©a$S? SCud^ er? — 3$ i^ut baS2ic$t. 6ecfyfter Auftritt« Sedmeffet ift, bem 9}adjtu)ädjter [in einiger (Entfernung] iiad)|$leid)enb, bie ©äffe ^eraufgelommen, §at nadj ben genftern oon SßognerS £aufe gefragt unb an Sacf;fen§ £au8 gelernt, [jtöifc^ert ben beiben ^ettjiern einen ©teinfifc fic$ auSgefucfjt, auf welchem er ficfj, immer nur riad? bem gegenüberUegenben ^enfter aufmerlfam lugenb, niebcrgelaffen ^at;] i^t ftimmt er feine mitgebrachte Saute. «£m [(SBalt^er juriictfjaltenb)]. Xu'« nid)tl — 2)odj $oräjl ©aitijtr. (Siner Saute Älang. (Ena. meine Sßotl SSeifietfinges oon 9iürnÖesä> 2. Siufj., 6. SCuftr. 79 IPßltl)cr. 2Bie, toirb btr Bang'? 2>er ©Ruftet, ftety, gog eitt ba§ 2i$t: — |o fei'S ge&agt! (Edu. Sßefy'l £örft bu benn nic^t ? Gsin anbrer fam unb na§m bort Staub. H)altl)fr. 3$ §ör'8 unb fe§'$: — ein SDGujtfaut. 2BaS töiXC ber fjier fo ffcät be8 üfta(§t§? €oa (tn Serjioetflung). 's ift 23ec£meffer f$on! Bctd)0 (als er bett erften Xon ber Saute oernommen, ijat, »on einem plöfcüdjen ©infaß erfaßt, ba3 £icf)t mieber etmaS eingebogen, leife aud^ ben unteren Seil be3 fiabenS geöffnet unb umjernterit feinen 2Ber!tif<$ ganj unter bie £üre gefteHt. Sefct erlaufet er ®ua§ skusruf). $tya! id) baut's! föaltyer. 2>er Werter? @t? in meiner ©etoalt? 2)rauf gu! ben Sungrer madj>' i$ falt! <£va. Um @ott! @o Ijör! SSiöfi ben SSoter toecfen? @r fingt ein Sieb, bann gietyt er ab. £afj bort uns im ®ebüf^ fcerfleden. — 3Ba$ mit ben SDZännem tdj 2)?ü&' bodj tyab'! (Sie jieljt SBaltljer hinter ba§ ©eBüfcfc auf bie 83anf unter ber Stube.) (Öeämeffer, eifrig nao& bem genfter lugenb, flhnpert ooH Ungebulb heftig auf ber Saute. 2Cts er fi# enbU<§ audj ju fingen riiftet, f^Ccigt @adj3, ber foei>en ba3 Si<$t mieber IjeÜ auf bie ©trajje fallen lief}, fefjt ftarf mit bem Jammer auf ben Seiften [unb fingt feljr fräftig baju].) Bad)s. 3erum! Serum l Jpatta ^aöo §e! Ofyo! Srattalei! o fye! Setkltltfet (fpringt Srgerlicp »on bem Stein fty auf unb fle»a$» Sac^)§ 5ei ber Sirbeit). SBaS fott baS fein? — 33erbammteS (Schrein 1 Sad)$. ©oa au« bem SßarabieS bon (Sott bem §errn fcerfiojjen, |a- f^uf i§r ©ctuneij ber §aite ftie« SO S." ie SSeifietfittgcr oort SiiUnSerfl. 3, 9lufj.„ 8. Säuft*. an tbrern $n§, bem biojjen. 6fmmcj[cr» SSaS fällt bem groben ©fünfter ein? £ad)s, 2)a8 jammerte ben £errn, ifyr ?füj3d?en fyatf er gern, unb feinem (Sngel rief er gu: „ba madji fcer armen ©iiitbrin ©$ufy'I Uttb ba £er Slbam, toie i$ feb% an ©tetnen bort jt$ ftöjjt bie ba§ red^t fortan er toanbeln !ann, fo ntif} bem andl) ©tiefein an!" föaltljer (flüfietnb §u ©Da). SaS [tote] fyeißt ba8 Sieb? 9Bie nennt er bid£? €öa (§u SBaltljet). fyörf e« fd^on: '$ ge^t nic^t anf mid&. 2)o$ eine 33o8lj>ett fteeft barin. iDaltfjer. 3ßel$ «Bögemiöl ®ie .Seit gefyt fcin! ßcrftme([« (tritt §u ©adjg $eran). 2Öie, üUieifter? Stuf? ©o tyüt jur 5Rac^t? Saä)0. #err ©tabtf£§reiber! Sag, 3tyr road^t? — ®ie ©$nty' mad^en <£u$ große ©orgen? 3&r fefyt, bin bran: 3tyr ^abt ftc morgen. «Es arBeitet ßtriunefler (jornis). §oV ber Senfe! bie €>$u$'! £ier toitt ity 9iu^! Äüä)$ [(weiter ar&eitenb)]. 3ernm! 3»erum! £aßa ^allo ^e! Ofyo! Straflalei! D bei O ©öa! (Soa! ©glimme« Sßeib. SDaS fyafl bn am ©etoiffen, ba# ob fcer am 2ftenf$enieib je$t Gmgel fünftem mülfen. S>:« SBietftetfinge« sott Btüru&erg. 2. 2luf§., 6. Sluftr. bu im 5]3arabieS, ba gab es feinen ÄieS. Ob beiner jungen Sftiffetat kontier' i$ je£t mit SIfyF unb 2)rabt, imb ob §errn Slbams übler tetf^r ic^» @<$u$' unb firetc^e ^eefi. 5$är' i$ niefit fein ein (Sngel rein, £eufel möchte ©dmfter fein! Se — (er unter&ridjt ft$). ®alt!)er (ju ©m). Un§, ober bem SDierfer? Sem ftoielt er ben ©treid^! £Dfl Qu SBaliljer). 3»$ fürd^t', uns breien gilt er gleid^. O toelj ber $etn. 2T2tx afynt nid)tS ®uteö! 2Mn fii^er Gcnget, fei guten Wittes! 2fti<$ betrübt baS Sieb! 3# fyöi' es !aum! 3)u biß bei mir: 333eldj fjolber Sraum! (@r jiefjt fte görtltg» an fu$.) 6c£Kmt|f(r (bro^enb auf trei<$'? bleibt 3fyr tags --unb nadjts (Sud? gleich? §ae>. Senn i<§ fyier fing', ö?aS flimmert'S (Sudfc? 2>ie eigt bagu fiitt! JBadj*. 2)e8 arbeiten mad?t SBefd^toerben; toenn id) ba munter bleiben toift, fo [ba] brauch i$ 2uft nnb frifd&en ©efang; brum Ijrärt, toie ber britte $er8 gelang! «£r bett S5cafjt erfidjtüdf}.) Scfkme|[(r [(roä^renb ©ad)8 bereits weiter fingt).] (§r ma$t mid& rafenb! — ®a8 grobe ©efdjrei! Slm (§nb' benft fte gar, bafj i$ ba$ fei! (®r §{üt ft<$ bte DJjren ju unb fleljt oerjtpeiflungSüoII, mit frs beratenb, bte ©äffe oor bent genftcr auf unb ab.) £öCt)S (fortarbeitenb). Serum! Serum! £>alla Ijafio ^e! D f>o! StratCalei! O $e! D @fca! £ör mein Älageruf, mein Stfot unb fd)tt>er 5Bcrbriiffen! 2)ie Äunfttoerf', bie ein @$ufier f$uf, fte tritt bie Söelt mit güften! ®äb' nicfyt ein (Sngel iroft, ber gleiches SBer! erlofi, unb rief mi<$ oft ins ^arabie«, toie id^ ba ©dfju§' unb ©tiefei lie$! toenn mi$ ber im Gimmel bali, bann liegt gu güjjen mir bie SSeÜ, unb bin in SKufy' £an8 ®acf;8 ein @dlj>uty» mad^er unb Sßoet baju. $ te 3Jteifierftnger son Sßürn&erg. 2. SCufj., 6. Stixftr. 83 ßcifcmepr. 2)a§ genfter geljt auf! (®r fpä$t nadj bem fünfter, toeldjeS leife geöffnet tuirb, utib an weitem t>orftd)tig 3Jlagbalene tn @t)a3 ßleibung ftdj geigt.) §err ©Ott, '8 if* fte! (K»a (mit großer Slufgeregtljett [ju SBaltljer]). 9fti$ fd^merjt ba$ Sieb, id£ toeifj ni$t it>ie! O fort, lafj uns fliegen! ß)öltl)er [(baS ©giriert §alÖ jie^enb)]. 9?un benn: mit bem är' er'8 ft>ert! Gtua. 3a, beffet ©ebutbl ßcrimufler [(ber, mäljrenb @adj§ fortfährt ju arbeiten unb ju fingen, in großer Slufregung mit ft^ Beraten §at)]. 3efct bin icö Verloren, fingt ber no$ fort! — (Ena. D befter [tieBer] SKann! ÜDafj i$ fo Stfot bir matten fann! ßtAm^tt (tritt gu ©ad)8 an ben Saben fcevan unb Himpert, roafjrenb bcS golgenben mit bem SRiicfen ber ©äffe jugeroenbet, fett* märtS auf ber Saute, um SJiagbalene feftju^alten.) ^reunb @a<$8! @o fyört bod£ nur ein SBort! töaU^er (leife ju ©oa). 2Öer tfi am ^enfier? €ua. '3 ifi 9ftagbalene. ÜJattfyer. 2)a8 §eifj' i$ Vergelten! faft ntufj i<$ lattyen. . <£m. 2Bie ein (Snfc' unb ^Iu<$t mir erfetyne! Walser. Scfy toimf^t', er möchte ben Slnfang machen. (äßaltljer unb Goa, auf ber 83anf fanft aneinanbergeleljnt, »erfolgen ! beS weiteren ben Vorgang jmifdjen ©ad)3 unb Sccfmeffer mit roadj* feitber Xeünafjme.) 28ie feib 3§r auf bie ©d)u$' toerfeffen! 3c§ ^att' fte toafjrli$ fd^on bergeffen. Stls ©djmfier feib 3l;r mir toofyl toert, al« tunftfreunb boc^ toeit mefyr bereit. @u'r Urteil, glaubt, ba8 §alt' i<$ [toert] §o$; 6* 84 Sföeifterftnge* oon Ktfmfefrg. 2. Slufj., 6. Sluftr. brum bttt* id;: fyört ba$ Siebtem bo$, mit bent id) morgen möd?t' gewinnen, ob bag and) rcc^t nad) Suren ©innen. (@t Jltmpert roieberljolt fettrcärtS.) S(l£t)3 [(tiacß bem fyenfter geroanbt).] O lj>a! Sßofit mid> Beim SSktyne faffen? 90?ag mi$ nid)t lieber fcOelten Iaffen. @eit jtd; ber ©djufter bönft s#oet, gar übel e8 um (Su'r ©c^u^üerl fte^t; i<$ fe$', toie'8 unb überall flajtyt: brum Iajf id) $er.g' unb Steint' gar bittig nun bafyeim, SSerftanb unb SBifc unb Kenntnis [au$] baju, mad)' (§u($ für morgen bie neuen ©dju§\ ßcfkme([er (iretf^enb). Saßt ba8 bo$ feinl baS toar ja nur ©d)er3. 3?crnel)mt beffer, nrie'8 mir urn'8 £>erg! (SBteberura trt ber »origen SBetfe lllmyerrtb.) SSom $olf feib 3$r geehrt, audj ber Gegnerin feib S&r ftert: H>itt id) bor aller Seit nun morgen um bie toerben, fagt, fßnnt'8 mt$ ni$t berberben, toenn mein Sieb [il)r] (Sud) nid)t gefällt? SDrum §ört mi# rufyig an; unb fang id), fagt mir bann, toa8 (Sud) gefällt, toaS nic^t, bafj icfy mi$ banad) rid)t\ (@t flitnpert rcteber.) ftufyf. @i, ta{jt mi<$ bo$ in 9M/! Ste fäme fold)e @§r' mir su? 9cur ©affettbauer btd)t' id) gum meiften: brunt fing' id) gut ©äffen unb fyau' auf beu Seiften; [(gortarfceitenb.)] SDie Sttetfierftnger ron SiilxttBerg. 2. Slufj., 6. SXuftr. 85 3crunt! Serum! £atta bafto §e! 0 $o! Strattalei! 0 §e! ßeriuttefTer. SBerfludjter terl! — 2>en SSerftanb öerlier' idj, mit feinem Sieb fcott [Oon] $e$ unb ©djmtiericfj! — ©cbtoeigt bo$! SSecft 3fyr bte 9?ad6bam auf? £ad)5. 3)ie ftnb'S getoofint: '8 l?ört feiner brauf. — „0 (Sfca! (Sba!" — öcchmclfcr (in $ö$fte 2But an55re$enb). 0 3§r Boshafter ©efette! 3Bx faielt mir beut ben legten Streif! ©cfyioeigt 31)r jefct nidbt auf ber ©teile, fo ben!t 3§r bran, baS fd^rör' i$ (SudB, (@v flfmperi wütenb.) 9Mbifd(j feib 3$r, nichts weiter, biinft SBr (Sud^ audb gleich gefreiter: bafj anbre aud? teag jtnb, ärgert (Sud; fdbänbUcb! ©laubt, i$ fenne @ucb aus« uitb tnniuenbU^I 3>ajj man @u($ no<$ nid)t jum Sfterfcr gehm^It, ba8 ifi'3, ir>a8 ben gaftidjjten ©$ufler quält. 9iun gut! ©o lang' als SBetfmeffer lebt unb ijmt no$ ein SKeim an ben Sippen Hebt, fo lang' i<$ nod£ bei ben äfteiftem toaö gelt', ob Dumberg „btül?' ober ftadjf", baS fd^toor' id? $erm §au8 ©ad)s: nie ttnrb er je jum Sßerfer befteßt! (@r titmpert in p^fter SBut.> 0>« M?m mljtg nnb aufmerlfam $nge5jört #at). 35>ar fca« Gsu'r Sieb? ßnkmejfer. S5er Teufel ^ol's! £adjs. gmx. »enig SRegel: bodb flang's red;t ftoljt ßtduut|fa\ SBottt 3f?r mi$ §öreu? gadjf, 3n ©ottes tarnen, fingt ju: td& f$lagr auf bte ©o^F bie SRa&men. 86 35ic 3JIeifterfiriger x>on S^ürnöcrg- 2. 2Iufj., 6. Sluft*. 6friune|Jer. 2)oc$ fd^toeigt 3tyr fittl? Sadjs. ©i, finget 3$r, bie 2lrbeit, fd^aut, förbert'8 auci) ntir. [(@r fd^Iäflt fort auf ben Seiften.)] ßcdimc|[er. 2)aS berflucfyte Klopfen tooftt Sfyr bocf) I äffen? Sad)0. Sie foHt' i$ bie ©obl' -(Sud) ricfnig faffcn? ßerkmeffer. 2BaS? 3fyr toottt flogen, unb i<§ fott fingen? £ßä)s. @u<$ muj$ ba§ Sieb, mir ber @d&u$' gelingen. [(©r Köpft immer fort.)] Se&mcjjcr. 3<3j> mag feine ©d^u^'l Bßt^0. 2>aS jagt 3§r jefct; in bei ©ingfd&ul' 3l;r ntir'8 bann toieber toerfe^t. — 2>i>d) tyiJrt! $ietteidf;t rieten läfjt: 3toei*eiuig ge§t ber 2ftenf($ am [gu] 6eft. 3)arf idb bie Hrbeit ni$t entfernen, bie Äunft be« 9J?er!er8 möc^f i$ [bö($] erlernen: barin fommt @u$ nnn feiner gtei$; i$ lern' jte nie, toenn nid^t bon @u$. 2)rum fingt 3Ijr nun, i<$ ad^t' unb merf unb förbr' auc$ too^I babei mein SBerf. #eriime|[cr. äfterft immer gu; unb toa8 nid^t getoawt, nef;mt (Sure treibe unb fireid^t mir'« an. 3ad)0. 9^einf §err! ba flecften bie ©d^u^' mir nidjt, mit bem Jammer auf ben Seiften fjalt' i$ ©eridbt. ßcfkmclfcr. SBerbammte 23oSf>eitl — (Sott, unb 's totrb tyät: am (Snb' mir bie Sungfer fcom genfler gefyt! (ßr fltutpert eifrig [rete um aujufangen].) Bari)S Kauffd^lagenb)]. fanget an! 'S prefjtertl ©onft ftng' i$ für mid6! fJcfkme.iyer. galtet ein! nur ba« nid6tl — Teufel! toi« ärgerlich — Äßoöt 3tyr @u<$ benn als Werfer erbreiften, nun gut, fo rnerft mit bem Jammer auf ben Seiften: — Die äßeifterfingeroon Dürnberg. 2. 2lufj., 6. 2Iuftr. 87 nur mit bem 33ebing, nad^ ben Regeln fd)arf; aber ni<$t8, toaS nad) ben Regeln i$ barf. Sad)$. Waä) ben Regeln, hrie jte ber ©cfyufter fennt, bem bie Slrbeit unter ben §änbcn brennt. ßedimeffcr. 5luf äfteifiereljr'! 5ad)0» Uub @<$uflermut! fktfcmeßer. Sßicfyt einen ^eljler: glatt unb gut! (•Jiad&tmäd&terijorn feljr entfernt.) £ad)0. 2)ann gingt 3I?r morgen unbef$ufyt. — (2luf ben ©teinfl^ vot ber Sabentür beutenb.) •Setjt @udlj> benn §ier! ßedltncjfcr (jieljt ft$ nadj ber ©efe be3 §aufe3 3urilcO. £aj*t fyier tnic$ fiebert! Sadjs.. SSarum fo toeit [fern]? ßerkmeffer. ©ud^ nid^t ju fefyen, toie'S SBraud) [in] ber ©djul' bor bem ©cmerF. Sad)5. 3)a ^ör' ich (Sudb fcfjlecfyt. ßcrfunelfer. 2)er ©ttinme @tärf i# fo gar UeblicS bäm^fen fann. (6r fteHt ft<§ ganj um bte ©efe, bem $enfter gegenüber, auf.) 8Jaltl)Cr (leife ju (Sua). SSeldj toller ©puf! 2fti<$ bünft'8 ein £ramit:. ben ©tngiht^l, fc^eint'S, toerliejj id£ faunt! erfei)en3 §eraufgefä)raubte D=@eite wieber herunter.) ßf(fetnf|JVr (jur Saute). „2)en Sag fei)' icb erfd&einen, (@ac§3 $olt mit bem Jammer auS.) 88 $lt Sftetfterftnger bor SRÜrnberg. 2. 2l»fj„ 6. Äujit. bei mir tootyl gefalTn tut.. (®a<§3 fdjlftgt auf. »ecfmeffer fd&üttelt fi<$ [fä^rt «6er fort].) „2)a faßt mein £>era fic$ einen (en Sag fefy' i$ erf^einen, ber mir tootyl gefall'n tut; ba fa&t mein £erj fxty einen guten unb frifdjen 2ftut. 35a ben!' t<$ nidjt au ©texfeen, (@a$3 fc^läßt) lieber an Serben SCi* SRnifUtfinger son iJlürn&erg. 2. äufj., «. Sufi-c. 89 um jung SDtägbeleing $anb. (©a«S f«lägt.) Sßarum toofyl atter Sage fünfter mag tief er fein? C8n>et ©erläge. Srgerli«.) Hllen bier td? es fage: »eil ein fernes ^räulein , (jmei ©«läge) bon tyrem lieb'n £errn $ater, [(©a«S fc^Iägt unb ntclt ironif« Beifällig)! tote gelobt fyat er, (oiele Iletne ©erläge) ifi beftimmt jum (Sb'jtanb. (^ttnf ©«läge, ©e^r ärger««.) SSer jt$ getrau', (©«lag) ber Jorntn' unb febau' (©«lag) ba fie^n bte fyolb lieblich Jungfrau, (©«lag) auf bte ic$ all mein' Hoffnung bau?: (©«lag) barum iß ber Sag fo fc^ön blau, (Diele ©«läge) als t<$ anfänglich fanb." [53on ber fe«fien 3eüe an §at ©a«3 roieber aufgef«lagen, wieberljoli, unb ineift meutere SRale f«neß Jjintereinanber; Secfmefjec, ber jebe3* mal f«inergli« gufammenjuefte, n>ar genötigt, bei SSefämpfung ber inner« 2ßut, oft ben Xon, ben et immer jartli« ju galten ft« bemüht, furj unb heftig auaguftojjen, toa3 baS Äomtf«e feine? gänjli« profobie* lofen 93evttage3 feljt tsenne^rte. — 3e«?t bri«t er miltenb um bie ®cfe auf ©a«§ löä.i ßfdimelfer (fpringt töütenb auf). Sacfyöl — t je£t febmeigen? 3ad?0. 3cb bin ja fiumm! i. 90 2>ie SJieifierftnger oon iftüruöerg. 2. itufj., 6. äufit. 2)ie 3^*" werft' i$: torir f£red)en bann; bertoeil' taffen bie ©ofylen ft$ an. ßcdimepr (gewahrt, ba$ 3JlagbaIene ftdö uont ^enjter eiitfer« tote [fc^nett ateber Himpernb]). 6te cnttocid^t ? 23jl, 23{i! —£err @ott! id) muß! (Ilm ble ©de §etum bie ^auji gegen ©adjS ßaEettb.) ©ad)§! (§u$ geben!' i$ bte Slrgemuft! (®r tna$t fid) jum jmeiten 35erS fertig.) (mit bem Jammer nadj betit ßeifien au§fioIenb). Sfterfer am Ort! — gafyret fort! 6?dttncfcr (immer flftrfer uttb atentlofcr). „SStll ^eut mir bas ^>erg §iij>fen, (@<$litge wie tjofljer.) werben nm $räuletn jung, bod? tat ber SSater Jnityfen baran ein' SBebingung für bett, toer ifyn Beerfeen toifl mtb auc§ toerben um fein ftmbeletn fein. 3)er £unft ein btebrer 2D?eifter toofyl fein' Softer liebt, bod) jugleicb auef) betoeift er, toaS er auf bie Äunfl gibt: jitm greife mufj e8 bringen im äfteiflerjtngen, toer fein (Sibam trnll fein. (®r ftampft miltenb mit ben gfüjjen.) ■tftun gilt es Ämtfi, bafj mit SSergunft, e§n' all fcfyäblitty gemeinen 2>unfi, i§m gliicfe beS ^reifes ©ettmnft, J©er begehrt mit toafyrex 3nbrunft, £>le SDleifterftnger von Dürnberg. 2. Slufg., 6. Sluftr. 91 (©ad)3, meiner fopffdjüttelnb e3 aufgibt, bie eingelnen geiler attgu» mer!en, arbeitet §ämmernb fort, um ben Jleil au§ beut Seiften gu fdEjlagen.) um bie Jungfrau ju frein." [Sedfmeffer, nur ben SBltd auf ba§ ^ertfier §eftenb, bat mit u>ad)fenber 2lngft 3Jiagbalene3 mifcbeljaglidje ©ebärben bemerft; um ©adjfenS fort» gefegte Silage gu übertäuben, tjat er immer ftacfer unb atemlofer ge= fungen. — ©r ift im Segriffe, fofort meiterguftngen, als ©adj3, ber sulcijt bie iteile au3 ben Seiften fdjlug unb bte ©djulje abgegogen Eiat, fidj sorn ©djemel ergebt unb über ben Sabeit ftäj IjerauSIeJjnt.] Sadjs. @cib 3$r nun fertig? Scrinnelfer (in ijö^ftcr stngfi). SSie fraget 3fyr? SSßd)0 (Jjält bie fertigen ©<$ulje triump^ierenb IjevauS). Sftit ben ©c&uljen toarb tc& fertig fd^ier I — (SSägtenb er bie ®d)u§e an ben Sänbern Ijodj in ber Sufi tangen Iftfjt.) 3;aj3 fyeijj' ic6 mir ed)te 9fterferf<$u^: — mein 2fterferft>rü$Iein Ijört bagnl (©e$r iräftig.) Sßit lang' unb furjen Rieben fiefyt'8 auf ber getrieben: ba lefi es flar unb nefymt es toafyr unb merft'S (Sucf) immerbar: ©ut Sieb U)iK Saft, teer ben berjttadt, bem ©Treiber mit ber ^eber $ant i^n ber ©d^ufter aufs Seber. — 9hm lauft in 9?u^, fyabt gute ©d^ufy'; ber gufj (Sud) brin nicfyt !nadt; tl)n fjalt bte ©otyf int £a!t! [@r iad^t laut.] Sttktttejfet (ber ft$ gang itt bte ©äffe gurüögegogen Jjat unb an bie SDtauer [gmifd&en bie Betben genfter non~©a<$fen3 §aufe] mit bem ■Rüden ftc^ anlehnt, fingt, um ©a$3 gu übertäuben, mit größter Slnjirengung, fd&reienb unb atemlos $ajüg [feinen brüten S3erS], mä^renb er bie Saute wüienb naofj ©a$S gu fdjroingt.) ;,2)arf idj SD^eifter mi<$ nennen, 92 £:Je 3*1 eifterfingec (fjat ben $enfterlaben, bid^t Ritter Sedmeffcr, etn trenig geöffnet unb lugt bcirauS tjernor). Ser Steufel Ijicr? (@r totrb SDiagbalene gercnljir.) Unb brtiben gar? ®ie Sene ift'8, — idj fety' es dar! $errje! ber [baö] toar'8, ben fyat fte befiettt; ber ift'S, ber ifyr beffer als i$ gefällt! — 9hm toarte! bn friegft's! bir firnd)' tc*> baS $eö! (Et entfernt ftäj na<$ innen.) tlad)bam (erft einige, bann immer mehrere, öffnen [mä^renb beüs ©efangeä] in ber ©äffe bte g-enfter unb guäeu tjcrauS). Ser fceult benn ba? 2öer freifd^t mit SWad^t? 3ft ba$ erlaubt fo fl>8t jur 9?actyt? — £ie Sfteifierfinger con Siürnöerg. 2. Slufj., 6. Slitftr. 93 ©ebt hier! 'S ift eba! gerbet! 'S gibt «Schlägerei [Prügelei]! 3h* ba! lafjt los! gebt freien Sauf! Scsfjt ihr nicht los, toir fragen brauf! (Ein tfad)l>ar. (§i feht! Stud^ 3h* ^r? ©eht's (§,n% .jtoas an? €tn 3a>eiter. 2BaS fucht 3h* &to? utan (Such getan? €rfkr itadjbar. (Sucb fennt man gut! \ Jrcdter ilad)bar. (Such noch fciel beffer! 94 3)te üKeifterftnger oou iftiiruöerfl. 2. 2lufj., 6. 2luftt. (Srjlcr itadjbar. SBiefo benn? Zweiter Äadjbar (jufäiagenb). <5i, fo! [iHagkleitc (§tna&f$reienb). 2>abib! 53ecfmcffcr!J tfcijrbllbett (lommen cittjeln). herbei! £erbei! '8 gibt* Seilerei! (Einigt, 'S ftnb bic ©$njter! Ändere. Sftein, '8 ftnb bie ©ti)nctber! Sic dv|lerett. 2>ie Stunfenbolbe! Ute iln&mn, Sic £ungerlciber! Sit iladjbant (auf ber ©äffe burdjeiiumber). @udj> gönnt' idj'8 fdjon lange! — SBirb citd^ ftol?l bange? ba8 für bie $Iagc! — ©cl?t eu$ &or, toenn i$ f^Iagel §at en$ bte gran ge^e^t? — @d)au', toie e8 ^ßriigel fe£t! — ©eib ifyr noty nic&t gemixt? — [Sftun] ©o fcfylagt bod^! — 2>a8 ft^t! — ®a| bic^, £>alunfe! — £§ie gjärbertunte! —] Sartet, ilj>r datier 1 Sftafja^toatfer! — @fel! — 2)untmrian! — 2>u ©robian! — Summel bul — Srauf nnb ju! Ätijrbübctt (lontmcn t>on aEeit Seiten baju). fennt man bie Schloff ei nidjt? 2)ie tyabett'8 jtcfyer angeritzt'! — 3$ glanb', bie ©$miebe toerbeit'8 fein. — 2)ie ©cfyreiner fefy' i$ bort beim ©<$ein. — £>eil ©djatt bie ©Rafflet bort beim £anj. — 3)tc SMeijlerfinger oon Dürnberg. 2. Slufg., 6. 2Iuftr. 95 3>ort fe$' bie 95aber i$ im ©laus. — tramer ftnben jt$ jux £>anb mit ©erftenfiang' unb Suderfanb; mit Pfeffer, 3^mt, 2ftu8fatenmt§, <§?ie riec&en fd?ön, boc6 rnadkn Diel $erfcru£. @ic rieben f$ön, unb bleiben gern fcorn ©cfmfj. — ©ebt nur, ber £>a§ £at überaß bie 9?a$l — äfteinft bu bamit eitoa mi$? SDiein' i$ bamit ettoa bi$? Smmer meBr fyerait! duftig! Sßacfer! 3e^t geht'S erft red^t an. £ei! nun gefyt'8! ^lau£, fyafi bu nidjt gefeljm! -Spaffs auf ber ©dmauj'! — £a! nun gefyfS: $ra$! £agetoetterfd&lag! 2Bo e§ ftfct, ba frä^fi fo balb ni$t8 nadji! ÄetU euch toaefer, [fyaut bie fltader!] galtet felbfl ©efellen @tanb; toer [ba] toid?', 'S ttär' n>a^rlid^ eine @$anb?! SSBacfer brauf unb bran! toie ein üföann ftefm nnr alle fefi jur Äeiterei! (SJeteiiS prügeln fi<$ Jiacparn unb geljrbuben fafi aUflemein burd)etnanber.) (mit Jtnitteln bewaffnet, lontmen oon aßen Seiten *>&3u). £>eba! ®e[eüen ran! 3>ort toirb mit ©treit unb 3^ getan. 3>a gibt'8 gefcn£ glei$ ©Jägerei; 96 Die ättetfierfinget con SRürnßetg. 2. Slufj., 6. 2luftr. ©efeßen, galtet euc^ babet! '8 fhtb bie SBeber! '8 ftrib fcic (Serber! — SDie SßretSöerberber! $>a#t' id) mir'8 botfj gletcfy! — «Saiden immer ©treid)'! — ®ort ben äfteßger $lau§ !enn' icfy heraus! — '8 ift morgen ber fünfte! 3ünfte !)eran8! — #ei! f)ie fefct'3 Prügel! ©dmeiber mit bent SBügel! ©ürtler! — ©fcengler! — Stnußtegcr!-'— 2eimfteber! — Sidjtgiejjer! — Sudler er! Seintoeber! 3mmer ranl Gmmer brouf! ©cfiert en$ felber fort nnb rnadjt euc§ §eim! 3mmer branf nnb bran! 3e£t gilt'8, !einer tx»eicf;e Ijier! 3ünfte! 3ünfte! ^erauö! — Sie ÜUiJkr (nnb älteren SBÜrger, t>on Betriebenen ©eiun baju femmenb), 2Ba8 gibt'8 beim ba für 3a"* ©treit? 2Da8 toft ja toeit nnb breit I ®ebt Sftn^ nnb fdj>er' |t$ jeber gleich na$ §aufe beim, fonfi fc^lag' ein §agelbonnertt)etter brein! Stemmt eud) §ier nidjt meljr ju §auf, ober fonfi fcir fplagen brein [branf]. — JJif tlad)bartUUen (an ben gejtjlevn, bnrd&einanbcs), 2Ö«8 ift bemt ba für 3ie Sitifletfing er »or. iflürnBerg. 2, Slufg., 6. &uftr. 97 fo feib bo<$ nur gefreit! ©eib ifyr bemt alle gleich gu (Streit unb 3an! bereit? @eib tljr bemt alle blinb unb toll? ©tnb eud) toom Sein bie föfyfe fcoil? üftein! 3)ort fcfylägt fid) mein 2ftann! 2)er Sater! äd), jte Ijau'n ifyt tot! $ört feines metyr fein Sßort! ©Ott tuelcBc 9?ot! ©e§t bort bett Gifyriftian, er toalft ben Sßeter ab! Sluf! fdjreit 51t £ilfe, Sftorb unb 3eter! — ©ott! ioie fte toalfen! 2)ie ÄBpf unb 3*tyfe toacleln tyin unb §er! SBaffer ^er! SSaffer fyer! ©ie$t'8 ifjnen auf ben $opf! (5Dte Siauferei ift allgemein geworben, ©freien unb Soßen.) Jftagbfllnte (am genfter üerätoeiflungSooCl bie §änbe ringeub). 3Id? Gimmel! 2)afcib! ©ott, &eldj>e 9^ot! — 3u $itfe! 3u £ilfe! ©ie fragen jtc$ toi! £>ör boco nur, 2>afcib! ©0 Ia£ boep nur ben §errn bort Io$! @r Ijat mir nidjrts getan, (§inaBfpäi>enb.) Sperr ©ott, er §ält ifjn nod)! SRein! S)atub, ifi er tOÖ? (3Jiit größter Slufirengung.) 21$, 35aüib, fyör! '8 tji §err SBecfmeffer! JJögnrr (ifi im SHac&igeioanb oBen an ba3 genfier getreten unb gieljt üBagbalenen herein). Um ©ott! (5öa! fdpefj gu! 3dj fcfy' ob unf im §aufe 9tu$'l (3>a§ genfier toirb gefdjloffen; Balb barauf erfd&eint Rogner an be? §au3tiire. — ©a$3 Ijat eine Seitlang ben roadjfenben Tumult Be* oBad)iet, fein Sidjt geliifdjt unb ben Saben fo weit gefdjloffen, bajj er ungefe^en ftet3 burd> eine Heine Öffnung ben 5pia§ unter ber £inbe Beoßad&ten fonnte. — SBaU^er unb @t>a BaBen mit madfjfenber Sorge bem anfdjrcellenben Auflaufe jttgefe^ert; er fd?liefjt fie in feinem SD a g n e r. 7 98 Die SDUifter fing es oon SHürnBerg. 2. 2lufjv 6.5Kuftr. SBajtiel feft an fta bie SEreppe ffinaufftojieiib). 3n8 $au$, Jungfer Settel (Rogner empfängt ®»a unb jie^t fie am 2lrm in ba§ §au§. — ©a$5, mit bem Ättieriemcn Dacib eines ÜBerBauenb uttb mit einem gufstritt tfjn ooran in ben Saben ftofjenb, gie^t Sßaltljer, ben er mit ber anbern $anb feft gefaßt liält, geroaltfam fcfcnell ebenfalls mit ftd) Jjinein unb fdjliefjt fogletdj fefi hinter ftd) ju. Sßecfmeffer, burcö ©a<$3 con Daoib Befreit, fucSjt ft$, Jämmerlich gerfdjlagen, eilig bur# bie SRenge ju flüchten. — 3m gleiten SlugenBlide, roo ©a<$3 auf bie ©trafie fprftug, $ßvte man, re$t§ jur ©eite tm SSorbergrunbe, einen BefonbcrS ftarfen §ornruf be3 5Raci)ttDä<$ter3. ©leitfjjeitig ijaBen bie grauen au3 allen genftern fiarfe ©üffe t>on SBaffer aitS Mannen, Ärügen uub SBeden auf bie ©treitenben IjtnaBfiüi'jen laffen; biefeä, mit bett Befonberö ftarfen Sutten be§ §orne§ jugleicty, tuirft auf alle mit einem panif<$en ©djrecfen. SKla^Barn, 2e§r&uBen,©efetlen unb Sfteifter fudjen in eiliger §lu$t nadj aEen Seiten !}in ba8 SBeite, fo baß bie 33üljne fel)r Balb gänjlic^ leer wirb. Die §auStilren werben ^aftig gefdjloffen, uub au$ bie SJa^Barinnen oerfdjwinben t>on ben genftent, wel$e fte gufd^Iagen. — 2U3 bie ©trajje unb ©äffe leer geworben unb alle Käufer gefcEjloffeu finb, Betritt 5er Had)taMd)ter (im SBorbergrunbe redjtS bie S3itt>ne, reiBi ft<$ bie Slugen, fieljt jtt^ oerwunbert um, fdjüttelt ben flopf unb ftimmi mit leife BeBenber Stimme ben Stuf an): ipört, tyr £eut', unb lafct eu$ fagen: bie ©locf Ijat cilfe gefdjlagen. ©etoa&rt eu<$ bor ©etyenftern unb ©bu!, $ie SKeifierfinger t?on Dürnberg. 8. Stufj., 1. 2Cuftr. 99 bafj fein böfer ©eifi cui' ©eel' fceruef! Sobet ®oti ben §errn. ($ornruf.) (Der SJoHmonb tritt jjjeroor unb fdjetnt IjeB iit ble ©äffe hinein. 3Det 9lad)tu>ä$ter färeitet Iangfam biefelbe $inab. 2113 bec KadjiroildEjter um bie ©de biegt, fällt ber SJarljang f^neU, genau mit bem legten Salt.) Dorfptel ©ritter Slufjug. 3n geöffnete Sabentüre, naät ber Strafe fiiljrenb. 9teä)t3 jur Seite eine flammertüre. SinlS ba§ nad} ber ©äffe gefjenbe genfier, mit SBIumenftöcfen batior, jur Seite ein SBerltifdj. SacJjS ft$t auf einem grofjen £e^nftul;le an biefem genfter, bur# meines bie üJlorgenfonne §ell auf iljn Jjereinfdjeint: er Ijat x>or fic§ auf bem ©c§ofje einen großen golianten unb tfl im Sefen »ertieft. (Erper Auftritt $aüib geigt ftd), oott ber ©trajje fommenb, unter ber Sabeittüre, er lugt herein unb ba er ©ac§§ gewahrt, fä^ct er äurüd ©r t)erfi$ert ftdj aber, bafj ©adjS iljn nia>t bemerft, fdjlüpft herein, fteUt feinen mitgebrachten Äorö auf ben Hinteren SBerftifdjj beim fiaben unb unterfudjt feinen $nljalt: er Jjolt Slumen unb Sänber unb Iranit fte auf bem Stfdje au§, enb» li<$ holt er auf bem ©runbe eine SBurft unb etnen fluchen unb läfjt ft>glei$ an, biefe §u »erscijren, aI3 @ad)3, ber iljn fortmäfjrenb nit$t beamtet, mit ftarlem ©eräufdj eine« ber großen Sölätter be3 Folianten ummenbet. Daot) (fä$rt gufammen, nerbirgt ba3 ©ffen unb menbet fidj jurüefr. ©lei$! ülfteiflei! £ier! — 2)ie ©<$uy flnb abgegeben in $errn 33ecfmeffet8 Onartier. — 100 S)ie STuifierfinger oon Slürnbtrg. 8. SKufj., l. Siuftr. äftir toar's, at3 rieft 3I)r mid) eben? (SBetfette.; (Sr tut, als fäfy' er rnid^ nid)t? 2)a ijt er Bös', toenn er mdjt fpridfjt! — (®r nähert fid? fefjr bemiltig langfam (SadjS.) SJMfler! toollt [3I)r] mir bergeiBn! föarm ein Sefyrbub' bo Wommen fein? kenntet Sfyr bie Sene, toie i$, bann vergäbt 3fyr mir ftd)erftd). ©ie ift fo gut, fo fanft für mi$ unb blidt mi$ oft an, fo innerlich: toenn S^r mid) f^lagt, {bettelt fte mid) unb lächelt babet Ijiolbfeligfidj, mu{$ ic$ ?ariercn, füttert fle mid? unb ift in aßern gar liebelt^. Sftur gefiew, tocil ber Sunfer öerfungen, fyab' id) ben $orb ifyr nic6t abgerungen: baö fUnterste mi$; unb ba i$ fanb, bafj nachts einer bor bem ^enfter fianb unb fang ju ifyr unb fcfyrte &>ie toll, ba fyieb tdj i§m ben Sudel toott. Sie fäm' nun ba toa8 ©ro^eg brauf an? 5lu$ fyat'ö unfrer Siebe gar tootyl [gut] getan: bie Sene §at eben mir alles erflärt unb sunt $efi 33lumen unb Räuber befc^er^ (@r Bricht in [immer] größere Sttngft au3.) 2td) SD^eifler! f|>rec^t bod6 nur ein SBort! OBetfette.) #ätf ic$ nur bie 2Burfi unb ben $ud?en erft fort! — $ad)0 (§at unBetrrt roeiter gelefen. ge|t fdjlägt er ben golianter. ju. 83on bem [ftarfen] ©eräufdj erfdjddt ®aotb fo, bajj er firauäjelt unb uirotHtürliii} cor a £ufct ftdj jeter, fo fd)öu er mag. £Sfid)S (immer leife, tote für ft<$). 2Bär' freut £oc&jeitfefi? Sarni). 3a, fäm'S erfl fo toett, bajj 2)aötb bie Eene freit! BacijS (immer n>ie 3mm). 'S n>ar Sßolteraßenb, biinft mi<§ bod>? 5at»ii( (für £$). ^ßcUerabenb? — 2>a frieg' ic^'ö too^l no$? — (Saut.) iergeiyt baS, SReifler! 3$ bitt', bergejjt! 2Bir feiern ia tyeut 3o^anni§feft. Sadjs. SofyanniSfefi? SarnJi (&etfeüe). §öit er §eut fd^tver? £ad)0. taitnfi bu bein ©prüdjlein? €ag es fyerl DßUii! (ift attmä^Iic^ ju fielen gelommen). Sftein «Spriidjlein? 2>euf, id) faitn es gut. (Seifette.) 's fe£i nichts! ber SRetfler ifi too^Igcmut! — (©tar! unb groß.) „21m Sorban ©au!t 3to!j>amteS ftanb" — (®r Ijat in bcr Sc*ffreuuug bie »Borte mit ber SJletobie t>on uic)fer3 Sßerbelieb aus bem oorljerge^enben Stufguge gelungen; <5a$5 mac§t eine oermunbernbe S3emegung, morauf 2)aoib ftc^ untcrfiriä&t.) Sadis. SSa — toaS? öapiö (löd&elnb). 93ergeifyt, [2Mfter; id) !am ins] baS ©etoirr: 2)Itdj> machte ber ^olteraBenb irr'. (Crr fammelt ft$ unb fteHt fidj gehörig auf [fäljrt nun in ber ri^tigen SKelobie fort]:) „2lm 3>orban @anft 3olj>amteS ftanb, aö $off ber SBelt ju taufen: 102 5Dte aJletfterfingec non StücnÄerg. S. Äufj., 1. Suft». fam aucfy ein Sßeib au8 fernem 2anb toon Dürnberg gar gelaufen; fein ©itynlein trug'« jurn llferranb, empfing ba Sauf unb Tanten; bodj als fte bann ft$ Ijeimgetoanbt, nad) Dürnberg toteber famen, in beutfdjem 2anb gar batb fiefc fanb's, bajj tt>er am Ufer be8 3orban# 3tof?anne8 toar genannt, an ber s#egnii3 §iej$ ber £axtS." (d?ön 2)anl, mein 3ung'l beljalt'S für bi$! 2)odj> §eut auf bie Siefe begleite# bu mid): mit Blumen unb ©änbern £uß bid) fein; foflfl: mein fiattlidjer §erolb fein. Saöti!. @oöf i$ rtic^t lieber Brautführer fein? — Sftetfter! a<$ [lieb'] äßeifler! 3$t müfjt toieber frei«! 3ad)S. $ätt'ft gern eine üfteifi'rin im f>aus? JJaDiJ. 3d) mein', es fä§' boc$ biel fiattli^er aus. Sad)3. SBer toei|l tommt 3efy fommi föat. '8 ifi 3eit! Sad)«. 3)ann toär' ber 9fat tooljl au<$ nic^t toeit? fiaötb. ©enujsl ®e^n fc^on Sieben §in unb toieber, ®en öetfmeffer, beul' i<$, fäng't 3fyr bo$ nieber? 3<$ mein', bajj ber §eut ft$ ni$t nri^tig mad&t. $ie Sßeifierf Inger oon SRÜrnbtrg- 8. Säufj., 1. Äuftr. 103 3ad)«. So^I möglich! §ab'mir'8 au$ fd^on bebaut— Setjt gelj unb fiör mir ben 3un!er nicbt! Somm toieber, toenn bu f$ön geriet'. Öautb (Jilfjt ©a$3 gerillt bie £anb). »ar er no# nie, toenn fonfl aucüj gut! &ann mir gar nid^t ntefyr benfen, ürie ber Äniertemert tut! (, mt< untergeftil^tem Slrtne, ftnnenb barauf; «3 fd^cint, bafj i§n ba3 ©efpsÄ^ mit a»ib gar nic^t au3 feinem SHad&benfeit seflört !jat). SSaljn, 2öa§n! überall Sßctljtt! SBobiti ic& forfcljienb blief in ©tabt= unb SBeltd&ronif, ben ©nmb mir aufjuftnten, toarum gar bis aufs 23Iut bie £eut' jt<$ quälen unb fd&inben in unniifc toller 2But! $at feiner ?o|n nod& 3)anf baöon: in ^ludbt gefplagen toäfjnt [meint] er gu jagen. £>öri ni$t fein eigen o im Sauf, er ftyläft nur neue Äraft ft$ an; gleich toad^t er auf, bann fdbaut, toer Ü)n bemeifteru !ann! — 104 £>it SöleiflerfInger oon JRficnfcerg. 8. Stuft., 1. Suftx. 2Bie friebfant treuer ©itten, getroji in £at unb Sßerf, liegt nid)t in 2)eutfd)lanb$ bitten mein liefceS 9?üren£erg! (@r BCicft mit frcubtgcr SBeßeifterung ruljtg vox fti$ $tn.) SDod? eines SlBeubS fi>at, ein Ungliitf-gu öer^iiten bei jitgenbi^eifjen ©entiiten, ein äftann toeiß ft$ nid;t föat; ein ©cfyufler in feinem 2aben jiefyt an be3 SBaljmes ^aben: tote balb auf ©äffen unb ©trafen fängt ber ba an ju rafen; äßann, SSeifc, ©efetl unb $iub fällt ftrf; ba au toie toll unb fclinb; unb toitt'ö ber SBa^n gefegnen, nun mufj es Sßriigel regnen, mit Rieben, ©tojj' unb 2>refdjen ben SSuteSbranb ju löfdjen. — ©ott toeift, &ie baS geftfja^? — (Sin Äofcolb Ijalf fcoljl ba! ©in ©liifytourm fanb fein SffieiBc^en ntc^t; ber Ijat ben ir, toie §an§ @adj)8 e§ ma^t, baft er ben Sßaljm fein lenfen mag, ein ebler SGSerf gu tun; benn läfjt er uns ni$t ru^n, felbfl Ijter in 9lürenBerg, jo fei'8 um fol^e Söerf, bte feiten öor gemeinen ®ingen unb nie ofm' ein'gen 2ßaljn gelingen. — SDie SRelfUrfinger nott Sftümberg. 8. 3. 105 3vr>eifcr Auftritt 2Balt!)et tritt unter ber Äammertiire ein. @r BletBt euten Sh^enölttf bort liefen unb fcltclt auf @ad)8. ©icfer menbet fidj unb idjsi ben goltanten auf ben S3obcn gleiten. Sfldj5. ©rüjj ©ottf mein Sunferl föntet ns$? 3br toastet lang': nun fc^lieft 3$r bod^? U)altl)er (fe§r tu$tg). (Sin toenig, ober fefi unb gut. Stadl*. ©o ift (5ua? nun too^I Ba£ gumut? ÜUaltljfr (immer feftr ruljig). fyatt' einen tounberföiJnen Sraum. Sadis. 2>aS beutet gut's! (Srgctytt mir ben. töaUticr. Styn fefbfl gu ben!en mag' i<$ faum; fürd;t' i§u mir öerge^n gu febn. 3ad)S. 2ftein f^nb, baS grab' ijt 2>i$terS Sßer?, bafj er fein träumen beut', unb mer!\ @Iaubt mir, beS ÜJienfcl)en toafyrfter SBa^n tr-irb il)m im Sraume auf getan: aß 2)i$tfunfi unb ^oeterei ift nidfyts als Saf?rtraum=3)cuterei. 2ßaS gilt'S, es gab ber £raunt (Sud^ ein, toie ^eut 3ij>r foHet 9Jieifter [©ieger] fein? $alil)er (fe§r ruljtg). 9^ein! bon ber 3"uft unb ifyren HTieiftern tootff ftd) mein £xaumbüb nicfyt begeiftern. 3adj$. 2>oc& lefyrt' es toofyl ben 3auberf|mt$, mit bem 3Ij>r jte gewännet? ft)altl)fr (etn>a§ lebhafter). SBie toä^nt 3$r bod), nat$ folgern 53ru$, toenn 3fyr nocfji Hoffnung fennetl S«(t)5. 2>ie Hoffnung laff ic§ mir ni$t minbern. 106 2>te2R cijietfingetoonSJlüvr.fcerfl. 3. Slufj., 2. Smftr. ttid^t« ftiefj fte no$ über'n Raufen: toäc'8 nid?t, glaubt, ftatt (Sure §lu$t gu §inbern, toär' ic& felbft mit (Sud) fortgelaufen! 3)rum bitt' i$, lafjt ben ©roll je£t ru^rt; 3tyr $abt'8 mit (Ehrenmännern ju tun; bie irren ftd) unb ftnb bequem, bafj man auf i^re SBeife fte 2öer greife erfennt unb greife fießt, ber toitt am @nb' au<$, bafj man i§m gefaßt. Qm'r Sieb ba8 ^at itynen bang' gemalt; unb bas mit föe^t: benn too^l bebaut, mit folgern 2)i^t'" unb Siebesfeuer »erführt man too^I Softer jum Slbcuteuer; bo& für üebfeligen (Sfyeftanb man anbre SSort' unb SBeifen fanb. tDöiitjer (lätfielnb). 2)ie fenn' id) nun aucfj, feit biefer 9Ja$t: e*s Ijat toiel Särm auf ber ©äffe gemacht. £ari)0 (lafymb). 3a, ja! @$on gut! 3)en £aft baju [ben] bortet Styr aud)! — 25o$, la§t bem 9tub? unb folgt meinem State, fürs unb gut, fajjt ju einem 99?eifteriiebe Sftut. iDaltijtr. (Sin fcfyöncS Sieb, ein SD^eifterlicb: tote faff id) ba bcn Unterfd)ieb? Bßrijs (jart). Sftein greunb! in Holter Sugentjcit, n>eun uns fcou mäd)t'gen trieben gum fel'gen erfreu Sieben bie SBntfi ftdj fd^roellet fyo$ unb iveit, ein f^öneö Sieb gu fingen moc^it' toielen ba gelingen: ber Seng, ber fang für fte. $am «Sommer, £>erbfi unb SOßinterjeit. Die 3Reifterfinget oon SRÖ:ube?j. 3. Slufj., 2. Sluftr. 107 tnel 92ot unb @org' im Seben, mattet efylicty ©lüdE baneben, Siitbtauf, ®ef<$afte, 3nnji unb ©treit: benen '8 bann nod^ toifl gelingen, ein fdjönes Sieb gu fingen, fe£>t, SD^eifter nennt man bie. — $aül)fr. 3$ lieb' ein SBeib nnb toiH eB fretn, mein bauernb Sfygemabl gu fein. Bari)«. 3)ie 2fteifierregeln lernt beizeiten, ba§ fte getreulich (Sud? geleiten, unb Reifen tx>o^l befragen, toa8 in ber Sugenb 3a§ren in §otbem triebe Setij unb Siebe uubeömfjt ins §er$ gelegi, ba§ 3§r baS unoerloren fyegt. ®alUjer. <2te§n fle nun in fo Bojern 3?uf, teer tuar [ifi] e8, ber bie Stegein fdntf? £cut)S. 3)aS teareu §odj*bebiirffge 90f2eifter/ oon Sebenömii^ bebrängte ©eijter; in ibrer Sftöten SilbniS fte febufen fi$ ein S3tlbni3, ba£ ifynen bliebe ber Sugenbliebe ein Slngebenfen flar unb fefi, fcran ftdji ber Senj erfennen läßt. tt)altl)cr. 2>od6, toern ber Senj f$on lang' entronnen, rx?ie toirb er bem im [aus beut] 8ilb gewonnen? Sad)«. (§r frifd?t es an, fo oft er !ann: bn»m mö$t' i<$, als bebiirft'ger ÜRann, toiH i$ (£u$ bie Regeln lehren, fottt 3^r fte mir neu erflctren. — 108 SDte IfietfUrftnßes oon 9lürnfc«cg. 8. Slufj., 2. ?luftc. €5e$t, fyier ifl Stute, gebet, $a£ier: icfy fd)retbrS (Sud? auf, biftiert 3fyr mir! Walser. SBie iä&'s begänne, toüßt' id) faum. $ad)s. (Srjäfylt ntir (Suren äftorgeutraum! JDalti)fr. 2)urd) (Surer Regeln gute ift mir'*, als oö bertoifc^t er toäf. Sad)5» ©rab' nefymt bte Stfdjtfunfl jelst jitr £attb; mancher burä) fte baS SSerlorne faub. tüölttjcr. @o [2)auu] toär'S utc^t Kraum, bod^ Sinteret? $ad)3. '8 ftub greuube fceib', fielet gern ftd^ bei. JDaltJja;. 2Bie fang' id) nad) ber föegef au? Bad)5. Sfyr fteit fte felbft uttb folgt tyr bauu. ©ebenft beö frönen Traums am SJZorgett; fürs aubre lajjt §au8 ©ad)8 nur forgeu! töaltljer (§at ju \ $alil)er [(fä^rt fort)]. „Sßonuig eutragettb beut feligeu föaum Bot golbner §rud;t ^eüfaft'ge 2Bu$t $ie SHetfUrftnger t>on ^iöcnßetg. 8. Stufe., 2. Sffuftr, 109 mit tyolbem prangen beut Verlangen an buft'ger Steige 6aum §errli<$ ein Saunt." [(Gr Ijält itttte.)] Äad)$. 3$r Wloffct ni$t im gleiten Sott: baS ma$t ben SDceiftern *ßein; bo<$ nimmt §anS €>a$8 bie 2e§r' baöon, im Senj toofyl rnüff es fo fein. — 2?un fieflt mir einen Slbgefang. SJöltyer. 2Ba§ fofl nun bei? Södjs, Ob (5u$ gelang, ein rechtes ^ßaar gu finben, ba§ seigt W [ictJt] an ben finben. 2>en ©tollen einlieft, bodj> nid^t gleid^, an eignen unb rt>ert fcont Lebensbaum." $aci}0 (gerührt). XaS nenn' i$ mir einen Slbgefang! 110 ®te SKetfterfinger oon 3lütn5erg. 8. 2lufj., 2. 2lufts. ©eljit, toie ber ganje 93ar gelang! Sftur mit ber belobet €>eib 3$r ein tuenig frei; tocfy fag' idji nidjt, bajj ba« [e$] ein geiler fei; nur ifi'8 nid)t leicht ju 6 ehalten, unb baö ärgert unfre Otiten! — 3c^t richtet ntir tiod) einen jtoeiten 23ar, tamit man merf, &>el$' ber erfte ttar. Tiuti) toeijj i$ no$ ni<$t, fo gut 3fyr'8 gereimt, toaS 3tyr gebietet, toaS 3§r geträumt. ülalt^er [(wie oorl^er)]. „silbenbltc§ gliifyenb in §immUfa<$t\ — Köcfyttidji umbäntmert ber jßlitf mir ft<§ bricht! toie toeit fo na§ befdnenen ba gtt>ei lichte ©terne aus ber gerne but^ fplanier ^toeige ßid&t Ijefyr mein ©e{t$t. — SieBUd^ ein OueK auf fiifler §8§e bort mir raufet; j^t.f^toettt er an fein Ijolb ©etön', fo ftar! unb fiif* i<$'8 nie erlaufet: Ieu<$tenb unb $elt n>ic prallten bie ©terne ba fcfjön; ju Sanj unb Zeigen in 2aub unb feigen $>ie SDUifterfinger tion 3lüsn&«rg. 3. Sufj., 2. Stufti. 111 bei golbnen fammelrt ftd^ mebr, fiatt gru$t ein ©temenbeer im Sor&eer&aum." — Sad)* (fe^r gerührt, [fanft]). ^reunb-! (Su'r StraumMlb teieS @ud6 toaljr: gelungen ift audj ber gleite 33ar. Solltet 3§r nod& einen britten bieten, bes Traumes ^Deutung tüürb' ei berieten. iöaitljcr (fieljt ftf;neD aisp. 2So [2Bie] fänb' id) bie? ©enug ber SBorfl Sad)$ (er^eßt gleichfalls uttb tritt mit freunbli<$er ©nif Rieben* §«it S" 28alt§er). 3>amt £at nnb SBort am reo&ten Ort! — ®rum fcitt' idj, merft mir toofyl [gut] bie Seife; Qar tie&licfc brin ftc^'S bieten läjjt: Ur>b fingt 3§r fte in toeitrem Greife, fa [bann] galtet mii [nur] audj ba8 £raum&ilb fcfl. Ä«it{)cr. 2BaS §afct 3§r bor? Sad)8. @u'r treuer Sned&t taub fidb mit ©acf unb j£afdj>' gurec^t; tleiber, briit am ^oc^geitfefi fcaöeim [Bei @u$] 31j>r tootttet prangen, lieft er §er gu mir gelangen; — «n £äubd)en geigt' iljm toobl ba8 9?ejt, bariit fein 3unfer träumt'! brum folgt mir jeijt ins Kämmerlein l 3Tät bleiben, tooljlgefäitmt, f ollen fcetbe mir gegieret fein, toenn's »Stattliches gu tcagen gilt: — brum fomrnt, feib 3tyr gleich mir gegißt! <2BaItI)et földgt in ©ad^fenS^anb ein; fo geleitet iljn biefer ruljigfefler. Stritte? jur Jlamnter, beren £ftre et ijjm eJjreröietig öffnet unb bans i'gm folgt.) 112 Site SUeifterftnger non SJürnBetg. S. 3uf§., 8. Siufir. dritter $luffritf. ©cömcffcr. SarljS. ßtdtttU|[tI (n>eld&er brausen oor beut Saben crf^eitti, in großer Aufregung f)crein(ngt, unb ba er bie SBerfftatt leer ftnbct, Ijaftig eintritt. 6r ift reic§ aufgepn^t, aBer in feljr leibenbem .guftanb?. ©r Blidt fiä> crft unter ber £ür nodjmalä genau in ber SBertftait um, bann ^inft er «omiärt?, jucft aber jufatnmen unb ftreidjt fUlj ben Süden. 6r mac^t nncber einige Schritte, fnidt aber mit ben knitn unb ftreicf)t nun biefe. er fctjt ftc§ auf ben ScJjufierfdjemel, fäljrt aSu-fcljnell fdtjmersljcift roieber auf. er betrautet ficlj ben ©djemel unb gerät babei in immer aufgeregtere^ 9laanlt mar, an unb ftarrt ©or fidf) tjln. 3Jlatt unb oergroeiflungStioII jteöt er um ftdj: fein 93lid fällt enblidj burc^ ba8 genfter auf SßognerS $au§: tx Ijinlt milljfatn an baSfelbe §cran, unb, nac§ bem gcgenüberltegeuben genfter auSfpäljenb, nerfut^t er, ftor ben Äopf. er glaubt t ; jßerljöljuMtg ber SßetBer unb Söuben auf ber ©äffe ju ncrneljmen, menbet fidO roütenb ab unb fcfjmeifjt ba§ ^enftcr ju. ©ejjr »erftört menbci er fidfj mec^antfc^ mieber bem 2BerItifd&e ju, inbem er x>or ftcE) §ittBrü-tenb uadEj einer neuen SEBeife ju fudjen fdfjeint. ©ein SBIid fällt auf ba»! »on ©ac§3 juttor BefdfjrteBene Rapier; er nimmt eS neugierig auf, übet-fliegt e3 mit toacf)fcnbej Slufregnng unb brid(jt enblidf) miltenb au§). @ttt SBerbcIteb! $on ar Sßolterabenb, laßt (§u($ bebeuien: (Sure ^oc^geit frufte untei ben beuten; je toller e§ ba I?erge£>', je beffer befommt'8 bei (5b\ Ueriutttjfer foütenb). O ©Ruftet, fcofl feou hänfen unb pöbelhaften ©djtoänfen, bu toarfl mein getnb öon je: nun fyör, ob §efl t<$ fe^'I 2)ie id) mii auseifoten, bie gang für mi<$ geboren, gu aller SBittoer ©djirnad), bei 3ungfei fieltft bu na$. 2>afj ftd? §err ©adj>8 einreibe be8 ©olbfimiebs teid^eö (Srbc, im äfteifterrat gut §anb auf Älaufeln er befianb, ein üftägblein gu betören, ba« nur auf ifyn fottt' fyören unb, anbetn abgetoanbt, ju tym allein ftc^ fanb. 3)atuml batum — 22 o g tt e r. 8 114 rit Sßetftetfinget oott Ulürn&erg. 3. 2luf3-, 3. SKtsfr», toär' id> \o buntrn? — mit ©freien unb mit tooflt' er mein 2ieb juflopfen, bajj nicfyt bent Äinb toerb' funb, tote aud) ein anbrer beftunb! 3a ja! — £a lj>a! £ab' i<$ bic& ba? 5lu$ feiner ©ctyufterftuben §e£f enblic^ er bcn 23uben mit Änü^eln anf mid) ber, baft meiner lo8 er toär'l 2lu an! Sin an! SBofyl grün nnb blau, jnm ott ber atterliebften $ran, jerf<$lagen nnb prügelt, ba§ !ein ©$neiber mi$ aufbügelt! ©ar anf mein SeBen toar'S angegeben! 2>odj> !am id? nodj fo babon, bafc i$ bie £at (§u$ lo^n'I äie^t Ijeut nnr ans gnm ©ingen, merft anf, toie'S mag gelingen; bin ic$ gej&acft au$ nnb jertjactt, (5u$ bring' icfy bo$ ftdjier ans bern £alt! Sad)0. @ut greunb, 3fyr feib in argent 2öatm) ©täubt, &a8 3>^r toottt, ba§ i$ getan, gebt (Sure (Siferfud^t nur fyin; ju »erben !ommt mir nidjt in ©inn. ßcrfuncßer. 2ng unb £rug! 3dj> toeifj [!ennf] e3 beffe?, Sadjs. fällt (Sud) nur ein, SWetfter 23erfmeffer? 2Ba$ id^ fonfi int ©inn, geljt @u<$ nichts an: bcdj glaubt, ob ber SGßerbung feib 3tyr im Sßaljin. 35u Sßetfierftnger t>on Sftürn&erg. 8. 2Utf§., 3. Sluftr. IIS ficdunejfcr, fängt §eut nidjt? Sad)0. Sftidjt gur SSette. ßerfuitefjer. $ein Sßer&ettcb? Sad)*. ©ett?ip<$, nein! ßcrfuttflfer. Söenn i$ aBer broB ein 3eu9n^ fyätte? (@r greift in bie £afdje.) 3ad)S C&Itcft auf ben 2BerJtif$). 2)a§ ©ebic^t? ipter liefj icfj'S: — fteeftet ein? ßeriuiuffcr (ba3 Söratt $ert>oräier;enb). 3ft ba$ (Sure §anb? Sadjs. 3a — ftar es ba$? ßcdimc([cr. ®ang frifefy no$ bie ©(fyrift? $«d)8. Unb bie Sinte nodEj najj! fieduttcljer. '8 toär' toofyt gar ein BtBItfdbeS Sieb? Sttd)0. ®er fehlte toer baranf riet. ßerkmefler. 9?un benn? Sad)0. Sie bo$? # ßedimc([er. 3tyr fragt? Sad)5. 2Ba§ no$? ßcdmte|[tr. 3)a£ 3I)r mit aller 55ieber!eit ber ärgfte aller ©^BuBen feib! Sadjs. 2Rag fein! 2)o$ tyaB' no$ nie entttanbt, &a8 i$ auf fremben £ifdf;en fanb — unb ba§ man fcon (Su<$ audlj nic^t ÜBleS benft, behaltet ba8 Statt, es fei (Sudj gefcfyenft. ßcAmf([er (tn freubtgem ©djrec! auffptingenb). §err ©ott!... @tn ©ebicfyt!... (Sin ©ebidjt öon ©ad)8? .,, 2)o<$ fyalt, baft fein neuer ©d)ab' mir ertoad)f! — m 31jr §aBt'8 toofyl f$on red^t gut memoriert? Äadj*. ©eib meinetfjalB bod& nur unbeirrt! ßediraeßet. 3tyr lafji mir ba$ Statt? 3au)8. 2)amit 3§r fein 2)ieB. SeifemefTcr. Unb rnad^ i$ @eBrau<$? 8* J16 ®{e 3Jlelflerflnget »ort 3JürttBerg. 3. SKufj., 3. 2luftt. $ad)5, 2Bie'8 (Su<$ Belieb'. ßerfuneffec $od), ftng' ici) fcaö Sieb? Sadjs. SBemt'S ni$t $u fd)tt>er! ßcduncjjer. Unb toemt icft gefiel'? Sad)0. ®a8 ftunberte mic$ fefyr! ßeduncjfet (ganj juttaultdE». ®a feib Sfyr nun toieber ju Befreiten: ein Sieb bon ©adf)8, (gietd&fam pfetfenb) ba§ n?iH toa3 Bebeutenl Unb febt nur, tt>ie rnir'8 ergebt, toie'8 mit mit Slrmften fiefyt! Srfefy' i<$ bo<$ mit ©^merjen, ba8 [mein] Sieb, ba8 nachts ia? fang — bau! Suren lufi'gen ©c^ergenl — e§ machte ber ^ognerin Bang. SOSie fdjiaff td) mir nun gur ©teile ein neue« Sieb fyerju? 3$ armer, gerfc^Iagjter ©efeffe, foie fänb' i<$ fyeut bagu Ühtfj'? SBerBung unb efylicty SeBen, oB ba8 mir ©ott Befc^icb, muß tcfy nur grab' aufgeBen, §aB' idj> fein neue« Sieb. Sin Sieb fcon @u$, bef Bin i$ getoijj, mit bem Bejieg' i$ j[eb' £>inberni$! ©ofl i$ ba8 ^eute IjaBen, bergeffen unb BegraBen fei §aber unb ©treit, unb toaS un3 je entgleit. ^©t Mldt fettroärtS in ba3 SBIatt: plö^ltdj runjelt ftdj feine ®Hrn.) Unb bo$! 2öemt'8 nur eine gaffe toär'l — $ geflern toart 3tyr mein geinb: tok fam'e, baf na$ fo großer 33ef$tt>er' 3tör'« freunbli# l?eut"mit mir meint'? £>te SPUifierfittget t>on Jftütttberg. S. Slufj., 8. SCuftr. 117 £ad)$. 3$ mad&t' (£uc$ ©d&uty' in fyäter 9?ad&t: bot man je fo einen ^einb betagt? ficdutu|fer. 3a ja! red)t gut! — bo<$ eines fc^oBrt: too unb nrie 3tyr baS Sieb autij fyört, bafc nie 3$r (Suc$ betfo muten Iafjt, §u fagen, baS Sieb fei fcon @u<$ toerfafft Äad)5. 2>aS fd?n?ör' ic$ uub gelob' (§uc$ §ier, nie mid& 311 rühmen, baS Sieb fei Don mir. ßcdmtcflTcr ([fe§r glücIU#,] fld) »ergnügt bie ^anbe refßenb). Sa« min ic$ rne^r, i<$ bin geborgen! 3e£t brauet [f>at] fic$ SBecfmeffer ntdjit metyr ju forgen! Sadjs. 2>o$, greunb, i<$ fü^r,S (Sud& gu ©emüte, unb rat' es @u# in aller ©üte: fiubiert mir reetyt baS Sieb! ©ein Vortrag ifi nid^t leidet; ob @udj> bie SBeife geriet' unb 3$r ben %on erreicht! fit&melfer. greunb ©a$8, 3tyr feib ein guter $oet; bodb tvaS £on unb Sßeife betrifft, gefleht, ba tut'S mir leiner bor! 2)rum f£i$t nur fein baS Ofyr, unb: „33ecfmeffer, feiner beffer!" darauf ma#t (Sud) gefaxt, toenn 3fjr rutyig mic§ fingen laßt. — 2)o$ nun memorieren, fdjnefl na$ $aus! Otyne 3eit Verlieren rid&t' i$ baS aus. — £anS ©a$S, mein teurer! §ab' (Sud) t»er!annt; bur$ ben Slbenteurer tvax id& betrannt: (Se$r autrouU(%.) 118 $ie SReifUtfinger »on SftümBerg. 3. 3lufj., 3. fo crnet fehlte uttö Stöfs! ®en ttmrben fair äMfier bod? los! — 25ocfy mein 23efimten läuft mir fcon binnen: bin id? bertoirrt unb gang berirrt? ®ic «Silben, bie Meinte, bie SBorte, bie SSecfe: t<$ Heb' toie am Seime, itnb brennt bod) bie $erfe. 9tbel ic$ mufj fortl 5In anbrem Ort banf i$ (Sudj tnniglicb, »eil Sbr fo minniglidj; für (§u$ nur fümme icf), fauf (Sure 2Ber!e gleich, mac^e jitm Werfer (§u$: bodß fein mit treibe toeiefy, nid^t mit bern £ammerfireicfy! üfterfer! äfterfer! SD?er!er #an8 ©a<$8! bajj Dürnberg f<$uflerli$ bin!?' unb toa<$8'! (SSedmeffer nimmt tanjenb oon ©acljs 2lBfäjieb, taumelt unb poltert ber Sabcntüve §u; pTö^Itd^ glauBt er baS ©ebidjt in fetner £afdf>e oer* geffen ju §aßen, läuft mleber oor, fudjt üngftlidj auf bem 2Serftif<$e, 613 er e3 in ber eigenen §anb gemaljr rotrb; baburc^ f^erjljaft erfreut, umarmt er , (Söefjen! 2>a$t' i^> bo$, h?o fte Blieb'! Q3iertcr 2luffritf. CEöa, reid) gefömücft, in glänjettbcr roetjjer Jtletbung, etnxiS leibeub urtb fclafs, tritt jum Saben herein unb fdjrettet langfam oor. Sadjs. ©rüft ®ott, mein (Sücben! St, tote §errlic§ unb [toie] fiolg bu'S beute meinft! 2>u mactyfi too^l alt uttb jung begefyrlicfy, ttjenn bu fo fd)ön erfreut ji. (Em. Sttetfier! '8 iji nidbt fo gefäljrli^: unb tfiT« bem ©cfmeiber geglütft, toer ftefyt bann [an], too'8 mir befd)tt>erli<$, too ftiff ber ©<$u$ mi(fy brüdft? Äadjö. 2>er böfe ©dm§! ?8 toar bebte S*aim,f bajj bu ifyrt geftern ni#t probiert. doa, Sfterf tootyl, tdj §att' gu fciel SSertraun: im ÜJKeifter fyatt' idj> mi$ geirrt. Äarijs. (§i, '8 tut mir leib! £eig ty*, mein finb, fca§ id) btr fyelfe gletd^ gef^hnnb. ®ca. ©obalb td) ftefye, toitl e§ geljm: bod& »iß id) geljm, gtoingfß mid) gu ftebn. 3ad)$. §ier auf ben ©kernet ftrect beit gu£: bei üblen Sftot i$ toefyren mttfj. (<§ie ftredt ben §ufj auf ben ©c&emel Beim SEBerFtifc^.) 5Sa« ifi'8 mit bem? (Em. 3§r fe^t, gu toeit! Äad)3. Äinb, ba8 ifi pure (Süelfeit: bex ©c£>u§ ifi frta$>. Qfoa. 2)a8 fagt' i$ ja: brum brüeft er mi$ an ben [mir bie] ba. I2Ö 5T>fc 5/letfierftnger »ort SKiirnfcerg. 3. 2tuf|., 4. Suft*. $ed)*. §ter liitl«? £»a. S^eitt, rechts. Sad)5. mefyr am ©ftamt? €oa. $ier mefyr am £adEen. &ad)$. tommt ber auch brau? €t>a. 2Idj> Sfteifter! Sßüßtet 31?r Keffer als 'vfy, to?o bei ©<$1$ mid& brücft ? Sad)*. @t, '8 tounbert mtdl), bafj er ju fceit, unb bo$ brücft überall ? (2BaIt§er, in glänjenber 9ttttertradjt, tritt unter bic £üre ber Äammer. gtm'ftöjjt etnen [letfen] ©djret aus unb BletBt, unoerroanbt auf 2Baltl)er bltctenb, tn t^rer Stellung, mit bem gujje auf bem Stemel. ©adjS, ber cor tljr ntebergebücft fieJjt, Bleibt mit bem SRücfen ber !£üre guge* !egrt, otyne 2Baltjjer3 ©tntritt ju Beamten. Sßaltljer, bur# ben SttnBlid @naä feftgeBannt, BleiBt eBenfaüä unßemeglid} unter ber £üre fielen.) $tya! fyier ! Sfam begreif i$ ben ftatt! $inb, bu Ijafi rec^t: '8 fta! in ber 9^a^t: — nnn toarte, bem Übel fd^aff* ic$ SRat. SBleib' nur fo fie^n; t$ ne§m' bir ben ©$u§ eine SBeil' auf ben Seiftot: bann läjjt er bir Shtfy'l (@r Ijat iljr fanft ben ©dtjulj oom gujje gejogen; toäfjrettb fle tn i$ret ©teUung »erBIeiBt, rnadjt er fid^ am SBerftif# mtt bem ©d)ulj ju föafftn unb tut, alä Beamte er ni<$t§ anbreS.) £ad)0 (Bei ber StrBeit). Shnmer fctyufiern! ba8 ifl nun mein £08; be8 S^ac^t«, be8 £ag8 — fomm' nic^t bafcon los! — $inb, fyör jul 3# I)ab mir'8 überbaut, n?a8 meinem ©ebuftern ein (Snbe madjt: am bellen, id) toerbe bo# no$ um bi$; ba gesamt' tc$ bo$ tt>a8 als ^oet für rnit^! — 3)u fjörfl nidtyt brauf? — ©0 fyridfj bo$ Jetjtl §afi mir'8 ia felbft in ben $o£f gefegt. — ©ebon gut! — ic$ merf'l — „2ftac$ beiuen ©t$u^!" ... 6äng' mir nur toenigften« einer bajul $tc SJleiflerftnger »Ott SRürttbcrß. 3. 2Iufj., 4. 2tuftr. 121 §3rte §ent gar ein fernes Sieb: — i3?em bqu ein britter 35er8 geriet! SÖßltijtr (bett Begeifierten SBIidt unoenuanbt auf ©oa geheftet). „^Seilten bte ©lerne im lieblichen Slang? ©o lic^t unb !Iar im Socfenfyaar, fcor allen grauen be!)r gu fronen, lag ifyr mit gartem ©lang ein ©ternenfrang. — Sad)0 (immerfort arBettenb). 2anf$, ßinb! ba8 ifl ein SDfeifterlieb. töaltljer. SBunber ob Sßnnber nnn bieten jt<$ bar: gnriefacfyen Sag t$ grüben mag; benn gieid) gtoei'n ©omten" reinfter SBomten, ber ^ elften Singen $aar na^m ic§ ba [nnn] h?a§r. — Bad)* (Betfeite ju ©na). derlei §örfl bn jefct bei mir jtngen. IDaltljtr» §nlbreidjj!e8 23ilb, bem i$ gn natyen mid6 erfüllt: ben Ifrang, bor gtoeier ©ernten ©tra^l gngleid^ »erblichen nnb ergrünt, ntinnig nnb rnilb, fie flodjt ifyn um baS $ait})t bem ©ema^l. 2)ort £nlb»geboren, nun $Ru§m=erforen, giejjt ^arabieftfe^e 2ufi jte in beS 2)i$ter8 55rnfl — im 2iebe8tranm." — 122 Sie DJleifietfing er »on «RöttiBerg- 3. gtufj., 4. Stuftr. $ad)0 (Ijat ben ©djul) jnrMgebracfjt unb ift je$t [rca^rettb bet ©djlufjüerfe »on 2BaItfjer§ ©efang] barüber Jjer, tljn 6xsa roteber an ben §ufl iu jic^en). 9hm fd)au, ob baju [babet] mein €>cf>u§ geriet? äftein' ertbltc^ boef;, e8 tat' mir gelingen? S3erfud)'8! tritt aufl — ie unmuttg lo§, unb löjjt baburdj ®»a umoittWttltdjj an SBaltljerS ©djulter ftdj anlehnen.) Sud)*. £at man mit bem ©elfter! nid^t feine 9?ot! 2Bär' icfy nic^t nod£> $oet baju, t($ ma$te länger leine ©cfynl^! 3>a$ ifi eine 2ftüfT unb Aufgebot! £u Weit bem einem, bem anbern 31t eng; tum allen «Seiten £auf unb ©ebrSng': ba flaut'S, ba fc$la$>t'8, fyier brüdffs, ba jimcft'g! ®er ©cfmjier foH aud) alles toiffen, flirten, tt>a§ nur immer jerriffen; unb ift er nun [gar] ^oet baju, fo [ba] läjjt man am @nb' ifynt aud) ba feine 8ht§': boeb [unb] ifi er erfi noclj SBittoer gar, gurn Marren fyält[mad?t] man i^n fiirira^r; bie jüngfien 2ttäbdj>en, ift 9ßot am Sftaitn, begehren, er hielte um jte an; öerfteljt er fte, fcerftefyt er fte nid^t, alt eins, ob ja,, ob nein er fyridjjt: am (Snb' ried^t er bod) na<$ $ed& t)te SReifietfingcr oon !Rürn5ctä. 3. Slufj., 4. 2Tuftr. 1 unb gilt für bumtn, tüdEifcfc unb fred&! @i, '8 iß mir nur um ben Se^r&uBen Ictb; ber öerl'iert mir aßen Sftefbeft; feie £ene mad^t itm ft^ort ni^t re$t gefreit, bajj au§ 23j>f unb Settern er lecft! o$ nun §at'8 mi$ getoäblt SU nie gefannter Dual: unb toerb' i$ I?eut' fcermäfyU, fo toar'8 ofyn' atte SBafyl! S)a8 tuar ein Sftüffen, toar ein 3&ang! 124 ftie fteiftetf ittger oott jRürn&erg. 8. Slufj., 4. 2luftr. [$ir] felbft, mein Sfteifier, toutbe Bang. $ad)j. Sföein Ätnb: Don £riftan unb Sfolbc fenn' id) ein traurig ©tiid: £an« ©a$8 fcar flug unb tooHte nichts bon f>errn Warfes ©tüd. — 'S ttat 3^, baft id) ben föedjiten fanb [erfannt]: mär' fonft am @nb' bod) hineingerannt! — 9Il?a! ba ftreic^t bie Sene fc^on ums §au3. 9?ur herein! — £e, 2)aöib! Äommfi nid)t heraus? (2Jtagbalene, in feftltdjem ©taate, tritt burdj bie Sabentttr herein; 5bat>ib, e&enfaHS im geftfletb, mit Slumen unb 33änbern feljr reidj unfc jierUdfc $erau3gepu$t, lomntt augleidj au9 ber Äammer.) 2)ie 3eugen ftnb ba, ©eöatter jur §anb; iefct fcfmefl jur Saufe, nehmt euren ©taub. (2lHc Bilden tljn Derrounbcrt an.) (Sin Äinb toarb ^ter geboren; jefct fei ihm ein Sftam' erforen! ©o ifl'8 nadh $D?eiftern>eif' unb 2lrt, n?enn eine 2J?eip:cr=3Beife gefc^affen toarb: bajs bie einen guten tarnen trag', brau jeher jie erfennen mag. — hernehmt, retyeftable ©efetlf^aft, toa8 euch ^ter[^er] gur ©teil' fttyafft! — (Sine 9fteiftem>eife ift gelungen, öon 3un!er Sßalther gebietet unb gefungen; ber jungen Söeife lebenber 95ater lub mich nnb bie Sßognerht ju ©ebatter: toeil toit bie SSeife toohl bemommen, jinb tnir gur Saufe hierher gefommen. Hudh bafj tüir jur ^anblung Beugen ^ciBen, ruf il — §e$lt fonft no$ tr>a8, uns feiner [brum] fcBilt: toer toeifj, ob*« nid^t gar einer Nottaufe gilt. 2>a$ bie SBeife $raft behalte gurn Sieben, toitl nur gleid) ben tarnen ifyr geben: — „bte feiige äRorgentraumbeut-SBeife" fei jte genannt gu beS äMfterS greife. — Sfan toad^fe jte groß, ofyn' ©$ab' unb 23nta in ber 2Jiitte §u fielen fomrnt.) <&>a. (Selig, toie bie ©onne meines ©liicfeS lacf)t, SJJorgen toller SSonne, fetig mir ertr>ad)t! £raum ber fyöcftften Bulben, §immlif($ 9ftorgengIü§n! 2)eutung eud) gu fd^ulben, feiig fitß SBemityn! (Siner SBeife milb unb §e§r foHt' es $olb gelingen, meine« $ergenS fü§ $3efc$toer beutenb gu begnmtgen. Ob es nur ein üftorgentraum? ©elig beut' tc$ mir es faum. bie SBeife, teaS jte letfe 126 tDte SKciftetfiit0er oon 3lürn&erg. 3. Slufj., 4. 2Tuf*t. mir vertraut [im ftitten 8^aum,J fcU unb laut, in ber 2Mjter Dottern Äreis, beute fte auf ben f)ö elften $ret§! Snö)0. 93or bem tinbe liebtidj §olb [bebt] mo^t' id) gern toofyl fingen; bo$ beS £erjenS fiijj SBefc^toer galt eS gu Belingen.! 'S toar ein ferner 2l6enb'[^rgen]trautn: bran gu beuten trag' i$ faum. SDtefe Seife, n>aS fte leife mir anvertraut im ftitten Sftaurn, fagt mir laut: au$ ber 3ugenb eto'geS 3?eis grünt nur burc$ beS Stüters *ßreis, ®altl)fr» ©eine Siebe [rein unb bebt] lief} es mir gelingen, meines erjenS fiijj SBefd^er beutenb gu bedingen. OB es noeb ber Sftorgenttaitm ? «Selig beut' idj mir es faum. ©o<$ bie SBeife, n?as fte leife bir öertraut im ftitten 9taum, tjett unb laut, in ber äfteifter bottem ÄretS, toerbe jie um ben fyödjfien ^reis! totti. SDßad^ ober träum' ic$ f<$on fo früh? $aS ju erflären maci)t mir Mb'. £ie Sföeljlerfinger oon 9lürn5erg. 3. 9Jaf§., 4. SSuftt. 127 *« ifl tooljl nur ein äftorgentraitm: n>a$ i$ fef)', begreif' id? !aitm. 2Barb jur ©Me L gleich ©efeffe? Üene 23raut? 3m Ätrc^enraum toir gar getraut? 's gefyt ber mir trne im $reisf baf? ic§ äfteifter gar Salb fyeifs'! Ütagklntt. SBad)' ober träum' ic§ fc^on fo früfy? 2)a8 ju erflärert macbt mir 5DW: '8 ifl too^I nur ein 2ftorgentraitm ? 2ßa8 tc§ \?y, Begreif' idj faitm! @r jur ©teile glei$ ©efette? 3$ bie S3raut? 3m Äirc^enraum toir gar getraut? 3a, toa^aftig! '8 ge^t: toer ioeijj? 2>ajj i<$ äfleifi'rin balb §eif'I Drd&efter geljt feljr Ictfc in eine marfdjmäfjige, Ijeitere 2Beife über.— ®aö)3 orbnet ben 2lufbrui$ an.] 3ad)S (ju ben übrigen ftc§ wenbenb). 3e£t att am ^lecf! Cßu @na.) 2)eit SSater grüjj! Huf, nad) ber SBief', fd^nelt auf bie ^ü§'! [trennt ftdj t>on ie Ernten Ratten gute 3e^r madjt' ifynen »arme ©djul?'; unb toenn ifym feiner '8 Seber lei^t, fo ftafyl er ftc^S baju. ®ie Ketftecflnge« oon SRÜtnfcerg. B. 2lufj., 5. äuftr. 129 2)er ©Kuller §at ein toeit ©etoiffen, madjit ©$u§e fefijft mit Hiubewiffen; unb ifi Dom ©erbet baS $efl er|l tt>eg, bann firecfl ftrecf! jiteifl £eber taugt nur am regten gtfecf. (®ie Stabtmädjler unb ^eer^orn&Iäfet mit ^rompeti-n unb trommeln, forote bie ©tabtpfeifer, Sautenmadjer ufro. 3iefjen, auf l§ten Snftrumenten fptelenb, auf. Sfcnen folgen (SefeHen mit Äinbetinfttu-menten.) dPiC 3d)ttti&tr (mit füegenber ga§ne aufjie^eub). Sil« ^Urenberg Belagert tttar, unb Hungersnot ftcty fanb, n>är' ©tabt unb $o!f Derboröen gar, toar ni$t ein ©<$neiber jur §anb, ber Diel 9Jhtt fyatt' unb ©erlaub. $at ftc$ in ein 523odtöfeIl eingenäht, auf bem ©tabtoaK ba f^agteren ge^t unb mad)t too^l feine ©priinge gar luftig guter 2)inge. ®er geinb, ber fte^t'S unb gie^t bom ^teef: ber Teufel §ol' bie ©tabt ft$ toeg, §at's brin no$ fo luftige 9Ke(f*me(f*mecfl 3JledC! SD^erf! 3Jiecf! 2öer glau&t'S, ba{$ ein ©$neiber im 23ode fteef! Die ßäfoti (jte^en mit fliegenber ga&ne auf bi<$t Ijtnter ben ©djneibern, fo bafj iljt Sieb in ba8 bec ©djnelbes $inein!lingt). Hungersnot! Hungersnot! 2)aS ifi ein greulich Seiben! ©ä&' eud) ber 23äcfer [fein] nidjt tägli<$ 23rot, müßt atte Seit DerfReiben. üBecf! Söecf! SBecf! £ägli<$ auf bem ftlec!! ■ftimm uns ben Hängte toeg! SUg^r. . 9 130 S)te 3Jletfterftnger oon !Hürnberfl. 8, 2tufj., 6. Shiftt. DU Ädjuffa: (meiere t$re galjne aufgefledt, begegnen beim $erab» f$retten oon bet ©ängerbü^ne Den Sflcfero). ©treef! ©treef! ©treef! Seber taugt nur am regten ^lecf. DU Bd)ncttct (naebbem bte galjne aufgefteeft, Ijerabförettenb). SJiecf! ÜDtecf! 2Recf! SB er meint, baß ein ©cfjneiber im SSocfe flecf'! (Sin Bunter fla^n nxtt Jungen 2Räbct)en in reichet bäuertfdjer Sradjt fommt an.) £ei)tbubf!t (laufen na bein Oeffcabe). Jperrjel $errje! üKäbel t»on ^ürt^! ©tabtyfeifer, fateltl bajj'8 luftig toirb! (@te ^eben bte «föäbcben aus benx Äaijn [unb langen tritt lljnen, iuäl>» tenb bte ©tabtpfetfer fptelen, nad) bem SBorbergrunbe]. — S)aS ©l)aral» terlfttfdje be9 Sanges heftest bartn, bafc bte «e^rbuben bte 2Mbd)en f^etnbar nur an ben $la$ brtngen wollen; forote bte (Sefetten gugretfen wollen, gteljen bte ©üben bte 2ßäb<$en aber tmmer mteber gurüd, als ob fte fle anberSroo unterbringen rooßten, roobet fte metftenS ben gan* gen JtretS, rote mäljlenb, au«meflen unb fomtt bte fäetnbare 2lbftc§t auszuführen anmuttg unb luftig uerjögern.) Darf) (fommt oom SanbungSplafl not unb fleljt mtfjbtUfgenb bem Sange gu). 3tyr tanjt? 2Ba8 toerben bte äfteifier fagen? (i5rt nid?t? — 2aff' id? mir'8 audj BelagenI (©r nimmt fi<$ etn Junges, fäjöneS 9JlitbcJ)en unb gerät tm Sange mit i§r f(t>neli tn grofeeS geuer. ®te ßufetjauer freuen fiel) unb lactjen.) (Etn paar ßeijrtmbni (minien ®aotb). SE)at>ib! bie Seite! bie Seite jtefjt gu! ©autl) (erfäroclen, lä|;t baS ÜMbcfjen f^neD fahren, um meines bte Seljrbuben fogletd) tangenb einen ÄretS fd)lte§en; ba er gene ntrgenbS gcroa^rt, merlt £)aritb, bafs er nur geneett roorben, burctjbrtdjt ben ÄrelS, erfaßt fetn 3Mbc&en roteber unb langt nun no<$ feurtger roetter). laßt mtd) mit euren hoffen in SRu!^! (®te Söuben fudjen tljm baS 2Jläb$en gu entreißen, er menbet ft<$ mit tljr iebeBmal glücllttf) ab, fo baß nun etn äljnitcjjeä ©ptel entfielt t»te junor, als bte ©efeUen nacl> ben 3ßäbc^en faxten.) $te5JieifUrfinger»on9iümöerg. 3. Slufj., 6. $luftr. 131 ßefeEttt (am Ufer). 5Die äftetjierflngei:! ffdjrbuben. 2)te SD^eillerflrt^er! . (<5te unterbrechen ft^nell ben jSanj unb eilen 3um Ufer.) DödÜu £>ert (Sott! — 21be, tfyr pbjcfyen 3)trtgcr! (<£r gibt bem ÜRäbdben einen feurtgen Äug unb reifct ftd) Io5. SM« Seljrbuben reiben ftet) jum ©mpfang ber 2Reifterftnger. S)a3 S3oII maßt ijjnen willig $ßla§. — ®ie SPleifterfinger orbnen fid& am Sanbungöplafce §um feftlidjen SÄufjuge, [um auf ber er^öfjten 33ü§ne tf)re Sßlftfce etnju* nehmen. S3oran Jtotljner al3 galjnenträger; bann Rogner, ®»a an ber §anb fü&renb; btefe ift »on feftttd) gefd?miial ©adjs! 'S ift ©cu$8! ©eljt! SReifter ©ad)§! ©timmt anl ©timmi att! ©timmt an! (2£Hc Sifcenben ergeben ftdj; bte Sftünner bleiben mit entblößtem Raupte. SJecfmefier bletbt, mit bem SKemorieren beö ©eöicbteS befc^äftigt, §tnter ben anberen SJleiftern oerfteeft, fo bafj er bet btefer ©elegenf)ett ber ®ead)tung be3 5ßublifum3 entjogen toirb. 2lufjer Sad?3 fingen alle Slnmefenben bie folgenbe ©tropfe mit.) [(2Jiit feierlicher Haltung.)] „3Ba$ auf, e3 nafyet gen ben j£ag, t$ §ör' fingen im grünen $ag ein toomtiglicfye Sftacfytigal, tyr ©timnt' buxdjflmget Berg unb XaU S* 132 $te Üttelfterflnger neu SJlürttßerg. 3. 2lufjv 5. Slufir. bie Sftadjt rteigt fu$ jum Occtbent, bei Stag geH>t auf toon Orient, bie rotbriinftige äftorgenrßt' §er bur$ bie trüben.SBolfen getyt." ($c5 SoI! nimmt roleber etne fubelnb fieroegte Haltung an. ®er be§ SBolfeS fingt nun wleber allein. $)le 2Jlelfter auf ber SJÜIjne foaie bie ßnberen »ortgen fcellneljmer am ©efange ber «Strophe 9e&en ft$ bem ©<$aufplele beS SolfSiußelS $ln.) $eil ©a$s! $eil bir, ©a$8! $eil Dürnbergs teurem ©ad)8l ([SängereS ®d&n>elgen großer <£rgrlffen§elt.] @a<$3, ber un&etoegüd), roie gelfleSabroefenb, über bic SSollSmenge Jjlmoeg geblldt Ijatte, rietet enblldj feine 33Ilc!e oertrauter auf fie, oerneigt fldj fremtbüd) unb Be» ginnt mit ergriffener, fdjneH aber ftclj feftlgenber ©ttmme.) Sadjg» <$u$ nrirb es leidet, mir mac$t i^rT« f^frer, gebt i§r mir Slrmen ju Diel (S§r\ ©oll [fu$'] bor ber ©fjr' i$ [ju] beftebn, fei'ß, mic§ bon eu<§ geliebt ju fetyn! ©$on grofce <51)r' toarb mir erfannt, toarb &eut i$ junt ©£rud)f}>rec$er ernannt: unb toaS mein @£rucf) eu$ fiinben fott, glaubt, baS ifl §ofyer ©fyren t>oU! SBenn tfyr bie firniß fo §0$ fetyon efyrt, ba galt es gu bereifen, bajj, toer ityr felbfi gar angehört, fle jc^ä^t ob aßen greifen. (Sin 2tteifter, reid) unb fyocfygemut, ber toitt §eut eud? ba$ geigen: fein $£ö$terlein, fein fyödjftes ©ut, mit allem £ab unb ©gen, bem ©inger, ber im fiunftgefang bor allem SSolI ben Sßreis errang, als ^öd^ften ^reifes firon' er bietet ba« gum 2oljn. £ie Sßetfterfinger oon Sftürn&etg. 3. SCufj,, ft. SSuftr. 133 $arum fo l;ört unb fiimmt mir bei: Cte Serbung fle^* bem 2)icfiter frei. 3$r äfteifier, bie ityr'S eud) getraut, eu<$ ruf icfy'S bor bem SBolfe laut: ernägt ber SSerbung feltnen $reis, unb toent fte fofl gelingen, bajj er ftd) rein unb ebel toetfj, im Sßerben, toie im ©ingen, imU er baS $HetS erringen, baß nie bei Svenen, no$ bei Eliten toarb Je fo fyerrli# §0$ gehalten, al§ öon ber lieblidb Steinen, bie niemals fofl betteinen, ba§ ^Urenberg mit §öd)fiem Seit bie $unß unb if>re 2Mfter efjrt. (©rojje SJeroegmtg unter allen. — ©ad)3 geljt auf Rogner jtt, ber t§m gerührt bie §anb brüdt.) $)ogncr. O ©a$s! Sftein ftreunbl Sie banfenSftert! S33te toifjt 3tyr, ttas mein -Jperj bef<$n?ertl 3flö)S (gu Rogner). '8 toar toiel getoagt! 3efct ^aBt nur Sftutl (Sc wenbet fl$ gu S3eclmeffer, ber fdjon roäljrcnb beS ©lnjuge-3 unb bann fortmäljrenb etfrig baS Sölatt mtt bem ©ebtdji [Ijetmltcf)] $erau3* gejogen, memoriert, genau §u lefen oerfucjjt unb oft »eratueiflungSoolI ft$ ben ©djmeljj getroefnet Ijat.) §etr Werfer! @agi, toie fletyt es? ©ut? ßcdunflfar» O biefes Sieb! — SBerb' nic^t braus fing unb tyab' boefy brau ftubiert genug 1 Sadjfl. 3Jiein ^reunb, 'S ift ©udj ni$t aufgezwungen, ßedtmefler. SßaS tyilft'si — 3Jiit bem meinen ift boc$ berfungenl 's toar ©ure ©<$uib! — 3efct feib $iibfö für mi$! 's toär' f$änbli$, ließt 3§r mi$ im <§ti<$! Satt)*. bä$t\ 3tyr gäbt'«? auf. 134 SH< SfteifUrftnger oon 9lürnßerg. S. Slufj., 5. Säuftr. tJfrfune|[er. SBorum m$t gar? "2)te anbren fing' i$ alle ju Sßaar'l SBcnn 3^r nur ntdjt fingt. Äad}5. <§o fefyt, tote'ä ge^t! ßfdtmcjfcr. 2)a8 Stet! — bin'« jltber — stoat feiner [niemanb] t?erfle^t! bo$ bau' t$ auf (Sure Popularität. Sadjs. 9hm benn, toenn'S ÜMftern unb SJolf Beliebt, 3um Settgefang man ben 2lnfang gibt. Hotljncr (tritt vor). 3§r leb ig' äfteifter, mac^t cu$ bereit! 2)er taitefi' flcfy juerfi anläßt: — $ecr SSecfmeffer, 3I)r fangt an, '« ift 3«t! (S)te Seljrbuben führen Sedmefjer §« einem Heinen JftafenljttgeJ oor ber ©ingerbtt^ne, welken fic juDot feftgerammelt unb retd> mit SBlumen überbeut Mafien.) ßcrtimc|[er (ftraudjelt barauf, tritt unftdjer unb fdjroanlt). 3uni jteufel! 2öie toacfelig! 2ftad)t ba8 bübfdj fefil ($)ie SBuben lachen unter ji<§ unb fiopfen luftig an bem 5Rafen.) 8a$ tfolft (ftöflt ji<§ gegenfeitig luftig an [wttljrenb SJecfmeftet fi<$ jure$tmacf)t]). 2ßie, ber? 2)er toirbt? ©d^eint mir ni$t ber fechte! Stn ber 5£ocfyter tabtf$reiber ijt er: 23ecfmeffer ^eiftt er. ~ ®ott! iß ber bumm! (Sr fällt fafi um! — ©tili! ma$t feinen 933i$; ber §at im 9$ate Stimm' unb "Sil?. GBtele Icd&en.) ötf £ti)rbu&en (in StuffteDung). ©ilentium! • ©ilattium! 5fcie SReiflerfinget Don Slüm&erg. 8. Slufj., 5. Sluftr. .135 ättad&l !ein [Saßt all ba8] Sieben unb fein ©efumm'! ftotbnrr. 5an0e* ficdimf ([er (ber fid> cnbltc^ mit SJiiilje auf betn 9tafen§ügel fefigefleHt Öat, inadjt etne erfte Verbeugung gegen bte -Kietfter, etne jroette gegen boS S3olf, bann gegen ©na, auf roeldje er, ba fte ftcfj abroenbet, nodj* malS oerlegen ^tnbltnjelt; große Seflommentjett erfaßt tt>n; er fuc^j flc^ bur$ baö SSorfptel auf ber Saute jn ermutigen [fingt mtt fetner SJielobie, oerfetjrtet «ßrofobie unb mtt fülltet» oerjierten 2lbfä$en, öftere burcJ) mangelhaftes 3Jlemorteren gänjlt^ beljtnbert unb mtt tmtnu ttac^fenber ängftlt<^er Sermtrrung]). „SJJorgen icf? leuchte in roftgem «Schein, t>on 23lut unb 2>uft ge^t fc^nefl bie 2uft; — tooljl balb gemonnen, tote verronnen — im ©arten lub i$ ein — garfitg unb fein/' — «St rietet ftc$ roteber ein, Beffer auf ben güfsen ju fieffen.) Sie .ßUtfiet (Ietfe unter fidj). SDiein'! toaS iji baö? et feon ©innen? 2öo!?er moc^t' ei folc^e ©ebanfen gewinnen? Hölh (ebenfo). ©onberbarl §ört i^r'ö? Sen htb et ein? SBerftanb man red&t? 2ßie fann ba8 fein? Scrftmcfcr (jteljt ba5 Slatt nerfioJjlen $en>ot unb lugt eifrig §tn« *in; bann fteeft er eS ängffcltd) mteber etn). „SBolm' i$ erträglich im felbigen föaum, fyol' ©olb unb ftrucfyt — ileifaft unb 2Bu$t. (@r lugt in ba3 Slatt.) SKtcfe fyolt am Oranger — ber Verlanget — auf Iuft'ger (Steige !aum — fyäng' ic^> am Saum." — (£r »adelt roieber fefir; fudjt im SBIatt $u lefen, »ermag eS ni<$t: tbm f$rotnbe!t, 2lngftjd(ra>el1j bricht au§.) 136 3>le 9JUijlerfinget oon SRÜrnbcrg. 8. 9Uifj., 5. Sbiftr. Das Dölft [(immer lauter).] €><§öuer SeiBerI 2)er finb't feinen Sotyn: Salb Ijängt et am ©algen; man fiefjt i^n fcfyon. » Sit Mtijltr. 2Ba« fofl bag ^eifjen? 3fl er mtr toll? | @ein Sieb ifi gang toon Unftnn bofl! Stfhmtffer (rafft fu$ t>erjn>eifIung3ooIl uttb ingrimmig auf). „§eimlt$ mir graut", — weil §ier e8 munter toifl fyergelm: — en meiner Seiter fiajib ein Sßeib — fte f$ämt' unb wollt' mi$ nid^t 6efel?n. S8lei$ toie ein Äraut — umfafert mir £>anf meinen Seib; — bie Slugen gtoinfenb — ber «§unb BIteö winJenb, — n>a« i$ bor langem Derart — Wie $ttt<$t, fo #ols unb ^Pferb — Dom Seberbaum." — (2We5 Bricht in ein bröljnenbeS ©elätfjter au5.) ßedimejfcr (oerläfjt toütenb ben $ügel unb ftürjt auf a8 banf ic$ bir! 2)aS Sieb, es ift gar nidj>t bon mir: bon ©ac^s, ber fyier fo §od£ bereit, bon eurem ®a$8 warb mir'8 befd^ert! Sftid^ fyat ber ®d)änbli$e gebrängt, fein f^led^teö Sieb mir aufgehängt. (®r ftürgt roütenb fort unb oerliert ftdj unter bem Solle, [©rofjer Slufftanb].) Dalli. SfteinM Sßa8 fott ba8 fein? 3e^t toirb'8 immer bunter! $Bon <&aS nä^im' uns borf; SKunber! ÄPtl)ncr, (Srflärt bo$, @a$8! Dögelgtfanj. $on (£ud6 baß Sieb? HadjtigaiT 2ßel$ ein 0fanbal! D-te üBeifterf inget pon SRiltnBerg. 3. Slufj., 5. Sluftr. 187 ©rtel unb föü}. Seid» eigner §a£U £ttd)S (§at ru^ig ba5 SSlatt, welches i§m Setfmeffer $ingett>orfen, aufgenommen). 2)a« Sieb fürtoafyr ift nic6t Don mir: §err ©edmeffer irrt, tote bort fo tner! Sie er basu farn, mag er fel&fi fagen; bo<$ mod^t' t$ nie mi$ jn rühmen toageit, ein Sieb, fo f<$ön toie bieg erbaut, fei bon mir, £ait8 ©a(§8, gemalt. Ülct^rrfingcr. Sie? fdfyön bag Sieb? 2)iefer UuflwiStoujlt? tfollu §ört, afj! (Sr fagt es nur gur Suft. Äadjs. 3><$ fagf eucfy £erm, baS Sieb ift fc^iJn: nur ifi's auf ben erften Sölicf ju erfe^n, ba| greunb SBecfmeffer es entftellt. 2)oc§ fd^toör' i<$, ba{j e8 eu$ gefällt, toenn richtig [bie] Sorf .unb Seife §ier einer fäng' im Greife. Unb toer bieg berftünb', jugleit$ betoief, , bafj er be8 Siebes 2)ic$ter unb gar mit 9te<$te SKeifier §ief, fänb' er geneigte 9?icfyier. — 3$ bin berflagt unb mu§ befle^n: brum lafjt micty meinen Beugen «uSerfefyu! — Sfi jemanb Ijier, ber Sfted^t mir toeifj, ber tret' als 3^ö' ™ Me« ^^is! (SBaltljer tritt aus bem SSoIIe Ijerocr unb begrtt&t 0H9Jiirn6erg. s. Slufj., 5. SHuftr» Dit Mtifltt. SBic fein! ©, a8 ®ut'$ erblüht. Äad)s. ülfteifter unb SSolf jtnb gewillt JU fcernefymen, toa8 mein 3eu8e 9^' $err SBaltfyer öon ©tolsing, fingt ba§ Sieb! SUteifter lefi, ob's i^m geriet. «Sr übergibt Jtotljnern bas S3latt jum 9ia$Iefen.) Die ffeljrbubm (tn siuffieUung). SlfleS gekannt! '8 gibt lein Oefitmm': ba rufen toir aitd) nicfyt ©ilentiuml ß)altl)cr (befcljrettet feften ©djrttteS beit Ileinen Slunten^ügeO. „äftorgenli^ leucfytenb im rojtgen ©cbein, öon SBIiit' unb ®uft gefd)toellt bie ?uft, Ootl aller Sßonnen nie erfonnen, ein ©arten lub mi$ ein, — (Äotijner lägt bei3 SBlatt, in n>el<$cnt er mit ben anbern 2ßeiftcrn eifrig nadjäitlefen begonnen, »oc ©rgrtffenljett unrotaiürlic^ fallen; er unb bie übrtgen Ijören nur no$ teilnal>m9»on ju. SBalttjer fdjetnt e9 — ur.* werfli# —■ gewahrt 311 tjaben unb fä^ri mm in freier gafjuug fort. 2Sie entriteft.) bort unter einem SSunbcrbaum, fcon grüßten reid^ Bedangen, ju f^aun in fefgem 2iebeStraum, toaS l?öd)ftem üuftoerlaitgen Erfüllung fiiljn »erließ — ba8 fünfte SBeib, @öa im ^ßarabieS." £ie üReifterftnger ton SJUrttBetfl. 3. SSufj.. 5. 2luftt, 139 5flS Dßlk (Icife Pfictnb). 2>a8 i|t n>aö anbxes! SSex Ijätt'8 gebaut? 2Ba8 bod) te$t Söott unb Vortrag macbt! Üie iörtßcifntgei (ietfe pfiernt>). ( 3aft>o^U 3$ mexf! 's ift ein anbei 2)ing, ob falfcty man obet listig fing'. J Sad)5. 3euge am Dxtl galjxet foxt! ©altyet. „9lbenbli<$ bäntmernb umfd)loft mt<$ bie ^ad)t; auf fteilem ^fab teax i<$ genagt tooljl feu] einex Duelle xeinex [ebiei] SßeUe, bie locfenb mix gelabt: boxt untex einem Soxbeexbaum, bon ©texnen tjett but<$f Lienen, i$ fdbaut' im toaefcen 2)icfytertiaum, bon [mit] heilig Kolben Lienen, mic§ ne^enb mit bem Sftaf, baS fyeprfie 303 eib — bie Sftufe beS ^axnafj." Das tfölfc [(trnmer letfer, für ftc§)]. ®o liolb unb tiaut, nne fein es fc^toebt, bod^> ift es grab', als ob man felbei alles mit erlebt! > tit ßLdfttxfixiqtt, 'S ifi fiitin unb feltfam, baS ifi teafrt: bo$ tootylgexeimt unb futgebax. $ad)s. [3um biitten,] 3eu9* too§l etfieß! galtet fort unb f^liefjt! UJalt^er (mit größter SBegeifierung). * „§ulbretd?fiet Sag, tem i$ aus 2)i(^terS Stiaum erfragt! 3>aS id? extxaumt, baS ^arabteS, in §tmmlif<$ neu beifläxtex ^xa$t 140 5DU 2Kelßecftnß'tt>on9lttrn6crg. 8. SSufj., 5. 9Iufts. IjeU bor mir lag, ba^irt latent nun bei OueH ben ^fab mit totes: bic, bort geboren, mein £>erg erforen, ber (Srbe IteBIic^fteö Sötlb, als [jur] 37?ufe mir gemeint, fo heilig fyef)r [ernfi] als milb, n>arb fitfytt bon mir gefreit, am listen Sag ber ©onnen burtö ©anges ©ieg gewonnen ^arnajj unb ^arabies!" [(feljr Icife ben ©c^Iufl begleitenb)]. ©etoiegt tote in ben fünften £raum, f^dr' i$ es toofjl, bo$ faff' es faitm. (3u am.) 8iei$ ifym baS föeis! ©ein fei ber ^reisl deiner toie er ju toerben toeijs! > Die JJtetfter (ftd) erljebenb). 3a, Ijolber ©ängerl üftimm baS 9ieis! 2)ein ©ang erwarb bir HMfterpreiSl Rogner (mit grofjer (Srgriffenljeit j» ©a$5 fl<$ roenbenb). O ©acfys! $>ir banf i<$ ®lüd unb Sft'l Vorüber nun atf ^ergbef^toer! (SGBalt^er ift auf bie (Stufen bet ©ingerbü^ne geleitet morben unb läjjt ftd& bort aor ®va auf ein finte nieber. ©t>a, bie oom Slnfang beS 2luf« tritteS $er in fixerer, ruhiger Haltung oerblieben unb bei aßen Vorgängen töte in feiiget ©eifteSentrücttfjeit flc§ erhalten, §at Sflßaltljer unuernmnbt augeljört; ie$t, roäljrenb am ©djluffe beS ©efangeS Sol! unb 3Jleifier, gerührt unb ergriffen, unratHIÜrUd) iljre Suftimmung au8* brttclen, ergebt fie fiäj, fd&reltet an ben 9tanb ber ©ingerbü^ne unb brüelt auf bie ©titn SBaltJjerS, melier ju ben ©tufen herangetreten ift unb vov iljr fidj niebergelaffen Ijat, einen au9 Sorbeer unb Sorten geflochtenen ßran3, worauf biefer fi<$ ergebt unb oon iljr ju i^rem Sater geleitet wirb, »ot meinem fieibe nteberlnien; Rogner ftredft feg" nenb feine $ätibe ftBer fte au8.) füeSJJelficrftngerDonSftÜtnberg. 8. 3Iufj... ß. Säuftr. iil oIb 31t &>erben toetjj! SSßd)8 (jum Soll gemaubt, auf SBaltljier unb ©ca beutenb). £ett 3eu8e"/ benf' es, toäfylf idj> gut: tragt i§r #an8 @adf)$ brurn iiblen a^htt? Dfllh (Brid&t f($ueQ unb §eftig in Jubelnbe SBeroegung au5). §an$ @a$ö! 9?ein! 3)a8 toar fd^ön erbaut! 3)a8 fcabt 3$r einmal lieber gut gemalt! JUißerftngtr. 2Iuf, äfteifter Rogner! ©u$ sunt SRu^m, rnelbet beut Suttfer fein äßeifiertum. JJßgnct (mit einet goibnen Äette, baran brei gtofje S5enfmünjen, gu SBaltljer). ©efdjmücft mit Äönig 2)aötb« S3ilb, ne^m' i$ ©uc§ auf in ber SB^etfier ©ilb\ ©altl)(C (mit fdjmerjüdjer §eftigfeit abroeifenb). 9ßi$t äMflerl S^etn! (St 5 lieft järtli# auf @ua.) Sill ofyne äfteifier feiig fein! (SiHeS Blicft mit großer Betroffenheit auf ©a$8.) 5ad)0 (f^reitet auf SBalt^er §u unb fajjt i$n BebeutuitgStooü bei *>et $anb). $era(§tet mir bie 3J2eifier nidpt unb e^rt mir ityre Jfrmft! 2ÖaS i^nen §od& junt Sobe fandet, fiel reid&Iic$ ©u($ jur ©mtft! Sftd^t (Suren 2H)nen, nod& fo toert, ni<$t Gmrent 2Bap£en, ©£eer, noc$ ©cfytoert, baf 3tyr ein iid&ter feib, ein Sfteifier (£u$ gefreit, tern bantt 3fyr §eut (Su'r f)ö$fte8 ©liicf. 2>rum, benft mit 2>ant 3tyr bran jurücf, tote !attn bie föntfi tooijt untoeii fein, 142 $ie SJtelfterfinget üort Sliitnberg. S. SCufj., 6. SHuftr bie fölc^e greife f$fief$et ein? — 2)ajj unfxe äßeiflex jle gepflegt, grab' red)t nadj> ifyiex $rt, nac§ i^xem ©inne txeu gehegt, ba8 Ijat jle e$t bemafyxt: blieb fle ui<$t abiig, n>ie jux 3e^ tt>o §öf unb güxften fle gett>eif>t, im 2)xang bei glimmen 3a§i' blieb fle bcc$ beutf$ unb toabt; unb tt>äi' jle anbexS nicfyt geglücft, als ftie, tüo «UeS bxäugt' unb bxiicft', 3f>x fefjt, tt>ie bo<$ fle blieb in @fyx'I 2Ba8 »ottt 3bx öon ben Sfteiflexn meljx? £>abt ac^t! Un8 bxäuen üble (Stxeic^: — geifättt exfl beutfcfyeS SSoIt unb föei$, in falfdjex toelfc^er Sftajeftät fein ^iiift balb [bann] mebx fein 33ol! beifügt; unb toelfcfyen 3)unfi mit toelf^em £anb fle pflanzen un8 in beutfdfycs £anb. 2öaS beutfcfy unb ed)t, nmfjf feinex utebr, lebt'S nicbt in beutfcbex STieiftex <£tyx\ 3) tum Jag' idj) euc^: e^xt eitxe beutf^en SJieiftex: bann bannt ifyi gute ©eiftex! Unb gebt tyr ifyxem SBiifen ©unfl, geiging' in ®unfi ba8 fyeil'ge xöm'f^e 8?ei$, uns bliebe gleich bie fyeü'ge beutfdje Äunfll (5Bä$renb be3 folgenben ©ct)lufjgeiange3 nimmt Sua ben Äranj oon SBaltljerS Stirn unb brttcft il)n ®ad)3 auf; btefer nimmt bie Jtette au9 Rogners 4?anb unb Ijängt fte 2Balt$er um. 5fta$bem 6aäj3 baS Spaat «mannt, bleiben SBalt^er unb ©Da ju beiben ©etten an Sad&fenS ©djul» tetn gefügt; Rogner läfjt ftc&, wie §ulbtgenb, auf ein ftnte bot ®a<63 $ t c SRetftetfinger oon 3} u r n & e r g. .8. SÄwfj., ö. Sluftr. 143 nleber. ®te SJMfterftnger beuten mit erhobenen §änben auf SadjS als auf tljr §aupt. Stile Slmcefenben — fältefjllä) au<$ 2Baltj)er unb ©oa — fdjltefcen ftcf) beut ©efange beS 33olfe8 an.) Dollu (Sfyrt eure beutfdjen 9fteifter, bann bannt tfyr gute ©eifter; unb gebt ifyr ifyrem SBirfen @unft, gerging' in 2)unfl ba$ ^eil'ge röm'fd?e SRei^, un8 bliebe gleich bie ^eil'ge beutfcfye Äunfh (2llfl e3 Ijter ju bet begegneten ©cblufjgruppe gelangt tft, fc^roenlt ba3 Soll begetftevt §lUe unb Süc^et; bte Sefcrbuben tangen unb fragen iauc&jenb tn bte ^änöe.) §eil 8l [§an8 ©a$8!J föeil] Dürnbergs teurem 3! • Snti«. iluf Hriegspapter gebrusft. Hnbittc Komcmtifcfye <§auberopcr in tuet ^tufjügeit Had? ^oiiqnes ^rää^Imtg frei bearbeitet ITtufif poit 2llbert Corning Dottfiä«6u$es Sud? herausgegeben unb eingeleitet oon (Seorg Hidjarb 2{rufe Dritte Auflage imil Seipjig 3)tud' unb Verlag toon Pedant jun. Sie ?(uffüfjruttg ift frei 9iiien itnb SBajferfeen toaren ju allen 3ei^1 ein beliebter ©cgenftanb ber Sßoefte. SSon ben Ijomerifd)en (Sirenen bis 51t S5rentano§ Sorelei feljen mir bie Derfüfjrerifdjen, aber feelenlofen I SSaffertoeibdjen in ben Derfdjiebenften ©eftalten iljr feud)te3 Clement tserlafien unb bie Siebe Don 2ftenfd)enföljncn geminneit. 3Cudj bie Dpernbid)tung fjat ftd) beS banfbaren Stoffe» bemächtigt nnb bie Derlocfenbe ^tärdiengeftalt balb al» S)onaumeibdjen, 9tl)eintod)ter, SRelufine, Sorelei ober Unbine— ber 9£ame ftammt Don £l)eopl)raftu3 ^aracclfuö, bem gelehrten S3ombaftu§ Don öoljenfjeim, in beffen pfjantaftifdjem ©Aftern bie llnbinen a!3 (Slementargeifter be§ SßSafferS figurieren — auf bie SBiiJjnc gc= brad)t, freiließ mit berfdjiebeuem ©liicf. SSSäljrenb $auer3 j finblid)=naiöe§ „SonaumciMjen" jaljräefyntelaug eine ungemeffene Popularität genoß unb nod) f)eute nidjt Döllig Dergeffen ift, I Ijaben meber SJJelufine, bie eigentlidje Stammutter be§ gangen j (Sefcfyledjtä, nod) Sorelei, trojjbem bie Opfern btefeS 9canien§ ^af)lreict) genug futb unb bentfene Joelen tute ©riHpar^er unb Reibet u. a. bie Sejtbicfjtung unternahmen, bauernbcv Sebeu 1 auf bem Sweater geminnen fönnen. $>af)re 1811 erfdjten in ©erlin ba§ 2Jtärdjcn „Unbine"") Don griebrid) be la 2Jiotte gouque, bie einige Don beffen 5afjl= | reidjen S>id)tungen, bie DolfStumlid) mürbe unb bi§ in unfere 3eit tjmeiir lebenbig geblieben ift. S>ie (Siguung beS Stoffe§ 31t einem Dpernbudje tourbe früfj erfannt, mar bod) bie 3anberoper unter ber SJac^mirhtng Don SttogartS „3aubcrflöte" unb bem Gtnflujj ber bantaltgen romantifdjen 3iidjtung ju allgemeinfter 93eliebt£)eit gelangt. (£. %. 31. §offmann, ber fpäter burd) feine pljantaftifdjen ©rjätilungen**) unDergänglidjen ©id)terrut;m er= toarö, bamalS nod) ganj im Sanne bcr Sonfunft unb feine „Se^r= unb Sföarterjafyre" als 2Rufifbireftor be§ X£>eater§ ju Samberg öerbringenb, fdjrieb fdjon im Suli 1812 an £ijjig *) tlntoerfal=33i6liot§el SHr. 491. **) §offmaitnS ©rjit^luttgen ftnb sunt größten Keil in bei ttmoerfal* SiölioiljcJ erfdjtencn. Scdgleidjen ©rläuierungeu 511 Dffcnöac^S Cpec (rrjiif)hmgcu". 1* 4 U n b i n c. itad) 53crlin: „$>n ©ebanfen fontpouiere id) jefji nidjts, tute bte Unbine, bcr frfiftifle umnberbare, tuaruente Dfyeitn $ufjleborn tft tcute iible SBaftpartie", mtb, baib barauf finbet ftdj in (einem Stagebud) bcr SSermerf: „gouqttö felbft bearbeitet Mc Uttbine. ifünftlertfd)=ej.*altterte ©timmung." ©o entftanb fdjon 30 $a()re bor Sor§ing§ 28er! bis. erfte llnbinen=Oper, tuelctie in Berlin, tuo ber $omponift nunmehr al» fiammerßerid)tre Uraufführung er(edte. S>er Settel lautete: 2<öiiialid>e 5d>attfpiek\ Soiuiabeub, ben 3. äluguft 1S16. quv Jj-eier bes 2IUcrI}öd;fteii (Scbnrtsfeftes Sr. JTTareftät bes Königs ^riebrid} IPiityelm bes Dritten uon preugen, Hebe; gebicfytet oon fierrn Dr. ,\örüer, geiprodjen Pott ßerrr. Ueorimt. £tccauf jum ©rftenmnle: Unbtrie. £>ctuber*r. (Sern Seine 5«*"...........SUiab. ©unife Unbine, ibre Pflegetochter......ÜWUe. $o$. ©urule £?etlnuinn, ein (Sc.ftlidjcr......§r. 8abe3 Hübleborn, ein tDaffcrgeift.....|>r. S?nuer Der ßer3og...........£r. (Sumte Die pierjogin..........2HUe. (Srntl. SBrßmajvit 23ertbalba, il?rc Pflegetodjter.....2)iUe. ffiity. Seift Knappen............§r. iHicöadiö zc. 2Baftccgetftcr unb anbete 5pl)antonic. ©efolgc bc3 ^erjogö. Slitizx, ©aineu, SKeiftge. Sic neuen SDcfornttouen ftnb naefy ber 2lngabe unb 3eic&tumg be$ .fjerrtt ©efyeimeu Dber=33auratl) ©Fintel, ausgeführt oon bett ßötnot1. £ülfömatern §errn Jvötjier unb ©erft. 2)ic slNafd)incrie ift do« §«mi ^ofs^itu'nermeifter ©la§. Strienbüdjer flnb ba§ ©tilcf für 4 ©rofdjen an bcr Stoffe ju £te freien ©ntrecn ftnb, of;tte 2lu<3uafjme, nicf)t ßäUijj. Anfang 7 Ujjr; ©übe nact) 10 U&r. Sie Äaffe n>irb um 6 Ut>r geäffttet. tlu bitte. 5 ES ift felbftPerftänMidj, bafj gouque ftcf) in f«tncm Seit möglidift treu an feine SKärdienbidtfuitg Ijielt, unb fo fmben Wir bei if)m baS |>eräogSpaar nod) am ßeben unb fetjen ben SSittcr üulbbranb am ©djluffe roirflicf) fterben. „SS^S Rimmels milber SDSiXCe öat ibn ginn reinen SiebeStob erloren." Sott ben bcibcit fomtfdjen Figuren, bie ßor^iitg einfügte, ift natürlich feine ©pur t>orl)anben. dagegen ift baS ©genarntm reidjer. Sei gouquö fpielt ber erfte ^luf^itg erft in ber §ifdjer= ^ütte, bann in „Silber ©egeitb" unb itod)malS in ber Glitte bei ben g-ifdjerSleuteit, tuo Heitmann bie Verlobten einfegnet. $>er ^rucite Sluf^ng beginnt auf einem Sßlafc ber 3ieid)Sftabt, bann fpielt er abtuedjfclno in ber Verberge, im ^Srunffaal, im SSalbe unb in freier ©egenb, wo Unbine in bte glitt §utüeilmann bieSmal ber Verlobung §ulbbra«&§ mit S3,ertalba beiwohnt, bann Derwanbelt fid) bie 6^cne in ben ©arten, wo Unbine» Hagenbe Stimme aj|ß bent bermauertot Springbrunnen ertlingt. £ulbbranb läßt ben SBrnnnen öffnen, lltt= bir.e entfteigt tt)m, unb in iljrem Kliffe ftirbt ber9iitter beni'tcbeStoh. £ro|} ber beifälligen Slnfitaljme, bie bie Oper in Berlin fanb — fte mürbe bis $um 27. ^uli 1817 breiunb^mar^igmal gegeben, bann Derl)inberte ber SBranb beS OpernljaufeS weitere SSieberfyolungen — unb einer überaus giinftigen ^Beurteilung (S. ü. Gebers („baS gan(^e Sßerf ift eines ber geifmollften, baS unS bie neuere 3eit gefd)euft tjat") fanb £>offmanttS „Knbine" bod) feine Verbreitung. Üange l)ieB eS, bie Partituren feien mit t>erbrannt, fie befanben fid) aber in ber Äöitigl. Söibliotfjef, unb neuerbingS Ijat £>anS ^t>fi£ner fid) baS S^erbienft erworben, einen StlamerauSgug fjeräiiftellen, ber bei ^eterS erfdjieuen ift. 2ro£bem hat fiel) nod) teilte 23iil)nc gefuitben, bie &offntamtS „llnbme" luieberbelebt l)ätte. (Sbeufoweitig haben fid) bie gleichnamigen Opern SegfriebS (1817) unb ©irfdjnerS (1830) ober bie nad) Börding entftaubenen auf ber SSiibne erhalten: ßttwp ter ber Spellen", SDargomtjSafijS „SJiuffalta", „La reme d'onde" fcon Mlle. FranQoise P6an de la Roche-J-aju^ „Dnbine" öon Semet, „The river spirit" boit Franc. Mori, 6 II h b i m c. „CnboUna" üou 3>iül£er ^ Siciücr, „Unbinc" bott SfdjaifotoSfi) imb „La legende de TOndine", Sejt bon SSelmonb. SSergeffcit ift audj ein geftfpicl „XtnbinenS ©ruf;" bon gouque au§ bent ^G^re 1829, bem 53ernfj. 2)Jarj bic Sftufif fdjricb; beSglcidjett bie gait^e 9leif)e bott ^Balletts: „Unbine" bon ®9rotoe£, ^llnbino. bic sBaffemt)mpfje" bort £aglioni=6d)mibt, „Dnbine" Don Sßugnt, „Dnbine" Don (S. batt; StTgina; bie englifdje Kantate „Unbinc" bort Scitebict itnb ba§ bänifdje ©djaufpiel „Unbinc" mit SDtufrt bon §artmann. C£iu einiges 3Berf ber ganzen eiufdjlftgigen bramatifdjsmufis falifdjen ßiteratur fiat bent 3Banbel ber Seiten unb be§ ©efdjntacfev getrost, ja eigentlidj erft in ben legten ^aijräefjntcit bie rechte SSürbtgung gefunben: 8or£ing§ tieblicfje „tlnbine". 2lm 23. Januar 1843 ftarb gouquö. SSieHeidjt mar e» ber Scb be§ bei Scheiten fdjott faft bergeffenett S)idjter§, ber fein Sftärdjen tuieber anflehen liefe nnb Sor^ing barauf bradjte, es 3itr Dper 5U geftalten. $n einem Briefe Sor^ingS bom ^uni 1843 an Düringer jiadj 2ftannf)eim ermähnt er toenigften§ 311m crftenmal, bajj er je* ctioaä unter ber geber fjabe, too Düringers QSoefie reidjen ©ton fänbe; fr übe i er, ber biSfjer al§ ©djaufpielcr nnb Sänger in Seidig geloirft Ijatte, nidjt unterläßt, feinem Flamen am Sdjlnffe in ^ßarentf)cfe „fünftiger $apeKmciftcr" beianfügen. Unterm 22. $uli teilt er bann bem greuttbe mit: „3;d} tjabe je|t bie gouquefdje ,Unbine' unter meiner bidjterifdjen geber unb bcrfudje fie 5U einer romantifdjen Oper gu geftalteit. Seiber aber reichen fjier meine Gräfte nidjt au§, unb id) mut; mir einen ernfttjaften SSerämadier anfdjnatten, ba ber Sejt rncfjr tragifdj mirb, unb o^ne bidj muß icf) nun leben, ofjne bid) mufj idj nun fein!" IG. SM 1844 fdjreibt er: „fiein neuefteä Dpu§ ift bie Unbinc nad) gouque, bon mir äujjerft fdjlatt bearbeitet, grojic Igrifdje, romantifcfje Oper mit allerlei ÄanaiUericn." Gr fjat fidj elfo tootjl ol)tte ben „ernftfjaften SS eräm ad) er" be^otfen, benn ttirgenbS fiitbet ftd) eine 3(itbeutung fretnber Mitarbeit, bi§ auf fpäter 31t crtuätjnenbe gelegentlidje £>ilfc Düringers. Sor&ing e.rtfläfint tiocf), bajj er mit befagter Dper nodj toeit ättrüc? fei | unb barauf beulen muffe, fte bi§ Gsnbe be§ ^a^reä gur 5tuf= fuhrung. 5a bringen; im Oergangenen SQhrc habe er „gar nic£)t8 geleiftet". Qu einem Sßefudj feines greunbeS unb ehemaligen Seipgiger ÄoHegen ^S^ifipp Sieger in granffurt eingelaben, entgegnet 8or£ing, I baf? e§ mit ber Oper gar nidjt Oom friede tooHe. „Unter 4 SESochcn mürbe id) bie in Siebe ftehenbe Sour nidjt macheu tonnen, unb ich ftefje bei meiner Unbine fehr unterm Pantoffel. 91d)! mein guter Philipp, ba§ SBeib ärgert mich fefjr! id) ^abe mir biefe ©je glücflidjer borgefteHt! na, üieUcidjt beitragen toir ! nn§ nod), unb an ©Reibung ift — bei bem Langel an guten grauen — nicht gu benfen." — (Sr madjte fdjliefclidj bie SReiie | aber bod) unb fudjte aud) Düringer in Mannheim auf. S(n öeiben Orten birigierte er unter fiergticljien errungen feine Opern „SSilbfdjüg" unb „8ar". üßadj ber §eimfehr berietet er bann in einem SBrief an Sieger Oom 28. ©eptember: „Sdj i arbeite je£t fleißig unb Ijoffe, baf; meine ,Unbine' nodj g« ßnbe 1 be§ SQ^e§ bezopft toerben !ann. dornet auS Hamburg fjat fidj bereits ba§ Xeytbud) auSgebeten, um burch SÄühlborfer, toeld)er (glaube id)) nach Hamburg fommt, bie S)eforationeu I anfertigen 51t laffen. (53 ift Seit, liebe» SSraber, baf; ich toieber | (Selb oerbiene, benn tuenn bie toenigen Honorare, toelcbe ich nod) au§fte^en fjabe, eingelaufen unb üer^apft finb, bin id) auf meine 83 Sir. 10 üftgr. monatlid) angetoiefen, unb bamit läfet ftdj nichts Sebeutfame» unternehmen. baue auf ©ott unb meine ,Unbine'.'" Unterm 21. Ottober 1844 fdjreibt er Düringer: „§eralid)€it 5)an! für beine Dichtung jjur ,Unbine', fie fommt noch gur redjten 3eit, unb ich werbe baöon ©ebraud) madjen. — ©ei fo gut unb bränge Sftufjlborfer, bajj er nach genommener (£infid)t ba§ bei= folgenbe 33ud) balb an ßornet befördere." Unb am 17.9iooember: JDZiüjlborfer toottte mir fdjreibcn über bie StuSfüfjrbarfeit ber ®?afd)inerien in meinem neuen Opu§. §rag iljn, ob er audi baS Sud) nach Hamburg fpebiert hat." SSalb barauf erfahren toir pm erften SJiale ettoaS über bie CSeftaltung be§ SföerfeS. 8or£ing fajretbt an Sieger: „Wlüt)U borfer ift über meine,Unbine' fefjr entaücft, unb toirb feinerfettS 8 ünbinc. bie ©ad)e ganj brillant auffalten. 2fm Scfiluß be» brüten Sittel unb bei bei- SBerwanbtung im werten, too bitrdj bie angefd)WoIIcneK ^Bellen ber STriftallpalaft be§ JBafferfürften ftcfybar wirb, will er Sftebelbilber anmenben. 9£ur eine SluSftettung f>at er gu machen: bafj §ugo ftirbt unb fief) am ©d)Iu& als Seidje präfenttert. (£r münfd)t, bafe ATüf)teborn feinen ©prud) änbere unb um ünbtneS mitten, bie bod) ganj fd)ulblo§ gelitten, itjren ©eliebten \rS Seben prürfrufe. Gr meint, ber (Sinbrud fei wofyltuenber unb bie le^te glän^enbe ©djlufjbeforation ^moniere fd)Ied)t mit bem Sobe £>ugoS. Sr l;at aus t^eairalifdjem (Sefid)t3pun?te be= tradjtet — redjt, wenngleich gegen bie poetifdje ©eredjtigfei: arg Ocrftofeen wirb. £ajj mid) mit nädjftem beiue 2lnfid)t bar= über l)örett 5)a§ Sud) werbe id) bir, fobalb e§ tepiert tft, I fenben." Offenbar ^at Düringer 9J?üf)lborfer§ Meinung, auf bie ber jetzige ©d)lu& ber Cper gurttdäufiibren ift, geteilt, unb Sortjing, bem eigenen Äönnen immer nidjt red)t oertrauenb, t)at ben fremben 9tatfd)lägen ein wittiges Obr geliehen unb feinem SSerf ben „guten SluSgarig" gegeben, ©in Vorgang, ber weiter nid)t befremblid) erfdieint, wenn man bebenft, bajj nod) bi§ in ScrfctnyS 3eit tjinein ©bafefpeareS Sragöbien oielfacfy mit befrtebigenbem Gdjluffe gegeben mürben, bafs felbft Wagner nod) t>on feinen greuttben auf baö aufeerfte gebrängt mürbe, feinen „^obengrin" | nid)t tragiid) auäfliugen $u laffen, fonbern ben ©ralSritter mit I ©ja bauernb ^u bereinigen. Unterm 7. 1845 berichtet Sorfctng, bafj dornet bie ©etorationen mit SJcüblborfer 51t 500 §riebrtd)3bor auSgebanbdt fjat, unb unterm 4. 50iära, bafj er in ein paar Sagen nacb Hamburg reife, um bie „ttubine" bort ju birigieren. „Gornet bat mir mein perfönlicbeS dirigieren jetjr triftig auScinanber-gefegt, unb anfiel bem benehmen fid) bie Herren [Gornet unb I §ftüt)Ung, bie Sireltoren be§ Hamburger ©tabtttjeateröj äufjerft nobel gegen mid). ©ie bieten mir frete Sieife unb 3eljrun£ | unb honorieren mir bie Dper mit 20 SouiSbor (toogegeu id) i fonft nur 12 ©tütf befam). 2(lfo mit ©ott. (£d ift mir freiließ | pmute, atö ob id) 5U einer 9iid)tftätte fitere, aber Wa§ fcilft'3,: id) miß mid) öufantmennel)nten./y •Kadjbcm ifjm am 15. SKärj fein elftes ftüib, fein ,/5ubi" JpanS geboren morben mar, fdneibt Corning am 27. Sftars an Sieger: „®u mätjnft mid) gemifj fd)on auf bem §eimmege unb be§ 6rfolge3 meiner Oper gemijj. Sie id) aber in üielent <ßed) f>abe, fo and) tjier. 2lm Sonntag, ben 16. btefeS, mar ic§ eben bereit nnb fertig, mid) auf ben 3)ampfmagen jn pflati^en, ba erhalte id) gerabe nod) $ur red)ten Seit einen SBrief non dornet, ber mir bie SBer^ögcrimg ber Oper melbet, meil 2)?üt)lborfcr nidjt fertig geworben. $d) tjoffte meine 3icife ad)t Sage fpäter antreten $u fönneit, ba fdjreibt mir Düringer, baf} ÜDifiljlborfer, bnrd) bie Slälte am Scalen toerfyiubert, nod) unter oier SBod)en nic^t fertig wirb. SJemnad) ift meine gange g-afjrt Vereitelt, benn tn ber äJieffe !ann id) tjier nidjt fort, meil fortmäljrenb einftnbiert mirb. Snefe SSergögernng fjat für bie Oper nod) ba§ Nachteilige, bafe bie Sluffii&rung bann in eine ^atjreSjeit fällt, mo baä ^ublitum in Hamburg meitiger in§ Sweater gel)t. ^ed), nid)t§ als $ed)! SK05U l)abe id) mir nun ein ^Saar gro£e ^elgfttcfel getauft? SSoju l)at mir ^aul (Sfyrtftian [^lenfner, Saufmann unb ^otteriefottefteur] au§ eigenem Eintriebe bereii -rjtUigft feinen ^elj offeriert, in meldjern id) mid) fdjon in Hamburg (jorumftoläieren [ab V" §lm 11. Slpril enblid) fjetfet e§: „©efinitib reife idj nun am 17. btefeS nad) Hamburg, unb am 24. foll meine Oper fein, ©ebe ©ott, bafj fie einfd)lägt unb ©elb bringt, beim id) tjabe bereits meine Itegenben ©rünbe angreifen muffen unb ftetje bei SjSaul (Sfyriftian bebeutenb in ber £retbe." 92od)mal3 mürbe etite SSerfdjiebung um einen Sog nötig, unb erft am ftreitag, ben 25. Slpril taub bie „(Srfte $8orfteiiung unter perjöulicber Leitung be3 ßomponiften unb 2ftafd)inenmeifters" ftatt. Scitjrenb nun 2or£mg in Hamburg bie Vorbereitung feiner Oper felbft betrieb, fanb miber alle 3Sorauefid)t öier %age früher als bort, am 21. Slpril 1845 in SJcagbeburg bie Uraufführung ber „Uitbine" ftatt, an benelben Söüljnc, auf ber neun $al)rc forf)er 9iid)arb Sagner mit fetner „Sftomae öon Palermo" („S)aö üiebewocrbot") feine Saufbaljn als bramati|d)er $omponift begönne« tjatte. 10 ttn bitte. ■äftagbefmrger Stttbt-tljeater. SDfontag, bcit 21. Styril 1845: Sunt erfien Sftale: ttnbine. §>iontautifd>c 3auber=C)£er ö*er Slufgiigcn, ita# gouqite^ (Srgäfyluttg frei bearbeitet unb in SDJuftf gefegt bort »übert Sßerfonen: S3ertalba, Softer §eraog§ §einvic§ non ©djiönöen . Sem. Seer bittet £ugo con 3iingftctten.........£err Riffen Äüfyleborn, §ürft be3 Sffiafjerreidjeö.......§err SBerliij £obia?, ein armer $tf$er..........©tein&ecf •JÄartfjc, fein SSctö............3Wab. Seiroit Itnbine, i^rc ^flegetod^tev..........Sem. Jticl SSeit, §ugo'§ ©cfytlblnappe..........§err D-uint §an§, JMermeifter............£err Ätteifel später §eümamt, Orbcne=©eiftIid§er au§ beut Älofier „3Raria ©rujj"............feett Stubolplj (Sble beS 3Rcidj§. ©efanbte. bitter unb grauu. ^Sagen. Sagbgefolge. knappen. Sanbleute. m,b ^tfd)crinn?n. ©efpenfiige >e§ nnbebentenbften £>oftf)eater§ nadjfteifjen müffen. G§ ift jebotfi ßttbefannt, mit meldjem (gifer bie beutfcfjen ^oft^eoter bie §Cuf= Tütjrung t>on neuen SRationalmerfen — aufgeben miffeit, biv felbft toanbernbe Gruppen itjr Repertoire bamit gejdjmiicft tjaben. Sor^ingS neuefteS SB er! üerbient unter allen im Seitraum bon mehreren ^afyren entftanbenen Cpern bie meifte Sead}tung unb Sfnerfennung." Seil menigergünftig mar bie Beurteilung ber Oper in Hamburg. Solling fdjreibt felbft au Sieger am 3. 3Jfai: „2Benn bu in beit blättern liefeft, bafj bie 9lufnaljme ber Cper eine glönjcnbe getoefen fei, fo ift ba§ mot)l guöiel gefagt; bie Slufnatjme mar eine für mitf) ^örfjft efjrenuolle unb muf; gtängenb merbett, meint eine beffere SSefe^nng erfolgt, $d) fage bir, e» traf mieber affe§ gufammen, um ber Oper ben §al§ gu bredjen. Qennt) Sinb hatte ba§ ^ublüum au§gefogen. Sftit mir gog baö fjerrlidjfte SBetter ein, mo in Hamburg alte§ auf§ fianb eilt, ©ie ®ars ftelteriu ber SSertalba (9Jlab. geringer) mirb brei Sage bor ber SSorftettung Iran!, unb 2ftabame (Somet übernimmt bie Partie; ttnbine, (Sem. gacqucä) ift ein iungeß, Ijalbermadifencs Hftabdjen mit einer guten (Stimme, Anfängerin im §öd)fteu Qjrabe unb faum fedjSmal auf ber Söüfjne gemefeit; ber Senorift (öerr $eretti) ift fjödjft unbeliebt beim ^ublifum. Unter foldjen Umftänben foHte eine neue Dper gegeben merbett unb gefallen! 3;dj baute auf SJiü^lborfer, unb ber Jjat am Erfolge be§ erften 5(benb§ grofjen Seil. S)a§ ^ubhfum rief itu§ beibe mehrere 2Me. mürbe raufdjenb im Drcf) efter empfangen. 5ur Dper felbft: fie muf} gefallen. ©u meifjt, id) bin ftrenger 3Üdjter über rntdj felbft, aber icf) berftdjere bir, baB 2Jinft!fiiicte Porfommen, bereu (Sffefte tdj nicf)t geahnt Jjftttc." Unb an Düringer berichtet er: „Of)ne SMIjlborferS 5>cfo? rationen (Gfjre, bem ß^re gebührt) märe bie Oper fpurloS 12 Uli t> tue. i>orirbergcgangen, ofyngeaditet be§ ©eifattS, tucIcT>cr bcm einen ?Ute unb ben fomifdjen Partien gesollt würbe, filfjrc ba= gegen Sftagbeburg an, wo für bie Oper gar nichts getan würbe, mtb bie Oper maa'ite gurore/ untrbe in nenn Sagen fünfmal gegeben unb fjätte und) eigener Slu&fage be§ 5)ireftor§ teurer nod) fünfmal volle £>ciufcr gemadjt, wenn ntrtit fein Unternehmen tierabe am ©djluffe war. S5Ja§ mir uod) in feiner meiner Opern panierte, geidjal) fjier; id) meine: al§ idj bie -äftufif in Hamburg Ijorte; idj wnrbe felbft überrafdjt nnb l)atte ben (Sffeft Pon mandjen Sftufifftiicfen nidtf geal)itt. 2i;eit entfernt, p behaupten, bafj 6ujet unb SDiufx* nid)t iljre Mängel Ratten, fo fenne idj bie Quellen, au§ benen bie Iteblofen 53erid)te entiprungen, ätemlid) genau. (Sänger unb Ord)efter waren in Hamburg Pen ber 9)cunf fe§r befriebigt." §atte eö Sor^ing fdjen Porljer fdnnerslid) empfunben, baf? fein Seip^icier ^treftor fid) um bie Uraufführung ber neuen Oper feinc$weg§ bemüht tjatte, fo mufjte er nad) feiner Siiidfe^r üon Hamburg bie nodj bitterere Shäntung erfahren, bafj itjnt feine $apettmeifterftetle gefiinbigt würbe. Ofjne Engagement, birigierte er bann gelegenilid) auewärtS uttb üeranfrastete im 3etp$iger Xtjcater ein Äongert mit 93rud)ftücfen ber „Unbine". 55er (Slaube an fein SSert würbe in Sarfjing immer Saftiger, trojj aller Suttäufdjuugen, unb 511 (Sube be* $>al)rc3 fdjreibt er mieber an Sftefler: „$n meinem ^onjert gefielen bie au§ ber ,ftnbine' Porgetragenen Hummern ungemein; id) mßd}te, bu föunteft bie SKufif l)ören — fie ift, wetfj eS ©ort, nic^t fd)ledjt, jte ift wol)l ba§ 53efte, wa§ ich geleiftet." Qnt $?ün 1846 teilt er bann bem greunbe mit, baß bie Oper tro£ aller SKiberwörtigfeiten enblid) am 4.üötär^ in Seipjiii §ur §tuffüt)ruug tarn unb fo gefiel, bafj jebesmal ba§ &au3 überfüllt war. „Sie Oper war pr Sluffii^rung fertig, ba wirb Sein. 5J?at)er frauf, Per^ögert baburd) um 14 Sage bie 3[uf-fiUjrung; enblid) nutzte bie Samberg bie Partie (Unbtuc) itber= nehmen unb fam — gut für fie unb rnidj — üortrefflicl; burd). ®rei Sage barauf follte bie Oper wieber fein, fiinbermann wirft frauf unb fie mujj 10 Sage liegen bleiben, (£nbti<$ fommt frie jioeite SSorftellung, ben uäd)ften ©onntag foß foc britte Unbine. 13 -fu tfüfjruug fein. Sem. Samberg mirb franl — abermals 8 Sage $aufe — je^t gel)t'S aber. $>ie Dper mirb in ber Stejje t»iel machen itnb Ijoffcntlid) mieber iit Slufnaljme fommen. 2lffo biefc Cper, t>on ber icf) in ifjrer je^igen ©eftalt beS guten GrfolgeS gemifj 6m, Cjabe iclj bem Söiener ©ireftor öorgefdjlagen." tiefer Siener ©ireftor mar g-ranj ^ofornt), ber feit bem 30. Sluguft baS Realer an ber SSBien leitete unb mit feinem ^nftitnt ber ^ofoper ^onlurreng machte. (£r mar mit ßortjing in (SiigagementSücrljanblungen getreten, bie eublid) ba^u führten, i>afj Corning feinen „3Baffenfd)inieb" bort fclbft suerft birigierte (30. SDJai 1846) unb als ftapellmcifter angefteßt mürbe. 3(m 20. Oftober 1847 ging audj „Unbine" in Gsene, aber trojj if)rcr SJeugeftaltnng Cjatie bie Oper in SSien fein ©lücf, unb £or£mg mufj immer mieber bie Serteibigung feine» ©d)mer^e«§s üube§ übernehmen. So fdjreibt er unterm 11. gebruar 1848 an Sari ©ollmicf in granffurt a. Sft.: „Steine Unbine fanb nur bei einem fleinen Seile beS ^ublifumS Entlang, unb baS ift fefir ertitirlirf}; beim menn man ber Oper and) aßeS mögliche aufbürbet, fo mirb man ifjr bod) menigftenS feinen italientfdtcu ®djlenbrian nadjfagen, unb biefer ilram nur mad)t fjicr ©lud'. Of), mein lieber greunb! 2)er arme ßomponift, ber auf beu (Srtrag feiner SüBerfe augemiefen ift, mirb irre, unb er toetfj nidjt meljr, mie er'S anfangen fott. ®ei meinen legten Opern — bie Unbine ausgenommen — mirft man mir Geid)tbeit, g-lücfytigs feit, G>ctoöl)nlid)c3 t>or, bie Unbine, bie man mufifaltfd) f|ö()er fteltt, ift ttmen langmeilig unb ©Ott meif? nod) maS aüeS. ^ moßte, bu Jjätteft bie Ijiefigen Sßlätter gelefen, mie bic über baS arme Safferfräulein Ijerge[allen finb." 2Beld)e Erfahrungen Üorjjiiig nad) auberer 3iid)tung biu mit feiner Unbine $u madjen Ijatte, gel)t aus einem Gdjreibett au bie ©reSbencr gnteitbana ant 24. ?Xpril 1849 fjertoor, in bem eS Reifet: „@S finb bret ^ai]rc x>erfloffen, feit meine Oper Unbine i>on ber $önigl. ^utenbanj 51tr Sluffüfjraitg begehrt uttb au-«genommen mürbe; icf) glaube beStjalb feine Unbefdjeibenfjeit §u begeben, wenn id) — obmolil bie Sluffüljruug bis je£t uoetj nidjt ftattgefunben — um gefällige Ginfenbung beS £>ouorare£ gang ergeben# bitte."' 14 XI ii b i ii e. (Regelt ßrtbe be§ SafjrcS cntfdjlojj man fief) gan bie Dper eigentlid) erft eins gerietet, toeil fte Sängen, ^Breiten ufm. enthielt, mofür id) midi felbft Ijätte ohrfeigen mögen, in eil e§ bod) fonft nicfjt meine 2lrt ift. $d) Jjabe fogar fiir SBten sunt feiten nnb jnm legten SHte einen anbern Sdjlufj gemacht. Slucf) gur Dubertüre t)abc id) in ?Bien einen anbern — hrirffameren ©cfylufj gemacht. 3)afs ber SKonb ja nidjt früher erfcfjeint, bi§ ber Gfjor 51t (£nbe ge= jungen ift, ba für ben 9ftonbfcf)einhH& eine eigene SRufif ba ift. ^d) fjabe in Hamburg bie SSemerfung gemadjt, bafe bie aKerle^ie Sefcration 51t lange ftanb." infolge biefer SBaljrnefjmunjj iroljl fjat er and; ben ©djlufjgefang breimal berfd)ie&en geftaltet. ©omeit SorfcingS eigene SD?iüeiluitgcn über bie SSeränbernngeit, bie feine liubine im Sanfe ber %af)re burdj i£)n felbft erfuhr, ©ine gebrudte Partitur ift leiber bi§ Ijeitte, trojj ber grofjeu Verbreitung be§ SBert'e», nidjt erfcfjicnen. ©ie getriebenen ftnb rnetjr ober fertiger berftümmelt; ber erfte 5Habicrau§öug erfdjieit gleidjjjeitig mit ber erften SCuffüljrung, uitb alle fpätereu 9lu§= gaben ttmrben tiefem nadjgebrudt, fo bafj feiner bie Säuberungen Sor&ing§, bie er auf ©runb feiner fpätereu Erfahrungen bor nafyn, auftueift unb ein rid)tige§ SöiXb ber bon iijrn gemünfdjteu $orm gibt. £>ie leibige SUjeatertrabitiou I)at bann fdjlieftfidj eine ©tu-ri^tung ber Dper gefd)affen, bie bem Sßerfe ein gang anberc? <§>efkf>t gibt, als ber £onbid)ter getuoüt. 233enn troftbem Ijeute „tlnbine" nid)t nur gu Sor£ing§, fonbent überhaupt ^u ben am meiften gegebenen Dpern aäfylt, fo ift e§ eben bie innere Sebent froft, bie ba§ SB eil auf bem Spielplan erhielt. *) $ߧ JDpcvu&udj erf<$tcit als 3Jr. 4817 in ber ttnim-iakSH&UotJjcf. Itnöinc. 15 &cr einigelt ^a^ren erft ift ein bom llntergeidjneten uadj ber wiener Partitur neu bearbeiteter SHabierauSgug t»ei (£. g. SßeterS c^)iehen, ber gunt erstenmal bie bon Sor^ing enbgiiltig ge= wollte mufifalifdje Raffung ber Oper mit ©infdjlufj aller 3ufäf?e unb 9?atf]träge nnb SSeglaffung ber bon ifjm felbft geftridjenen ^teilen bietet. S)ie nteiften befferen SBübnen fyaben bie barm festgelegte Einrichtung mit gittern Erfolge eingeführt, nnb tiefe Einrichtung ift aud) auf ba§ borliegenbe Sud) übertragen, baz-gWar genau nadj bem erften Driginalbuch gebrneft ift, aber audi bie ftürgungen unb tnbernngeu aufweift, bie im (Sinne bes S?om= poniften gemadjt tuurben. ($§ galt bor allem £ejt unb 2tn= Wertungen fo tuiebergugeben, Wie Solling fie felbft borgefcfyrieben ^ttt, of)ne SRücffidjt auf fd)Ied)te SI)eatergett)obn()eit, bie ftd^ über ben Sßillen bes 5lutor§ gang felbftherrttd) glaubte hinwegfegen gu fönnen. SSie tueit man barin"ging, beweift eine Bearbeitung, bie 1864 am £>oftt)eatcr in Coburg gegeben Würbe. ®ie 2lit= fimbigung lautete: „llnbiite". 3iomantif$e Oper in brei Stuf= giigen nad) gouquö, in neuer gaffung uttb Einrichtung, STcuftf kon^ ßor^ing, S5. ßacfjner unb E. Sampert. Erfter 9lft: SSajjergeifter unb 3Qlt&erwalb. gweiter SXft: SBertatfca unb Unbine. dritter 3(ft: 3leue unb ©ühne. ES foffte baeienige, was iit ber Sor^ütgfdjen (Einleitung nadj Souqueö Sftärdjeit ergäbt Wirb, bor ben Lütgen be§ ^ßubli!um§ gur Erlernung gebrad)t Werben. S)ie Umbidjtung rütjrte t>om ^ntenbanten be§ £>oftf)eater§, ©uftab bon 3Jcet)era=§ohenberg, bie muftfaüfdje Bearbeitung bon ^offapettmeifter Sampert 6er. ^aä §oftheater lehrte aber balb gunt Sorjjingfdjett Original gurüd. S)ie Oubertüre beginnt in mit bem bie gange Oper burd)giel)enben Seitmotibe, ba§ ^ü^leborn, ben 93ef)crr|d)ei be§ SSaf[erretd)§, feine büftere Sftadjt nnb fein gorngettialtigcv Proben berfünbet. Sßofaunen, gagottc uitb SBtiffe laffen e§ bröhnenb im Einflange erfd)aHen. garten ©egenfaf* bagu antworten bie gebämpftcit ©eigen, unb au§ ihren feufgeitbeu ftlagelauten hernehmen mir UnbineS Seib. ©urcf) berfdjiebene Sonarten, bon medjfelnben ^nftrumenten getragen, ertlingt bann Wteber S?ühIeborn§ gornmotib erft Ieife, bann immer ftärfer Wieberholt, bis e§ gulefjt Wieber in ber &aupttonart, bon ber 16 U n b t n e. Harmonie be§ bollcit Cvcfiefterö umgeben fortissimo in feiner ganaen ftfyredbollcn ©röfje «od) etnmal ertönt. (£in meidjer, wehmütiger 9^act)flang auf ein in ber Oper ebenfalls meljrfad) auftretenbe* 9)?otiO leitet tn' baS Stttegro über, ba$ unö gan<> in ba§ 9ieid) bee SSafferfürften einführt itnb bie auffteigenben Sogen, bie fjüpfeitben Quellen, ba§ gewaltige Traufen beS jürneuben Griemens malt. 2(u§ ber Siefe fid) ertjebenb, tritt bann über getrübten Harmonien Unbine§ wehmütiges Älagemotio auf, ba§ in ein äärtlid)e3 ©efaugstjjema ber Oboe, §=®ur, miinbet. £iefe§ Sfjema entfpric^t ber Don £>ugo an 53 rtalba gerid)teten £iebe§er!lörung im britten finale, unb l)ier wie bort ertönt banad) ber broljcnbe gornesruf ber SSaffergeifter, in beit ©äffen S?ül)lebornö Motto; anfcliliefeenb baim, wie im Eingang kSStllcgro ba§ gefpenftige &ufd)en ber Elementargeifter. Uubines Älagemotiö taud)t wieber auf, unb wieber fdjliefet fid) ba? ©efangstbema an, biesmal in ®=3>ur, mit feinen Imitationen unb bem jarteu SKellengefäufel, ba§ bie 9JMobie umgibt. Sftun folgte urfprünglid) ein wenig motiuierteS, trippelnbe3 Öbergang^fä^dien in ©ed),sel)ntelbewegung, bem fid) bie ^Biebers Jolling be* ©efaug§tl)ema3 oorn Pollen Ordjeiier unb bie ein= kitenben Safte ber ^ubeltoeifen auö bem legten 3I!t anfdjloffcu, worauf ber =$>ur, %), ber ben Sdilufe be* britten ginalee bilbet. Iie§ meIobifd)e Stjema, ba3 bie reine Klarheit bes Elementes, ba§ fanfte Stiegen unb s2Bogen ber bellen fo lieblid) malt, gel)ört p ben glücflid)ften Gin* gebungen Comings, unb ber poetifdje gaitber biefer «länge wirft bei iebesmaligem £>ören auf§ neue. üftidjt unbemerft barf bleiben, bafe bie eijten oier 9?otcn be§ Sljcmas genau benen be§ &orn~2J?otios entfpredjen unb aud) ^ier ber innere mufifalifdjc 3u)ammenl}ang in ber <£diilberung be§ 2Bafferreid)3 erfidjtlid) Un bitte. 17 |ft. 9tber nidjt me§r bernimmt man unb ©roljen, bie leite bier üßoten in SJiotf, hmd)tig gesotten, mac^tboll auSfpradjett; beruht nnb geglättet, im toeidjen, toiegenben 9if$tfjmuä führen fie un§ in ba3 3ieicf) ein, in bem „ern'ger griebe" mofjnt, unb eine fd)ön gef<$mungene, öoH auSftrömenbe ÜDMobie enttoicfelt M bem frtappen Sftotiö. 9? ad) bent garten 2lu§flang, ben erft ba§ (Streichquartett, bann bie Harmonie mit bem fdjmeU 5enben §orn in ber Dberftimme übernimmt, folgt eine breit au§= geführte (Soba, bie baS ©efangStbema mieber erflingen läfjt nnb ben ftnnöoU angelegten nnb liebeboH ausgearbeiteten £)rd)efter= Prolog mtrffam ju (snbe fü^rt. 9lnrin ber fpäteren gaffung fottte bie-Duüertüregefpielt werben. ®ie STrie Sßr. 1 (g=S)ur, 2/4, SlHegretto), mit ber SSeit bie Oper eröffnet, t)ält fid) in ben befc|eibcnften gormett. ©ie fdjilbert aber ben muntern knappen fogleitf) in ber ganzen griffe feines SßefenS: mir oemefjmen bie innige greube, bafj e§ mieber nad) ber §eimat ge^en foü, fein plappernbe§ ©aufgebet an ben ^eiligen ©ebaftian, unb erhalten and) gleid) ein SBilb baöon, baß er gern fdjma^t unb ersäfjlt unb ein bi^en rufjmrebig ift, bie Seute ftaunen machen mödjte über feine Säten unb Csrlebniffe. v®ort unb £on atmen bie gleidje -Kaitritcit, bie un§ ben brottigen ^urfdjen bei all feinen „Keinen ©djmädjen" fo liebenSiuert mad)t. $m Quintett Sftr. 2 08=Smr, 4U, Slttegro affabile) mirb 6unäcf)ft Unbine eingeführt. Störe gange grotjnatur, ba§ ®IücE»= nefütjl, bag fid) fprubelnb in oielen Sßorten ergießt, ber !inbifd)e Ubermut unb bod) and) ba§ ecfjt Sßäbdjenfjafte il)re§ 2Befen3 'Pricfyt fief) in biefem Auftritt au§. $f)r gärttitf)er 9tu§ruf '/3J?ein §ugo" mirb bann gurn leitenben 9flotio für bie gange Wgenbe ©gene unb fefjrt niö)t meniger a(§ breigeljnmal in biefer Kummer mieber unb Hingt and) in baS nädjfte ®uett hinein, ^rnft geftaltet fid) bie Sonfpradje, al§ $ater Heitmann Don Unbinen» (Seele fpridjt unb fte bie grage ftettt, ob bettn nidjt Seele nur ein SBafjn fei. ©in gebetartiger Sßofalfa^ im (Efjarafter ^er 3{efponforien — baS Quartett antwortet km ©olo be§ ^riefterS — bilbet einen metfycüotten 5Iüfd)(uB- 9?r. 3. 31 o m a n g e u n b 2) u e 11. Sien urfpriutglidjen (Singang ßor^ing fpäter felbft fortgelaffen, unb fo beginnt bie Kummer 2or$ing. 2 18 Utibine. gleidj mit £>ugo§ 3lomaiyc (G=5)ur, "iif 9Koberato ma marcato), tu ber er Dom Xiuniere in ber 9ieid)§ftabt er^ä^It unb berietet, lote ifjm bie ^rin^effin bic 23tnbe, bie er trägt, at§ lmrb toteberum bebeutung»t>ott al§ 2tu§brucf für UnbincnS Seib. Gs fefjrt luteber, tuenn Unbine im stoeiten giitale Söertalba fragt, atö biefe fiefj bon ifjren eitern, ben gifd)er§leuten, abmenbet: „Ijaft bu beun eine (Seele?" bann, afö §ugo iljr bie Söfung iljrcS 33unbeö anfiinbigt („Unbine, tritt fjeran"); a!3 ®üt)leborn aitf bie erlend)teten genfter ber S3urg bentenb iljr fagt, baft bort gefdiefje, toa§ iljr unglaublid) fdjeint („ugo unb 93ertatöa ftattfinbet. 9?r. 4 ß^or (®=S)ur,3/4, OTlegretlo), unter bem bie jungen ßanbleute ba§ $aar $ur Trauung abholen, ift gang im naifr= Imfolifdjen £oitc gehalten, ettoa bie iljn §atybn in ben „^aljreSs weiten" angefd) tagen Ijatte. $)er fröfylidje (kfjaratter toirb nur einmal berlaffeit, als in 2ttoH ber Sßunfdj au3gefprod)en mirb, ba§ ©efd)irf möge bie |>odjäeiter uor jeglidjem fieibe bewahren. S>a8 Sbgllifdje torirb burd) bie gißte mit i£»ren trillern unb ^affagen paffenb angebeutet. 35a§ finale Sßr. 5 beginnt mit bem Srintbuett 5lui)djeit Mfjlebont unb Seit (®=$>ur, *U, Stllegro non troppo), in bem ber erftere bnrdjgefjenbg burd) ba§ einleiteube Sftotiü („Und beiben ift bie §auptftabt tooljlbelannt", au§ $ül)leborn5 3ont' motiü abgeleitet), Sßeit burd) ein ebenfalls burdjgeljenbeS ©djer* 5attbo=£fiema djarafterifiert ift, bis beibe gemeinfant ben Reitern (Snbreim QU) anftimmett. SBemerfenStoert ift, nüe 8or£ing auf Ginjettjeiten be§ XejtcS eingebt unb ba§ §ins unb §erfdjn>anfeit mufifalifdj seidjnet, tote er ÄiifjtebornS roacfjfenben ßorn im Drdjefter malt, ber bei „tierraten" bitrdj einen ftarfeu ^Sofaunen? UubillC. 19 (Süifa^ ftc^ entlabet uitb bann nod) unter SBeits Weiterem £ljema leife groUenb heiter Hingt. — ©lodenflang oerlünbet, bafc bie £rauung borüber, nnb in einem furjen 2ftonolog berfpridjt Äiiljlcborn, ttnbine rettenb unb rä^enb anr (Seite 31t ftefjen, ein SJfotiö, baS fpäter and) mieberfeJjrt. Gut ©lüdmunfdjdjor ((£=®ur, ZU, Slllegro giubilofo) folgt, ber jicf) bitrd) er^ö£)te geierlicfyfeit unb ©emeffenfyeit mefentlidi bon 9£r. 4 unterfd)eibet uitb mit bem ^ingutritt be» jungen ^aare§ fefjr liebltd) auSflingt, bann leitet ein Sftoberato t>oit 9 Saiten burd) eine SBalbfjorafanfare §u bem muntern £rütf= liebe S3eit§ (@§=3)ur, c/8, Slßegro biüace, 2U, Megretto) über, •beffen feuriger Gnbrenn 00m 9ftännerd)ore mitgefungen uitb öoit allen mit Zan$ begleitet toirb. Sftit einem 3htd öon (£§ nadj @ loirb bie Situation auf ein anbcreS ©ebiet gehoben. gnmr ift e§ ein leicht plappernbeS 2ftotib, ba§ SSeitS toeitere SSortc 6e= gleitet unb fcom Drcljefter bann iueitergefponnen mirb, aber ber 3cante SEüfjleborn tönt fdjrecferregenb tjinein, unb balb erfcfyeint er felbft unter gehaltenen Slfforben Don ^ofaunen unb £rom= öeten in ber ©eftalt unb muftfalifdjen 8tu§bru hrie föftlidj ift baS Steifen"), ba§ fidj un= mittelbar anfrfjliefet unb ba§ fröblidje SSieberfe^en SSeitS mit bem Äeffermeifter £an§ fd)itbert. ÜTtun ift Sßeit in feinem Clement, er fann ergäben nnb ftaunen madjen. 2Bie bie Wuftf feine ©e= jctjtuä^igfeit miebergibt, fo matt fte and) bie Grmpftnbnngen be§ (JrgätylerS, toemt er bon ben üftaturerfdjeinnngcit nnb ben ©eiftem l'prictjt, gegen bie fie ficfi 51t toefjren (jatten; aber fte Hingt and) gürtlid) nnb liebebolt, toenn er bon feiner jungen Herrin berichtet, für bie itjn eine fd)tt)ärmerifc§e SBereljrung ergriffen fjat. üftacfl einer brottigen *J3rofafgene erfdjeint Mtjleborn, ber Ijier in ber ©eftalt eineä neapolitanifcfyen ©efanbten auftritt; fobann £ugo mit llnbine, unb biefe ent^üttt nun ifjrem (hatten ba§ ©efjeimniS iljrer §erfunft. Sßr. 8. 3fie5itatit> unb Strie (G=®ur, *U, Sargfjetto amabile). ®ie erften beibeit Safte bringen bau 9ftotib ber be= fcelten Unbine: ein Sonbilb toott inniger a8 furge ftegitatib ßüf)Ieborn§ bleibt getuöfjnlid) fort, ba fid) ber Seyt auf ben eben= llrt bitte. 21 falls meift auSgelaffenen S)iatog nadj UnbineS Slrie begießt. Börner unb trompeten hinter ber ©jene berfünben, bafj SBertalba nüt ifjrem befolge öon ber $agb äurficffeljrt. S)er etwas Jons ^ntionette (St)orfa|j (§=£>ur, e/8, SBibace) gibt nur im attge= deinen frofye $agbftimmung toieber, loäljrenb SBertalbaS Stuftritt "§a, lüddje Suft, ben Speer p fdjtoingen" temperamentvoll unb j^it d)arafteriftifcf)en Tonmalereien bte and) Don 2or$ing oft oefungene eble SBeibmannSIuft fdpilbert. Sfber Sertalba betrügt ^ felbft, bie ^agbfreube füllt il)i ^erg nidjt au§, fie betäubt '!ur ben ©djrners, ber if)r im 93ufen luoljnt; unb ba§ ift rnufis feljr glüdlid) auSgebrücft, tuie ba§ fiel) aufpeitfdjenbe 2ftotib ^ft nad) ber tiefern Dftaöe fjerabfinft, leifer tuirb unb bann aus gelben 9ioten (es f ges as b) unb ben toieber abtoärtS gleis jeitben beiben nädjften (as ges = fis) ein neueS SJÜotiü fd)merä= Jjdjer SHage gebilbet tuirb, als fte §ugoS gebenft, ber tfjr ftolgeS •yer§ bezwungen, unb ben fie, toie fie glaubt, in ben Sob gefdjidt wt. ©ie§ Äotiü, bem toir fdjon in ber Duoertüre furg t>or "em Slttegro begegnen, feljrt nod) mehrmals toieber. 3unäcl)ft in bem dljor^egitatib ,3aS fehlet nodj, bidj 31t eQlücfen ba§ beit ettuaS auf prittjeffinnen^afte SSrafcour ber ^ntaligen 9Kobe augefdjnitienen ©d)Iufefa£ ifjrer Slrie einleitet; üftnn im folgenben Sluftritt üßr. 10, Stegitatiö, Cuartett Urib (5 f) 0 r, als SSertalba, nad)bem fte, erft beinaf) faffwtgSloS greube über §ugo§ SRüdfcljr, bei ber 9*ac§rid)t öon feiner ^rmäf)lung gufammenbrtd)t ,,$d) bin bernid)tet". Unb auS ^mfelben 2ftotit» ift ba§ Sljema be§ fdjönen Quartett» „3$a3 greift mit bangem ©eftreden?" abgeleitet, eines S3ofaIfa£e§ (bem Ntf) (Sfjor unb Drdjefter gefetten), ber bie bange ©timmung an§>-^eicfynet loiebergibt unb and} rein mufifalifd) 51t Sor^ingS beften ^d)öpfmtgen gehört. folgenben Stegitatiu Reifet SBertalba mit er?iinftalter £>etterfeit §ugo unb feine ©attin tuittfommen unb r5&et fie §um gefte,. ba§ fjeut gefeiert werben fott; bann reicht fie §ugo bie §anb unb läfjt fid) bon il)tn ljiimicgfüljren. ttnbine toill folgen, hrirb aber öon ®ü£)leborn jurücfgefjalten. ®aS 3toifcf)enfpiel geidjnet bie öerfdjiebenartigen ßmpfinbungen ber an ter öanblung beteiligten feljr au§brud§oott: unter ben pomp= foft fcftlid;en klängen toirb baS fc^merjlidje ©cfiiftl redjt tool)l 22 Unfeine. t>crnefjm6ar, unb organifdj fügt ficfj nun baS S)uett 3cr. 11 5töifd)en ber ttod) immer feft bertrauenben ttnbine unb bem tuarnenben Qfjeim ein. Sßad) bem einleitenben 3aeättattn taffett neteilte (Seilt eine fdjmermütige ÜSJMobie in Seyten (ßr'äftoll, *i±, Sftoberato affat) erflingen, bie $üljlebom§ bejorgte SBortc begleitet; toott ben flöten in ©=S)ur unb in Serben toics &erf)oIt, fpridjt ba3 £f)ema UnbineS ©laubenSfreubigteit aus. SSedjfelnb in Sur unb SJtoll fefjrt e§ mi,eber, bt§ fid) betbe Stimmen tiereinen ju einem innigen 3toiegefang in @=bur auf bac-gleidje £f)ema. I^n 81=2JfoH erflingt bann STüfjlebomä brofjcnbc* Sftotiü, ba§ in allen möglichen Tonarten, balb berfitrat, balb Verbreitert bie gan^e ©sene befjerrfdjt, je nadjbem er äörtlicf) ober brolienb fpridjt. (Snbltd) erfdjeint ^u feinen 9tbfd)ieb§it)ortcn toieber ba§ ($ingang§motib in (£=^oH, bon 53ratfd)en unb (Seilt getragen, unb bieS leitet au einem betuegten S)uettfa£, ber in k-2)ur bie üßummer bolltönenb abfdjlie&t. Sie früher iiblidj getuefene SSegiaffung biefeS SmettS — ober gar bie Grfe^itng bnrd) eine frembe Einlage — ift nadj feiner 3xid)tung f)in ^u rechtfertigen. ®ie gan^e auptperfonen ber Oper fid) sueinanber auSfpredien unb ifire SBegiefiungen flar toerben: fie bebeutet and) mufi!alifdj unb im Slufbau be§ gattjeS 2flteö ben £>öl)epunft, beffen 53efeitigttng alle Sogif aufgebt. Sind) äufeerlid) ift fie unentbefjrlid), beitn fte mufe gett gemäßen, baü ftd) ©ertalba unb bie &ofgefettfd)aft, bie in gagbfleibern auftrat, für ba§ geft umfleiben fann. $5a§ ginale 9£r. 12 fe£t nun mit feftlidjen klängen ein (<£=5)ur, 4/4, 9lllegro man non troppo), bie ben Stuftritt bev ^ore unb auet) mätjrenb be§ folgenben 3te*itatib§ ©ertalbay 2luefprad)e begleiten, Sljre fjötjnifdje §erau§forberung UnbmeS fmbet bie Entgegnung burdj ftüf)leborn3 büftere Siomanje „®» loofjnt am ©eegeftabe" (9l~3ftoll, e/8), in ber er ifjren £ocfjntut beugt, inbem er aufbedt, baft bie „fjofye Jungfrau" ba§ 5Hnb bei' uiebern gifdjerSleute ift. 9lüe3 bringt auf ben ©änger ein, ber al§ Beugen ^ie Altern borfiifjrt, bei beren Slnblicf SBertalba fid; entfeftt, tuäfyrenb llnbine mit liebeboller greube fte 5ärtlid) um* fängt. Sie bramatifd) fe§r bemegte ©jene finbet ifjrcn §öf)c* 11 n b i 11 e. 23 £unft iu ehtem mirffam gefteigerten ©nfemWefafc „2>e§ gremben ganzes 3Sefen flöfet f^urrfjt unb (Skaliert ein" (ߧs9ftott, 4/4), her üt ben feftltcfyen Sftarfd) (S)=©ur, *U) au§münbet, unter bem ba§ getjeimniSooHe ßäftdsen f)er6etciebracf)t mirb, ba§ 2lu§funft über bie Sföftarnntung ber gürftin geben fott. ©iegeSgetmfi entnimmt ne ba§ Ssolument unb bricht äufammen, ba es $uf)leborn§ 2lu§= jage beftätigt. ^m Drdjefter ertönt ba§ fjerabftntenbe fd)mer5= *id)e Sftotit» au§ itjrer Auftritte arie (®=2ftott, 4U, Slnbante), all Üjre Hoffnungen füf)lt fie bernicfytet, if)ren ©tolg, if)r ^erj ge= brocken. SeräweiftungSooH rafft fie fict) auf, ber ©djmad) ein ßnbe 51t madjen. S)ie §tfd)er§Ieute motten ftd) tröftenb if)r natjcn, fie aber toeift fie gontig gurttcf. ©a tritt llnbine mit einer fanft öerfö^nenben SGSetfe (3l§=©ur, % Sargfietto) bagmifctjen „6tofjc bon bir nidft bie ©einen". Stl§ fie itnbemeghcf) bleibt, ^öt>nt tütjlcborn mieber „bie feelenöolte SOZaib", unb alte bröngen anf Üjtt ein, morauf er bie ©tufen pm (Springbrunnen emporfteigt, fid) al§ gürft ber glitten $u crfennen gibt unb bann üerfinft, lüätjrenb bie 23affer itjn fprubelnb bebecfen. 2ltte§ entfliegt mit einem ©djrecfcnäruf, nur llnbine, £>ugo unb bie gifd)er§(eute bleiben bei ber betäubt tjingefunfenen SBertalba, unb ^u einem au§ bem büftern Drd)eftertremoIo mie ein Sidjtftrafjl fanft teu<^= tenb f)ert>ortretenben ßetto = ©olo fingt Unbirte „28ir üerlaffeit btd) nid)t". gin ^adifpiel, ba§ mit bem a§ er bcnn gefetyen, berietet er sögernb (®=$ftoH, pnfopen= Bewegung), toie er fid) bem gelte feineä Zitters genagt, ein (eife§ glüftern Oernommen uttb — er fanit oor Unmut nidjt roeiter jprecben, unb ba§ (Signal jur gortfe^ung ber lyagb fiiljrt bie ©efetlfdjaft unter SSieberljolung be§ ßl)ore§ öon ber «Sgenc. 2Rit §anä allein geblieben, Eartn SSeit nun cnblid) berieten, bafe er feinen &errn §u ben güfjen 53ertalba§ erblidt tjabe, unb babei fommt feine anbetungsvolle SSereljrung für bie Ieibenbc 24: 11 it b t tt C. Unbine toieber sunt SluSbrutf. %vo% ber fomifcfjen Sintottrfe be§ toeinfeligen S?eIIermeifter§ neigt bie (Stimmung ber S^ene bem Qsritft p, ben SSeitS Sieb Dom SSieberfefjn, 9ir. 14 (2l=£)ur, % Slttegretto), erforbert unb Ijeröorruft. fcfjliefjt fid) an 5ßr. 15, $>uett unb finale (§=3M, (Ep, Slgitato). ©türmifdj erregt leitet ba§ Drdjefter ben 2tuf= tritt §ugo8 ein, ber ©ertalba gitrüc^ufjalten fucfjt, bie fcfjeinbar bor feiner Siebe fliegen unb bie SBurg öerlaffen milt. 311» er fdjtuört, fict) ton Ünbitte trennen ju wollen, macfjt fie Emmens bungeit, triumphiert aber bod) über ben errungenen (Bieg, ©er folgenbe jubelnbe Suettfa£ (§?©ur), ber gemöljnlid) fortbleibt, cnbet mit einem £rugfcf)lufj in ©=®ur, unb unter tremoIieren= ben Stfforben ertönt unter ber 93ütjne ber 3vuf ber SSaffergeifter „©ebenfe beiner ^ßflictjt, begebe SJceineib itidjt!" §ugo antwortet trofcig unb ruft fjöfynifd) ben „teuren öfjeim" auf, mäfyrenb im Qrcfjefter toieber baä ©eleitmotiü au§ bem erften Slft etflingt ^od) einmal toarnen bie SBaffergeifter, aber £>ugo berfjarrt bei feiner trojjigen Haltung. SRacf) 2Bieberf)oIung be§ ®uettfa£e§ tritt Unbine auf, unb £>ugo oerfünbet, nadjbent er fief) gefammelt, gögernb unb ftotfenb, baß iljr Eljebunb nid)t länger beftetjen fönne. ((S=2Kott, 3U, Stnbante.) Eingeleitet toirb bie ©teile burdj ein fdjmeläenbe» §ornfolo, §u bem bie SBäffe auffteigenb ein unruhig toüf)lenbe§ 50^otiü erflingen laffen. §ugo§ ©prud), ber UnbineS ©djicffal entfdjeibet, ift Don gehaltenen ^ofaunen = 3lf!orben begleitet. Unter ben gleidjen 9ftotit>en, bie je£t in (£§=®ur anbent ^nftrumenten übertragen ftnb, anttoortet Unbtne unb erinnert .§ugo an bie fel'gen ©tttnben, an ba§ ftille ®lücf, ba§ fte ge= noffen. Söertalba, Ijeudjlerifcf), toill ftd) entfernen, §ugo aber Ijält fte (unter bem befdjleunigten 93af5=9ftotib) gurücf, fdjleubert Un= bitte bon ftd) „gort, ©auflerin" unb äiefjt Sertalba mit ftd) fort. Unter einem erregten SRadjfpiel, ba§ bett gorn be3 ©ec§ malt, fin!t Unbine beratoeiflungSoott gu 33oben, flagenb ertönt iljr S3e= feelungSmotit» gruifetjen baS Stoben ber Elemente, bi§ biefe ftd) beruhigen unb ®üf)leborn mit feiner ©eifterfdjar ben ^Sellen ent= fteigt. Unb nun folgt bie ©jene, bie bei aller ©djlidjtljeit be§ mufifalifdjen 3lu3brucf§ gu ben rüljrenbfteu unb ergreifenbften ber Dpernliteratur jäfilt: Unbineä ftücffeljr in§ SSafferreicf). «fcun ijfg boH6rad)t, bit fefjrft jur £>eimat toieber," fingt ®ü§Ieborn unb erbittet iljre Vergebung, bafj er burdj fic bie wfeelenbotten" SD^enfcfjen prüfen tuottte; mit väterlicher 3ärtiid)= feit fudit er iljre Sraneit ju ftillen. ©ie ergebt fid) nnb fragt, too fte fei, ba antworten bie ©eifter leife unb liebet)oll im uit= begleiteten ßtjor „bei ben deinen" — brei SSorte nur, bie aber Sei gut abgetöntem Vortrage bon Jjeraergreifenber 2Sir!ung finb. $ül)leborn3 SiroJ^SWotib ertönt, llnbineä Mage antwortet, nnb ein djromatifdjer Serjengang leitet über 3U $üIjleborn& Sfriofo (§=S)ur, 9/8, Slnbante affanato) „D fef)r aurücf", au ba§ fid) ber -,Sd)toanenfang" (nadj gouquefdjen Korten) be§ ßf)ore§ an= Wjtiejjt, ber nadj einem SCriofo Ünbineä hneberljott luirb. ©ans >sart berllingt ber fdjöne ©a£, unb bie legten ÜRufe „gurüd" Hierben tuieber ganj ofjne Begleitung gefungen. SSäljrenb er nochmals bom Drdjefter allein intoniert wirb, berftnfen alle langfam in ben §luten, ber ?Jconb läßt bie SBellen im ©ilber= glaube leuchten unb mie mit Sßafferlilien bebest erfdjeineit. 3)er ■^oriäont prangt boller Sterne, ©djrnäne gießen auf bent SSaffer Malier, unb unter bent garten Bertlingen ber ©eigen fd) liefet ftdj &er SSor^ang. &er bierte Sluf^ug beginnt mit 9lr. 16, (Sntr'aft, 3^cai= tattb unb Slrte. ®ie (Einleitung ift gleich bem 3lnfang ber Oubertüre, nur in anberer Xonart ((S=2M, 4/4, Sargo) unb unter Umbeugurtg boit UnbineS ßlagemotib. ®er folgenbe S)rei= bierteltaft, barauä abgeleitet, mait £ugo§ unruhige unb qufU fenbe träume, toäfjrenb au§ ber Burg bie ^ubeltöne feiiteä Sod)äeit§fefte§ ertlingen. ©eine Unruhe toirb immer lebhafter (Slllegro, 4L, ©ecfoefintetberoegung), unb enblid) bröljnt iljm un= ^eilberfünbenb $üljleborn§ Sornmotib mie bie ^cfaune be§ ©es ÜdjtS in§ Ojr. SSon ©d)recf gefoltert, er^aljü er feinen Sraum, tote &ut)leborn Unbine befiehlt, il)n um 9ftitternadjt $u töten, toie iljn bie SSogen Ijinabäie^en, bann aber füfeer ©d}ioanenfang klingt, Unbine meinenb ifjre Slrme öffnet itnb iljn an bie treue ^Öruft aief)t. 3" bti 9lrie, bie rein tyrifcfjen (SljarafterS ($tö=2)ur, 3/s, Sargljetto) mit jierlidjen Imitationen im Drdjefter unb enl|armonifd)en SSerraed)flungen ift, betlägt er bann ba§ il)m ber= forene ©lücf. Slber e3 bünt't iljn ©d)ttiäd}e, bafe ber ©eifterfpuf 26 11 ix b i tt e. biefc Erinnerungen in ifjm iuecfe; er toitt feine gnrdyt bor jener Sftadjt aeigen, unb bie Su&elföne au§ bem ©djloffe mahnen tf)u an 93ertalba, bie er fein nennen motte, nnb wenn and) bie £öllc brein fprädje. Stber feltfant! ®ie $Beife, mit ber er bie Steide 33ertalba§ preift, ift SFtote für 9lote ba§ Sttotib bon ttnbinenS Sieb, al§ fie 2lbfd)ieb bon ber gifdjerljütte nimmt, nur in anberev 2att= nnb Sonart, im tielbifcften 4=sbur, 4U. Sinter brängt ftd) ifjr 93ilb 5iüifd)en Üjn unb 23ertalba, unb gemaltfam fud)t er fid) ju iiberreben, bafj nur bie „&ot)e, §errlidje" if)n beglürfen fönnc. §an§ tritt mit SSeit auf, ber bon Srinten unb Suftigfein nidjtö miffen fciff, aber bod) in ba§ Sieb 9Zr. 17 (®=35ur, 8/4, Sftos berato) „im SBeitt ift 2Baf)rIjett nur allein" mtt einftimmen mufj, ba§ ber betrunfene SMermetfter §u fingen beginnt; mie alte ' Sor&ingfdjen ©efänge gum Sobe be§ SBeinS, eine nie berfagenbc Kummer. üftun reift bie toefjmütige Erinnerung an llnbine bei beiben ben ^lan, bie £>od)oeit be§ 3litter§ mit Söertalba ju ftören, unb 3U biefem 3roec^ öffnen fte ben 53runnen, ber mit einem ©teilt üerfd)lof)"en tourbc, toeil $üt)leborn bie fcf)öne 93raut immer neefte. Sßr 18 finale (&=2)M, lU, SIKegro non troppo). $ie I •ÜJufif beutet ba§ 53raufen be§ 28affer§ tm 23runuen an, immer Ijöfjer ergebt e» fief), ber «Stent meidet, ein tieHer ©djein leuchtet : au§ ber Siefe, unb eine SSafferfäute fprubelt tjeroor, au§ ber j ftd) bie ©eftalt UttbineS cnttoitfelt. (Sie fdjmebt über ben 9ianb bc§ 93runnen§, blieft unter iljrem SHagemotib feufeenb nadj ben erleuditeten genftern unb gefjt lueincnb in bie Surg. 3>ie offene i Sßcvmanbluug fütjrt un§ oljnc Unterbrechung in ben geftfaal, ! tuo man frölilid) ^odijeit feiert, gugo, blaß unb erregt, fingt | auf baS Üftotib ber ^ubeltöite ($>=$)ur, s/4, Stttegro moberato) fein „§üftt bie ^Sofale, gröfjlidjfeit ftraf)le", baö born ßf)or aufgenommen tnirb. Stber Ocr^etjrenbe Stngft ergreift if)n mefjr unb ntefjr, unb immer tuieber fliegt er fte burdj laute gtßfjlidjfeit 51t befiegen. ^e§t beginnt ber £ocfoeit§reigett, ein gacfeltana im 9JJenuett=Sempo bon bornefjmer Stitteriidjteit unb ©alanteric. | 2fl<§ $ugo ©ertalba§ §aitb ergreifen miß, ertönt bie 3JHtternadjtys i gtoefe, unb beim stoölften ©dilage tritt unter einem Sonnen fcfylage unb ©turmeöbraufeu Unbine in ben ©aal ju ben klängen j Don $fif)le6ont§ gornmotib. £>ugo erfennt, bafj fein Smitm ftd) . Un bin e. 27 erfü&t mtb fein (£nbe naljt, uub nun ertoadjt irneber bie alte Siebe 5utlnbine; nod) einmal mödjte er if)r Heblicfi 9tngeficf)t fdiauen. ©ie entfd)leiert fid) nnb minft tf)m — toie ©eifterljaud) ertönt e§ in ben ©eigen — er eilt in ifyre Slrme, nnb unter bem Sftotin fcon UnbineS 53efeelung gleitet er betäubt an ifjr nieber, unb beibe berfinfen in bie Siefe. Sin (Sl)orfa& folgt, 5U bem baS Crdjefter ba§ toütenbe 9iafen be§ ©türme» malt (©=2JioU, £p Slabibamente) unter burdjgeljenbcr SSermenbung be§ $üfjle= born.--2Rotib3. ©djliefelicf) entfliegt atCeS, unb ber ©aal ftür^t mit furchtbarem Äraren jutammen. $)ie gluten bringen ein unb fteigen immer fjöljer, bi6 enblid) (Solling fjat bie 33ern)anblung§= mufif für SSien um 44 Safte fefjr einbrudSüoIl Verlängert) ber ftraijlenbe Äriftaüpalaft be§ Sßafferfürften erfdjeint. §ugo unb Unbine fnien oor $üf)leborn, ber ©nabe malten läfjt unb beibe in feinem 3teid)e gu neuem, freubeöotteit Geben bereinigt, morauf ber ©djmanendjor nochmals ertönt unb in einen ©an! für beit SKeiftcr (§=£)ur, Slßegro giubilofo) auSflingt. (£» ift nocfj ber Sftufif 311 bem QSallett 3U gebenfen, baS nad) beut übermunbener ©itte in ber Oper nidjt fehlen burfte unb Ijier in baS gmeite ginale eingelegt mürbe. $>a ift e§ aud) gan,^ fimtgemäfe in bte g-eftfeier eingeorbnet, mirft aber bod) alö ein grembförper unb t)ält bie brängenbe öanblung ungehörig auf. (?§ bletbt barum am befielt gans fort, mie e§ aud) an ben meiften Sinnen bereite gefd)iet)t. 9tein mufifaltfd) ftetjen bie t>ier ©ätje, bereit lefctem man fd)on in ber au§ bem ^af)re 1839 ftammenbeu Oper „Saramo" begegnet, auf freunblidier £>öhe; befonberS rci^s oott ift 9?r. 3, $a§ färieuj, ein fleineä Guabrupelfonäcrt für Oboe, glöte, gagott unb SSiolonceH. SemerfenSmert ift ferner, ba*; fid) aud) fjier eine motibifdje SSerbinbung mit ber übrigen Sfufif finbet: ®a§ 31§sS)ur=gl)ema im erften ©a£ entfpridjt genau ltnbinenS grrtge in 9lr. 3 „©eroifj ein ^ßfanb t>on fd)öiter §anb", bie im gufammenfjange mit SSertalba unb ben geften in ber SReidjSftabt fteljt. Safj, too be§ ßomponiften eigene Partitur fidj fo ftarfe Sür^ungen gefallen laffen mufj, fein 9iaum für frembe Einlagen ift, müfjte al§ eine ©elbftt>erftönblid)feit gelten, unb im ^ntereffe 28 U n b i u e. ber ©int)eitlid)feit be§ £unfttocr!» foHten bie länger auf 33cuta= litüten tute ©untbertö „2ln be§ 9ifjetne§ grünen Ufern" unb ^?abft§ „üieb bon ber glafc^e" ein für allemal beraten. SBeaüglidj ber ^ntjenterung ber Oper ftnb in ber Einleitung prn *ßeter§fd)en ÄIabtcrau§5uge ausführliche SßorfcEjläge gemalt, bie auf Sor^mgS eigenen SBorfctjriften fußen, beut Spielleiter aber freie öanb gur Entfaltung aller fgenifdjen fünfte laffett. ?lud) für bie ©arfteßung ber einjelnen Partien, bie SSertoenbung be§ (SljorS, bie $oftümierung uftu. ftttben fid; bort eingefjenbe lirläuterungen, beren SBeadjtnng allerorten öoit beftent Erfolge begleitet war. 5)ie glängenbe 2Ui§ftattung ift bei toeitem nidjt öer ioidjtigfte $unft bei einer Unbine=2SprfteHung; eine liebeboHc Vorbereitung, bie fief) treu an bie 2lbfid)ten be§ 3fteifter§ Ijält unb ben inneren ©efiatt be» SScrfeS an§ ©ernüt ber §örer bringen läjjt, toirb auef) bei befdjeibenen äußeren Mitteln eine loaljrtjaft befriebigenbe §luffiif)rung erzielen. Unb bamit toirb yor^ing beffer geetjrt, al§ bnref) SßerljerrlidjungStoerfe , bie nur, um ba§ 9ftitleib toac^urufen, nad) feinem £obe entftanben finb unb fjeut feine S3eredjttgung ntefjr Ijaben. (Scorg Kicfyari» Kritfe. Reihenfolge ber 9Ü^ufifnummern. (Unbinc.) <£rfter 2Iufäug. ^UDcrtörc. ***.. I. 2Jric. SScit. SDa, Ueg, bu alteS ÜKorbgcroeljr. ***. 2. Quintett. Unbtite. il'iQrtfjc. £ngo. ^ater. SoütaS. 3ldj, it>eld>e greube! ioeld£)c SBontte! *t. 5. Homat^e unb Duett, ."pitgo. Unbinc. 3cf) ritt 311m großen SBaffenfpiele. 4. Ctjor. giidEjtig Sräütlein, barfft erfdjeinen. Mr. 5. Unö fieiben ift bie §auptftabt woJjlßelannt. §n>citer ^luftug. ^r- 6. (Entr'aft. 7. Duett ÜBeit. £an$. 2Ba§ fei}' ic^! Jyfjr feiö gtiicfrid) roic« ber ba? He3itatio unb 2lrie. Unbinc. So roiffc, baß in allen ©lementen. Hc3itatip, öltjor unb 2lrie. 2>u riift'ger SRitter, bu rafcfjcS S31ut. Kejitatio, (Quartett unb Chor, gür Gitct), 0 gilrftin, eine frofje Äunbc. Hejitatio unb Duett. Unbinc. Äitfflefiotu. 25a5 treiöt Gttt^ an, Ijieljcr mtd) ju oerfolgen? finale. Saffet Quöcütebcr fraßen. Dritter 2Iuf3ug. ^r- J3. <£fyor. 2Iuf, iljr 3e(^cr' bcr Sedier. J4. £ieb. Seit. Sßatcr, 2Jlutter, Sctjroeftern, 33rübcr. ^r- \5. Duett unb finale. laffe bid) nidjt. Picrter 2fuf3ug. v^r- \6. <£ntr'aft, Hejitatio unb ilrie. .spngo. §inn>eg! ^inweg! bein bräuenb 2lngefidjt. ^r- \7. £ieb (Duett). ®eit. £an$. toar in meinen jungen Sauren. 18. finale. püi bie $ab(e! $röI)IicJ)fcit ftraljle. llnbinc. ^erfoncn. Q3ccfatbct, Softer ^er^og £>einrid)3. (Sopran.) 9Jittev Äugo tton Olingftettert. (Tenor.) &fi$Ie&ovn, eitt mächtiger SBafferfityft. (23ariton.) ^TObiaÖ, ein alter gifcfjer. (33afs.) Sftart&e, fein 2Bet6. (21U.) Hnöine, ifjre Sßflegetodjter. ((Sopran.) ^ater Joeilntann, QrbeuSgcijÜidjer au§ bem ftloflcr 2Narta=@ni{}. <8a*.) QSeif, §ugo§ ©diilbfnappe. (Senor.) ÄanS, Äettcrmciftcr. (Safj.) (Sble bc3 9icid)'3. 9iittcr unb grauen. §erolbe. Spageit. ^agbgefo^c knappen, gifdjer uitb gtfdjerinnen. Sanbtewtc. ©cfpenfiige Grjcf)«* nuttgeit. 2Bctffergeifter. See cvftc 2titf5ug fpielt in einem ^tfdjerbovf, ber jmeite in ber 3teid$« ftabt im f)er3oglid)cn ©tfjlop. $5er britte unb Eierte Stnfeug fpielen in ber -Kftlje unb auf ber SSnrfl Stingftetten. Ouöerfüre.*) ßrfter ^lufgug. 2)aS Sitnere einer gifcfyerfyütte. £>ev §tntergrunb ift offen unb buref) einen 93orf)ang geltartig oerbeefi. S>er ftauptein^ang unb bie genfiet fiitb gur Seite. (frfter Auftritt. SScit allein. °)lv. 1. Slrie. Öät (tritt auf mit einer SlrmBruft, roeldje er auf bie @rbe wirft). SDa, lieg, tu altes 9}iorbgett>el?r, 3dj brause ferner fcidj nidjt ntefyr. 9?adi> eblerm 2Silb fie^t nun mein €>tmt, 3)enn beute gefyt'S gur Heimat fyin. 3>anf, heiliger ©ebaftian! 2Bir treten fyeut bie ftietfe an. O i<$ njette, uns $u fe^en, greut jtd) jebeS toie ein £inb, ®enn bie teilte afle toiffen liefet, fro ttnr geblieben finb. 3)a gibt'S ein «Staunen, @in fragen, ©in ©rängen, (Sin plagen! :) ^Jur SBicner 2luffiiljruug Ijat £or$ing ber Duoertiire eiiren neuen Scljluf} gegeben, nnb nur in biefer aßgeänberten ©eftalt faßte fte ge* fpielt irerben. 32 ttnbtne. 1. SUifjug, 1. Stuftrttt. So? Ser? Sie? Sann? ©titte! rubtg! fyört tfyn an! 3I;re 9?eubegter gu ßitfen, ^ang' id) 51t ersähen an. % Sie es !am, baft mir bie Steife Sftadjten auf fo * feltne Seife; Seldje Sege mir genommen, Sie nur bann fyierfyer gefommen, Sie mir meinten, mie mir Iahten, • (gnblidji gute SRiene machten, Sie, ba es jum (Snbe tarn, @idj mein §err ein Seibdjeit uaöm; SaS mir tranfen, mas mir aßen, So mir gingen, mo mir fa£en, So unb mo, unb mie unb mie, 3)ieS unb baS unb ber unb bie — MeS merbe iü) ergäben, :ftidjt ein Sort foü baran festen, 9?icfyt bie fleinfie tleinigfeit; Sären mir bod) fdjon fo meit! 2)anl, ^eiliger ©ebaftian! Sir treten fyeut bie Steife an. 3a fo, balb fyätte id; meine Verrichtungen oergeffert. 3d? fott ja aufräumen. (@r f)8ngt mehrere 9Je$e unb gfifcflergercHe, xuelo^e am Soben ließen, auf.) SaS auS beut Sftenfdjen llidjlt alles merben !ann, menn er auf einer müfien Snfel leben mnft. SJabeim mar meine eitrige 33ef^äftigung, ben 9Jat>-ften meines £errn ju säumen unb fein föüftseug 31t Jmfeen. — §ier bin id) $odj, Äettermeifter, tScfyneiber, ®d)ufter —. altes in einer ^erfon, unb menn bie atten gifd)erSleute 31t-fättigermeife Heine ^inber Ratten, t<$ märe and? nod) gur Äinbermufyme gebraust morben. (@r wirb burd)§ ^cnftcr mit grüßten geworfen.) §a — maS ift benn baS ? ©i$er mieber J Unfeine, l. Stufjug, 2. Auftritt. 33 feie mutwillige Unbinc — meine gulünftige, geftreuge ®e* bieterin — njottt' idj> jagen. 2Ber bätte ft<^> baS träumen laffen! 9ftein §err, bcr mel)r verliebte Abenteuer beftanben, als irgendein turaierfäljiger föitter im heutigen 9?ei<$e, fü^ct eine gifdjerbirne als (SfyegeftonS fyeim! Sfa, na, tt>enu baS gut tut! Unb n>aS toirb unfre lefcte (Eroberung, bie fd)öue SBertalba, baju jagen! 3tt>eiter Auftritt» «eit. £of>io$. ßobias (na# aufjen rebenb). 2£arte, toarte, toäre nur Ijeute uic^t bein (Sfyrentag, bu SBlitjbirne, fo fottteft bu — fleit. £>at Unbindjen mit (Sud) au$ ©cfyabernatf ge» trieben? Dobias. 3teifjt mir baS SBettermäbel foeben aus purem 3ftuüoilIeu ein nagelneues S^ei^ entgtoei, öermeinenb, man fönne es je£t bodj nid>t auswerfen. tfeit. 2)a fyat ite rcdjit, beim — battf bem ^eiligen Sebaftian, baS Sßaffer ift toieber fo feiert, bajj man burd;= toaten fann. Dobias. @o freuft bu bid? toofyl aud) fefynlid; auf bie §etmfefyr? tfeit. Sie foflt id) nid)t? «Setyt, SSater Dobias — 3ljr 1Jiüjjt mir baS nidjt übet nehmen — inbeffen uufereinS ift fin anbreS geben geioofynt als 3fyr. Sir Üiitter unb $na£* ton lieben Abenteuer. 3<3) ioeijj nidjt, ob 3fyr einen fcolt» ftänbigen begriff Don bem Sort „Abenteuer" fyabt? Dobias. Sol)l eigentlich nid^t. toeit. *ßajjt auf, idj> nritt i^n (Sud) beibringen, äfteiit bitter füllte ftd) bewogen, bie 9ieid)Sftabt £lö£lid) oerlaffeu »u müffen, ioarum — toeifj i<$ nid)t, baS ift feine ©acbe; ^as ift aud) nod) fein Stbenteuer. Sir machten uns auf Seg, mußten etnen Salb halfteren, in beut uns gar Sor^ing. 3 34 Uubine. l. Slufäug, 2. auftritt. fdjauerltdje SDutgc begegneten; toir !amen ^ier an — nahmt uns freunblich auf — baS ift immer noch !ein 2(bcn-teuer. (Sine überfd;tuemmung gleich einer ©ünbflut nötigte un8, beinahe bret äftonbe ^ter 3u öertocilen, maS meinem §errn nichts Reuiger als unangenehm loar, toeil er fieb iitbeffen in ein hübfd^eS gifchermäbcheu Verlieben fonnte. 9?itn fängt bie ©efd^ichte an, abenteuerlich gu »erben. äftittlermeile teerten bie fluten in ihr 23ett guriief; bie Sege mürben mieber frei; mein bitter be!am Surft nad; 5£aten, id) aud), aber nicht nach §elbentaten, fonbern — Sobias (mad)t bic ©efcärbe be3 £rii{Jcn§). 3if3t nun, u>aS ein Slbenteuer ift, unb nun gehabt (Sud? toohl. 3>et,jt mujj ich meines §errn 8ia}>pen gäunten unb gur föeife fdjmücfen; baS gute Stier toirb gar nicht toiffen, toie ihm geflieht. (®r ge£>t.) 3a, afle Setter, ba fdjlägt mir mit einem ü)Jiale ber Mermeifter ins ©eitic!. Sifct 3hc tenn auch, $ater Dobias, bafj uns ber Sein rein ausgegangen ifi? 2)aS ift ein faubrer @£ajj! Senn nun auf baS Sohl beS 53rautoaareS getrunfen »erben foE, momit flogen toir benn ba an? Sobia«. Senn es beS Rimmels Sitte ift, bafj es bem jungen ^Jaare ioohl ergehen fott, fo föttnen mir beS Seines leidet entbehren. Deit. 9hm, toie 3h* meint; boch leugne ich nicht, bajj ich ein grojjer ^reuitb bon folgen Slnftöjjigfeiten bin. 1 Unfeine. 1. Stufäug, 3. 2taftdtt. 35 ülartljc (Gintec bcr ©jene). 9?ur näfyer, efyrtoürbiger §err, ba brhinen ift mein Ullter! feit. Sttfya, bcr £>err ^ßater! 92nn toirb'S (Srnfl; id> toerbe eS fogfeid) meinem Ülittcr mclben. (@r ßcgrüfjt bell eintretenben ^ater mü> geljt (t&.) 0ritfer ^oter $eUmamt. SKartfje. £o6!a3. £oMas. (Sott gum ©rufj, eljrtoürbiger £err! 3fyr mögt n>o§l gefiaunt haften oft ber fettfamen SBerantaffung, bic (Sudj> §cute unter mein fd)le$teS 5)adj fü^rt. paler. 3>aS fyab'idj in bcr £at, cfyrticfyer SobiaS, Jounte i$ midj bod) fauiu entfinnen, ba£ in (Surer glitte jemanb fyauje, bcr eines 2)icnfteS, mie beS heutigen, öon mir fce* nötigt tttäre. SBie lange ift es, bafj ttrir uns ni#t fafyen? JHartijr.- (§S mögen an bie fünfje^it Saljre ber» gangen fein; bod; fcfct (§u<$, efyrnnirbiger iperr, (Suer 2Bcg ÜXir tt>eit. (Sie fefcen ftdj.) pattr. günfteljn Safyre — ganj rcd;t — fo lange mag e§ fyer fein, feit idj an (Sitrem Äinbc bcr Saufe ^eil'ge £anbhmg l)ab' ijoüsogcit. Dobias. 2In unferm ^ftegcfinb ilnbinc, baS leiber l?eutc un§ fcertaffen luirb. Pater (na$benienb). Unbtitc! Unbinel Dobias. SBarum fällt (Sud) ber sJ?ame ^vIö^Hc^ auf? JJater. 9Jiir ift, als fyatte es bamats mit beut Hainen eine ünmbcrfamc 23eh>anbtniS. Unbtne ifi nidjt Sure rcd;te Satter? Dobias. SDteut angenommen $iub, efyrnmrb'ger §err! 3fyr toi# ja, toie es fant. Pater. 'S ift mir entfallen, e&rlidjer Dobias, unb ivcnn'S (Sud) nic^t bcfdjtoert — erzählt ben Hergang mir nod> ein» mal, benn foöiel ift mir eriunerli^, ba| er gar tounberfant. 3* 36 llttbiue. 1. 2lufjug, 3. Sluftritt. Dobias. Sßenn 3fyr es ft>iinfd)t, efyrtoürb'ger §cct — @ott fyatte uns, bic toir bamalS fcfyon in tyofyent Sllter, ein ivunberfd)önes Äinblein bef^ert; es ftar ein üftägbletn unb uitfer einjig ©lücf. JJatcr. ©aSfelbe, beffen Sob Sfyr beweintet. ftöbias. Sßie 3$r fagt. (§S ertran! in ben fluten, als meine Sllte mit üjm am Ufer hielte. Jtartl)c* ®a fafjen toir fcertoaiften Altern noefy felbigen 3lbenbS ftiß beifammen in ber glitte, als £lö£It$ t>or ber Xiir ettoaS raffelt; id) bringe auf, Unb etn tounbetfdjcncS äftägblein toon ettoa brei — fcter Sauren ftcfyt reidj ge^ufet auf ber ©djrtüelle unb lädjielt uns an. Dobras. 2)ie Steine mußte im SGBaffer gelegen fyabcn, benn es träufelte ibr aus ben paaren unb fcott ben Kleibern. 9Iber ftc ftanb fo ^olbfelig fcor uns, bafj Beibe toir Sefcbloffen, fie an ber (Srtrunfenen ©teile 51t behalten unb aufgusiefyen. flater. Unb toarb @udj niemals Sunbe tocit ben redeten (SItern (SureS SinbeS? Dobias. Niemals, ebmmrb'ger £>err. 2lm Sage, tt>o baS fletne SBefen uns erfdjien — es n>ar öor fiinfjefyn 3a^reu an bem Sage aller ©eelen — Jlater (aufmerifam). 2lm Sag aller ©eelen? Dobias. SSarurn fällt (5udi> baS auf, ebrtoiirb'ger £>err? ^lartljc. Sßifjt 3tyr bon unferS $inbeS Urffcrung näheres SU fagen? JJatcr (im STCadfjbcnfeit vor ftdj §tn). Sßar'S nid^t —? Oanj rec^t! 21m Sag aller ©eclen fanb ber §ergog v^einrt^ — ®obtag. §ter toaltet ein ©efyeimnis. ^ Jlartljc. 3d) befdjtoiJr' (5u$, fyredjt! / patcr. Vermutung nur. (§S toäre tounberbar — borf; ftill, man fornmt, toir fpreeben fpäter me^r. Cßbitis. 'S ift unfer ^flegeünb, Unbine. U n b i tt e. l. Slufjug, 4. Auftritt. 37 Vierter Sluftritt 3>te ®origctu ttitbiae in »oHer greube auf SWartije uttb 2o5ia3 guetlenb. 2. Quinte«. fcniiine. 91$, njeld)e freute! toeltye Sonne! §etf erftrafylt bie liebe «Sonne SSieber auf beS 2)örfdjen§ g-lur! 95imte Sßiefen, grüne Sliten SBieber fann ba$ 2luge flauen, 9?eu öerjiingt ift bie sJ2atur! lieber 3Sater, liebe Butter! 2Idji, bie $?ufi erbrüeft mid; f$icr! greut eud? bodj>, freut eud) mit mir. Dobias (auf ben später jeigenb). Äi, lieber $tnb, 53ifi bu benit Mittb? ©iefyft bu benu nid)t, SBer öor bir ftefyt? ttnihtc. 3$ bitte, lieber §err, oerjeifyt! (3u ben eitern.) 2Ber ift ber äftann im ioeifjen $feib? ©ar toürbig ift er cmjufcljn. Pötcr (für ©in fyolbeS $inb, id) utufj geftefyn. ^ttilinc (bie roäljrenbbeffen von ben 2llten unterrid)tet n>orbcn). (Sfyrtoürb'ger Sater, (Suren ©egen! ©o tooflet unfre £änbe Sfyr §eut gütig ineinanber legen? (gu ben 2Uten.) Sßarum ift £ugo nodj> nic^t Ijicr? (3um 5]8ater.) (Sin fd)öner Statut, mein ^Bräutigam. 2Turf> fottt vS^r ttnffen, toie e§ !am, 2)a{j er gerabe mi$ ern>ä^>It. — 38 Unfeine. 1. SUifjitg, 5. Auftritt. ($u beit Sitten.) ©o fyabt ifyin no<$ ni$t ersäht SSon feinem ©tanb; Safc in ber ©tabt Unb aud) bei §of (Sr Slnfeljn fyat? (3um ^Jater.) (§r fam als grentbling 3U uns Ijcr — Sa mürbe unfer ©ee 3um Sfteer — Sa mufjt er tt>ei(en, ftdberlid) Srei Sftoitben lang — ba fa^ er mtcfy, Sa fal) id^ ifyn — unb ba — unb tta — (ben Sllten nm ben §al3 faCenb) (Srjä^lt nun toeiter, toäs gefd^ab. patcr, JUart^t unb Dobias. Sie lautre Unfdj>ulb ftcfyt fte ba. ijngo (oon aufcen). Uttbine! ilitiine. (Sr ifi's! 2Kein Liebling ruft! fünfter Auftritt Sit ®orißcn. #ugo. tltt&ittf (i$m entgegen). SWeiu §Ugo! {jugo. Seure 23raut! 3dj> juckte bid? im freien! ÜttililU (ftdj tief oot lljm neigenb). 2Mit §err toirb mir v>ersei^cn — $1U)0 (ben später geroaljrcnb). Sen fe§' idj>? Seurer greuttb! ttnMitc, Dobias unb illartljc. 3tyr fennt eudj? pfittr (31t ben onbern). 2lu8 9iäuber8^anb befreit' ÜJiidj cinft fein tapfrer 3lrm; 9iod;mal8 nefyntt fyeifjeu San!! Un bitte. 1. Sttufjug, 6. SKuftrtit. 39 $ö9*>. 2ajjt cfyrtoiirb'ger £err! SD^cin teurer, alter greunb! ^lartljc unb Dobias. 2Bie tounberbar! ^(uiinc (ftnbifd^ um ben spater fpringenb). ©in alter greunb! ein teurer greuub! ©o fte^t ein teurer, alter greunb? £a§abaf)atyafyqf)alja! $ugo. Unbiue! Sei nicbt fo ftnbifdj bodj. -Hartljc unb ^Tobias. Unbiue! SSeldj ^Betragen! ttniinc (pib^itc^ ernft). £ab' i$ gefehlt? SSerjei^t, ebmürb'ger £>err, Seib mir nidjt bö3, icj> tu'3 gennfj ni$t mefyr. £alrr. äftein IjolbeS Sftägbelein, 3>u fannft nicfyt tt>ef>e tun Sftit beiner reinen «Seele. ^uMiir. Sftit meiner Seele? Sagt bod; an: 31)1 benn nid)t (Seele nur ein SBa^n? -&örtl)e, j§u00, JlatCi' unb <£obirt$ (erftaunt). 3)ie Seel' ein SSafyn? 2öa§ fyrufyji bu, Sftäbd/cn ? fcuMnc (traurig). mag etn>aö Siebes, idj geftelj' e§ ein, 2>odj> auefy n>a8 Sd;recfli$e8 um eine Seele fein! @in ^ötyerer gab mir baö ?eben, 3>odj> eine Seele toarb mir nicfyt gegeben. JHt Jtnbcrsi« O ©ott im Gimmel! — 2Baö fagt jtc ba? IfalMnt (bricht na<$ intierm Äanipfe in tränen au§). SBerneljinet benn! — 3$ arntcS $inb! y^idbt fagcu !ann idj>, mag mid? quält, 2$arum mir, adj, bie Seele fefylt. gel)t mit mir nidjt ins ©eric^it! *Sei @ott, nichts 53ö)e§ aus mir fyricfyt! (©ie finft auf bie Äntc.) Paitr. greuube toijjt, baft id) an eurem tinbe 40 ttnbine. 1. Slufjug, 6. Auftritt. 9?idjts ÜbleS, bodj biet SßunberfameS finbe. $rum babt ©ebulb, ber $err ber ©nabe 2Birb leiten fte sum regten *ßfabe. ttrt&tne. §err ber Siebe, £err ber ©nabe, Seite mi$ sunt rechten ^fabe! HßaS mit (Sljrfnrcfyt fte nur nennen, £err, ba§ lefyre midj erlennen, ©laubig flelje id) bicfy an: @tärfe mid^ auf meiner 35abn. Ülartlje, $ugo, $Jatcr unb Dobias. §err ber Siebe, £err ber ©nabe, Seite fte jum regten ^Sfabc! 2öa$ mit (Sf>rfurd)t ttjir nur nennen, §err, ba8 lefyre fte ertenneh, ©laubig fCe^en Wir bidj> an: ©tärfe fte auf ifyrer 93afyu. Sedjftcr Auftritt. 2)1 c SJJoriocn. JBeit. Ufit. O toef>! o toelj)! fd^limme .ßeicfyeii! Hie Äniem. 2öa§ ifi gefc&efyn? Weit. ®er ©ee fängt £lö£lidj> lieber au 31t rauften unb ju toben; id) fürchte, unfre 9xeife nürb abermals gu SSaffer. $ugo. 3)a§ fäme mir ungelegen. | |)atcr. 3>aS toofle ©ott behüten. Ütarfye unb fobtas. 3)a§ toirb. ber liebe ©Ott eucb uicbt j »U leibe tun. (Sie tveteu an baS gfenftec.) ) ttn&ine (anetn tm sjorbcrgrunbc). ©ei rufyig, Äiifyleborn, 110c6 fyaft bu feinen ©rnnb ju jürnen. Jüatcr. golgt mir naefy ber Capelle, meine ^reunbe; ein fromm ©ebet ift fyier am rechten Ort unb bämpft bietteid^t teu 3om ber toilbert SÖogen. Jlötet, Dobias, ütartlje unb Dcit (oc^cn a». 11 nbitte, l. SKufjiifl, 7. Sluftritt. 41 Siebenter Slufftiff. ttnölne. £ngo. itnbinc. 33ifi bu mir böfe, mein geliebter ^reunb? S)u blidfj fo fdjeu unb büfter. (^aiö für jtdj). SBie fagte gteid? ber uuirb'ge 2(lte? «9Hcbt3 ÜbleS ift an ifyr, jebod) be8 SBunberfameu biel!" fcn&ine. 9?un toittft bu rnid? tt>o(;l nidjt behalten, unb id; fyabe bodj nichts 2Sö|e§ getan. (fte in feilte vilrme fdjliefjenb). Unbine! ^nMlte (freubig feine SBangen ftreic^elnb). 2lcb nein, icfy benfe bu ftöfceft mid) nidbt bon bir; idj> bin bir ja gar 3U Uw"9 gut, unb fo tt)ie id) iv>irb feine bidj mefyr lieben. $ugo. £eure Unbine! -iftar ba§ eine fage mir: fd)ou m%mal§ nannteft bu ben Tanten Äüfylebom, ton beut "tan tounberlicbe 2>inge f£rid)t; audj fcon (Srbgeiftern toeifjt' manches $u erjäblen. fcnäine (lad^enb). 2lcb, 2flärcben, nichts als 2)tärd)en! (Srft W ic^ eudb bamit erfd^reeft, unb nun erfebredt ifyr mieb. (^aub mir, mein fixier gretmb, id) bin fein Äobolb unb fein böfer ©eift, tcb mein' es gut, gut mit ber ganjen 3Belt, toenn idj> fie gleidj nicfjt fenne, unb was id> fcorbin ttou ber Seele fagte, ftcfy nur, mein £ugo, man fyat midj fo exogen, brum fyabe ^acbftdjt — bin i$ nur erft burd? 4>rtefterbanb mit bir öerbunben unb ganj bein eigen, fo totrb's febon an ber 6, glaube mir.*) *) SBenn, ioie üblidj, ber 2Infang be§ ©uettS 9ir. 3 6i§ gur 3to= ntatt3e geftridjen roirb, folgt »Ott t)ier an nad)fiefjettber Dialog: ©od) * ^aDOn' naljt bie ^o^geitöftunbe, brum Iafs mid) iefct bidj 3U ^ oic,e f^öne' lje«ltcf)e SBiube! ©eroiß ein ©efdjettl »on jattcr srauentjanb ? £) bitte, bitte, er?ä§le mir, n>er bir fie gab. §"go. «Sag Ißnnte id) bir n>eigcvxt. 42 Utibine. 1. 2luf3ug, 7. Sluftritt. 9ir. 3. Suett. £f)ucjt>. tanuft bu, o geliebte« 2eben, 2)iefen 2Irgtt>ofyn mir öergebeu? 33öfe bräunte quälten midj. UnMtte (Ijeiter). Sftujjt nidjt träumen, immer U>adjen, 2a{j unö fbergen, lafj mtS ladjen, 2Iuf, mein ^reunb, erljeit're bicfy! 23alb, geliebter ^reitnb, 53alb jtnb n>ir üereiut! ßetk. 33alb ftnb n?ir vereint! Ijugo. 3)ie 3eit verrinnt, Unb balb beginnt 2)er Srauung ernfte gfeicr, ®rum fdjmücfe mid> gein ritterlicfy 3ur ©tunbe, mir [o teuer. tluMne. gar 31t gern; $euu baburd) lern' S)er §au$frau ^>fli$t i$ üben. #1100 (für fiel)). 2)u Kolbes $iitb, 2öer Jönnte bid) 3m £eben je betrüben? KuMtlC (f)at eine an ber Sßaitb ijängenbe ©djärpe geholt), ©etoifj ein ^Pfanb Giue anbere fyaffuitfl lautet: Unb ine. S)od) bu fpra^ft fd)on öfter »on ber frönen ^riujcfftn in ber 4?auptftabt, bafc fte unfer ©lücf begrilubet Ijätte. Spcicfy, nieiit £>ugo, wie gefdjalj ba3? §ugo. @o roillft bu eS burdjattS njiffen? llnbine. D Bitte, bitte, ersähe roir alleä! §ugo. 5Du Ijolbeä SJläbd^en, t»a3 fönnte td) bir u>eigevn. @o fyßre! Uubine. 1. Slufgug, 7. Auftritt. 43 SSon fcfyöner &anb —? @pric$, fyab' idj re$t? $»90. S)u tyaft'8 erraten; gür tapfre Staten SSarb e§ guin 2ofyne mir. UuMnc. Ü3on fd^öitex §anb? §»go. §itr tapfre Säten SBarb e§ jitm Soljne mir. Uniint. 2)u miflft nidjit fagen, $on mem eS fei. *jugo. 2Ba8 mär' ju magen Sludj moljl babei! UnMnc. 9fJuit fo fpricfy, mut fo ftmety. flugo. (gi, e8 plagt Neugier bid^. Unbint. O bitte, bitte, O erjäble altes mir. Ijngo. 2)u fyolbeS Sftäbdjen, 21$, ma8 fönnt' i$ meigern bir. SBo^lan — fo fyöre.] Ovomansc. *) (SBa^rcnj, er uon Uubine mit Schärpe, Jtettc ufw. gcfd^müctt wirb.) Sty ritt gum großen SBaffenfpielc Süngft in bie freie 9iei$Sftabt ein; *) Sur ben gaH, bafj, roie üljlid}, nur eine ©troplje ber SRomanje Ölungen tüirb, ift junx nötigen S3erftänbni§ ber SJejt beiber folgen*«» m°feen 3ufammengeäogen: 3$ ritt gum großen Sßaffenfpiele Siingft in bie freie 9teid)3ftabt ei»; Ser tapfern SRitter lümpften öiele, o$ mir perblieb ber ©ieg allein. (Huf bie Stnbc beutenb.) Sertalba gab bie3 ©iegegpfanb Unb fpra<$, non ^o^er ©lut entbrannt: 44 Unbitte. 1. 2luf§ug, 7. 2lwftritt. 2)er tapfern Dritter fa^> man fciele, Unb jeher iDOÖte (Sieger fein. $or ÄampfeSlüft 2Sogtr jebc 23ruft. id) auf be8 STItaneö £öl;>e ©n retjenb grauenfcilb erfelje; (Sin SBlicf öon ibnt toarb mir ©efyetß, Unb tdj errang be8 (Sieges ^5reiö. ilnöine. ©efd^iefyt es öfter, baß ju^eiten (Sin einiger 331icf fobiel öerftmdjt? $ugo. 0;ür grauenfdjönfyeit !iifyn gu flreiten, (Sr^eifc^en (Sfyr' unb 9ftiter£flicf>t! „2)ie3 ^fanb" (attf bic Sinbe beutenb), |^>rad) fic mit glübnben SBangen, „£err bitter, es fei (Surf; gemeint, 3)odj eines utufc id? nod) Verlangen, 9116 Reiften eurer $a£f erfeit." 3Sor ÄampfeSluft mir bie 53rufl! „Butn .SauBertoalbe mögt 3fyr eilen; Unb Bnnt 31)r Äunbe mir erteilen 35on jener tounberfamen äftadjt — Serb' fii&er £ol)n (Sud? bargebrad;t." ÜJtMltC (ättgftUd)). 2)u liefjeft btdji bodj nid^t herleiten ? „3um gaußertöaibe mögt $Ijr eilen, Unb fömtt $!jr fXlac^rid^t mir erteile» 3Soti Jener rounberfamen 3Jiadjt, SBerb' filfjer Soljn (Sud) bargebrad)t." Unbittc (ängftil^). ®u liefjeft bid^ boct) nidjt oerleitcn? (3ärtHrf>.) ©od) fonft befäjj' idj bi<§ ja nid);.. $ugo. %ür grauenfdjönljeit lilljn gu ftreiten, ®r^eifct)en ©Jjr' unb SRitterpflidjt. Unbine. 1. SKufjug, 7. Auftritt. Cplöfclidj järtlidj.) Sodfj fonft befaß' id) ja uic^t. *}ugo. ^ür grauenfcbönfyeit fübn gu ftreitcu, (Srljetfdfjen 6itt' unb 9Ritter}>fttcfyt! Unbinc. @o fieljfi bu fte bcitn lieber? $ugo. gjhtfj ic^ nid^t? iln&itic. @o liebfi bu ftc? fjugo. 2BaS fäfft bir ein? u fcfytoärmeft, $inb! (Sin eingig SBefen nur allein Äann eng mit bir fccrbuttbcu fein. (©r fdjliejjt fie in feine 2lrwc.) ßriiie. t>alte fefi an biefem ©lauben. 46 Unfeine. 1. Slufjug, 8. «. 9. Stuftritt. SBleifc imiuerbat bem ©djftntr getreu. 2ajj bir ben füfjen 2öafyn nie rauben, S)a{3 icfj bein ©lücf, betn affeS fei.] 2ld)ter Auftritt. Sie SBorigeit. SScit. Öfit. SSerjeifyt, toeitu id) ftöre, geftreuger £>err, bodj btes* mal bringe id) gute 33otfcf;aft: baS SSaffcr fliegt mieber fo rttbig roie jitöor. fjugo. 9 hm, ©Ott fei ©an!! tlnMue (für fidj). 2)an!, Äüfyleboru! Dcit. Hub noef; 'ne gute ^euigfeit! 2)cr eble Sfe^ctrfaft nmr uns ausgegangen, [tt>eil bie grojje Überi'cfyloemmuug jebe neue «Bufuljr abgef dritten Ijatte]. 3dj ivar fd&on in S5crjmeifluttg; ba tyiilen öorljin bie f^äunienben SMen ein §afj anö. Ufer, id) unterfudjje mit taner&Iicf; 9?afc uub 3nnge, unb ioaS entbeefe icf; ? &aS geilen ift gefüllt mit cblem 5S>eiu. [$ugo (lac&t). ^aljafya! i)cit. Sollt Sfyr fofteit, §err bitter, ic& ioitt fogteid; —] ifjligo (31t Uttbine, weldje aßgeroenbet ftanb). Jpafi bu gehört, Llnbinc, bie glitten ftitb Oerföljmt, nichts l)iubert unfre Sftetfe. flett. 3a fo, baS 2Bic6tigfte fyätt' idj> fcehia^' torgrffcit. C3u Unbinc.) 55raupen l;arren bie jungen £cute aus Cent 2)orf, @ud) jur Strauung ju geleiten. $ugo. S)u «Sdjtoä^er, gleid) fixere fte herein! Mt (läfjt btc Sanbleute eintreten). 9ccunfer Auftritt Sie SJorißen. ,3tiufle Surfte unb üKä&djcit. 9ir. 4. (S§or. 3üd;tig 23räutteu», barfft erfdjeiuen SJZit beut fc^mucfcii Bräutigam, llnbiiie. 1. Slufjug, 10. Sluftritt. 47 3)er mit bir ftdj 31t Vereinen £>er aus toeiter ^erne fam. Sftilb lächelt bie ©onne Sem £ag eurer SBonne, ^erfünbcitb bem 23unbe 'JJur ©egen ltub ©liict O möge eucfy beibe 2>or jeglichem $?eibe 53ett>afyren auf immer (siu gütig ©efd>icf! golgt, 0 folget 3unt 2Htare, l'ange f$ou baö ©lötflein fyattt, 23Iumen ftreut bem fyolben ^aare 2(ug bem ®örflein jung uub alt. (Unbine, mit einem Äranje gefdjmücft, wirb oon bat SDtännera, §ugo ron bcn üiäbdjen abgeführt.) 3ejmter Auftritt. ©eit. Später Äii&Iebont. Öcit Ojat tnöeffen ein §-ajj ^ineingeroäljt, gapft uub trinft). ^ottte grnar aud) ber feierlid^ert §anblung beift>ol?ncn, fte tonn inbeffeu oljne mid? öottjogeu Serben, lüäfyrenb ba8 ®ef$aft fyier nicfjt o^ne midb abgemalt ttjerben !aun. 2Bie iinrb ba8 gifcberfcölfc^en fc&mungetn, wenn eö bie gefüllten ^tüge finbet. (er trin!t.) ifoftbareS @eh>ädj8! (Gr triuit.) D ^clmefyr — bortrefflicfjeS ©etoädjs! (Gr trtnrt.) 2)emt — e8 toftet nic^t«. (Gr trinft.) fiütjteborn (in Iänbüd>er 2rad)t, ift inbeffeu eingetreten uttb fteljt i«|t neben S3eit). 5D?ir au$. ^ctt (umft^auenb). SBaS ifi gefällig? fiüljleborn. Sftir audb. tont. 3ßa8 fott beim ba§ fycifjcn: „mir audji". 48 ttnbtiie. l. Stufjug, 10. illuftritt. Äüi)lcbont. mödrte aud) tton bem Vortrefflichen ©e* toäcbfe foftett. tftft. @o? 2>a fagt man alfo toeiter nichts, als „mir audf)". — 3tyr f^eint mir eine luriofe (Srjiefyung genoffen SU ^abeit. SBer feib 3^r benn eigentlich £err „mir au$"? Äuljlcbom. (Sin ungebetener ©aft, ber gern ber £>ocb$eitS» feier beittofyuen möchte. Deit. (Suer ^aute? ßüljlebont. 3# fyeifee $ül)(eborn. tUcit. 2)ert Hainen, mein' icfy, Ijätt' id) fcboit gehört, lütilcborn. Sßofyl möglich, benn idj befuge bie ©egenb bäuftg. äftan fömtte mid) aueb ivp^l ebenfogut föerr öon Stübleboru ober greifyerr fron ftüfyl'eborn betiteln, benn idj> bin frei tt>ie ber 33ogeI in ber £uft unb ivobl no$ ein wenig brüber. Deit. 'S ift ttaljr, ein fefyr freies 93euefyinen fyabt 3fjr, batoon jeugt (Sure Strt 31t forbern. £ül)lcbflrn. ®o toottt 3$r mir oon meinem eignen Sßeine feinen Strimf gönnen? t)fit. '2ßie njäre baS? (Ss iüäre (Suer 2Bein, Jperr grei» fyerr fcou — £ül)Icbont. <£0 toißt: id) fyabe bie Seinlieferung für baS Älofier ienfeits — [bie £>od)mürb'gen £erm mögen aueb toaS ©uteS,] unb fo befanb icb mid; benn mit meinen Raffern eben auf bem Saffer, als biß toilben Sellen meinen $al)n umftürjten. Ueit. @0 alfo verhält es ftd? mit bem gaffe! ©in merf* toürbigeS Ereignis! 3)afj ber SBein SSaffet mit fidj füljrt, ift eine befannte ©ad)e, fyxex ift'S aber ber untgefefyrte gaff. (Saut.) SBenn'S fo ift — fo lomrnt, fpevv ton — icb fyabe (Suren Hainen toieber fcergeffen. fiül)lebont. 2afjt baS „toon" nur tt>eg. 3$ bin nietyt ftolg auf meinen Slbel. tlnbitte, l. Slufättg, 10. Sluftritt. 49 feit (für ftc§). (Sin äufjerfl befdjeibner SEBetnbänbler. (Saut.) 9tun, tüte'S (Sudj beliebt. (@r gi&t iljm einen $rug.) 2)a nefymt. fiiibleborn. ©djön 2)anf. 2Iuf baS ©ofylergefyn beS jungen Haares unb beftänbigeS ©liicfl feit 3)a ftofj' icb mit au. fiüljlcbont C&ebeutenb ttnb ^öljnifdj ladjettb). 2Tuf beftänbigeS ©fücE! feit 9iun ja, i<$ §ör'S Woljl; toaS ift benn babei gu lad&en? fiül)lcborn (für fu§). 2afj fefyn, ob nid?t bei SÖBein beö $>urfcfyen Bunge löft unb feines £erm 2lbjidjten mir »errät. feit (für ftc&). 2>er SBeinfyäubler fommt mir gang uu> ^eimltcb &or. fiüljleborn. 3$r betrautet tnid? mit mißtrauif^em SBlicfc: glaube, 3f>r traut mir nic^t. feit (für ftd». @r bat eine gute 9iafe. (Saut.) 3c nun, einem SBeinf) — fiüljleborn. ©cbenft ein, $rennb, 3fyr fottt gleich Vertrauen gu mir f äffen. 9?r. 5. finale. ftfibleborn. Uns beiben ift feie &au£tftabt woljlbefannt! feit. 2J?ir wofyl, ob (Sucfy, baS n>ei§ i$ niebt. üübleborn. 3$ liefre ben ^Beweis (§u<$ gleich gur £anb, 2)afc wafyr, toaS meine 3un9e fpridjt. 93ei bem Surniere war idj> jitngft gugegen — — ©ebt ac^t unb fyört mid? rufyig an — 2öo (Suer §err, fürwafyr ein tapfrer 2)egen, ®es ©iegeS erften ^Jreiö gewann. feit 3)ie ©aety' t>at ifyre 9?idjtigfeit — 9tfur weiter, £err, nur weiter. fiüljleborn. 5luf (Suren bitter fafyn mit Sßofylgefafleu 3)ie frönen grauen aus bem 9tei$; 3)od; fyulbigte er einer nur fcon aßen, Sorfcing. 4 50 11 nbitte. 1. SCufjug, 10. SJIuftritt. 33ertalba! fte gefiel tfyrtt gleicfc. Deik S)te ©adj' bat iljre 9tid)tigfeit — 9?ur weiter, immer weiter. * &iil)lebcnt. (S$ freiften brauf beim 9fta(jle 2>ie fdj>äunienben ^Jofale, Unb an 23ertalbaS (Seite, ©djwelgenb in 2ufi mtb g-reube, a((e — $br trau!et mebr als alle Hub fdjwanftet Ijin unb ber. Dcit. 3^r übertreibet feljr. fiiityleborn. 2)od) balb oom Söeine trunfen, SBart 3br tn Schlaf gefunfen Unb lagt am ©oben fcfywer. Dfit (Meinlaut). 2lud) baö bat feine föic&tigfeit — 9iid)t weiter, £>err, nid^t weiter. 3cb feb', bajj 3$r uns Jennet, $a 3br uns alles nennet, Söaö borten ift geftf>el?u. 2>aS ftub nur fleine €>djwäcfien Unb menfcblicbe ©ebredjen, S)ie muß man überfein. 3)rum fcbeitfet fröfyltcb ein, SiT wollen greunbe fein. ßitylcborn. 3br fcfyt, bafj icb (Surf? feuue, SDa icb (Sud? alles nenne, 2öa8 borten ift gefcbelm. litt bitte. 1. Slufjug, 10. SÄttftritt. 2)a§ ftnb nur Heine €>djtoäd;en Uub menfcpdje @e6red)en, 2)ic mu| man überfein. 2)rum fdjenfet fröfylidj ein, 2Bir tooflen g-reunfce fein. &U. tont fcen langen SMtbafar? Hityitbont. 3)en @d)lofjfcogt? Sßitt i$ meinen, tfeit. 2>en Äctternteifier aud) n>o^>l gar? &üt)leborn. 2>er ift fünf auf ben S5einen. tfrit 3)er btcfc [SSBirt] §anS am Sfteierfjof? ÄutjUbom. SStrb bicfer rtoc^ tagtäglicf;. Öcit !£ie 3^9cn ltn^ —? £ül)lfborn. 2lud>. iJftt (^ödjft erfreut). s2Tdj, e§ ift toofyl nid)t möglich! 2>cr 2)?ann fennt gau$ genau SBom <ßrun!faal bis guin ©tafte Steine 53cfannteit afle. 2>aS ttrirb ein Sufcel fein — Sudjfcc! Senn idj> fie atte tt>ieberfelj>\ £iit)lebom. SBergöunt aud? mir 31t fragen: 2Bie §at ftd;'S äugetragen, Safe @uer £err foBalb sBertalbas SSilb fccrgajj! Seit. amit fd?ou gan$ fcorbet? £üi)tcborn (gekannt). 3f?r stoeifclt? DeiL &, ba fenn' 3d? meinen bitter beffer. fiülftebom. ic 33erbtnbung 3ft nur — i<$ fürchte febr — (Stn Slbenteuer meftr. 4* 52 Uitbine. 1. 2lufgug, 10. 2luftritt. ßütjlelwrrL 5>aS gifd)ermäbd6en märe — Heil ($eim«<$). ©eprettt, auf meine ©brc. ÄiUjieborn (in 3orn auS&redjenb). föa, fdjänblid?! SSerfyottet! SBerfyöbnt! betraten! IPtÜ (crfdjrocfen). 33eim ^eiligen ©ebafiian :— £err $iil)leborn, mas fommt (5u$ an? fifil)ld)Ortt (R<$ faffenb). SBerjeifyung, ftreunb, es fiel mit bei, 2)afc tdj öon einem böfen Junten (mit Scjua) Um teures ©ut betrogen. fet. ©cfyenft immer ein, ba$ toirb fit^ geben, 2>ie 9£eid)Sftabt, fte fott leben! 31j>r feljt, bafj idj» Sud) fenne, 2)a icö (§nc& alles nenne, 9ßaS borten ift gefdjefyn. 2)aS ftnb nur fleine a8 ba n>otte, au$ gefdjefyrt, 3$ toerbe rettenb, rädjenb btr 3ur ©eite fte^t, (®r ccrlicrt fid) unter ber eintretenben SJienge.) Alfter Auftritt. See Wintere S3oifjang öffnet fid); man erBlicft einen ©ef, uon einer anmutigen Sanbfdjaft fiegrenjt. tlttöine unb $ngo werben oon ben Stjd&ertt geleitet. Sü&iöS unb SKartfje folgen ©fit. «Später Süi&le&oru. <£t)0t (roäljrenb 2ftnjer unb Sänsetinnen grüne Aränje unb groe^e Owingen). 3§r fetb nun bereint! Unb greube, ©liicf unb «Segen Geleiten eueb ftetö 2luf allen 2e&en8toegen. 2lu8 jebem ÜUhmbe 3)er ©lücfttmnfd? tönt: £>eil eurem SBunbe, 2)en Siebe frönt. tintone »nb ljugo. O füfyl an meine« ^ergenö Silagen, £2öie bein SBeftfc mid) feiig madjt; Widjt Sßorte föitnen btr e8 jagen,] 2Bie roftg mir bie 3ufunft lac^t. <3üjje ©tunbe! <£l)or. £eil eurem 23imbe, 2)en Siebe frönt. «Speil bem 53unbe! ttniitie, $ugö, iHarÜJC unb fobtas (nehmen gut Seite $!«$). ifeit (l>at baS fj-af} in bie 3ßttte ber SBÜIjne gefdjafft; e3 wirb g«» 3ftPft unb getrunfen). Uttbine. l. 2lufjug, 11. 3U»ftritt. eieb. l. SBiet fd^öne ©abcit fcäterlid) 2)er liebe ©ott befcfeert — ®od) eine gibt es, bie für rnid? $on ganj befonbrem Sßert. Sie toäcbfi nidjt auf ber 2Salbe>jf(itr, '»ftidjt auf betn Sßiefeitylan; SDZeift trifft man fie auf SBergen nur, 2lud) tooijl auf Reifen au. 3)er Sdjityfer liebt fte fidberlicf», 2)runt fyat er fte fo na^ bei fuö. SBaS mag ba§ für ein ©iitg mofyl fein?" (Strengt euren «Sdjarfftnn an. (üt)0r (bcn ginget* an bec ^afe' ftttnenb). Sa8 mag ba8 für ein 2)ing trobl fein? (Strengt euren Gcbarfftnn an. Ucit. (§3 ift ber Sßein, @8 ift ber SBein, 3ur $reube un§ gegeben! ©toöt an, ftofjt an, üftit ifyitt auf ifyit, 2)er eble Söein foü leben. (&\)0t (nneberljolt). &•§ ift ber 2Beiit, ©8 ift ber Sein, 3ur greube uns gegeben! (Stoßt an, ftofjt an, 9ftit ifym auf ifyn, £er ebje Sein foft leben. (33eim sJiefrain tüirb getauft.) 2. \hit 3$ toeifj ein 2>ing, icblürft mau e$ ein, So ift es nag nnb fatt, Enbine. 1. SKufjug, 11. Auftritt. 2>o$ friert ntait nidjt, benn tyinterbrein 2öirb einem ^>ei^ gar balb; 3)a gibt man närr'fctye ©treidle an, 9J?an jubelt, fingt unb ladjjt Unb nimmt fidj 2)inge fcor, tooran Sftan fcorfyer nidjt gebaut. ÜJZan fcfyn>a£et öieleS, !lug unb burnm, 2ftan tyringt öor 2uft unb fällt audj um. 2Ba8 mag ba§ für ein 2)iitg toofyl fein «Strengt euren ©tbarfftnn an. ®)0r (roieber^olt). Sa8 mag ba8 für ein S)ing ttoljl fein? ©trengt euren ©djarffiun an. $tiL (§8 ift ber Sein, (§8 ift ber Sein, 3ur greube un8 gegeben! ©toßt an, floßt an, Hftit i^m auf i&it, 2)er eble Sein foft leben. €l)ör (roieber^oit). (S8 ift ber Sein, @8 ifi ber Sein, 3ur greube un8 gegeben! ©tofjt an, floßt an, 2ftit ifym auf iljm, 3)er eble Sein fott leben.] Ctanj.) 3. Öctt. 3$ fenne eine Slrsenei, 3>ie toafyre Sunber tut; ©ie ^ilft nid)t nur für mancherlei, ©ie fdjmedt audj jebent gut. 3tt>ar ift bie Sirfung, tüie man f^ri^t, Oftcfyt ftet8 bei jebem gteid^; 56 Uitbinc. 1. 2tufjug, 11. Sluftcttt. M 2>eit £lagt bcr Surft, uub ben bte ©icfjt -wfvj'^.xT 2)ocfy ba8 ifi buutmeö 3eil9- T\- ®cr Tir 2)en ebleit Sein öerbanfert? ®ljor. 2)er 9)£ann? 2)er SJJann? tfrtt 3e nun, mein greunb, §err $üfyleborn. ÄÜC (evfdjrocfett jurüctioeic^enb). ÄÜljlleborn! Deik 2Ba§ gibt es beim? ötyor. O freöle nidjt! o tteefe nidjt 2>en 3orn bcr toilben Sogen. jfijugo. 2Sa8 beutet ba§? j ttnbine. 1. 3Iufjug, 11. Auftritt. 57 tlnMtie (i§n beruljiaenb). 'S ifi nichts, mein greunb — 33ol!e8 Aberglaube. £üt)Ubom (in ber 3Ha3fe unb Äleibung bc§ «ßotcrä £eilma:m, tritt **»8 bcm £imerflrunbe mit erhobenen Slrnten in bie SKitte). griebe mit eud^! Das Dolft (beugt fidj oor Äü^IeBorn). Ijugo (3U Äü^lcborn). ©o teertet 3fyr nic^t fyeim, 2öic 3fyr befcbloffen? ßü^lcbortu ©eratner fd&ien eß mir, (Sud) fdm^enb gu geleiten, SDüt frommen (Sprüchen bannenb 3)en ©puf ber böfen ©eifter. *}ugo. £>abt 3)anl, mein gute« Sdjtoert Mein mir fd?on genügt. (ein ©lücf nnb unferS 9ieid)e§ @t)re! ttnliine. £inmeg! benn nicht mefyr Gntcfy gefyör' idj) an. fiüljlebortu O töriebt $inb! (3urücftrctcnb.) 2Bie reut mein (S^rgeij mic^! Ijligo (oortretenb). ©ag Eebemobl ben teuren Altern, ©eliebteö 28eib, e8 mujj gefrbieben fein. fcnMiu. 3$ treibe nun aus eurer SWitte, Sebt toofyl, geliebte ©Item mein, 2eb n>obl, bu traute, [tiöe $ütte, 2)u toirfi mir eroig teuer fein. 2ebt toofyl, ©effcieleu früher Sage, 58 Unb ine. l. Slufjug, 11. 2lufiiitL Sftir bricfjt baS §erj bor SrenuungStodjM O bajj idj o^ne ©dmterj unb $lage (gucfy aflc, atte lieber fäl?\ C^ugo. ©er §err erhalte eure Sage, 53efc^ül?e eud) bor jebem SGBel;! 4Hartt)C unb Dobias. $ajj icfy bereinft 3)idj hrieber fäb'! ßiitjlebont. (5§ nafyt bag (Sitbe feiner Sage, bereitet er bir ©rant unb 2Sef>! ®l)or. 5)er §err erhalte betne Sage, 53efcf;ü^e bid& öor @rain unb 2öe^!J $ugo. 3fyr greunbe, auf, berbanttt ben €d?mers, 2afjt fröfylid) uns bon Rinnen febeiben. Cl)or.- SBerfd&euc^t ber 2B$mut bittre ©$mer$cn Unb jiefyt mit heitrem ©inn 3ur neuen §eimat fyin. 3fyr lebet fort in unfern ^erjen! Oebenlt in eurem ©lüd 2)attn aucf; an unö jurürf. [@8 möge eudj beiben 3n SBonne unb ^reubeit Siecht lange nod? lächeln ®e8 Sebent SD^ai! 3n 8ujl unb grö&lid&Ieit ©ebt ifynen ba§ ©eleit, Unb jubelt alte laut:] Bräutigam unb SSraut! (2Bä§renb bc3 (Stores neunten Unb Ute uttb'gugo »on ben Sitten 2CN ftfjieb, fnien niebet ufro. SSeit feines §ercn reidjgefd&mücIteS ^Sfevb uor; Unbtne roirb auf baSfelbe ge^oßen, ju fieiben Seiten beö ^fetbeö geljen $ugo unb Äiiljleßorn; bie jungen $8utfd£)en unb 2Jläbd)en fdjtoenfen Ärättjc, unb ittbem fie um bie Öül;ne stehen, fällt bor SSorJ&anfl.) Itnbtuc. 2. 1. 2Inf tritt. 59 3tt>eiter ^luf^ug. ^radjtfcoll geidjmüdte §aU $reunbc6eu, SBie fönnt 3fyr SÖftd? fo lauge jcfnnadjteu taffeu! 60 IXitbitte. 2. SHufgufl, 1. auftritt. feit 2Birb fd)on fommen, totrb fdjon fommen; Seljt mid) nur erfl einmal an. §abt 3fyr nod) nic&t toafyrgenommen, 2)a{j td) ein gang anbrer äftann? #ins. ®a« berftefyt ftd), ba8 öerfie^t ftd), (Suer SBefen geigt. cö Ilar; 2)enn 3tyr fefyet aus tt>ie einer — 3)er auf einer Steife toar! O tote föfilid? ifl ba8 Reifen! 3ftand6erlei man profitiert; ©lüdlid) !ann ftc^ jeber greifen, 2>ent fold) £08 guteile toirb! ©dt. O h>ie föftlidj ifi ba8 Reifen! Sftandjerlei man profitiert; ©lütflid) fann jtd) jeber greifen, 2>em folc$ ?oS guteile totrb! (Gsrääljlenb.) Unfre Sfteife ging oon 2lnfang 3temlidj gut bonftatten, bod? s$löt3lidj fteüten ftc^ entgegen Reifen un§, n?ie Stürme fyodi. ©trönte, 23udj>ten, §öl?len, <§di>lud)ten, SBälber, bie fein äftenfdbenfujj 3e betreten ^aben rnuft, Ratten nur bort gu paffteren. (Seit, 3f>r fiaitnt? Ijatts. Unerhört! Öeit Sa ben äftut nidjt gu verlieren! fjans (feijr gemütlich). <3eib 3fcr benn nidjt ctngefct>rt? Urft 3fyr feib toofyl närrif<$? .f)ört ba6 SBid^tigfte! f)atts. en! 0 hrie föftlidj ift baS Reifen! SÄandjerlei ntan profitiert; ©lüdlidj famt ftd^ jeher greifen, 2>em folcb ?o§ guteile toitb! tfett. O h>ie föjtlid) ifi ba§ Steifen! Sflandjerlei man profitiert; ©lücflicfy fann ficf) jeher greifen, 3)em fold) 2oö juteile lüirb! j^anö. 2ajjt ein toenig uns nod) plaubern. <5afyt 3tyr benn anc^ ©eifter? 2Bie? $cit ba toirb bic §aut (Sud? fdjaubern. SBaffergeifter! geuergeifter! 5£eufel$fra£en! Ungeheuer, riefengrojs, Stiegen aus ber (Srbe ©$ofj, Sedjjenb nur nad) nnferm ^Blutc. (Seit, 3br ftaunt? *}ans. Unerhört! Öeit 9Jtanc&maI ftar unö fdjlimm gnmute. §üns (feijr gemütlich). err. — 3h* ßaunt? 3a8 benn? Jfleit (fe^r ijeimitd}). @s ift mit i^r nicht redjt rid)% IjattS (auf bie ©ttrn beutenb). £ier oben? Weit. 3m ©egenteil, hier unten. ffans. SBic foft id) baS oerftebn? Senn ba8 SSi51£c£;en rächte jtch Unb prügelte mid) braun unb blau. 2ßie? 2)ie ©eifter? freilich, freilieft! (Schlugen (Sud)? ©anj abfebeulidj)./ ©ang abfcheulichj braun unb blau. * O toie föftlid) ifi baö Reifen! 9ftand)erlei matt profitiert; ©iücflich fann ft$ jeber greifen,, S)em folch Sog guteile Jvirb! O torie föftlidj ift ba§ Steifen! 3ftanc6erlei man profitiert; ©lücflich fann ftdj jeber preifeit, 2)em folefi £o3 gnteile toirb! Unbfne. 2. Slufjug, 2. 2Iuftritt. 63 hörtet 3$r nie bon Saffernijen? $ans. ^eiliger ©ebaftian! (Sie nnrb bodj nid)t — 3d> berroette meinen Äopf, fte ift — 9?ij.-! Mns. 2(ber toober bennutet ^3fyr — ? \ J^/v' /jY' Mi y ^' 4 f " ' ' * ' ' I 3tt>etfer Auftritt. ^U ©origcit. 2Re§rerc -£ioföcautfe tragen in Begleitung »on $eOf* Qtbierern aufc einem Riffen etn $ öftren über bie 33iiljne. ©päier Äufjle&otn. ^rit. 2Öa§ n>oKcit beim bie? Ijans. ©ie polten auö ber @a£fanmter ba§ gefynmniS» ^fle täfieben. fait. @tn gebetnmiSbottoS Säfidjen? ^ans. (£g enthält 2Bidj>tigc8 über bie ©eburt uuferer ©e» Beterin; itacb bc§ Ijocbfeligert ^erjogS Sitten foßte e§ Ijeute, ain ©eburtstage ber gürftin, geöffnet derben. fleit. Sllfo hxiltet über ber gürftin £>erfunft aud) etn $unfel. ijans. Unter im«, man |>rid)t, fte fei aitS fömglicfyem ^ute entfproffen. JHeit. Neffen faitn iteb meine £>errut atterbings niebt rülj>* ,,len, bie febeint bielmebr bim nieberer, feuchter Slbfuuft. $ans. §eud)t? Sßie fo? Ueit. (Sie ifl eigentlich eine gifcberStocbter, fyat aber febr |eltfame 33efanntfd?aften; anf ber Steife bieder gnm 93ei» foiel: ber ^riefter, melier bie Sranung bot^ogen, begleitete utt§; mit ber 3eü °&cr bemerften toir, bafj er ein gan$ Oberes 2lnfef>en befam. 211$ fid) mein £err nun feine ^efettfdjaft berbat, fcntrbe er unangenehm, tyrad) bim an» ^ößiger SSerh?anbtfc6aft, bis icb miefy meines £errn annahm lmb tljn einen ©robian nannte; ba reicht mir ber lange ^Scißrocf eine Ohrfeige, bafj id) glaube — 64 tinbine. 2. Slufjug, 3. Auftritt. fiüljlcbürn (in reibet ^oflleibung, trat, über bic Süljne färeitenb, fd)on früher ein unb fd)lägt 33eit berB auf bie ©djulter.) fleii (gufantmcnfa^renb). bu guter, fyeüiger ©ebafftan, was iß bas? Ilüljleborn. &ie 9?cife gut befontmen? (et geijt a»f bet anbern «Seite ab.) Deit. £)§ — tdj baitfe — fo jieinlicjj —! 3ft ba3 eine 2(tt, mit bert Seuten 51t reben. Ijana. 33or bem muß man 9ief£eft $a6en.^**vv.» 1 Dcit (reibt ftc^ bie ©djulier). (S§ jcfyeint mir fo. — 2$er ift'8 bcitn ? fjatts. (£8 ifi ber ©efanbte be8 Königs fcoit 9?ea}>el; er wirbt um ber ^riusejftn £attb. Ucit. ?Tiecf>t fo, benn mit meinem §errn Wäre fo niebts geworben. $ans (ijeimitd}). (§r fott ifyr no$ tief im bergen ftfceu. Dal (Slaubt 3tyr? Sftein, Was wir bei ben Seibern für ©lütf machen. Ijatts. ©t! (Suer §err! Deik @0 ift'g re$t, nun (;abe icfy bie £>au£tfad>e bergejfeiL ©ritfer 2>fc SBortgeu. £ngo. Uobinc. fjugo. £aft bu ber ^rtnjefjin unfre 2(n!unft gemelbet? Deit (Beifeite). Owefy! (Saut.) 3cb war foeben im Segriff — Ijans. 2)ie ^ürftin weilt nod? auf ber Sagb. (§u Seit.) 9?ein, es ift faunt ju glauben — Deit. 2BaS benn? Ijans. ©0 lieblich unb — ein äfteeimtgeljeuer! Ueit (ifjm ©djttjetgeu geBietenb). ©eib 3fyr bei ©innen! UnMne (unbefangen). 28aS feblt bent wunberlicben iUianu? Dett (laut). SBerjetyt, geftreuge Herrin, er wunbert ficf> barüber, bafj fo — fo — fo — ausfegt. Unfeine. 2. 2lnf3iig, 4. Stuf tritt. G5 @0 ift'S. $ugo. 2aßt uns allein. tiett (im 2l6gel)cn 31t $an§). 3)a fe£;t 3k, toenn ic$ läudj ntdjt auf eine feine Söeife aus ber $erlegeubeit geholfen, fä$t 3tyr noch. Af^ (/ ( / 93terter Sluftritti #ngo. Uitbhte. (Später ÄiHjlcboru. ICnMne. 2BaS iroltte bemt ber Äna^ mit meinem 2litS* fetm? €tyridj, mein teurer greitub! ^ugo. 2)u fennft fcen inunlern 93urfdjen ja. Safc i^n uub f^rirf? bu lieber, teures 2Öeib; beim feit ber Stunbe, bie bidj 9anj mir eigen gab, berfyiefjeft bn mir ein ©efyeimniS — ttuMnc. Sßoljlan bemt, mein ©eliebter; biet lieber offen* bart' icb bir'S an jenem Ort, n?o id) guerft bic^ fa^, als bie jinfenbe Sonne über ben frifcben ©reifem leuchtete! 0 mein £ugo, id) toerbe jenes SlbenbS nie öergeffen. $u00. 2Bie bift bu fo feltfam belegt, geliebtes SBeib? ^eit toir ber (Sltern §auS öerlaffen, ift bein ganjeS Siefen Geräubert; es ift, als ob ein anbrer (Seift bir inne ftofyne! ilnMlte (iljn entaücft uniarntenb). ^inbeft blt baS? 9?r. 8. iKesitatit? uni> Sitte. «So töiffe, bajj in aßen (Elementen @S Sefeu gibt, bie auSfefyn faft n>ie i^r; 3tt ^eucrS flammen fielen Salamanfcer, 3)ie ©nomeit Raufen in ber Gsrbe liefen, 3tt 2ltf>erS 33Iatt unb in ben «Strömen lebet 2>er ©eifter fciel Verbreitetes ®efc£ledjjt. CKadj unten beutenb.) 3n ben ^riftaügett>ölben toofynt ftcfy'S frij>ön, Apofye ^orallenbäunte lenkten bort; 66 Unb ine. 2. SCufjug, 4. 2luftritt. ©ar lieblich ansufdjaun fmb, fcie ba unten toobiten, Unb mcift toiel fcfyöner, als bic 9Jienfd)en ftttb. 3ftan(fy einem $ifd)er hxtib es fcboit fo n>obIf (Sin partes SG&affertt>eib$ett ju Belauften, Söenn ftngcnb e$ Ijertterjlieg aus beit fluten. @of(^> feltne grauen nennt ber 9)?en[d>: Uttbinen — Unb fotd) ein SBefeit — ficbft bu bor bir ftcl)tu Dligo (tritt mit innerlichem Stauer 3urücf). llniinc (fäljrt fenfjenb fort). O toenbe bi$ nid)t ab, mein teurer greitttb! 2öir ftnb eud? gleid; 2ln ©eifi unb £eib, 2öir leben fyarm(o§ Unb aufrieben. Sn einem nur ftnb tirir bort eu$ DerfcOieben. pCBettn euer Stagetoerf fcoflbrarät, ,Bu retnerm geben i^r erfragt, 2)ann ftnb toir auf berfelben @teße, 2öo ©anb unb §un!' unb Sßinb itub Sßeße —3 9?id)t toinfet un8 ein eto'geS £etl! 3)enn — feine ©eeP hjarb uns juteil. fjlitJO (mat abermals eine Semegitng). ilniiiue. SocB fautt auf (Srbcrt Unb im innigften Vereine SJiit eud) äftau biefeS Soften @lü(f§ £eilftaftig toerben. 2)u a^ncft nidjit, n>a§ mid) bettegt, 2öa§ l;ier im Snnerften ftdj regt'? bin befeelt! 2)ir ban!' icb meine @eele Unb toerbe etoig fie bir banfcn, SSirb beine £reit' ni$t ttantcn, llnbtne. 2. Slufjug, 4. Auftritt. 67 bu nicbt eleub micfy. — SSiUfi tu midj nun berftofjeu — Zu es, tu e$ glettfi; 2)er näd^fte 93ad? ^üfyrt in mein 9lei! mein teurer ^reunb! ©o unau§fyrei$li<$ lieb' i<$ bi$! IjugO (überwältigt, In-ettct bie 2lrmc au§, fxe ftutt an feine Stuft). ilnbint. 3c^ bleibe bein! 3)u bleibeft mein! 35anf, eltüg 2)anL 3u neuem £eben 2>in idf) ermaßt. $aum fann id) trogen, 2Ba8 mi$ fo glücflic^, atme, beine ©teile fein, unb mögeft bu nie bereuen, bie ^riftafl» baläfte betneS iounberfamen SSaterS fcerlaffen gu fyaben. (ganfaren hinter ber ©jene.) Ijugo. §a! bie ^rinjeffin fefyrt bon ber Sagb fyeim. ttnitinc, Sertalba? Sefct fott tcb fie fet;en — fjugö. 93angt bir bor i^r? ilniiine. 2)a§ nid^t, bod; bin id» fo belegt — $tigo. @o lafj un§ in beu harten treten. > 5* 68 ttttbine. 2. Slufjug, 5. 2luftritt. &Üt)ltb0f1t (tritt, fidj in feinen 3Jlantel IjüUenb, inbeut fie fid^ gur (Seite toenbett, iljnen entgegen, über bie Söiifjne fdjreitenb). Kniiittc (erfdjricft). 2öer ift ber unheimliche Statin? fju00. ein §err bont £>ofe. ilnMnc. ©ein 2luge ftartt nad? mir. 4}ugo. 2Öa8 fanuft bu fürcbteu, toernt utein ?lrm ti$ umfc^lingt.] (@r fii^rt fte jur (Seite ab.) 9Zr. 9. Slrie mit (Styor. [fiüljlcborn (allein, iijnen ttadjblicfenb). 2)u rüft'ger bitter, bu rafc^cö 23Iut, (Schirm nur bein SBcibcbett ftetS fo gut. (@r jjerfdjttjinbet unter beut eintreiettben (Befolge.)] fünfter Auftritt ^ag&flefolge, fpäter ©ertalba, »on Äiiljfüboin geführt. dfyor. SBir fe^reit fyeiut $om froren Sagen 3u neuer Suft Unb g-efigelageit, Sie uns fcerfdjiftenb'rifd? heut 2)er §erriit äfttlbe beut. 3)runt uitfrec ^ürftiti £eil, Sie, fyenbenb 2uft unb freute, 33alb an be8 ©atten ©eite, 2)ie liebenb unb beglüeft, 2)ie ÄönigSfrone fdnnücft. ßcrtnlikl (leibenfdjafilicö auftretenb). £al toeldj>e £uft, ben ©£eer gu f dringen SDtit leid^ta £>anb; 3)urdj SEßalbeS 2>icfid)t füljm 31t bringen, SSott ©lut entbrannt! 3)en 53ufcf) entlang, 53et <£>ömerf(cmg, Htibin e. 2. Slufjug, 5. 2luf tritt. 69 5Iuf VDtlbent $ojj 2)urd^ §elb unb §lur Verfolge id^ 2)e§ SSilbeS «Sftur. S)a ftefyt bei 3?irfcb, $ui! fauft ber ^feil, Unb mit ©efyeul 3n rafd)em Sauf 2>ie ^urtbe brauf; 2>a8 ift nic^t SKännerlufi allein, 2)a§ Sßeib aueb fann jtcf> brob erfreun. ($lö$li$ fteljenbleiBenb.) ^Betrüge biet» nidjt felbft, o töridfjt SB3eib! betäuben imftft bu nur ben roilfcen ©d^merj, 2)er bir im 33ufen nmtet. Um ifyn, ben einzigen, 3>er btefeö fiolge £er$ bedungen, S)en icb, öort Übermut entbrannt, 3)em £ob entgegen fyab' gefanbt, Um ifm bteö £ers nadji Raffung ringt, 2>en feine Sräne toieberbringt. O roittft bu nimmer tmeberfefyreu, 3Rir nid^t baS ^öd^fte ©lücf gemäßen, SBeglücft, vereint mit bir 31t fein? €i)or. 9?aget Kummer bir aut ^erjen, 2a§ u»aS teilen beine ©dbmerjeu. 2>ir toinft ein £ljron! Sa« fehlet nod^, 2>idj> 3U begliicfen? Scrtölk. @in £§ron! (Sin 2.t;ron! Staun ein Xfyion (Srfat? mir geben, Söenn be« ^erjenö ©timm' gebeut, @ibt eö .pöfyercS im £eben 70 IX Hb ine. 2. 2litfjug, 6. SCuftritt. Sllö ber Siebe ©eligteit! §ort mit 3i#ter, fort mit fronen — ©djmücft ifyr aud? ba8 Seben gletdj, Stfur Ivo Sieb' unb 2reue ioofynen 3ft ba§ toafjre $önigreic$. Cljor. (Stnett ©atten bir erioäfyie, 2)ir gunt §eil unb tiefem 9teidj. 9?r. 10. 9?e3ifattö, Quartett unb 6^or. £iil)lebont (bem ein ^ßage Sltelbuitg getan). §ür (Sudj, o gftrftin, eine ftolje Äunbe: 2)er bitter, ben 3$r nad; bem 3au&cttoa(b gefanbt — Sertalk (freubig). (5r lebt? dt lebt? litylebont. SBirft ft<$ ju beinen Ruften. 6ed)fler Auftritt Sic Sortßcit. §ugo. Später Unfeine. ßfrtaliia (fidj oergejjenb, iljtn entjüdt entgegenctlenb). äftein §"80! (©efafit.) <2etb toiflfommen, ebler bitter! @0 feib 3fyr gliicfüd) lieber fyeimgefefyrt ? ijugo. 3a, gliicflicfy unb beglikft fe^r' i$ guriicf; 'ne ntäd)t'ge 3au&erin ^ielt midj> gefangen 9iicf)t trennen fonnt' idj> midj oon ü?r, besljialb güfyrt id? fte mit; oergönnt, bafj jte erfcbeme. ßcrtatöa. 2£a§ beutet ba8? HÜljUbont (öeifeite). S)u ioirft es gletd) erfahren. 4)u90 (ttnbine tyereinfttfjrenb). ©efyt, eble gürftin, ^ier mein treues SBeib. fitrtalk. 2Ba§ fagt 3§r? 3&r feib bermäfylt? (%üt fi$.) ©türjt, dauern, übet mieb! icb bin oerniebtet. Unbine. 2. Slitfjug, 6. Sluftrftt. 71 ttuililte (in SertalbaS Slttfd^auen verloren). 9Jlir ift, al§ fäfy' id? nicbt sunt erftcn SKale Sud) — <&at nntnberfam toirb mit bei Sutern SInblicf. («Sicfj wenbeitb.) 2Ben fet>T id)! tüfyleborn! fiiiljlcbont (niiult iljr au fcfjroctgen). 4Jugo (311 Unbine). $emift bu bcn bitter? IltiMitc. O fditüeig, (beliebtet! (Sic Bebeutet iljnt ruljig ju fein.) ijtigo (mifjt ßttljlefiorn mit argmöijnifdjen Sölitfen). Sr toinlt! ©ie fcfm>eigt! §a, n>eld) ein 2lrgttu>l;n! Quartett. $ugo. 2Ba8 ergreift mit bangem ©djrerf'en llnb mit Slngft bie ©eele mein? SÖifl Lerbach t man in mir werfen, Unb meiner Oiuljie ©törer fein? Slngft unb ©Breden! SBill SBerbadH id) nid)t erjueefen, 3icmt SSetfießung mir allein! ©üfteS ©liicf, mir faurn befc^ieben, Ob, cuteileft bu fobalb? [©töret f&on beS £er3eng ^rieben Sine feinblidje ©ctoalt?] fiiil)lci)orn. S8 ergreift mit bangem ©ebreefen Unb mit 2lngft bie ©eele fein, 3)odj 3$erbad)t nid)t gu ertveden, 3iemt SBerfteHung nur allein. ©üfces ®lücf, eu$ faunt befebieben, ©dmell enteilet es unb balb, [Senn es ftört be8 ^»erjeuS ^rieben Sine feinblid&e ©etoalt.] ilnftnc. 2Ba§ ergreift mit bangem ©d;reden 4 72 Unbiite. 2. Slnfjug, 6. Auftritt. 2Ic^f mit Stngft bie @eele mein? €>üfje8 ©lücf, mir faurn befdjieben, Ob, enteile nid)t fobalb! [©töret f$on beS fersen« ^rieben (Sine feinblid;e ©etoalt?] ßertalk. 2BaS ergreift mit bangem ©djrecfen 2ld), mit 2(ngft bie ©ecle mein? (SüßeS ©liicf, mir faum befd^ieben, 0$, enteileft bit fbbalb! [(Störet fd)on be3 £>er$ens ^rieben (Sine feinblicbe ©etoalt?] €t)or. 23er berntag Ijier 31t eittbecfen, SBaS bie Urfad)' ifyrer s#ein! [@ic ergreifet Slngft unb .jSdjrecfen, ©roßer (Sott! fra§ mag bas fein!] 9ldj, bent 9ftenfd)en naljt fyienieben Uhglüd batb — alfobalb. ) ßertötöfl*) (mit erfünftelter ^eiterlcit). a8 £er$og ^»einrieb, mein fyocbfel'ger $atcr, (Sinft nieberlegte. §eut fei'8 gelöft! 2luf Sßieberfefyen bei beS ^efteS geier.**) (Sic reicht £ugo bie §anb unb geljt mit beni ©efolge bncdj ben Unitne (miB folgen). ®at""',6-) fiiiljltboni (tittit fit jurit®. *) Sßemt ba§ 2)uett 9Ir. 11 nid)t gefungeit wirb unb bie 2lmvefenben bic Sityne nidjt »erlaffen, folgt pm Übergang ba8 folgenbe 9iejitatiü: Söectalba (für fidj). ©ei ftarf, SBertalba, mag bein §ccj audj beeren! **) $aH8 Sattctt folgt, fingt ftatt ber Testen 3eile S3cr tal ba: 5fc^t weilet nodj bei beS jyefteä getcrl Unbitte. 2. 2lttfjug, 7. Sluftvitt. 73 6iebetrfer Auftritt. Un&itte. Äiif>lc&ont. 9?r. 11. ORcaitotiö unb ©uetf. Unsitte (ttttQftii^). Sa8 treibt (Sud) an, fuefyer midj> $u berfofgen? ßüljlcbont. 9^ca^el§ Slbgefanbter naljt tiefer ©tabt, $ür feinen $önig um SBertalba toerbeub. 3fyn ftett* icfy bor, fca er fyier ungefaunt, Um nur in beiner Sftäfye ftets gu fein. i(nMne. 3fyr quälet, ängftigt mid) unb mein ©ctnabl — fiiüjleborn. arbf>efdjicben, 95>e8balb tt>ir bic^ hinauf ans Sidjjt gefanbt? ttnMnc. 3$ Bin befeelt burd) ifyn, gefyt Inn in ^rieben, §ier oben ift fortan mein £>einiatlanfc. fiuljlfborn. Sßir leben fyarmlos, o^ne ©cfymerj unb Älage, 28ir fennen nicfyt ÜBerrat unb fein Sßergebn; 5)u alfo lebft nun noefy biet fcfyönre Sage? ©ag an, mein tiitb, laß mich bein ®lücf berftefm. ttn&inc. Sftc&t Sorte ftitten (Sure ^eubegier, 2)a8 £eben biin!t ein cto'ger g-riifyling mir. ßitylcborn (§»§mf$). O fd)öner grü^Iing, ber fogleidf? bebiuget, 2)afj ben ©efyorfant man ben ©einen bricht! iOiMltc. 2Jiid? gu erforfcbeit nimmer (Sud; gelinget, 2Ba3 fyier ftc^ regt, 3fyr fafjt es nid;t. O n^elcfie loonnebotfc ©tunben Verlebt' idj fd?on, feit id) ü)n fanb, Unb inn'ger nodj fyat un8 berbitnfccn 2>er ©eele sauberifebeg 33aub. 74 Uitbine. 2. Slufjug, 7. Auftritt. ßiiljlcbont. 2)u traumeft tvotmcbotte ©tmtfcen, Sftein gutes Äinb, »on feiner §anb, Unb inn'gcr noefy fyat eit# fcerbunben 3)er @eele 3auberifd)e§ 33cmt. 23ofy(an, eg fei befcfyloffeu: 5)u toanbelft beine SBabit, 3)od) bleibft beut (Siemen tc ®u etoig itntertan. 3u meinen ©eetenlofen M?r' ic^> fortan jitrücf, Äünb' ifynen beine Sföonne, Sein itamenlofeS @Iücf. SDo$ nterfe toofyt, h?a§ nieine 3u»öc 1>ricpt: Sefy' ifym! icenn er beit ur ber breite bricht! 2)ann ift öertoirlt fein feelenbotfes Sebeu, ®attn Infi bu uns mit i^m 3itrücfgcgebcu. tlJtHtlC (oei"traucn§ooll). 2)ocfy jag' icfy nid)t! ©o toerb' i$ euc^> im Sieben SBo^t ttimmer luieberfefyn; ©ein £erj, mir treu ergeben, @8 fann nic^t fyintergefyn. ßiiblebortt. met$en £ajü i$ fortan bieb fyier gurücf, 2)enn mir liegt einzig nur aui $cr$«i, ®u teures ftinb, bein £ebenSglücf. ßeik. @d)enf, cto'ge 9$orftd;t, 2>em 33unb ©ebeityn, 2)ein mächtig SSalten SBirb €>$uts fcerleiljm! ßiiljleborn. 2)u glaubft an feine breite? itnMnc. Sie au ber ©eele 9)?adj>t. fiiitjleboru. 2?u fürc^teft feine'State? Unbine. 2. ?rufä»g, 8. u. 9. 2luftritt. 75 iluilinc. 2ßo foöiel SBottne lad^t? ßfüic. (Sdjenf, eto'ge SBorftcljt, 2>em SBitnb ©ebeifm, 3)etu mächtig ^Balten SBirb ©c^u^j öerleifyn! Sicher Auftritt 2>te SSorigett. Seit. tteit O SBuuber iifcer Sßunbcr! äöhlcboni. S3a8 gifcta? tfeit. 2)enft (Sucl), geftrettge grau, ©ure Pflegeeltern, bie totr öor faum acfyt Sagen erfl fcerliejjen — ttit&int (Beforgt). 2Ba§ ift mit iljneu? fiütUeborn (öarfdj). 3ßa§ toetfjt bu, bummer ©dfjihmker, bac! biefy betner Söege! (etjrerßietig.) SSergönnt, geftrenge $ran, baf? idb gur ^ürfiin (Sud) geleite. ßeiiJC (geljen ab). toit (aaein). 2)nmmer tt>ä^er? 2Ba§ fyat er benn eigentlich fo ®efcfycite§ gefagt, bajj er mein Siteben bumn Kennt? Neunter Auftritt. Sßcit. £ugo. fjugO (au§ bcm§iutergrunbe auftretenb uubÄiiljlefiorn nadjfeljenb). ftcunft bu ben bitter? tteit. '§ ift ber ©efanbte, ivie bie Seute jagen, id^ traf ifrn fyter allein mit @urer ©enta^lin in trautem .gttnegefyräcl?. IJugo. 9(tkin mit tfyr? Deit. 2)ietn §err toirb eiferfiicf>tig. (Saut.) @ie müffen ftdb uon früheren Reiten fettnen. IJugo. 2Ba§ fagft bu? tteit 2113 id? öorlmt im £>ofe ntidj erging, trat er gu mir unb fragte: „Sßie gefyt'S ju §au$?" £>a§ toeifc idj nidjt, 76 Unbine. 2. Slnfjug, 10. 3lnftritt. gab idj äur Slittmort; i# glaubte nämlidji, er meine mit bem „$u £aus" SSurg SKingftetteu. — „3n Euerem $;ifd?erborfe, meine i<$." — 3ßie? fragte idj toermunbrungSöoU, feib 3>f>r benn ba befannt? — beffer, als bu glaubft," mar feine Stntmort, nnb .bamit ging er Iad)enb feines 3ÖegS. $ugo (für fidj). (Sr fennt Unbine? 2BaS fotl icb bafcon ben!en! tfett. Sod) baS ift noch nicht alles, geftrenger &err, bie alten gif bedeute, bie mir faunt öerlaffen — (®te ÜJJhtftf Beginnt.) i§ugo. ®aS geft beginnt, gotge mir! tyeit (für fidj, im 2l&geijen). e eingebrodt. ijligo (geljt llnbincit enlgegen). 3e^nfer Auftritt. $ertett ituh Samen »orn §ofc. bittet unb ^agcit. ©ertatöa, Unfeine, £U0O unb lüiljle&orn treten auf. 9ir. 12. finale. ®i)or. Saffet 3ubellieber fraßen, greifet laut beS Sage« £uft! grofyjtmt moljin' in biefen Waffen, 2Bonn' erfülle jebe SBruft. £>o£e freier, Uns fo teuer, Oft nodfy fefyre uns guriid 3u beS 2anbeS £>eil unb ©liicf. [OBallett.)] ßcrtaßa (öefteigt ben Sfjrott). SBernetymet, bitter unb SSafaüeit! 2)eS Golfes SSunfcb ift, baft idj midj bermäfyle; 9?acfy unfern 9£eidj>Sgefet3en burft' id) mäfylen (mit einem 33li felbft aus fyofyem, ebleit Q3lut entfproffen, (mit einem SölicC auf Unbine) SSerfdjmaljeub unb öeracbteub nicbre SÖa^I, 3ft mein (Sntfd&Iufj gefaxt. Hiitjleborn (für fidj). 3)a$ foflft bu büfjen. ßcrtatöa. 35er Äönig tton 9iea£el unb ©ijilien, Alfons ber (Srftc, toirbt um meine £>anb, 3fym retdj' id? fte, unb mögen biefc SBanbe 2)eit reichten ©egen bringen biefem Sattbe. fiüljlcbont (beifeite). £>a, eitle Sterin! 3)te[en @tols ju beugen ©oll SBonne mir getoäfyren. ßertalk. Raffet nun SRit ©ang unb ©aitentyiel bie 3e^ un§ Jürjeu! beginnt ein Sieb, (gu Unbine.) beliebt (Sucb, junge grau? llttMtte (treu^ei-jig). 3d) f'crtne feines. ßcrtalk. (5i, befinnt (Sudji nur; SSon gifdj unb Söaffer ift ja toobl ju jtngen. Ijugö (aufiobernb). 2ßa3 fott b,a§, gürjiin? ÜnMnc (ifjn Befänftigenb). '3 toar nicfyt bös gemeint, ßcrtaßa (3U flü^ießorn). 9iuu bcnn, £err ©raf, 31jr, au§ bein Saube b£r ©efänge, ©ebt 3fyr ein Sieb. £üi)leborn. 28enn 3f>rT$ vergönnt — (Sin Sieb, toie 3br'§ begehrtet, toill id) fingen; 2ludi> !ommt tootyl mefyr brin fcor, als gifcfy unb S3B af f er — SSiefleidit, bafj (Suren SBeifall eS erregt. (2Han reicht i^m eine gitljer.) Svomanae. fiiiljleborn. (S§ tooljnt am ©ecgeftabe (Sin armes gifc^cr^aar, 78 Unbiue. 2. 2üifsug, 10. 2lnftritt. 3)er (Sltern I^öc^fte freute ©in fyolbeS SDtägbtein h>ar. 3lm grünen Uferranbe 9Jtit ifmt bie Sflutter rubt, 2)a fanl baS Sftägblcin hinunter in bie ^lut. 2)o$ rettenb nafyt ein (Sngel,*) [Unb trägt mit jtdjrer §anb, $aS Äinbleitt bureb bie SSogeit, hinüber an baS 2anb.] 0 armes $inb, nodj gart nnb flein, 2ßaS toirb bein einftig ©d^icffal fein? [Sa nafyet fyod? gu 9ioffe ©in §ersog, brab geftnnt, (§r ftebt im bnft'gen ©rafe Sin lieblid) fd)lafenb $inb. ©(bliebt es in feine 2lrme Unb trägt es gitnt ©djilofj hinauf; 3n $unfi unb reinen ©itten 3ie^t er baS-äftägbleiit auf. adj, nur toenig Starre SBatergliid gehievt, S)eun halb ben eblen £ergog 2)aS fityle @rab umfließt. 0 armes $inb, nod) gart unb fleht, 2öaS toirb bein einftig ©djicfjal fein?] ßertalk. @ebt uns, toenn'S @udj> beliebt, ein anber Sieb, 2)ie SEBeifeu ftimmen nic^t gur. grcfylidjfeit. ftityleborn. Vergönnet, eble ^ürfiin, baft icfj enbe, *) SBenu nur eine ©tropfe gelungen werben fort, folgen nadjftcfienbe aSerfe: Unb trägt eS an baö Sanb, 2Bo fcalb ein ebler £er3<>g S5a§ 3Jiägblein fc^lafenb fanb. Unb ine. 2. Slufjug, 10. Stuf tritt. 79 ®ar feltfant frenbet fidj> be$ SftägbleiuS £oö. — ßertalia (toinft tljre guftimmung). fiühlcbont. [3ur fyofyen Jungfrau reifet 2>aS äftägblein mit ber 3C^]*) 35od> ifyre @c$önfyeit führet 9^itr £od&mut im ©eleit. $on ©lang unb £ofyeit träuutenb, $on Zepter u"b $ron? — Sn Söafyrfjeit fid? i^r geiget 2llSbalb ein Königsthron. t 2)o$ }>lö£licf; reifct ber Soleier Unb allen frirb befanut, 2)afj fte ein gifdjermäbdjeu Unb nur ans niebrem ©tanb. (*Bei ben lebten SBorien ift er Sertalba uäfjer getreten, fte öejeidjnenb.) <£i)or. £a! SBerfregner, S)u fattnfi fragen, Unfre gürftin gred? gu fcfjmäfm! ßertaliia u. Ijngo. §a! SBerfregner, 3)u fannft fragen, (Sine gürfiin ^recb gu fdjmctyit! ttn&nte. 3)er Serfregne tanu es fragen, (Sine gürftin $red) gu fc£mtäl)n! fiüfyleborn. 28aS id) fagte, bleibet frabr! Unb ba| jeher 3freifel ftbfrinbe, ie Jungfrau roeit unb Breit, 80 Unbine. 2. Slufjug, 11. 2luftritt. (Alfter Auftritt. 2>ie iBorißc«. SKart^c. SofiiaS. (Eljor. §a, ©djmadj bcm fecfeu Siigucr! 8eftrafet fein 33ergc^>n! Mitte (freubtg ben Sitten entgegeneilcnb unb fie uorfiUjveub). O SBotute, o greube! . (5uc& felj>* id& toieber! dtyor. 3ft e§ Sakfyeit, ifi e8 £rug? SSer löfi baö Sftätfet fyier? £Ül)leborn (auf 93ertalba seigenb). £>ier, euer ftinb, 2)a6 ifyr verloren ftäfyntct. Die Alten. SBte? ßertaßa. 3uriic! öon mir! Die Alteil (weisen fdjeu jiirild). ßertalk. Umfängt miefy Ijier ein toitfier Xraum? 55in id) ,33ertalba nirirt, ber jene Untertan? (3u ÄilijlcBorn.) (Slenber ©aufler, bu fctCft erfahren — @1/ bief) bie ©träfe be$ Verbrechens trifft, STn tt>em bu gefrevelt. — $a, gittre! (Sie nrinft, unb mehrere £of$erren geljen aö.) Jüüjleborn (ijö§nif<$). 3Sor ber gifräerbinte! £al)a! Dobias, iltartlje unb ßtyor. 3)eS ^reutben gangcS SBefeu ftlöfet ^ttrrät unb ©rauen ein; ^toaljr, nur mit bem 93öfeit Äönnt' er im 23imbc fein. 3)rum greifet ifyn, um su erfahren, Ob iljn ber §öfle utädjit'ge ©dbaren 25er €>djmad) unb graufem $ob betoafyreti, 3fym üUiadjt unb Sdiu£ fcerleifm? Uubine. 2. 2tufjug, 11. 3luftrltt. 81 ^ugo. 3)cö grentfcen gattjeS SSefen glöfjt ^urc^t unb ©rauen ein; §ürn>af>r, nur mit bem 23öfeu ftmtnt' er im 5?uitbe fein. ^Berteib'ge bid?, id) ttnfl erfahren, Ob bid) ber Jpötte mädjt'ge ©cbaren $or meines ©cfywerteS $raft bettxibren, 2)ir 2Jiad)t unb ut5 üerleifyn. itn&iue (angfttjoii). 2a$ ab, mein §ugo, o t>öre tnieb. j O @ott, mie toirb ba8 (2nbe fein! | töljleborn. €?ie nafyn, bid) gauj ber ©ebmaeö ju n>ei^n! f Sertai&a. ©ie italjm, unb ®auj unb 3ttacbt ftnb mein. J öic |)ofI)etrett (treten auf unb überreifen Sertalba auf Ä'iffcn ci" Kälteten unb einen ©cf>lüfjel). ßcrtulöa. Ser 2Iugenbltcf ift ba, öeruefymct, toer icb bin! Alle («u£er ÄüfjleBorn). ÜBaS n>erb' id? l)i5ren? 9ftir flo^ft ba3 £01*3! ßertalba (öffnet ba§ Ääftdjen, nimmt ein Sßergameut §erau§, lieft Un& finlt mit einem tt>uubeu ©lang unb s$racfyt, £iuab in ©taub gefunfeit, 2>en ©tolj, ba3 §er$ gebrochen! 2)ie ©djmacb ertrag' idj niebt. Alle. Sag tooller ©djrecfen, Sag tooöer Dualen! Solling. 6 82 Hub ine. 2. Slufjug, 11. Sluftrtti. 2Hf ÄÜCU (näfyetn ftd) Skrialba). lltt&ine. 3)er treuen (Sltern Sinne — ßertalbfl (mit Slßfdjeu gegen bte 2U(en). §into>eg! lüiMtic, $U0d, MatÜ)(y Sobiflö unb dl)or. 3)u fie fcon btr? f5mjo. 2>er treuen Ottern 2lrme — ßcrtaliia. ^pintoeg! ilniiittf. fjugo imb ittartyc. S)u ivetfefi jtc fcon btr? ©rfyalte [Griebe] beine Seele, 2)tcfy brüefet nicht fdßtoere ©cbmad)! Cobias tmb CPjot. O unheilvoller Sag! ©ebeugt ift i^rc ©eele, @ebeuget fcort Dual unb ©öBinadj. HuMne. [§aft bu beim eiu'e ©eele?] ©tof$e bon bir nidjt bie 2)einen, 23licfe niefct fo fürchterlich! elig muft ft$ jeher greifen, 2ßenn im @lücfe n>te im £eibe 3fynt bie teuern Altern beibe Sröftenb treu gur Seite ftebu. *) $n &er Derfürgten §rornt ber USiener 23eai-&eittmg folgen bie l^e' ©eltg, feiig, n>ent bie eitern SBeibe noty 31a* (Seite fteljn. R ii ö I e ö 0 v n. £afj ab, nie njirb'S gelingen, S)ieö ftolje §ec3 31t jnjingen; SDn ©Itent ftutnme§ Seib 9Hdjt rührt'S bie feelenoolle ■ülatb! Unbine. 2. Slufjug, 11. Slufiritt. 83 fifiljlcborn. Sein glefyn fann jic envcid?en, £>a, «Starrjtmt ohnegleichen! O feelenöott' ©efdjledjt!] ßcrtaÖKL äfticfc trifft nur ©c&madj unb £>o!j>u! iluiime, fjugo, iHarilic unb Dobias. 3)id) trifft nic^t €> ladjenb.) £afya! £alj>a! dijor. ©reifet ben gredjen, ©traft fein $erbrccf>en! (Sr toagt gu frieden ©pott iljrent Seiben, ©pott ifyr unb §olm! AUt (bringen auf Äiiljleborn ein). fiiiljlcborn. gort! (®r fteigt bie ©tufen jum Springbrunnen hinauf.) SBeicfjt fcon mir! 2)emt Äüble&orn, 35er gftrft ber fluten, gu eitc^> fpric^t! Älwr. £a! (2)ic ©tatue beS SBieereSgotteS ftiirjt in Xviimmer; Äilf)leborn tritt an bereu Stelle unb »erfinft, mätjrenb bie ÄaStaben iljn fprubelnb be= becfeu. 2lUe ftcljen erftarrt unb entfliegen mit einem ©djrecfenöruf nad> Betriebenen ©eiten. 2luf ber 33ül|ne Bleiben S3ertalba, Unbinc, üöiartlje, XobiaS unb £ugo.) ßfrtalk (ftürjt betäubt in ber SKitte ber Siiijne ju Söobcn). itniinc unb iic beikn Gilten (neigen ftc§ teilne^menb $u iljr (jeraöj. fiugo (fteljt in fid) nerfunfen im ^intergrunbe). ttnliinc (ju Sertaiba). 2Bir fcerlaffeu bic§ nic^t! 6* 84 ttubine. 3. 2üifgug, l. u. 2. 2Iuftrttt. dritter Slufjug. 9?omautifd;e ©egeub am ^ujje ber 95urg Sftiugftetteu. hinten etn er greuublic^ eud; eutgegeubliuft! 3agb imb £iebe, 35iefe Stiebe, darauf ftofjet au uub trinlt. 3)reimal fyod) au§ Dotter 23ruft: 2Beibutamt§fyetl uub Siebeötuft! 3u>eiter Auftritt. Sie Vorigen. ®cit. Deit (aufecr ji<§). 28aS fyab' id) gefc^n! ®l)or. 2öaS ift beuu gef$efyu? IDeit. Stfeiu, fo n?aö fefyn gu müffeu. fltyot (ladjenb). (Srleidjtre betn ©ettiffnt. toü (fid^ famtneinb). Styr lagert l)ier, SJtetu bitter bort; 2)a badjt' idj mir: 3)u gefyft uuu fort Uub fragft, ob er ettoa§ befiehlt. ttnbitte, s. 2tufjug, 3. auftritt. 85 tote bcr @atan manchmal ftielt: taum nafy' i<$ mi($r 2)a Ijöre idj ©n leifeS glüfiem. 3<§ toerbe fiu£ig. Nomine näljer, Sinmer näfyer — (er fanit oor llnmut uicfyt weiter) 2BaS £ab' tdj gehört! 3Sa8 fyab' id) gefehlt! ®hor. ®o fyredjt bodj nur, 2Ba§ ift gefdjefyn? (Sagbftgnale ertönen t>tnter ber ©jene.) £a! ba8 «Signal! 2>a8 Silb »erfolgt gum letztenmal. 2)ann, iljr «Bedjer, 53alb ber 23ed?er lieber cuc& entgegenblinft! 3agb unb Siebe, 2)iefe £riebe, 2)arauf ftofjet an unb trinft. dreimal fyod) au8 fcotter 23ruft: 2öeibmann§fyeil unb ^iebeöluft! fite 3agdgefellfct)aft (get)t sur Seite ab). fjattS unb Diener (Ijaben roäfjrenb be§ 9!cfrain§ bie S£rinf=> 8e1tf»trre uftt). befeittgt). dritter Auftritt. SBeit. #an£. 3öus. Sftuit fagt ntir nur, um afler ^eiligen tinffen, (Sucf) fo entfefct fyat? fceü. 2)a Ijabt 3$r'8 mit $te>ei SÖorten: gräulein 53ertalba. IJaits. 3ft mit auf ber 3agb, baö toeijj icb. 86 Unfeine, s. Stufoug, 3. üluftritt. Öeit Unb fiets in ber 9?äfye meine« £errn. Dana. Ober er in ber irrigen. Uett 2)a8 ift'8 ja eben. 3dj> nähere midj aifo beut meines §errn, fyöre gliiftern, laffe micfy fcerlocfen, nocb näbei ? gu fd)(eidjett, unb n>a8 fe^e idj? — meinen bitter ju bcrt füllen be8 $räutein8! fjaits. 3, fe^t einmal au! Öcit. Leiber bah' idj'8 mit angefeilt. (Sr batte fte särt' fi fiabt berUefjen, tooflte fte ftdji bor SBerjtoeiflung in ben «Stroit ftürgen, ba reichte bte engelgute llnbine ifyr fdjtoefterlidb bie £anb unb führte fte ^ier^er auf bie SBurg. $atts. ©o toie mid) ber §err bitter! tfcit. SSort (§uc$ ifl nidjt bie SKebe. 3fyr fetb ein efyr' UdjeS £>au§. ifjans (feiöftgefäHig). ©uter Sabrgartg! (Setter Sicntnfc' fünfstger! Dcü. Slber baS gräulein taugt nichts. j^ans. £itbfdj>e SÖIume, aber öiel 3"^rftoff. tycit. $autu toar fte ein toenig toarm geworben, n>arf ft* aufs neue ba§ üftefc ttadj) meinem £erm aus, ber ftdj nu* gar gu teicfjt fangen ttefj, unb ba§ füljrt ju feinem guten (Snbe, ben!t an midi»! Ijatts. Sfyr Ijabt mir aber felbft gefagt, bafj 3tyr Aitern §errn bei manchem verliebten Abenteuer unterftüfctet. Unfeine. 3. Kufcug, 3. 31«ftritt. 87 Dtit. 2>amal8 war er nod; lebig, aber jdjt — Ijans. ^reilid), je£t liegt ber SBein auf gfofttycn. Ücit (Sine fo vortreffliche grau! ba8 gute -Jpei'3r jebeS i^rer SÖorte ift fo lieb, fo freunblicf) — $ait$. 3$r fyabt re^t, fo milb, fo füffig! Ueit. 3r$, 3fyr fefyt ewig (Sure Söeinfäffer toor <$ucb. 30aits. Unb 3$r fe^t immer ®efyenfter, wo feine finb. £aßt bodj bent 35ölfdjen fein Vergnügen; wir fyaben ba6 uufrige ja aud) — nur auf aubre 23eife. 3etJt Witt icf> fyier nebenan ba« £rinfgerät beifeite fdjaffen. Sann fe^n Wir un§ wieber? fcett. SSeiß nirf^t. %a\\$. @eib bod) fein ©auertopf. (Sutrauii#.) §cut abenb — idj tyabe einen großen §um£ett ■ftierfteiner beifeite ge= fcijit — feljt: baS ift nteine (beliebte, unb wenn idt mit ber gufammenfomme, reißt bie 3ärtlidjfeit gar nidjt ab. 2)amit 3f>r feljt, wa8 idj für ein guter fterl bin, fo trete id> (Sud) meine ©eliebte $ur £>älfte ab. Sntmer Sfteilje um — ba3 maebt ftc§ prächtig. 2llfo auf 3Bieberfeben bei ber (beliebten! icb fage (Sud?, e8 ge^t nichts brüber. (er gef>t jur (Seite ab.) ttfit (oUciii). ^ärrifcfier alter Äau$! greiltd?: wenn jebeS SBieberfeben biefent gliche, fo f)ätte ber äftenfdj weniger trübe Slugenbltcfe; aber fo — es ift überbauet ein eigen 2)ing ums SSieberfefyen, wenn man fo barüber nadjbenft; Wie freut man fidj guireilen brauf, unb wie wirb man öfter« fo bitter getäufd)t. Sto. 14. Cteb. $ater, 3)iutter, «Sc^wcftern, trüber, $ab' idj auf ber 2Mt nidjt meljr; Äeljrt' id) audj> jur §eimat wieber, ^änb' id) afleS ob unb leer. 88 Vtnbine. 8. Slufjug, 4. Slnftritt. 3to, toeittt nur nod? eins am Mcnl 2)a§ fottt' eine greube geben! 0 nrie fiifj unb o tote fdjßn 2Bar' ein fold?e8 SBieberfeljn! 3n ber 9Mdj)8fiabt traf id^ neulich (Sitten bicfen ©cf>en!ft>irt an; „$reunbdjen!" rief er, „ni$t fo eilig, @eib fo gut unb fommt fyeran. ©elt, 3^r toifjt, Wöon id) fared?e, .Safylt mir jefet bie fdjiulb'ge 3e^c!" 2)a8 n?ar mir, id) muft geftefyn, @ar fein freubig Söieberfefyn! §ab' fdjoit öfter fagen Ijiören, 3)aß man bort ftdj n?ieberfiel)t. 2I6er ttiemanb fattn'8 befd)toören, deiner toeifc, h>a§ bort gefd)iefyt. SSßemt es feft unb ftdjer ftättbe, 2)a£ man ba ftdj toieberfänbe, 2öär' in jenen lidjten £öfy'n 2Bol?l ba8 fdjöufte 2Bieberfeljn! (@r will abgeben.) [f}fl1t9 (tritt tljm eilig entgegen). Vierter Auftritt. $anS. Seit. $ÖttS (jurücJbentenb). ©ft! ©fi! iDeit. 2Ba8 gibt'S? fjettts. iWic^t fo laut. Deit. Söarunt bettn itidjt? £jatts. 55er bitter unb ba§ ^räulein — Uni. $ie ftnb ja auf ber 3agb. U tt b i n c. 3. Slufjug, 6. 2luftritt. 89 IJaus. 2)en!en nicbt brau. tocit. 9llfo äurütfgebliebeu? ^ait5. ^reilid), fte fommen tyierfyer. ftnb faubere ^cfc^i^tcn. tieit. 2Sa8 benn? | $ans. Sftadjt nur, bajj toir fortfommen. > (gm si&ge&en.) foit ©o fagt bod; nur — J Dans. Unterliegen, untertocgeS. ßcibe (gefjcn aö).] fünfter Auftritt Scrtalba. §ugo. Gt>or öcr SBaffcrgetftcr. 9?r. 15. $uett unb finale. fjtujo. 3d; laffe hieb nidjt, nein, nein, ©i>ridj> nid)t fcoit beinern etben, O fott idj> mefyr no$ leiben? SSiüji bu beut £ob mte^ toei^n? 3n bir nur ifi utein Seben, 2krtalba, merbe mein! ßcrialöa. Saft mid; gitriicfe fefyren 3u meiner sJiiebrigfeit. 9£id)t barf ic^> bir gehören 3)er Siebe er €>ieg ift mein! [ßnlit. 95on beinetn Slrnt itmfc6Iungeu 9?ur fann id; gtticflidj) fein, SBalb ift baS 3^ errungen, 23alb ift f S£eure mein.] bte | €l)or Uz Wu([crgei|kr (oon unten). ©cbenfe beincr "^ßf(icf>t! 23egefye SKeineib nid)t! Dago. Siegt i^r eud; audj, ©efetten in teu Ritten? 3l;r toagt gu mahnen utidj an meine ^ßflicfyt? ®u, teurer Qljeim, naf> bidj mir, 34> ftel) bir Svebe, fielj micö ^ier! ffirfc^ein! (@t ftel)t in ber Witte ber SSiUme.) ßcrtnlilfl (iljn ängftlid) umllamniewb). O freute nieftt! Ijugo. <§rfd)ein! <2Tt)or kr iDafTergciftcr. ©ebenfe beiner s$fli<$t! S3ege6e üDieineib itidtt! ßertalk. -Dftr bangt. Ijngo. 3u mir, SSertalba! SSor taufenb ©djrecfen mtb ©efabren 3BUI ic^> bic& fc^ü^eu unb faireren. [öetöe. iBoit beinern 9(rm umfdjhtngen 9?ur fann idj gliicftid) fein, 55atb ijl ba§ 3^ errungen, SBalb ift ^ | £eure mein!] (©ie Ijalt :t M umfcölungen.) Hitbine. 3. 2lttf§Ufl, 6. SCuftritt. 91 6e$fter Auftritt. $te aSorlgen. ttubtne. ttnfaitf. 2$aS feh' id^! fjug o. 2>a ift jte! ßertalba. Unfeine! ijugo, 3ur guten ©tunbe! ttn&ine. 3u öieü 3U *>tcl! $UgO (nadjbem er fiofj gefnmmelt). Uitbine, tritt fjeran, eö fünbet bir mein 9Jiunb: 9?id?t länger fann befielen unfer 23unb! tttttont. O ®ott, tt>a§ l?ör' tdb! SBerftofjen hjittft bu mid>? O bcn!e boef) jurücf 5ln unfer ftittc« ®lü(f, 9lrt jene fel'gen ©tunben, 2öo i$ bir atte$ ttxtr! ßcrtaUia. £eb toobl auf immerbar! ^ictyt ferner ftörenb euer ®Iücf, $efyr' ju ben (Sttern id) jurütf. Dugo. 93leib! (£u ttnbine.) 5£u, tuaS idj bir geheißen! 9£i$t$ fyab' i$ meljr mit tobolben gemein. ttnMitt. 9?id?t ibren ©rimnt errege, öon bir ftürb' man mid) reißen, Hub bu auf enng bann für mid) fcerlorcn fein. $ugo. £a! barauf toitt idj>'8 fragen! llnMnc. 3)u barffi ber £reue ©djmur nid&t brechen, £ie 2)teinen toürben fürebterlid) ben 2Mneib rächen! $ugo. 23ertalba wirb bte meine! hiermit fei e8 gefd;moren! §ort, ©aufleritt! (6t fdjleubert jte von (3>a3 $KonbItd)t tjerfdmnnbet, ber §immel cerbuttfelt fic^; ber See mögt, fci o^cnbe, bleibe ©efidjter tauchen au3 ben SBeHen tmb Mieten bttreö baä &anl> ber 33ämne.) 92 ttnbtne. 3. Slufsug, 6. 2lufiritt. HttMitc. SBefy mir! er ift verloren! füllt meine ©eele (Sntfefcen unb ©ranen! 9fleiit 3nnreS erbebet, 2öa$ mufs idj> erfdjauen! Unb bodfj, gtnar Oer laffen, $ann idj ifyn ni$t Raffen, 2)a finftre ©ettalten, ©etyenft'ge ©eftalten SBerberben iljm broI;n. Certal&a. 2öaS füttet bie «Seele ie S£eure id) laffen? 3fyr finftem ©ehalten, ©efpenffge ©eftalten, 3$ lad)' eurem 2)rofyit!J fjtigt) (ftöfst Unbitte roieberljolt jurücf utib jieljt SBertalba mit ftd) fort). iCnilinc (roelcfje ifjtt fle^enb jurüdl;alten wollte, finlt oerjttteifhuigS* coli in ber Glitte ber SBüIjne ju SBoben). ttnbine. 3. SUtfjiig, 7. Auftritt. 93 Siebenter Auftritt. ^tt&leborn nitb SBaffergclftcr in meergrünen, mit ©djitf gc3ierten <5>e= ^nbern fteigen au(5 ben fluten. 3lQe gruppieren ftc& teilncljmenb um ttnbtne. fiüljltborn. Sta ift'8 toottbracfjt! bu fe^rft $ur §eimat nrieber, §ier oben bir ber ^rieben nicfjt erblüht. tooflt' erfahren, Um toie öiel Keffer benn bie 9T?enfd^en [SEBefen] fhib, 3n benen eine (Seele mofmt; 3)e§f>alb raubt' id? 23ertalba au§ ber 0;ifd>erbütte Unb fembte bid) baljttt. SD^etrt teures $inb, Vergib; unb magft bu ntid) aud) graufant malmen, 3>dj bin e§ nidjt; o trocfite betne Stränen. (ftc^ er^eßenb). 2Bo bin idj? ßüfylcborn unb ärt§ ba3 portal suut Stnern ber SBitcg; biefem ger^nttBet einen SCeil beS ©artenS mit einer SauBe. G3 tft 2Iu3 ben erleuchteten Sälen ertönen Öubel »üb üttufti. C^rftcr 9Ir. 16. 9vejitatiü unb Slrie. f)U(J0 (reieb getteibet, raljt fdjlafenb, a&er oon unruhigen Sträumcn gequält, in ber SauBe).*) §intoeg! §intoeg! bein breiuenb Singeft c6t (Srftarrt mein S3Iut gu (Si§, rnacfyt mi<$ erbeben. Um Mitternacht, fagft bu, um SD^itternacbt? 2afj ab! lajj ab! nid^t trag' ic$ bebten 93ltcf. (SntfCic^! (6r fpringt auf.) [So bin i$? $a — red)t — ber toiifte 2ärm £rieb mic$ tyinab, ^ter fe£te icJj midj niefcer, 3n ©Plummer ftnfenb. — 2ll[o toar'8 ein £raum!j 5D2ir mar, als f^toebt' ic$ über 2fteere8toogen Unb bis gum ©runbe tief fd&auf id(j binab: Unb fafy Unbine bort unb Äüfyleborn; (Er fyrad?: „Sie 3C^ # ba, um 9Jiitternad)t Saufet bu ifyn ricfytenb fyeut umß Gebert bringen." „„Stodß liebt er mi<$!"" jo tyracb fte unter Xränen, *) tft Tötrffamer, meint $ugo, toie t>or einem ©efpenft flieöcnb, «US betn ©anenfang tönt mr ins Dbr, Unbine öffnet toeinenb ifyre 2(rme Unb fctyliefjt midi) an bie treue 53ruft! 502ir fdfyien ber borgen aufgegangen, 2ÜS fte, ben $rang im £ocfenfyaar, Ser Unfdmlb Milien auf ben Sangen, S)ie §anb mir reifte am Slltar. O toanmt toarbft bu nicfyt geboren 9J?ir gleich an Söefen unb an «Sinn! 2>enn feit idb btdb, ja btd^ Verloren, 3fi meines Wersens 8tuy bafyiu. 23iit id(j aufs neue aitdj öerbuttbeit, Seuc^tet nur fern ber Siebe ©lücf; 3öa§ icfy für fte fo Ijeijj em^funbcit, bringt feine (Stoigfeit gurücf. 2Ba§ regt fo mächtig bic Erinnerung? (Erfaßt mid? gurebt fcor jener böfen SDZacfyt? (Srjitterft bu? Stuf, £ugo, fei ein üftann! Safc nid^t öon tollem ©eifterftntf bid^ fBreden, (So lange Äraft in beinen ©ebnen toofynt! (3J2itfil hinten au3 bem £a! eben red^t, 3Ijr Subeltöne! 3fyr mahnet mi$ 2ln meine Schöne. Uubiitc. i. Slufjua, 2. Auftritt. 97 üftur fte, bie atte 9fai$e fd)mücfen, Sie tyofye, fjerrlidje allein, 33ertalba nur !ann midj beglücfen, ©efäbrtin mir burd>8 kleben fein. 2)rum fott nti($ ©eifterfau! nicfyt blenbcn, 3cb bin ber äftann, gu iüiberftefyn! 23eim eto'gen ©ott! idj> ttüH üollenben, ÜMjjt' tcfj int 5tampf audj» untergefyn! 3a — f^räc^e felbft bie £>öfle brein — Sftein bleibt fte, mein! (®r geJjt fd^neU ab inS ©djlofj.) 3tt>eifer 2luffritf. ©elt unb #ön8 Eommen von ber anberen «Seite. 35ann Unöiitc. tfeit. 2afjt mid) in S^n^, i$ fyabe feine S?uft ntetyr junt $rin!en. 3D^ir ift bie Äefyle n>ie gugefönütt. j^artS (ßetrunfen, mit einem pumpen). 2>a8 ifi ntd)t tt>a^>T! Deit SS3a§ ift ni$t toabr? $ait$. 5>ajj (§u$ bie $el)le gugef^nürt ift. $)eit. 3c$ fage: tt>ie ^ugefc^nürt — öor $rger, öor ©alte; id) fyabe nichts fyeute, uidjts als ©alle gefcbluctt. ijans. 3)a8 ift mieber ni$t nxttyr! SSir fyaben 9fterfteincr unb nid&t ©aße getrunfen. Deit» 2ld>, lafjt mid^ — $ana. 2Biberfpred)t mir nic^t — e3 mar Dfterfteiner, uitb baö fcom beften. £ut mir bie Siebe, noefy einen ©cblucf, unb e§ n>irb (5uc^ beffer gumute. 3<$ Ijab' (Sucf> lieb — ja toafyrljaftig, tc^ l;ab' (Sucfy lieb, unb — „ttn SB ein ift 2öafyrl)eit" — ba§ ift ein altes, aber gutes ©priefrtvort: alfo ift e§ toafyr, bafj idi> (Sudfj lieb babe, unb nun ntüjjt 3fyr mir'S audj> glauben, ©laubt 3fyr'§? Deit. 3a boclj), id) glaub' e§. $att0. ©o ift'S rec^t. 3^r müjjt mir immer glauben, 2or$ing. 7 toenn i$ (Su<$ ettüaö jage. $or breijjig 3afyrett, toenn mir einer gefagt fyätte — a$, bamats gältet 3fyr mid) feroten müffen; icfy toar ein flotter — na — bic SReic^ö' fiabt toeijs fcon mir jn erhielt. 9fr. 17. £tei>. $ans. 3d) toar in meinen jungen Schreit (Sin feurige^, toerliebteS S3Iut, 2)ie grauen fyaben'S erfahren, 3$ toar ein rechter Stunic^tgut. 3$ raufte, tyielte, bod^ am meifien tonnt' i<$ §ier bei beut pumpen leifien. Vorbei ifi atteö, nur ben SBein — ®en lieb idj> nod)l Dcü (tljm auf bie Sld^fet tlopfenb). 3m SSein ifi Söa^r^eit nur allein. 3$ n?ar fcon je ein armer Teufel, ®üd) brat) unb etyrlid) immerbar; SBiel beffer ging' mir'8 ol)ne 3toeifel, SBettn id) nidjjt ftets fo blöbe ttar. 3($ lonnte unter ÄaiferS gähnen SDiir fd)on ben SSSeg jum föufyme bahnen; 2)odj> falj icty'8 bamalS noefy niebt ein. SBeil i($ ein ©fei — 4}ßttÜ (t§m auf bie Sldjfel Hopfenb). 3m Sein ift SBafyrfyeit nur altein. Uett. $on Siebe §ab' id) nichts erfahren, 9}ii$ ftörte meine SBlöbigfeit. IJans. üftir sürnte man in frühem 3a^ren Ob attgugrofjer 2)reijttgfeit. Deii. Sßar mit 'nem äftäbcfyen idj alleine — IJans. Unb ft>ra<$ fte fanft: 3$ bin bie beine — Dett. 3)ann toar idj ftumm — Unbiite. 4. Slufjug, 2. 2luftrUt. 99 $tnt5. Sftein, bu toarft bumm. 3nt Sein ift Sahrheit nur allein. #ans, §ort mit bem SBeib, ob fanft, ob fbröbe; Sir bleiben frei, fytz beine £anb. fott. 3Da bin i$ fchüdptern nicht nnb blöbe, Senn'g Freiheit gilt nnb SSaterlanbl firik. Sie fte un« netfen, ^reffen, fdj>rauben, 2>en beutfchen ©inn foß nichts uns rauben. $an$. @o fott es fein! fott ©o fott es fein! ßrik. Unb uic^t beim Seine nur aftein. $atts (fpric^t). Safjt unß jefct toieber hineingehen, es ift Mer finfter unb fd?auerlich, unb brinnen ift'S fatle unb luftig. tytft. 2)aS ift'8 ja eben, 9)?eifter £>anS, toas mir bie ^efjle gufc^nürt; id) fann nicht fröhlich fein, toetl id) ber frühem Seiten heute mehr als je gebenfe. ©rinnert 3h* ®uch nodj> beS großen gefteS, baS ber &err bitter bamais äu (S^ren feiner jungen ©attin gab? ^ans. Sie fottt' ic^ nicht. tüar an jenem Slbenb feljt be—fcergnügt. fott. Sie toar bo# alles fo entjüdt oon ihrer Sieben«-toürbig!eit. $an0. SBon ihrer (Schönheit — fott. SSon ihrer §er$enSgüte — flang. S5on ihrer Sohttätigfeit — fott. «Sie ioar baS braofte Seib auf (Srben. *)ar jte. ©ie fott leben! fott faeijmütig). Sieb! bie lebt nicht mehr. 4)ans. 2)aS ift ihre ©ache. ^ür uns fott jte leben, (et ce{$t t$m ben pumpen.) Srinft 3tyr JU«#. fott (Ss fei. ^ür mich bis in alle (Stoigfeit. (Xroutpetcn, Raulen unb gubelruf: „&s leße ba§ Brautpaar" hinter ber ©jene.) * 7 * 100 llnbiue. 4. 2lufjug, 2. Sluftvttt. Deik £>a! ba§ fdmeibet mir burd? bic «Seele. [9ftir toirb jeher Kröpfen gu ©ift. (Sie mußte unterliegen, unb btefe «Solange triumphiert.] ©efyt, äfteifter §anS, icfy bin nic$t boshaft, aber toüßf id) ein Littel, btefe Suftbarfeit ju ftören, bei ©ott, idj> tät's! £jatt$. £>ä!j)ä, ba toeiß icfy 9iat. SBarum mußte ber Srunnen &ier mit einem Stein berfdjloffen werben? Dftt. 2öeil ber ^3lagegeifi Äü^leborn in i^m [ein SOBefen trieb unb bie fcböne SBraut eroig nedte. 9^un alfo; laßt un§ ben S5runnen lieber öffnen, bann geljt fcietteicfyt ber Steufel lo$. Ueit. SKeifter $ait8, baö ift ein guter (Sinfatt, barauf toärt 3^r nüchtern nidjt gefommen. Dans. „3nt SBein ifi SSafyiDeit," id) fag' es ja. Dcit. Sin« SBerf. 3)0$ werben toir'« allein nicfyt fingen, fjans. '« gilt ben SBerfud). 3)a« toirb fo einer toon meinen 3ugcubfireid)en! fe ift. DfU. ©reift an! Dans, ©reift an! (Snüoeber bin idj> fo ftarf ober ber ©tein ifl fo leidet. iJjit 2lu$ mir fommt es fcor, als ob »ou unten jentanb ^ülfe. $abt 3tyr gefaßt? ifjans. Stuf! (Sie §eben ben «Stein com Srunnen. Untecisbif$e3 ©etöfe. @in ^eUer Schein leuchtet auä bem Srunnen, unb eine 2BafferfäuIe fprubelt Ijeroor, anö roeld^cr ftdj eine roei&Derfdjleiecte ©eftall [Unbirte] entu>ic!elt. ©ie fd^toebt über ben SRanb be«S SBrur.nenä, blicft feufjenb na<$ ben erleudj» teten ffenftetn unb geljt langfam unb toeinenb in bie SBucg. $anS unb Seit sogen fiefj jurücf.) llnbine. 4. älutjug, 3. Uiuftrttt. IUI 0ffertc £>errr>anblung. §eftli$ erleuchteter ^ßrunffaal mit groften Sogen» fenftern im §intergrunbe. dritter Auftritt $od)3eitögäfie, SJitter uttb gtoucrt, ^cßcn uub ®öel!rteäjte. Sertalbo unb $ugo. ©päter Unblite. 3ule$t ^iifele&orit unb bie SSoffergeifter. J§UgO O&Iafj, in großer Aufregung, tritt oor). giittt bte fötale! gröfylicfrfeit ftraljle 3lu8 jebem 2tug\ 2lu8 jeglichem Site!; Sßreifenb bte «Schönen Raffet ertönen €>d)attenbc Sieber SSon SiebeSglücf. ganj barf nennen mein. (83eforgt.) 2Bag jiie^lt bie ©tut öon bebten SBangen? SSag ift bir, teurer greunb, o farid)? $ugo. O mir ift toofyl! Uttnü^eß Sangen, ifti^tS ift es, nichts. Seru^'ge bidb! pttt bie ^ofale! 102 Unbtne. 4. Slufjug, 3. Stuf tritt. gritylid^eit ftra^Ie 2IuS jebem 2lug', 2lu8 Jeglichem 93IiodjgeitSreigen! 2luf, anf, beginnt ben £od)geitgreigen! $ugo (galant). 3n euren £änben ift bie 9fta$t, Sfyx teuren ©äfte; boc^ gu geitig SDünft mtr'S. flertaliia. '3 ift Salb üDfittemac^t! fjugo (entfe^t). 3Jiitternad)t! ®l)or. 2öa§ ergreifet fo plöfclid) it;n? ßertalk. ©eliebter greunb, 2)u madjft mir Bange. fjugo (für ftc^). SM ein £raum, Sin töricht eitler £raum midj fBreden? 3$ bin ein äftann, nichts fott rnid) beugen! dljor. 2Ba§ ergreifet fo plötjttcfy i§n? ßertalia (gu ben ©äften). Sßeifyt euefy ber greube! (Seife au §ugo.) 2Iuf, fei ein ÜJianit! Ijugo. §üttt bie ^Jofale — §röljlid?feit — Sftein, nein! baS ni$t! beginnt ben Zeigen. (2>ie ©efeüfdjaft fteDCt ft«^ paarroeife gum Sange. 2118 £ugo Sertaibaä §anb ergreifen roill, Beginnt bi SEurmuljr in gemeffetten gunf^enpaufett unb in bumpfen SEönen „Jtoölf" gu fdalagen.) 1 KJtJ (erbebt beim erften ©djlag). £a! eö fdjlägt — Mitternacht — SertalDa a$m gupfternb). gaffe bic^ — fei eirt Mann — $ugo. £örfi bu nicfyt — jene (Stimmen 2lu8 ber £iefe? ßertttliia. Ergreifet SBaljnfttm bid^? $ugo. Mir graut! — Mein SBlut — fiarrt gu ©«I Mitternacht! Ö3ei bem legten ©djlag „stoölf" fürd)ierltä}er ©onnerfdjlag, alle Siebter "erlösen, ©turmtoinb oon aufjen, allgemeiner ©c§reclen3ruf ber 2ln* ^efenben. ©in bläult^er 2td>tf$etn lenktet oon ber ©eite, oon toel<$cr ^ttbine, oerfdfjleiert, nad) ber 3JUtte beS ©aaleS fc^reitenb, auftritt.) $UgO (toeldjer jur ©eite im S3orbergrunbe fiep). §a, nun erfenn' \ü) — mein Straurn toirb toafyr — 3)u fommft 31t rieten — nimm mtd) fyht! ©od) tafj nuc^ einmal, efy' idj fterbe, 2)ein lieblich 2tngejtd)t mid) fdjamt. ilnMne (fdjägt ben ©djleier jurüd). l)ugo. O IjolbeS 23Üb, ba8 mid) fo Ijod) beglitcfte, einmal gönne mir bie ©elig!eit, 2)t<$ liebenb gu umfangen. tinMttt (breitet bie SHrme au3). *}tigö. S)U »infefi mir. 3>C^ fomme! (@r eilt in iljre SKrme.) ©0 lafj mi$ fierben. (@r finlt betäubt ju itjren $üfjen nieber.) ^ter einem jioeiten S)onnerfcf)lag oerftnlen §ugo unb Unbitte. — bie 00m ©türm geöffneten genfter geioaljrt man SBH^e unb oer» nimmt ba3 SToben ber SBeUcn.) £t)or. (Ss raft ber ©türm, bie Mauern flürjen ein! 2Tftmäd)tiger! bu iootteft gnäbig fein! ^er e^or entfliegt nad) aßen ©eiten, bann ftürjt unter furchtbarem ta^ien ber ©aal jufammen. Sie fluten bringen, ©djutt unb £rüm* ** oor fidj ijer joölsenb, bis an§ ?Profjenium, immer §5§er fteigenb. an geioaljrt nadj unb na<$ ein flimmern glanjenber ©egenftänbe, bi§ g^licf>, nadjbem bie SBogen bie ©offiten erretc^t, ber Äriftallpalaft beS afferfürften mit funfelnben Steinen, SWufc^eln unb Straten ufto. er» 104 Uttbitte. 4. Slufjug, 3. Sluftritt. fcfjeint. — SBaffergeifter jlnb überaß gruppiert. 3n ber 3Jlitte, auf einet ©rtyötyung, ÄÜIjle&orn, ju feinen güjjen §ugo unb Unbine. SIfle ftraljlen in glättjenben ©eroänbern,) ßüijleborn (^u §ugo). fre&elteft an biefer reinen llnfdntlb, 2)ein £eben toctr bernnrft; ©od) fdbulbloS litt bie Sinne, 2)rnm möge ®nabe halten! Um ifyrettuillen fr ©eelenooüen, bie ifyr unfrer Rottet — @o räc&en fid) bie ©eelenlofen!. n>anenfang, ©djmanenflang £önet wieber Sluf bidb nieber! ©djtoanenfang, ©dwanenflang £önet lieber Stuf bidj nieber! 2öo ber äfteineib nimmer frolmt, SBo nnr eto'ger triebe thront! -"pei^cr Sanf fei bir gebracht, ©ei, eto'ge 9}?ad)t, bir bargebraebt. Sttyleborn, $ugo unb ttniiine. 2)enn too ®ram im ^erjert tooljmt, Limmer lieber triebe thront. Reißet ®anf fei { Wt, p. 1 \ eto'ge SDcac^t, ©ei, eto'ge SDtfacbt, bir bargebra^t. <2 tt b e. 2)a3 Wflrfltlmp »on ©rauttbn ^ontantifdje Oper in jraei 2htfgügen fcon StouvrtDiu -tveu^ev 3)id)timg uad) iyriefcrtd) gleichnamigem ©$aufj>iel DOtt Äarl Mann Kranit, 9iitter uon ^vanntljal iBoflftäubigeS 23utfj IDitrcfjgeav&eitet uub IjcraiiSgege&cn üott CnrI ^ricbrid) SBittmaim Seipäig Irucf unb Inifag ttön s$bUiM> Sftccfam jun. 9tad>bracf unb überfefcung bieje« tecibierten, mit bern toottftänbigen 6cen«rium m\b mit ben üblichen fetridjen in ftlammetn tetft^enen SBudje4 ift betboten. ®a« &uffüt)rung«te<§t na<$ biefetn SBucfyc erteilt für Sühnen unb Sßettine tiujij uitb allein bei Beatbeiter ttail gtlebtis^ Sßittrnann. ÄteufcetsfRaintunb: Unib.sSiM. SRt. 49. „£>er Serfdjtoenbet." sprei« 20 $f. (Sbenjo ift in meinem 23eiTag ber tootlftänbige, mit ben ©tic^tvotten fyerauSgcgebene, jum Dirigieren eingerichtete Älauietauejug jum „SSerf d) tt> enb er" eigenen. $reil tartoniert 1 3K. 50 ^f. 515 Ij il iVp 8t e c l a m jun. . Üonrabin $reu£er (nad) bem $ird)enbud)e Ären^er) tourbe r1 9liicflid)er 83orbebeutung am Sage ber IjeiligenSäcilie, ben 22. £ßo= p^ber 1780 ju Sftefjftrcf) (2ftöfjfird)) geboren, einent barnafö gürft= §urftenbergfd)en, nunmehr gro^^ergoglidf) babifdjen ©cf)h)aräs ^Jlbftäbtdjen bon je£t ettoa 2000 (Sinmofjnem, an berSinieSKabolf= y=2ftengen ber SBabifcfjen ©taatSbafjn. Äonrabüt toar unter adjt j^öern e^eltdjer ©ofjn beS £IjalmitIIerS ^otjann Söaptift ßreujjer Jjftb bejfen (Stjefrau Barbara, geborene Regele, beren bamaligeS 53e= jj&um, bie £ljalmüf)le, nocf) Ijeute eine t)albe ©tunbe entfernt bon ^ ©täbtdjen liegt, ©o betätigte baS drsbifdiöflii^e ©tabtpfarr= gej. ©e^er, auS bem Sird)enbudje ben Geburtstag beS öolf§-Jj^Iidjen Äontponiften unb berichtigte bamit baS irrtümlich in fielen tfttf>fd)lagett)erfeu eingetragene Geburtsjahr 1782. - ©rf)on früh geigte fid) baS entfd)iebenfte Salent jur SDtitfif bei f^&er. görberlid) mar Üjm babei eine fdjöne (Stimme, bie ftdj in Irreren befonberS flangreid), Iräftig unb toeid) ertoieS. Zweierlei ift jeinen ßef)r|al)ren gu gute gelommen unb tourbe iljnt p* Ijeilfamften (SinftuB: er hatte baS ©iücf, tüchtige, grünblid) ge= l^ete Sehrer gu finben unb grofte 2fteifter hören $u tönnen. ^ene jj^en ihm bie ©runblage gebiegener Äenntniffe, biefe entjünbeten ^ läuterten feine Äiinftlernatur. ©ein erfter Sehrer in ber Sonfunft war Norbert £enSIer. Söir fM%en bieS au» einer Keinen ©elbftbiographie, bie er nad) münb= %tt Mitteilungen gerbinanb Gumberts (fiehettnib.=58ibl. 9h\ 2626, 12) an ben Herausgeber biefeS 23udjeS einft feinem greunbe ^mbert in bie geber biftiert f)at. S)ie biographifdje ©fi^e, gtuei N%e Dor beS SKeifterS Xobe flüchtig, ungenau unb fcerge&lidj nies r e%fc^riebeit, finbet fidj' in ber einft öon §errmann ÜDtidjaelfon ^Ausgegebenen Luftleitung „S)er mufüalifdje ©aton" born 1847. /ßoit feinem fiebenten bis p feinem neunten S^*e genojj er fiteren Unterridjt in ben Elementen ber £onfunft, in ®labier=, ^°liuf;üel unb ©efang bei einem fdjoit älteren, aber fefjr tüchtigen t(tane, bem äJiufifleljrer, Drganiften unb S^orbireftor Johann X* 4 ®aS SJladjtlager oott (Srartaba. 33aptift Stieger in Sfteftfirdj. ©8 toar mieberum flerabe am (Säcilien* tage, al§ Äreufcer bei Sieger eintrat, tiefer Sag ift bemerfenSmert bei ifjrn gemorben burdj bie Qsreigttiffe, toeldje feine gor tfdj ritte uitb bie hauptfädjlidjften Umftänbe feinet £eben§ bezeichneten. SRieger toerfufjr mit großer «Strenge gegen feinen (Schüler, aber Äonrabing Eifer nnb föefc^id maren fo grofe, bafj ber gerührte 9ftei* fter balb eine befonbere SSorliebe für feinen «Sdjüler an beit Sag legte. (Sdjon nach einem (Stubienjafjre mar ber junge kreu^er fomeit oor* gefdjritteu, bafj er bnrcf) ein, (Solo auS einem Dffertorium feine §örer fotooljl, al§ audj feinen ßefjrer aufrieben ftellte. 2ludj bie Suft jn lomponieren, aunächft für ba§ SHaöier, erfaßte ihn fo früh, nnb er liefe babei feiner ^ljantafie fo freien (Spielraum, bafj er an bie 9ftöglidjfeit, ba§ komponierte felbft anzuführen, gar nic^t badjte. (S§ fant bor, bafe er trofc feiner gertigfeit einft feine eigenen Variationen über ein befannteä Sieb p fpielen nid^t irrt* ftanbe mar. 2)a Sonrabin einen fjeüen Äopf nnb grofse Sernbegierbe bemieS, fo neigte feine 2ftutter sunt geiftlid)en Gtanbehin, fein Vater brängte jur QuriSprubens. $>ie Neigung ber Untier mnrbe aunächft au§-fdjlaggebeitb. ®ie eitern, toeldje tren für feine S3ilbung forgten-, brauten ihn 31t feiner meitern (Sntmictlnng in feinem geinten $af)re al» (Schüler uitb al§ (Sf)orfnaben anf ba§ ©tymnafium nnb in ba§ je&t fäfnlari-fierte SBenebiftinerflofter be§ 3teidj3ftifteg Btoiefalten in ber 9Mje bei' 9teich§ftabt1Kieblingen an ber 55oitau. ®urd) einen .gufall mar e3 toiebernm am ßäcilientagr al§ er in ba§ Älofter eintrat. ®rei ^afire öermeilte er in 3toiefaltat nnb bertoottfommnete fich, neben anbern gemöhnlidjen Sdjulfädjern, im ©efang, im $labiei;> jDrgels nnb SSiolinfpiel, befonberS aber in ber Sfieorie bei bem SJlufif* bireftor be§ ÄlofterS, bem Orbenälapitnlar nnb 2Jlönche SrnftSBein-raud), geboren 1731 in 2)onautoörth, bamalS bem tiidjtigften .tfon* trapnnftiften ue Untermei-[ung in beit Tonleitern, ftrebte nadj meiterer Anleitung im prafti= idjen ©ebraud), fomponierte für fie, unb ba er feine Äontpofttionen &uch gern Ijören modjte, unterridjtete er nun mieber mit ber größten Qäebulb bie übrigen Älofterfchülcr, fo bafj er balb eine Heine Capelle Öebilbet tjatte, bie jur größten grenbe feiner Sehrer feine 3Jtufif Ausführte. 2lud) in biefem JHofter mar eS ©ebrauch, zur 9J?cffe (Symphonien aufzuführen. Äreujjer fühlte ben lebhaften SSunfdj, eine foldje zu imponieren, allein er bemegte fich nod) gu fehr in ben Elementen ber Harmonielehre, er mar in Slnorbnung ber öerfdjiebeneit Seile einer Partitur noch 3" mtftc^er. ßr mufjte fich barauf befcf)ränfeu, ben Hauptteil 31t entmerfen unb jeben anbern Seil für fich 3" arran= gieren. (Sein Lehrer überrafdjte ihn einft, mie fein 2lrbeit£tifdj unb berSoben feiner 3eHe mit Notenblättern unb Drdjefterftimmen förm= lieh überberft maren. ^n grofjer greube unteradjtete ber 2Keifter zu= Jiächft ben Sdjüler im Aufbau einer Partitur. 9cad) brei ^afjrcrt augeftrengten UuterridjtS unb freubtgen 2cr= uen§ fdjieb 1793 ber mürbige SKeinrauch au§ bem Seben. Sin juu= ger, au» einem fernen SHofter herbeigerufener 2ftönd), ber toeber bie Utngönglichfeit be£ SSefenS noch bie aufjerorbentlidjen Äenntniffe feineö Vorgängers befaß, mürbe fein Nachfolger. Jfonrabin fühlte, bafj er alles Oerloren hatte, unb eutJd)Iof} er fionaufret8 gehörig, fortzufefeen. ffreufcer fang biet nod} 6 £)a$ r gänglic^ jutoanbte. 8lKerbing8 ^inberte ihn nur bie marme Slnprtglicfjfeit ah feine (Eltern, ben entfdjeibenbeit ©d)ritt 3U thun. ©ie unterfagten ihm fdjliefjlidj baS ©tubium feiner Shutft gans unb gar. ^ ®a ftarb im ^afjre 1797 fein SSater, unb mit größerer Seich tig= feit gemann er feine Butter bafür, feine SieblirtgSbefchäftigung im 9ieid) ber Töne mieber aufnehmen gu bürfcn. SlHein fein Dnfei unb SSormnnb, ber nad) bem Tobe feitte§ SßaterS feine er^iehung übers nommen hatte, £jegte als Str^t ben SSunfd), baß Äonrabin fidj f ei = nem Berufe mibmen möge. (£r betoog ü)n 1799, in feinem neun-ahnten SebeuSjatjre, ©djuffenrieb ju berlaffenj, um fidj jum 3roecf be§ ©tubium§ ber 2ftebiäin auf bie Uniberfität greiburg i. 53r. gu begeben. §ier fcerliefj Äonrabin ba§ ©tubium ber Geologie gän^ lid) unb hörte junädjft SSorlefungen über ^ilofop^ie. Suämifdjen liefe er nicht nad), in feinen Cmfel 5U bringen, ihn feine SieblingSftubien mieber aufnehmen 51t laffen, unb nach stoei fahren enblid) triumphierte feine 83eharrlidjfeit über alle £>inber-niffe. Sr berliefe im Sö^re 1801 greiburg i. 33r. unb hielt fidj bi§ 5um 1804 in Äonftanj unb ber ©djnteis auf. §ier errang er feine großen Qsrfolge al§ S8irtuo§ auf bem Älabier unb auf ber $Ha= rinette unb al§ feelenöoKer, mit einer frönen (Stimme begabter ©änger. 211S Äomponift fcfjuf er in greiburg i. S3r. al§ ^ugenbtoer! feine erfte atoeiaftige Dper: „3)ie lächerliche SSerbung". (£rbra ^ei9l' lein unb 2llöred)t§6erger§ gefüfjlbotter «luler, ferner 2tt03art§ greuitb, ber reidjbegabte Sbmponift Slntou Unb anbere mußten einen jungen ftrebenben äJiufifer lebhaft ä^en. $reufcer pilgerte nad) SBieit, toie ber 2Jialer unb 93ilb= u®r nac§ gtom toanbert. leb •et öon Sürid) nadj SBien abreifte, beftaitben Mq16 *n neunzig (Bulben barem ®elb unb in einem ein= Sßp!!1 ®mt>feljlung§brief. Seine Hoffnung toar befonberS auf feinen i, jr Saniert gerietet, ber in SSien lebte unb bie SDinge bort ge= e- SSerQnügt unb leisten $ünftlerf)eraeu§ madjte er fidj, ^am ©rfolg fetner $Iäne 311 atoeifeln, auf ben Sßeg. qj {^n ^u^borf, toenige teilen bor SBien, befafj er nur nod) einige en» für bie er nocf) einen SSagen 3U feinem Detter Ijin bellte. 9eje 9r°fe toar aber feine Überrafdjung, al§ er, an feinem 3iele an= ^iemnmen' er^r' ^ &er ®rfef)nte feine SSofjumtg beränbert fjatte, irrt an^ tooljm. ©raufam in feinen ßrtoartungen getäufdjt, fei«6 Cr ^lanIog uni^er unb tourbe au§ feinen Träumereien unb ait§ Qn 5r ^iebergefdjlagen|eit erft burdj ben Stnblid ber Theaterzettel eJJ ®tra^eneden emporge^ogen. 2)ie Oper im „Sljeater an ber £f)eof ^at-te öon ©Flierl angefönbigt. (Sr eilte na<^ bem 1 ater hin unb fein SWifjgefdjid toar bergeffen. toar bie erfte 8 &a$ SN a entlaß er oon (&rattabcL ftilöolle Dpernauffüljrung, ber Äreu^er 5eiit>of;nte. (Sie itafjm feine gärige Slufmerffamfeit gefangen unb rnadjte einen tiefen ßinbrurf auf Allein bie Dper ging 31t (Sube unb fein {Sntjücfeit mid) ber tief? : ften Sßiebergefc&Iagenljeit. ($r man!te f)inau§ unb fndjte uod) eben feine ^ttufionen feftaufjalten, al§ i£jm am portal ber glitcflidjfte Qu-faß feinen SSetter entgegenfüfjrte, ber if)n aunäcfjft auf£ freunbli#* bemittfommnete unb ju fidj in fein £au§ naljm. Äreu^er tourbe nun bttrefj ßaudjert mit bem SSioliniften (Sdjup* panjigf) befannt, ber bamalS fefjr befugte Sponserte in ber 2tu ga& unb au$ Äreufcer fogleid) aufforberte, im nädjften Sponserte eine 0^ bierpiece gu fpielen. 5htu&er Ijatte aber feine üßoten mit nadt) 2£ietl genommen unb mar fo genötigt, fid) erft ein Äon^ert p tamponieren-®amit mürbe er fo fpüt fertig, bafe e§ oljne $robe ausgeführt tvcv* ben mufjte. ©lüdlidjermeife mar ©djuppangtgljS Drdjeftet Dornet Iid| eingefpielt unb fo errang ÄreufcerS Äompofition unb (Spiel eine*1 foldjen SöeifatC, bafe ber Äomponift ba§ ßonaertftiid fpäter nodj aj bierjig Slbenben bortragen mufjte. re§ ©eifte§ mit SSinfen, 23e? leljrungeu unb Ermunterungen jur Seite ftanben. £>at;bn interefft^'ic ftdj fo fefjr für ben jungen SDZann, bafj er if>m brei Älabierfonate»1 forrigierte. 2)urd) ßlabierunterridjt unb burd) Keine ßompofitionen erway ftd) ßreujjer in Sßien feinen Lebensunterhalt; immerhin finb i^m y1 biefer Seit bie fleinen 93eträngniffe, mit benen baS äufcere ttebw &aö 9!«d)ttager nön (Sranaba. 9 oft ftörcrtb unb triibcnb fünftlerifdje SöcftreOuitgcn crfdjtoert, nid)t eifpart geblieben. •Kad) bieten gelungenen SBerfudjen mit Heineren Äompofitionen backte er tuieber einmal an bie Oper. (Er fdjricb in SBien beren fed)§. ®ie einaftige Oper: „3wei SSorte, ober bie Sßadjt im 58a Ibe", fomponiert im ^ö^e 1803, farn in SBien erft 1810 jur Slufführong. Über i£jre Aufnahme, bie famn eine glärt^enbe mar, ift toeitig befannt. ©§ ift baSfelbe S3ndj, in§ ©entfdje überfe^t, ba8 Unter bem Xitel: „Deux mots, ou une nuit dans la for§t" nad) einer Sidjtung t>on 2ftarfottier 1793 in Sßartö 2)alaljrac fompo= uiert hat. „$er$ unb Siäthel^", in einem 2lufeug nad) bem «Singfpiel bon ©oetije, ebenfalls im 3»afjre 1803 fomponiert, fanb infolge man* djer ^ntriguen be§ Opernbireftotö SSeigl audj erft ben 19. ^uni 1810 am $ärnthnerthor=£heater in SSSien ben SScg aur Sühne. Xrofc ®oetlje§ berühmtem Tanten fanb man bie S)ichtung langtoeilig, ebenfo mie bie 2ftufif, bie fid) an ©itterSborf anlehnte nnb in biefer Einfachheit bem fpäteren ©efd)led)te fd)on Pevaltet crfdjien. ®ie breiaftige Oper: „Äonrabin Pon ©djmaben", !ompo= niert im S&h*? 1805, mar beenbet unb fottte aufgeführt toerbeit, al§ fid) bie (Senfur ber Aufführung toiberfe^te. «Sie !am fpäter, ben 30. üftära 1812 in (Stuttgart ^ur ßrfiauffii^rung, ohne einen be= fonberen (Srfolg 31t erzielen. S)ie Pielen frönen ßinaelheiten Per* mochten ni^tüberben2JJangeIbe§®efamteinbrud§^inmegäutäufd)eu. „^ifopin^^r^gieu", 3Jionobram in einem3lufäug mit Sfjor, $)id)tmtg Pon $iu§ 2llej:anber SBolff, fomponiert 1808 unb Per= mutlich aud) in bemfelben ^atjre aufgeführt, toar toie „£$erh unb 33äthety" o^ne nachhaltigen Ginbrud. Sohre 1823 gab mau bie Oper in Stuttgart. (Singetoebte Äfopifdje gabeln, eine fdjtoere 5luf= gäbe für ben 5?omponiften, toaren Pon au§brud§PoHer Sßahrheit. S)ie ätoeiaftige Oper: „®cr Xaudjer ", nad) ©d)iKer§ be!amt= ter Sallabe fomponiert 1809, fottte unter görberung be§ gürften (ifterha^ ohne SBerjug nod) in bemfelben ^af)re jur Aufführung font= men, eS hatten fchon groben j'tattgefunben, al§ bie grausen inSöien einbogen unb fdjmere politifd)e SBirrniffe über bie 9?efibenä be§ öftcv= reichifdjen ^errfcherbaufeS hereinbrachen. &en ftriegSunruhen ge= riet bie Oper in SRrraeffenljeit. SüS febod) ber $oifer «adh SSicn jus türfgefehrt war, bemühte man fid) aud) wiebernm bie Vorbereitungen 10 $a3 9ia$tlager oott ©rattaba. junt „SCcmdjer". Allein in ber SBertoirrung b er uerfloffenen geit fear bte Driginatpartitur mit fämtlidjen ausgetriebenen «Stimmen ber= loren gegangen. ©Iütflichertoeife toareit bie ©efangäftimmen in ben Jpönben ber (Sänger berblieben nttb mittels biefer mar e§ bem Äonts poniften fpäter in (Stuttgart möglich, fein SÖerf junt jtoeiteitmal nieberaufdEjreiben. 9ttit großem (Srfolg tourbe ber „Sauger" ben 19. April 1813 in Stuttgart, 1814 in 28ten aufgeführt. „Sßanthea", grofje Dper in kei Aufjiigen, fomponiert 1810, tourbe bon ber (Senjur berboten. ®ie nidjt befonber§ günstigen Erfolge feiner größeren Arbeiten, namentlich aber bie unerquicfCtcfjenSöeäie^uitgen gu bem Dpernbireftor SGBeigt unb ber aitbauernbe Langel einer feften Stellung betoogen unfern Äomponiften, auf einen 33orfcf)lag einzugehen, ber an ftcfj einigermaßen auffalten mußte, in feinen ßrgebniffen bagegen recht äufriebenfteUenb toar. $n SBien hatte Äreufcer 1810 ben berühmten 2ftedjani!er Seppich au§ SBür^burg fennen gelernt, beffen neuerfun? bene§ Sftufifinftrument, bon ihm ^anmelobifon genannt, grofieS Auffehen ma^te. 9Hd)t unäfjitlirf) ber ^^^armonifa, erzeugte e§ ben %on burct) Vibration bon SKetattftäben. ®er ©rfiuber fällig Äreufcer bor, mit ihm gu reifen, um burcf) fein (Spiel ba§ neue ^n= ftrument betannt ju rnadjen, unb fo buri^ogen bie beiben bon 1810 auf 1811 gang ®eutfcf)Ianb, bie S^meig, granfreidj unb bie 9iieber= lanbe, $reu£er aitdj al§ ßieberfänger unb 5Habierbirtuofe. S)ie bei= ben Sunftreifenben faitben flingenben Sohn unb fveubige Anerfen= nung. Seiber erlitt ba§ neuerfunbene ^nftrument, meines ber (£r= bauer feinem Begleiter fdjliefilid} jum ©efc^enf gemacht fjatte, auf ben Steifen 83efc§äbigungen, bie niemanb mehr au berbeffem ims ftanbe toar. ßreufcer toanbte fich 1811 aunädjft nach Stuttgart, gab bort mehrere Sponserte unb hatte ba§ ©lücf, babei auch berf^iebene 3ftale bei &ofe gehört ju toerben. ®ie fchtoäbifche Kefibenj tourbe ihm nun jurn bauemben Aufenthalt. $önig griebrich bon SBürttemberg loanbte ihm fein lebhaftes ^ntereffe au, er befahl bie Aufführung ber Dper: „SJonrabin bon Sdjroabeu", unb trenn auch baS SSerf ben 30. 9ttära 1812 nur einen Achtungserfolg errang, fo ermutigte er bodj Äreujjer in ber Sonne föniglidjer ©unft p neuer Sfjätigfeit. ©r fomponierte nach eilier Dichtung bon $o&ebne bie Oper: „Seobora", unb bie ßrftaufführung Mre 1812 hatte einen S5a§ 9lac§tlager von @v«ttaba. 11 j° Q^ttgeitbert (Erfolg, baft il)ii bei' Äönig griebrid) für ben abgehen? en Sraiiä Satiäi al8 ©ireftor beS $onferbatorium8 unb §offapeK= lrieifter in 3tu§fid)t nahtn. £reu^cr beabfichtigte, nad) SBieit prücf= frtiehren, um bort feine enbgttltige (Ernennung ab^mnarten. $aum Jn 2ftünd)en angefommeit, erhielt er fie, ba man in Stuttgart fürd)= :cte/ er möge fid) in SBien anberS befimten, burdj eine (Sftafette. (Sr *%te fofort nach Stuttgart §urücf, too er bi§ gu fernes hohen ©ön= ner~ Sobe im ^afjre 1816 in ehrenbofler Stellung tierblieb. . gefidjerteit ßebeuäberhältniffen grünbete er fid) bort feinen ^Seiten §crb, inbem er fidj mit Slnna §uber au§ ©lattfelben bei oilrictj Verheiratete, ©r fjatte feine ©attin früher in Süridj fentten 9e*ernt, i^re Altern betuohnten in bem ®orfe ©lattfelben ba§ ^au» "Sur ©ertoe", toofelbft ßreu&er fiefj einige 3eit aufgehalten hatte, ift feiue ©he im Äirdjenbudje jene§ OrteS unter bem 18. Dftober *812 eingetragen. Ein langer SSrautftanb, ben fonfeffionelle 23c? Renten, Vornehmlich ber Langel einer fixeren Sebengftettung, 31t ®?Hen neun fahren auSgebehnt hatten, fanb fein Snbe. S^ei ©ohne j^efer (£f)e ftarben früh, eine Sodjter Säcilie, geboren 1820 in SSien, ®ibntete fid) 1839 ber 53ühne at§ «Sängerin, berehelidjte fid) aber l&45 in ber S^ä^e boit Seidig. StoeiOratorien fomponierte Äreu^er in biefer3eit: „®ie Sen« ^Ung 9Rofe§", 1816 bet bem f^mei^erifchen Sftnfiffefte in $nrid), *ßl9 in Stuttgart unb „Sie griebenSfeier", auerft 1815 in Stuttgart, bann 1817 in SBinterthur aufgeführt. Sßachft „geobora" entftanben nod) fünf Dpern in ber Stutt= öarter Seit: «5)ie ^nfulanerin", ÄomtfdjeDperinätoeiStufigen. (Srfts öufführung Stuttgart, 25. Sftära 1813. inton uitb gaibe", Oper in brei Sluf^ügett. (£rftauffühs tll"9 1813. »Stbele bon S8ubr$", 2ftonobram mit ©hör, $>id)tung bon SCIejanber SBoiff. »$>er§err unb fein ©iener", Oper in einem Slufgng nach m Sran^öfif^en. (Srftauphtnng Stuttgart, 30. Sßobember 1815. "SMeSüpenhütte", Oper in einem Slufeug, Sichtung nach °^e^ue. ©rftaufführung Stuttgart, 1.9)tär§ 1815. 5- ®^nig griebrtdj bon SSürttemberg ftarb im ^ahre 1816. ®er faneg hohen ©önnerS nnb 2)tifet;eIXiQfeiten mit bem bantaligen 12 t>ai y}*d)ttager oon (Svanabd. 4?oft§eateriuteubanten locferten baS S3anb, baS ihn an bie fchmäbifdje STiefibenä feffelte. ($r erbat feine (Sntlaffung mtb begab fidj nadj bot' (Schmeiß, um erft itacf» Stblanf eines ^aljreS eine Äoitjerttour nach Dürnberg, SUfeirtingen, ®otl)a, Seipjig, Berlin, ®re§ben, $rag unb SSicit 3u unternehmen. ^u Serlin gab er ein ßouaert in ber föitiglidjen §ofoper. 3>n $rag mürbe er beftimmt, ein neues grofeeS Sontoerf ju tont* pottieren. mar „äöreft", große Oper in brei Sluföügett, 2)icl)# tung öon 3teinbecf. ®rftauffiU)rung $rag 1818. Stach einem abermaligen uitfteten SSanberieben trug il)tn mäh* renb feineS 2lufenthalfe3 in SSien giirft iTarl ßgon bon §ürftenberg bie ßapellmeifterftelle in feinem SRujlfinftitute ju S)onauefct)fngen an. ®ie fdjon tiorfjer oft bemiefene befonbere ßuueigung be§ jungen gür* fteit, fotoie ber Sßunfdj, bem ©eburtSorte feiner (Gattin näher $u fein, ijeloogen ihn im 3a$re 1818 jur Stnnahme. S)a§ ©ehalt mar nidit mtbebeuteub, er hatte einen halbjährlichen Urlaub, eine fein gefdjulte 5?apetle, bie fürftltdje gamilie zeichnete il)n mit größter greuttblid)* feit au§, aäljlte ihn ftetö mit jum engeren Greife, man fann fagen, jeber Sßunfdj marb ihm erfüllt, unb bennod) mürben ttjrn bie fleinctt Greife troft ihrer Stnmut balb 51t eng. Er hatte fein gröfjereS ^ßutili-fum, fein Theater, ber fleine Drt unb feine befdjränfte (Stellung Ueis mochten feinem gefunben (Streben, ba§ bormärtö unb aufroärtä brängte, nicht ju genügen. SEöoijl arbeitete er emfig. Sn ©onauefdjingen fompouierte er nach einer 2)idjtitng oott 5J3iu§ Sllejanber SBolff bie einaftige Dper: „Gor bei ia", be» „Sear"=(Stoff, für bie (Sängerin 5Kilber=§auptmann, ein Xongc* mälbe tion erfd)ütternber Sßahrheit ber (Sharafterjeichnung, aber al§ ®id)tung bollftänbig toerfefjlt. Gr brachte bieS SJioitobram and; in S)onauefd)ingen gur (Srftauffüljrung, bie (Schmierigfeiten maren ja ton bornfjerein nidjt grofe. ®ret ^al)re mar er in feiner bef^ränften Stellung, ba teilte if^nt 1821 bie ©räfitt gud)§, (Sdjmefter be§ (trafen (Callenberg in Sßicn, mit, bafe jefct in ber 2)onauftabt ber Seityuuft für tf)n gefontmen fei. Stuf biefe üftadjridjt hin reichte $reu&er feine (£ntlaffung ein mtb ber gürft gemährte fie unter bem großmütigen 3ugeftänbni3, bat) ftreufcer noch naä) ^atjre&frift mieber in feine Stellung eintreten fönne, fattß k il)ttt in Sitten nicht gefallen fottte. ®a§ SRactytlager ton (Svanaba. 13 3m Sftobentber 1821 reifte er über (Stuttgart, granffurt a. 3ft., SSürä&urg, 9f{egen§burg ab, überaß fortäertierenb, unb langte im Februar 1822 in SSiett an. ©ein Talent biirftete nad) Anregung größerer Umgebung unb rafch mürbe e8 befruchtet. „Sibuffa", romantifdje Oper in brei Sluföügen, ©idjtung ait§ ^ böffmifrfjen 9iegentengeftf)icf)te Don 3- ®- ©cntarb, bot Ujm fo Öjinftige Momente, bajj er in fetter 83egeifterung bie Süompofitioit foefeg Vortrefflichen 23ucf)e3 im ©ornrner 1822 OoIIftänbig fertig feilte. $)ie ßrftaufführung mit bem Senoriften ^aijinger fanb auf Äärnt^nertl)or=S:ijeater in SSteu ben 4. SJejem&er 1822 unter fo großem S3eifatt ftatt, baf}s33arbaja, ber bamalige ©ireftor ber !. §ofoper, auf be§ $aifer§ Anregung fjin bem Äomponiften neben ^m üorljer genannten SSeigl unb neben bem fruchtbaren unb obev= techlichen ®tjrotoe& bie Äapellmeifterftette an biefem ^nftitute mit Klient ©ehalte Don 3000 (Bulben unb einem jährlich mit 1000 QbnU garantierten ©enefig übertrug. ©o hatte ba§ SebenSfchiff be§ ®ünftler8 ben §afen erreicht, eine Aufteilung, bie ihm eine gefiederte äußere ©runblage gemährte, unb ÖefeHige mtb 93eruf§berhältniffe, geeignet, fein fünftlerifctjeä ©trebeu äu nähren unb $u förbern. 1823 fomponierte er „©igune", norbifdjeS 2Jlärdjen mit9Ku= für ba§ Theater an ber Sßien. GSrftaufführung ben 21. Kobern= beSfelbeit ^ahre§. (Sine lättbliche ©certe mit 2flufif: „©ieerfülüe&offnuug", km am Theater an ber SSien ben 2. Segember 1824 jur erften 2luf= fährung. „$>ie luftige Sßerbung", fomifcfje Oper in ätoei Slufpgeu, umgearbeitete „Sächerlidje Sßerbmtg", tourbe in 3Sieu ben 27. ^uni 1826 gum erftenmal gegeben. 2)a er im ^at)re 1824 au feinem tiefften ©djmerj feine ©attin Floren hatte, fo ^erheiratete er fic^ am 1. September 1825 pnt ätoeitenmal mit Slnna bon Oftheim. ®ie einzige Softer biefer ©he, ^arie, bilbete ber SSater ebenfall» als ©ängerin au§. 1827 mar S3arbaja§ Sßacht gu (£nbe, fein Vertrag tourbe nicht feuert unb ba§ $ärnthnerthor=£t)eater blieb für einige Seit ge= hoffen. Äreufcer begab ftch nach $ari§, mo er eine ^toeialttge los Jt'fc&e Oper in fran^öftfeher ©pracbe: „ L'e a n d e 1 a j o u v e 11 c e " (»^er^ungbrunnenl', „S)a§ ^ugenbelipir") fomponierte, bie auf beut 14 S)a5 StactyUager tJott Oranaba. bortigen Dbeontfjeater nodj in bemfelbeu oljnc @rfolg in euife, ba§ 2ftildjmäbd)en öon 9Jioittfer-rneuil", bie jebod) ifjre (Srftauffüfjrung am $ärntf)nertf)or:= Sweater in SSien ben 3. Dftober 1829 erft nadj $reu£er$ 9tücffunft erlebte. (S3 ift bei biefer Dper nid^tS 23efonbere§ ju ermähnen. S(Ig 1828 ©raf Battenberg bie ßeitnng be§ f.!. $ärntfjuertf>or= £ljeater§ übernahm, fefjrte &reu|er au§ ^arig prüd, nm in feine frühere Stellung toieber einzutreten. 1829 fontponierte er „83aron Suft", fomifcfje Dper in einem Sluföug, bie 1830 in SBien jum erftenmal aufgeführt mürbe. „ 2>te Jungfrau", romantifc^e Oper in brei Saugen, ®id)= tung nadj 9ft6le§bitle3 „Femme sanglante" tooit SC. <5c£)umac§er fomponierte er im ^aljre 1831 unb nocf) in bemfelben Jaljre tarn fie in $rag jur ©rftauffüljrung. S)ie 5)idjtung füfjrt in bie 3eit be« „SDonautoeibdjeuS", ber „ßömenritter" unb ber „3toölf fdjlafenüen Jungfrauen". 1831 eutftanb audj bie unaufgefüljrt gebliebene einattige Oper: „£>ie £>o$länberin". Jrn Jafjre 1832 gab er ben „Saftträger an ber Xljemfe", eine breiaftige Oper nadj einer $>idjtung öon ^eraenSIron. 2)ie ßrft* auffüfjrung faitb nod) 1832 in $rag ftatt. ®em SSerfaffer Ijätte ein 5}Srei§ gebührt für ba§ miberftrebenbfte langmeiligfte 93udj. Äreufcer begann nun feine „2ftelufine", eine romantifdie Dper in brei Slufäügen nad) einer $>id)tung toon granj ©rillpar^er, bie ur-fprüitglicfj für 53eetf)ot>en beftimmt mar. Um biefelbe 3cit fam S)i5 reftor (Serf (f. Unit>.=S8ibl. kr. 3707, ©. 9 unb 12) öou Berlin nadj SSien, unb ba er l)örte, bafj $reu&er an einer neuen Oper arbeite, beranlafete er ben ßomponiften, üjm ba§ Sßerf aunädjft für Berlin p überlaffen, bort bie Sluffü^rung felbft borp&ereiien unb am erften Stbenb §u birigieren. $reujjer naljm ben Antrag an. SSon iljm bor* bereitet mtb unter feiner eigenen Seitung tarn am Äönigftabtifdjen £ljeater p Söerlin ben 27. gebruar 1837 bie Dper „SJielufirte" aur erften 3tuffü^rung. S)er (Srfolg entfpradj nidjt ben (Srmartungen, menn audj ber $omponift fidj burdj manche ©djmierigfeiten ber 2lu= läge unb ber ©idjtung matter Junburdjgearbeitet Ijatte. 2Jiit bem ^ädjter ®uport, ber um biefe3ett.ba§ ßärutfjnertfjor* $a$ 9tod)tlagev oon ®ranaba. 15 ^-fcöter in Sffiten übernommen fiatte, bermod)te $reu&er fic§ iticfjt ju eMtänbigen. (Sr tierlieB feine bisherige «Stellung unb trat im ©ep= ember 1833 als Dpernbireftor unb ßapellmeifter am ^ofepfjftäbter ^yeater in Sßten ein. j. ^ie feine erfte fefte S^ätigfeit in Stuttgart bie glücllicfjfte 3eit jeuie§ Gebens getoefen mar, fo erfreute er fidj in SBien ber glücf= lc9ftert geit feinet SdjaffenS. tinter ben Singen großer Sfteifter, 5>en tüchtigen Äunftgenoffen Ijatte feine (Sinfidjt unb fein ©efdjmatf geläutert, tri arme Siebe jur Äunft flößte i§m glü^enben (Sifer ein J1" *nit nie ermübenber Sorgfalt unb toeifer Umfidjt tourbe er in , !%ffung unb StuSfüljrung als Somponift unb Drdjefterbirigent ?jlllen großen Stufgaben gerecht. ^ene lichten Stugenblicfe, ba bic§te= ^ltfje ^eftalten unb ifjre tonbilbneriftfie ©arftettung toie eineSJttnerba tuä Jupiters Raupte fertig bor beS Äomponiften geiftigeS Sluge tre= tei1; erblühten iljm Ijier oft. $>iefe lichten Stugenblicfe burc§ Karats eriftifc|e SBerfe beaeidjnet gu ^aben, bilbet $reu|erS rüfjmlidfjeS ^eu9«i§ al§ eines ßünftlerS unb als StyriferS in ber Sonfunft. SSon er6ft 1826 bi§ jum grüfjjafjr 1829 a$ ©rgietjer im §aitfe beS ©rafeu ©djaffgotfdj ju SöreSlau tf)ätig gemcfei1 uitb Ijier mit ©teffeng, £ojfmamt, 9junge unb anberen in nähere 95et^ biitbung getreten mar, Veröffentlichte er mätjrenb biefer 3^it f^,lC erften größeren litterarifcfjen Arbeiten, bereit beifällige Stufnatjme iO" bemog, fein Slmt nieberjulegen uttb fid) nadj Söerlin ju menbeit, u10 er feinen Übertritt pr eöangelifdjen $ird)e uoU^og. ®a iljut i" ^Berlin ba$ ®lüd feine ©mtft nid)t proanbte, fo tel)rte er fdjoit i"1 fomrnenben $a§re, 1830, nadj SBieu gurücl. §ier lebiglid) mit W terarifdjen Arbeiten befdjäftigt, gab er 1837 beit „Öfterreidjifd)1'11 2Rufenalmanadj" f)erau§ unb geriet in bemfclben ^a^re in eii'1'11 heftigen «Streit mit StnaftafiuS ©rün, bei bern bie Meinung be§ blifumS fo fefir auf feiten feiltet ©egner§ mar, bafs QSraun fid) öel# anlaßt falj, SBien §u üerlaffeit unb nadj ©reiben ju geljen. $m 3a^l.e 1845 trat er ju Dpotfdjno in ©öl)inen afö Slrdjiuar in beit 2)icJ'J | be§ Surften Morebo=2)fan§felb. (Sr lehrte 1850 itad) SSieit juri^' mo er üoit 1853—55 ein Slmt bei ber neugegrünbeten Sibliotljef $oIiaei=§offtette befleibete. ®r trat nadj ^aljren in ben ^u^eftfl11^' um fidj gaii^ feinen litterarifdjen Steigungen mibmen. 3» ^,l£l, Üjrifc^en unb epifdjen ©ebid)ten: ,,©ie ipimmelSIjarfe", geiftli^eJ, $)idjtungen (1826); „$ljantafie unb Sierftücfe", ®ebid)te (1836)' „®ebid)te neue golge" (1839); „Sieber eine§ Eremiten" (1840) 3e^, fid) $8raun al§ 2)idjter mit Voller ®eredjtigung. ©eine ®rainel1', „Soba" (1826); „®raf Julian" (1832); „§auft" (1836); ©Ijafefpeare" (1836); „$)on ^uan" (1842) unb aitbere geigen 0s:in5els©djönljeiten grofee ©d)mädjen unb geiler, ©eine 9*onta11*' in benen er mit ÄecEfjeit in ©til unb §orm bie jungbeutfdjen faffungen ber ©efeHfdjaft auf bie ©pi£e trieb, madjten burd) ©eltfamfeiten 2luffe£)en unb mürben besljalb biel gelefen. @3 fl'ü befonberS „$>ie äftfjetifc^ gebilbete^ame" (1830); „®er Slbenteu#* (1845); „®ie(Srbfünbe" (1848); „Napoleon I." unb „Napoleon Ö- ! „Sagebud) ber Slmelie," „®ie ©eljerin bon SSenebig", „2)ie 9^^, Dom ©elbe" n. f. m. ^n feinem „SDidjterleben au§ unferer 3el giebt er allerlei intereffante 9iad)rirf)ten über fid) felbft, fällt aber 3'^ gleidtj bie itnftnnigften abfpredjenbften Urteile über ©oettje, cmctfettc Scgatta. 3um erften Süiale: HadjUager in (Ürauaba. ^omantifdje Dper in jiuci Slufjilgen, nadj grtebrid) .ftinbS gleichnamigem ®d;aufpicl oo» $arf iSraun, Flitter uon ^Sranntßaf. 3JluftI üoit ^onrabin «i'treu^er. Sßerfonen: ^abriete...............Dem. ©egatta. ®OölC5, ein junger $irt..........£err Imming er. Süßer...............$err $öcf. Alubrono. ein alter ßirt, ©abrieleä Dbeim . . . fierr S3orfdaifefu. flerrJRoti. «ttto, } &«<«...........{|etr Ao«. Stlcabe..............&err Sßreifinger. Stto, ein beutfdjer Stitter. Höflinge. Säger. §irten. §irtinnen. (§eric$t§perfonen. om §rn. ßapettmeifter Äonrabin föreuger. SÜinbS Schaufpiel, allbe= famtt burd) oft nueberfjolte S)arfteKung auf bent!. t. §ofburgtfjeater erfd^ien unS hier recht glüdlich als Operuftoff behanbelt. ©er §r. Söe-arbeiter folgte bem ©ange ber §anbtung «Schritt üor Schritt, unb hat nur bie Momente, toelflje $ur mufitalifchen 33eljanblung befonberS öortreten, benü|t, um folcfje Slbänberungen gu treffen, Wie fte baburd) nötftig ttmrben. rn. STeu&erS 9ftuftf fdj liefet ficE) auf eine gebiegene unb $ödjft öerftänblidje SBeife bem Sejte an, unb ber toadere 2ftei= fter, beffen Talent längft anerfannt ift, bewährte in biefem frönen gehaltreichen Xontoerf abermals fein erfreuliches ßunftöermögen. Sm ©an^en toeht ein traftiger ©eift, baS ^nftrumentale ift glängenb unb mirfungSreid) gehalten, unb fomit fonnte natürlich ber Seifall nic^t fehlen. (Schon bie gut gebachte, unb mit geuer unb ^räcifion ausgeführte Duöertüre fanb ftürmifdjen Seifall unb mußte toieber* holt Serben. Unter ben einzelnen ^ufifftüden beS erften STfteS tritt befonberS baS S)uett beS Jägers mit ©abrielen toor. (SS ift ein %on-ftfid boll Genialität, reich an bem toedjfelnbften SluSbrud. Sbenfo Seigt fic§ baS finale beS erften SlfteS oott ©ehalt unb Söirfung. Sine ©teile beS ©horS fiel fo auf, bafj fte ebenfalls toieberfiolt loerben rnufete. Sluch bie ^reghiera, unb baS folgenbe Slttegro finb ausgezeichnete Slrbeiten. £>r. $reuger toarb nach bem erften kfte bereits gerufen. 2lud) nach bent jtoeiten, in welchem etne Strie beS Jägers, eine föomanae ©abrielenS, unb ber a§ 9Rad)tlager oon ©ranaba. 19 ^tteter ©djönheit finb, wieberljolte ftd^ biefe SluSgeichnung. ®a§ iSublifmn geigte auf bie entfchiebenfte SSeife, welchen regen Slittfjeil an= tafiereiöjen ÄünftlerS. ^nbeffen foKte bei biefen ©eforationen auch ein Wenig Stücfüdjt auf bieSÖorte genommen fein,au beren Begleitung "e eiQentlidj gemalt werben, ©o hat ber Säger Snrn SBeifpiel ju er? to&jnen, wie foloffal unb herrlich im 9KonbIicht baS ©ebirge auf= l^Qe, unb bie gange 3)eforation war fo eingerichtet, bafj 2Jiaj auf feine benfbare Sßeife etwas üon einem ©ebirgfehen fann! 5tucf) war eS im erften 2lft feljr auffattenb, ©abrieten üon itjrer SSoIjnung fagen 3« hören, eS fejj ein altes öerfatteneS Maurenidjlofe, inbefc bem 3«= flauer eine gang gewöhnliche 58auern£)ütte bargeftellt wirb. S)er= Reichen ift boch leicht ju öermeiben! S)aS Arrangement beS ©angen, JefortberS ber ©chlujjgruppe, Oerbient wieber aHe§ Sob. 5)aS Xf)ea= lV)ar üott. Slm ©bluffe würben nebft §rn. $reu&er, ^r. ^Söcf, ^ern. ©egatta unb §r. ©mminger, unb bann nochmals §r. ^ßöcf 2* 20 $)aS 9Tad)tIager oon (3ranaba. allein gerufen. ($8 fpradj fidj im Saufe ber gaitaett ^arftellitng überhaupt bie beifättigfte Shetlnahnte au§. §. (S. SBeibmann." (£8 folge &ie §anblung ber Oper mtb be§ a3 9lad)tlager oon (Sreutaba. 21 ^glön^ten üftadjt besaubert, fucfit ber ^rinaregent in^mifdjen fein &tger auf unb finft in einen erquictenbcn (Schlaf. ®a erfdjeint ©a= Stiele an einem Vergitterten genfter in einem Surmgemacf). iljn über eine herfallene Sreppe hinab in einen 2l6granb fairst. naljt ©ontes mit ©abriele, bem ©efolge be§ 3äger§, bem ®orf= ütfjter (Sllfabe) unb ben benachbarten Birten. Sie erfahren, bafj fie keu ^rinsregenten in ihrer Sftitte fefjen, ber bie Siebenben bereinigt Ullb bann Reibet, bon Subelrufen unb eU oenmut nnb füblänbifcher S3anbitenmeud)elei. _ 5)ie Oper hatte auerft nitfjt bie ©eftalt, bie fie unS heute aeigt. *»ie trat urfprüuglich eine $)ialogoper toie SSeberS „greifrfjüfc". SDie 22 $>a3 üftad&tlager oon ©raviafca. Necitatibe, mit baten fie jefct allgemein befannt ift, tourben bon Ären^er erft nadj längerer 3eit nadjlomponiert. ©ie erften 2lu»= gaben be§ ®labierau§5uge§, SBien, bei (S. 2ftoHo unb 31. O. 23i£en* borf, enthalten nur bie Einzelnummern, bie Necitatibe fehlen. 9lud; bie erfte SSertoanblung be§ gtoeiten 5tufäug§ i[t ber fonftigen ÄUrge ber Oper halber nadjfomponiert unb fehlt auch fie in ben erften SHa* bierauSgügen. ®er felbftbemufjte liitb, ber fich fdjon mit $arl Sftaria bon SSeber übermorfen hatte, toeil ihn biefer hinfichtlich be§ „greifcp£e§" nicfjt al§ gleichberechtigt anerfennen tonnte, mar aufrichtig ungehalten bar-über, bafs 93raun fein gleichnamiges «Sdjaufpiel $u einer Oper um* geftaltet unb atterbingä audj häufig toörtlidj benu^t hatte, ßr lieh feinem Unmut hierüber bei jeher (Gelegenheit SBorte. 2)a§ ier erlernten mir gang ben (Sänger llhlanbfdjer Sieber. S)ie lieb* liehe frifdje Nomange „(Sin aften3 üuferer Gifenbaljn= unb £ampfeeit bie fd)lid)te, aber Jünftlerifd; reine unb feufdje ©arftettung be§ ©djönen in eblen klängen füllen unb in fid) aufnehmen !önnen. Entgegen bielen anbem Dpern ift ber $ßai$tlagers©toff nur ein= bon $reu£er benujjt worben. SSeitere Dpernfompofttionen bon anerfannter Südjtigfeit reiften fit§ bem „Sftadjtlager" an: „$>om 9licf, ober S)er Fabian." SDWobram mit ©efön= 9en, Sänken unb Spören. (Srftauffüfjrang SSien 1834;. „5)er Bräutigam in ber Älernme." ©ingfptel in einem ^uföug. ßrftauffütjrung SBien 1835. „Traumleben." S)ramatifdje3 3ftärd)en mit ÜDiufif. ßvft= tttffüfji'ung SSien 1835. „SDerSBerfdjWenber." Driginaljaubermörc^en in brei Stufs 24 £)a3 Uladjtlaijer tion (Sranaba. äügen, $)idjtung üon gerbinanb Staimunb. (Srftauffüfjrintg SBien 1836. Äünftlerifd) üoHenbet tritt bic Segabung ftreufcerS herbor in einem feiner befdjeibenften Sßetfe, in ber 2Jht)if ju bent herrlidjeit 3oubermärcf)en „$)er 3Serfd)Wenber" bon 3taimunb. Sebenbig, reich nnb wahr hrie bie (Sharalterjeidjnungen be§ 2)id)ter§ ift auch bie mufifalifche S)arfteHung, bie Sieber gefmtb, bolfStiimlidj, ergreifen!) baS Sintiingen be§ SettlerliebeS fdjon in ber Duberture unb fein 2)nrcf)llingen burch ba§ gange 2Berf, befonber» in bem Auftritt, wo e3 neben bem ßtjor ber gedjer erflingt nnb biefer in feine ergreifenbe \ 3Seife hereintönt. „$n biefem Siebe/' fagt wieber Sftiehl, „ergebt ftd) Äreufcer in ber einfadjften ©angeg weife au wahrhaft erfdjiittem* | bem tragifdjen 2lu§brucfe, Wie ihm berfelbe meines SSiffenS fonft nirgenbS fo tief gelungen ift. 2)a mag man Wohl merfen, bajj eben ber fdjlidjte SiebeStlang bie größten SSunber Wirft." (So geftaltungs* iibergeugenb war $reu£er nur noch feiten, allenfalls einigemale in feiner Dper „Sibitffa", in ber hochaufjauchäenben Strie Sßr. 20 unb noch häufiger in feinem „Nachtlager bon Granaba". „®ie §öhle bon Sßaberletj." Sftomantifche Dper in brei Slufeiigen, 5)idjtung nad) ber Sublam§^ß^le bon Ö^lenfdiläger. @rft' auphrung SSieit, ^ofep^ftäbter Sweater 1837. £)ie 3J?ufif ift reid) an ©d)önheiten, oft üon tragifdjer SBirfmtg, nur ift bebauerlicf), batJ ba§ Such an quälenber UnberftänbUdjfeit leibet. 9Jtan ehrte beit $omponiften in ber ßrftauffüfjrung mit bem loljnenbften Seifall unb mit ber bamalS no<$ felteneren @hre mehrmaligen £>erborrufS. „gribolin, ber ©ang nach bem (Sifenhammer." 9to* mantifche Oper nad) ©djiKer§ Sallabe bon griebrtch SReil. ßrftauf* ftihrung SBien 1837. $ie JDper fanb nid)t ben erhofften Seifall-Sludj Äreufcer hatte feine (Segner, unb fie benufcten bie Gelegenheit» um fich burdj Iaute§ (Sprechen loäfjrenb ber SorfteKung, burd) per* fiflierenbeS Sefpötteln, burch tronifierenbe 3Wifd)enrufe unb burd) tumulterregenbe Umtriebe empfinblich fühlbar ju machen. ®ie Sin' ftrengungen Waren jeboch nicht madjtbotl genug, um bie bielen ©chön* Reiten ber Dper WirfungSloS au machen. Seifall unb ^erüorriif lohnten bennoch bem ßomponiften. ®ie Mängel liegen bielntehr einem Wieber einmal unaureidjenben Suche, Welches $reujjer Weniö Gelegenheit bot, fich günftij ju entfalten, Nad) ber britten SBorftcI luitg, nachbem bie SöSWilligfeit nochmals öerfud^t hatte, bemühtet burchaubringen, unternahm Ärcu^er eine Umarbeitung, ftridj, bräng^ 2)a5 SRac^tlogrr oon (Sranabc. 25 Sufammen, fügte STieueS eilt mib in beränberter ©eftalt fanb bie Oper im nädjften £jal)re eine toiberfprudjSlofe 8luf nannte unb bolle 2lner= fennnng. „$ie beiben gigaro." $omifdje Oper in jtoei Stufeügen, £>id)tung nacf) Jüngers gleichnamigem Suftfpiel bon Xreitfdjfe. (Srftauffüfjrung SBraunfdjtoeig, ben 13. Slugnft 1840. ®ie ^anbellt-ben ^erfonen, ©raf nnb ©räfin Sllmabiba, (Sljerufrin, ©ufanne, gi= 9aro, erregen mtfer ^ntereffe, bie Erinnerung fe^t unfere ^ßfjantafie üt ertoartenbe Spannung, fjanbelt eS fid) bocf) um eineSlrt gort= je^nng bon StoffiniS „Sarbier" unb 2JioäartS „gigaro". 5)ie Oper ift ein anmutiges unb äeitberfüraenbeS Sonloer!. ©d)toerlic§ toaren nur äufeerlidje ©rünbe, toie bie bergeblidjeit ^emüfjungen, feine Stellung ju einer lebenslänglichen gu machen unb burd) SßenftonSberedjtigung ju fiebern, fonbern tooljl aud) S3er= Kimmungen feines Innern bie Urfac§en, bafe Äreufcer 1840 ber$at= faeftabt, toelcfje er toie eine gtoeite Heimat geliebt unb toeldjer er feine &efte Äraft getoibmet f)atte, ben Stiicfen toanbte. ^n feiner oben er= tonnten fleinen Selbftbiograpljie fagt er: „SSibertoärtige SSerf>öIt= brauten eS autoege, bafe $reu£er bie Äünbigwtg einreihte unb ^öien herliefe." Sr begleitete jjunädjft feine Softer, bie Sängerin ^Öcilie $reu£er, auf iljren ©aftreifen burdj ©eutfdjlanb. $ftoc§ in Sßien Ijatte er einen Slntrag als ftäbtifdjer SJiufifbireltor Jftäj $öln a. 9tl). angenommen unb am 20. September 1840 trat er neue Stellung an. Unter feiner Seitung fanb bort ju ^fingften 1841 baS breiunbätoanäigfte grofje rljeinifdje 9ttufiffeft ftatt. 3^ei v>%e nur Ijielt er eS in Äöln auS, benn toie fonnte einem $ünftler, adjt^e^n Qa^re lang bie SBiener Oper birigiert fjatte, bie Seitung einiger SSinterfonaerte, eines toenn aud) tüchtigen ©efangbereinS, °&et ber ©efangunterridjt an mehreren Sdiulanftalten genügen? Orr nafim feine Sntlaffnng unb toanbte fidj 1842 nadj SSieSbabett, ^ bie ältere Sodjter, abtoedjfelnb in SJiaing unb SSieSbaben als Sängerin engagiert, mit ber ganjen gamilie beifammen rooljnte. €>ier fomponierte er nadj einer ©idjtung bon (Sljarlotte 93ir<3^= Pfeiffer bie bierattige grofee Dper: „ $>er @belfne<$t", bie 1842 ln SSieSbaben beifällig jur Sluffüfjrung laut. ^on nun an fjat $reu£erS ßeben ettoaS UnfteteS unb ber teil= j*e9menbe 83eobac§ter !ann fidj manches trüben (SinbrucfeS niefit er= ",%en. 31t einer bleibenben Aufteilung gelangte ber altembe 9Kann 26 5DaS ÜJtacfytlager »on ©ranaka. nicfjt meljr, gang neue Slnfdjauungen unb 53eftrebungen matten fidi in ber SD^itfif, ja im Äunftleben überhaupt geltenb, $reu£er befafe aber meber bie geiftigeSiegfamfeit, nocl) bie Sßeigung, if)nen 51t folgen. SSoriiberge^enb birigierte er 1844, gemein) am mit bem großer* äoglid) fjeffifdjen Jpoffapellmeifter ©an^ au£ SJiainj eine ©aftfpieU faijon ber ^ainjer Dper unter iljrem ®irefior Hernie in ©ent. $n ben ^afjren 1843, 1844 unb 1845 unternahm er wieberljolt ju meljrmonatlicfiem Slufent^alt Steifen uacf) *ßari§. @r erftrebte bort, ber burcfj unb burcf) heutige 2ftann, eine neue (Sjiftena, öiel= leicfjt bie Sluffüljrung feiner Dpern, Oor alten ©ingen aber ein gute§ 33 ud) au§ bergeber@cribe§. Söei biefen frucf)ttofenSBerfutf)en fdjroan= ben bie ljübfcl)en Liener ©rfparniffe, ja felbft ba§ fleine SSermögen feiner grau baf)in, er erfdjütterte feine ©efunbljeit unb erreidjte nidjt ba§ minbefte. $n ©ent mar er 1846 al§ ^reiSridjter bei einem 5£ßettfingeu Der* fdjiebener 2ftämtercf)öre tfiätig. SDtit feiner ©attin folgte er in bemfelbeit J^afire feiner jüngeren Sodjter 3ftarie nact) granffurt a. D., too fie Engagement al§ ©äu* gerin gefunben ^atte. $n granffurt a. D. Jomponierte er 1846 itadj einer ©idjtung öon Söernb öon ©ufecf (©uftao öon kernet!) bie grofje romantifdje breiaftige Dper: „®ie &odjlänberin am $aufafu§." üftad) einem meJjrmonatlicfjenSfufentljalte in ©ras toanbte er ftdj im §erbfte jene§ £;aljre§ nadj Hamburg. 5)ie Dper tarn unter feiner Seitung in bemfelben ^aljre burdj ®ireftor Sornet in Hamburg beifällig 5111' erften Sluffüljrung. £)a§ 93udj fjatte wenig Slnfprudj auf Seifall, e-3 erfdjmerte bem Sfteifter ba§ 3icl. Sftod) einmal erhielt er 1846 ben Sluf, an Nicolais ©teile, bei nact) Berlin ging, in feine frühere $ofition nadj SSien gurücfäuMjren, aber bie SSertianblungen jerfdjlugen jtcfj. £reu£er fanb in feinem beutfdjen SSaterlanbe nirgend eine ©tätte, bie ilin fjätte galten unb ernähren tonnen. ®a manbte ftdj 1847 ber alte 2ftanit gu feiner älteften, in ber üftäfje öon Seip^ig Geheirateten Sodjter Säcilie ©ort arbeitete er an feiner legten Dper; „51 urelia", bie er fdjon 1843 in $ari$ begönnert fiatte. ©ie fam erft nadj feinem Sobe im 3fal)^ 1849 in SSien jur erften Sluffiifjrung. ©d)on im ©eptember 1848 griff er toieber pm SSan-berftab. Sil» feine Softer Warie in bemfelben ^afjre ein Engagement al§ bra* $>a§ 9tad)tlaijer uon ©vauaba. 27 ^atifdje Sängerin in 9üga fanb, begleiteten fie bie Gsltern. Jfjre 9^= fanglidje SBeiterbilbung machte bort feine §auptbefc§äftigung au§. Sßä^renb ber fedföeljn -üionate, bie er in siiga ftitt nnb abge= Icfjloffen, meiftenS im ©djoBe [einer gamilie tierlebte, imponierte er Uoc!j manche einftimmige Sieber unb 9ftännergefänge nnb einige £jn= foumentalfadjen. 33einaf)e regelmäßig befudjte er bie Dper. 66 gab feiten eine SSorfteHnng, in ber man ben greifen 2fteifter nicCjt ftill unb ^ad^benflic^ anf feinem ^3Ia^ im parterre gefetjen tjätte. &n frönen ^ommertagen fa§ man ifjn oft in ben $arfanlagen um 3iiga fpa= gieren ge^en. S8i§ in feine legten Sage begleitete ifjn bie Hoffnung, Unterfingt buret) ein gutes 33ud) nod) eine Dper fcfjreiben «nb geför= *>ert bnrd) reidje (Srfaljrung felbft mit bern Slnbenfen Sari 9ftaria bon 2ßeber§ noef) einmal um bie $atme ringen $u fönnen. ®ie redete ^efriebigung fehlte iljm. ©eine jaljre toaren bafnitgejogen, er toar ^lt geworben, aber innerlich füllte er fidj jung. (£in neue? ©efcf)ledfjt toar §erangetoadf)fen, e§ fang unb fpielte and); unb bod) toie fo gana toiberS Hangen feine SBeifen. jJiidjt mefjr fo tinblidj fd)Ud)t, natür= tiäj einfad), burd)ftd)ttg Ilar. Unb alle SSBelt preift biefe SSeifen, ?Ue SBelt laufet itjnen; toenige nur Oertoeilen mit §ern ben »Sftufifalifdjen cnjaralterlöpfen" füf)rt er ein SBort ©u^totoä über %anb an unb fc&reibt: „2ßa§ ©ufcfoto Don Ufylanb gefagt §at, ba§ Öilt in biefem ©inne aud) Oon Äreuger: Gr gog bie ©loden ber $a= bellen, ftellte §irtenfnaben anf bie S3erge§gipfel unb legte ifjnen feiige lieber in ben Sftunb. (Sr säuberte bie SSergangenfieit in berflärter ^eftalt an§ ben Ruinen toieber auf, liefe nod> einmal bie alten gal= fett ber Sagben fteigen, liefe Sänger an bie33urgen um(5inlafe Hopfen, Huberte itn§ Jungfrauen auf ben grünen Sßlan unb $önig§föl)ne, Oorübergogen unb fie liebten." Sie allgemeinfte unb fjödfjfte SSebeutung $reu£erg liegt in feiner Pflege be§ Siebes. 2lngrüljling§lieberu nadj 2)id)tungen Oon %anb ftnb tjerOorguljeben: „D fanfter füfeer £>aud)", „S)ie linben ^öfte finb ertoadjt!", „D legt midj nirfjt in§ bunfle ®rab!" Sljneit Sur «Seite fteljen bieSßanberlieber: „Sebe roof)l, lebe tooljl, mein ^ieb!", „SBitt rufjeit unter Räumen fjier!", „üßod) aljnt mau faitm ir möc§t idj biefe Sieber ioeiljen", „©§ toar fo trübe", „33Ii&en&c (Speere", „greie Partner finb iuir", „Süfeer §aud) ber grüfjling^ luft", 9^' noc§ abenbä fpät börbei", „SBir finb nid)t meljr atf erften ®la£", „§ier oben auf beS SBergeS ne bemerft fefjr treffenb : (Sntftefjung Pe in bie 3eit bor unb nadj ben 33efreiung§triegen, barin frifd)e§ natio* uale§ Seben in Äunft unb Söiffenfdjaft burdj ganj 5)eutfd)Ianb fitf 3U eutioideln begann, mit gewaltigem glügelfcf)lag ber lommenbö1 befferen $eit eine§ 28teberertoadjen3 be§ beutfdjen ®eifte§ 33aljn bre' djenb. S)amal§ teilte ®reu£er mit (Sari 9ftaria öon SBeber ben Sturmi an bem reformatorifdjen (Streben jur Verjüngung be§ bon iljnen g^ liebten beutfdjen SSoIfe§ auefj burd) bie 2Rufif erfolgreich mit gu a*' beiten unb befonberS auf bie bielberfpredjenben (Sproffeit eine§ neue" £rtebe§, bie ^ugeub, bilbenb toie begeifternb einanrmrfen. SSa§ bei&£ 3Keifter im Söunbe mit ©leidjgefimtten angeftrebt, ift jefjt tjerrlid) ilIt beutfdjen Steide in (Srfüffiutg gegangen; nur toar e§ $reu£er ber' gönnt, länger als SSeber unb anbere an bem JRegeneration&toev^ fortjufc^affen." $reujjer ^at eine aufjerorbentlic^e grudjtbarfeit entloidelt. SZebei1 feinen Opern, Siebem unb Cuartettgefängen finb p ermähnen: ftruntentalhjerfe ber ^on^erts unb Äammermufif, gefts unb ©elegen5' ^eitSs^antaten, Einlagen in frembe ©ü^ttenh)erfe: (Sinäelgefäng^ ®a5 9tad)tlöger oon ©ranaba. 29 ®^re, Dubciütrcn, Sänge, ©ie ^nftrumentalfadjen beftefjen in ^o(o|tücfen für ba§ $Iaoier gu strei unb toter Rauben, für baSfelbe Begleitung t>on SBioline, glöte, Klarinette, SSioloncell ober ga= 8°tt, fec§§ &rio§ für KlaOier, SSioline unb SBioloncell, brei $labier= ^erten, Konaertftücfen für 23la§inftrumente u. bgl. nt. Stuf bem gebiet ber religiöfen 9ftu|if l)at Kreu&er ein Oratorium in gtoei %t\-|en/ „$)ie ©enbung 2fto|e§", unb eine Kantate „S)ie griebenSfeier" |°mponiert. Gr fjat aud) brei grof unb fedjä flehte Steffen ge= •Stieben, ebenfo mehrere Dffertorien, ©raö Italien unb ein Sebeurn. Stiga tiatte itodj ntancfj golbener «Strahl rüf)mlidjer Anerfens *JUltg feinen £eben§abenb erf>eltt. Am 16. gebruar 1849 erhielt er, ber SBenefiätoorftettung feiner Softer 90?arie birigierenb, glän= äe*tbe SÖetoeife ber §odjarfjtung. greilid) mar er nidjt $apellmeifter airi Sweater in 3tigo, toie fo oft irrtümlich behauptet wirb, fonbern ein einfadjer ^Sribatmann, foa§ um fo unbegreiflid^er ift, al§ ^9a fo leidjt mit bem ©lange feinet Samens fein Sweater f)ätte ^ergoIben fönnen. naljte iljm ber Sob. ©eine Gattung, bei mittlerer 9ftanne§= ftattlid^ aufregt, tjatte iljre geftigfeit attmätjlidj Derloren; in °em ©efid)t§ausbrucf, ber bei aller SBeidjljeit ettoa§ fefjr 93eftimmte§ llnb ÄlareS befeffen, war ba§ geuer erlofdjen, ein ftiEeS ©ebrücftfein *°ctr barin su lefen. Wenige SBodjen, nadjbem er feinen ©eburtStag ^feiert, machte am 14. ©epteniber 1849, abenb§ 11 Uljr, in feinem ^«nunbfedigigftett SebenSjaljr ein ©djlagflufj feinem ©afein ein ®nbe. • * * 3)er altembe 9Jieifter, ber in feinen fpäteren Sagen feine feinem ^alent unb feinen SSerbienfteit angemeffene (Stelle befleibete, Linters feine Angehörigen, feine grau Anna unb feine Sodjter 9Karte, ^elcfje in bem 9tigaer (Engagement bie (Stimme Oerloren tjatte, in jtot unb (Sorge, ©eine au§ erfter ©je ftammenbe Sodjter ßäcilie, . [z Qlüdlid) öerfjeiratet toar unb ftdj in guter Sage befaitb, übernahm Mter bie ©orge für ©tiefmutter unb ©djloefter. $)er gang mittel= l°fen SGSittue unb Sodjter fam fjelfenbeS 93emüfjen menigftenS für bie ^rfte 3eit tröftenb unb beruf)igenb entgegen. $>en Sebenben Ijatte man tourn meljr beamtet, ben Xoten wollten alle etjrcn. Auf bem fatljo= llfd)en §riebl)of ber 9fto§fauer SSorftabt in SRiga liegt ba§ ©rab be3 30 ®a5 9lad)tlager »on (Sranabö. beut|djen$omponiften. SSon einem planten fdjtoaräen Jhen^e f^int* mern in golbenen 33ud)ftaben bem SBanberer bte SBorte entgegen: „Äonrabin Äreujjer." 53ei Gelegenheit be§ ^unbertjä^rigen ©efmrtStagS be§ 2fteifter§/ ben 22. Sftooember 1880, fpenbete neben geierlidjfeiten unb Sprüngen allüberall, ba§ £>oftfieater in Bresben ber fpäter bort lebenben SBitw« ein Qshrengefchenf Don 900 2ftarf. ©ine Sßenfion beaog fie feit bei« £obe ihreä ©atten üon bern SBiener 2ftönnergefangt>erein, ber S3a# bifdje SJiännergefangberein folgte fpäter biefem Söeifpiele. 2)ie Siebertafeln ©eutfdjlanbS ehrten ben <5ange3meifter bur# ein ©enfmal an§ rotem ©atjbftein, auf einem freien pajje bor ben1 gürftlid) gürftenbergifdjen ©djloffe in SfreufcerS §eimat§orte 3J?e^ fird), ausgeführt bon bern Äonftanjer Silbhauer SDia? Söaur, gegoffcH Don Seng in Dürnberg. (£3 ift, in ©eftalt eineg DbeliSfen, am £aupt' focfel ettoa fedjS ÜDxeter hodj, am Mittelteil be§ Oberbaues reich or* namentiert, unb trägt bie eiitunbeinljalb Bieter hohe 3Jieffingbronce# Sbüfte Äonrabin $reu&er§. ^eber fühlenbe ©eittfdje neige fich $reufcer§ Slnbenfen entgegen in ber (£mpfmbung: SEBir hcräen ihn lieb, er ift unfer noch im (ShronologifcheS 93erjeid)ni3 ber bonÄonrabinÄreujjerfom' Monierten Dpern nach beut Ort unb ^ahre ihrer (äntftehung unb ua4 bem Ort unb ber ßeit ihrer (Srftaufführung. 1) greiburg i. 23r. 1801. $ie lächerliche Sßerbung. Oper in ätoei Slufeügen, $)idjtung nach gransöfifdjen non 33-drftauph™ng Syburg i. fBx. 1810. (1826 umgearbeitet unter bem Xitel: „®ie luftige Sßerbung.") 2) greiburg i. 93r. 1802. ©er ©remit auf gormeutera. Dpe* in einem 2lufeug. Dichtung nach $ofcebue. 3) SSien 1803. 3toei SSorte, ober ®ie üßacht im SBalbe- Oper in einem Slufjug. ßrfiaufführung 1810. 4) SSien 1803. Serij uni) Säthelh- 0per in einem Slufeuty ©ichtung nadjföoethe. SBien, ^ämthnerthor=2:heater, 19.3l,,,i 1810. 5) Sföien 1805. flonrabin bon on Sranaba. 31 6) SBien 1808. 5tfop in $f)r$gien. Sftonobram in einem Slufs pg, $)id)tung Don $iu§ 2llejanber SSolff. SSien 1808. 7) Sßienl809. 2)er Xandjer. Oper in gmei Sluföügen, $)icf)tuug nad) Sd)iHer§ ®allabe Don Söeifcmann. Stuttgart, 19. Stpril 1813. (1823 umgearbeitet.) 8) SSien 1810. ?ßantljea. ©rofce Oper in brei Slufäiigen. 2luf= fttf)rung Derboten. Stuttgart 1811. geobora. 5?omifdje Oper in einem SCitfjug nad) $o&ebue. (Stuttgart 1812. *9) Stuttgart 1812. ®ie ^nfulanerin. $omifdje Oper in ätoei Stufäügen. Stuttgart, 25. SD^ärj 1813. *1) Stuttgart 1813. Stlimon unb 3&ibe. Oper in brei 9luf= gügen. (Stuttgart 1813. *2) Stuttgart 1814. 21bele Don 59ubr^. Sftonobram mit (£f)or, S)idjtung Don $iu§ SUejanber SSolff. (STCätjereS nicf)t auf= finbbar.) Stuttgart 1815. ©er §err unb fein S)iener. Oper in einem Slufsug nad) bem grauijöfifdjen. Stuttgart, 30. 9lo= Dember 1815. l4) Stuttgart 1816. $>ie SUpenfjütte. Oper in einem 2luföug, 1 5)id)tung nad) ßofcebue. Stuttgart, 1. SD^arg 1815. 5) $rag 1817. Dreft. ©roße Oper in brei Stufeiigen, ©idjtung - Don Sfteinbecl. ^prag 1818. $>onauefdjingen 1819. (Sorbelia. Sftonobram mit Spören in einem Stufjug, S)td)tung Don $iu$ Sllejanber SBolff. l7 $)onauefd)ingen 1819. ') SBien 1822. Sibuffa. ÜRontantifdje Oper in brei Sfaföügen, 5)id)tung Don g. (S. Vernarb. Sßien, Äärotf)nertf)or*3;f)eater, 4. ©ejember 1822. ) SSien 1823. Sigune. Sßorbifdjeg2J?ärd)enmitSJftufif. £f)ea= l9 ter an ber SSien, 21. SftoDember 1823. ^ SBien 1824. $)ie erfüllte Hoffnung. SänblidjeScene mit 3ttufi!. Xljeater an ber SSien, 2. Sejember 1824. ^en 1826. ®ie luftige SSerbung. $omifdje Oper in gtoei Slufpgen. (Umarbeitung ber „Sädjerlidjen Werbung".) SSien, 201 J7' SKni 1826' «Sten 1827. 5)enife, ba§ SKildjtnäbdjen Don 2ftout=» 32 SDa5 Sßacfjttaßer »on ©ranaba. fermeuil. JlomifdjeDperinfünf?Xuf$figen. SBien,tfarnif)' uerif)or=£ljeater, 3. Dftober 1829. 21) $ari§ 1827. L'eau de jouvence ($er Sungbrun' neu, 2)a3 ^ußettbeUjir). grarf$ftfcf)efomifdje Dper i,: ätoei Slnfaügen, £)idjtung bon ©ubert itnb Kanter. SßarÜ Dbeontfoeater 1827. 22) SBien 1829. $3aron Suft. fomifdje Oper in einem Stufo# SBien 1830. 23) SBien 1831. Sie Jungfrau. Siomantifdje Dper in brei Sin!; äügeit, SDidjtmtg nad) 3ft6le3biIIe§ „Femme sanglantc' bon 91. ©djumodjer. $rag 1831. 24) SBien 1831. Sie §od)länberin. Dper in einem %ufw Unaufgefiiljrt. 25) Sien 1832. ®er Saftträger an bei £§emfe. Dper»" brei Slufgügen, ©icfjtung bon &eräen§fron. s^rag 1832. 2C) SBien 1833. SDielufine. Sftomantifdje Dper iit brei Slufaiigei1' ®idjtung bon granj ©'riKparjer. Serlin, ßömgSftöbt«* Sweater, 27. ge&ruar 1833. 27) SBien 1833. $>a£ Sftadjtlager in ©raitaba. Montau tifcf)e Dper in gmei 2fafäiigen, nad) griebrid) fiinb§ gleich namigem ©djanfpiel bon $arl ^ofjami 93rcmn, bitter bo1' Söranntfyal. SBien, ^o|ep£jftäbter Sweater, 13. 3aimö< 1834. 28) SBien 1834. $)om 9ticf, ober ®er Fabian. SKelobran1" mit ©efärtgen, Sänken nnb (Spören. SBien 1834. 29) SBien 1835. ©er 53röittigam in ber Älernme. <5ingfP'-r in einem Stufäug. SBien 1835. 30) SBien 1835. Traumleben. SramatifdjeS 9Jiärd)en «ll 9Rufif. SBien 1835. 31) SBien 1836. ©er SSerfd^toenber. Driginalaauberntärcf)*11 in brei 8lufeügen bon gerbinanb 3^aimunb. SBien 1836. 32) SBien 1837. ©ie §öl)Ie bon SBaberlety. StomantifdJ Dper in brei Stufeügen, Sichtung nad) ber „Sublam3t)ö#£ bon 2lbam ©ottlieb Dtjlenfdjläger. SBien 1837. 33) SBien 1837. g'ribolin, ber ©ang uadj beut ©tfert' Jammer. 9tomantifd)e Dper nadj <2d)iKer3 53aHabe griebrid) SKeil. SBien 1837. ■ 34) Stiert 1839. ®ie beibeit Jyigaro. ßomifdje Dper i" £>a5 9ia$tlager tton (Srnnaba. 33 Slnföügen, S)iiä)tu)tg nacf) $iinger3 gleichnamigem ßuftfpiel bon £reit[dj!e. SBieSbaben 1842. $er (£bel!necf)t. tofee Dper inbier3tuf= gügen, £>icf)tung bon (Efjarlotte 93ircfjs Pfeiffer. SßteSbaben 1842. 36) granffnrt a. D. 1846. $)ie §od(jIänberin am$aufafu§. ©rofje romantifdje Dper in brei Sluföügen, ©idjtung bon SBernb bon ®nfecf (©uftab bon SöernecE). Hamburg 1846. 37) Hamburg 1847. (Stngefangen ^Saxi§ 1843.) Slnrelia. gelaffeite Dper. (Srftauffü^rung SCBien 1849. $>te ©rftauffüfjrungen berDper: „®ct3 Sftacfjtlager bon ®ranaba" folgten in ben ©täbten: SSien, 3>ofeplj[täbter Sweater, 13. Januar 1834 (Sßremikre). $re§ben, 5. STpril 1834. 93rünn, 7. Dftober 1835. granffurt a. 2Jt., 17. Stpril 1836. Seipgig, 27. 3ftai 1836. 93raunfc§toeig, 16. Dftober 1836. Sßten, f. f. §ofoper, 9. SDtör^ 1837. ÜDtündjen, 26. «September 1837. öamburg, 22. Januar 1838. §annober, 2. -üftärä 1838. i¥arl§rufje, 5. Slpril 1838. ' Bremen, 24. Slprit 1838. Sftannfjeim, 6. 2ttai 1838. ©cfjtoerin i. 9)£., 14. Dftober 1838. Stuttgart, 27. September 1839. Sarmjtabt, 20. Dftober 1839. Staffel, 8. Suni 1840. Berlin, §ofoper, 4. 9tuguft 1843 unb fanben big ®nbe be» $aljre§ 1897 im ganzen ad)tunbfiebäig 9Utffü(jrungen ftatt. Weimar, 24. Dftober 1842. ©ot&a, 4. 2lprü 1855. Coburg, 24. 9(pril 1855. 3 tfr a u p l a % {iint 9iad)tlager ton (Srartaba.) (Erfter 2Juf3ug. Cin in ©ranaba. 3™ $intergrunbe hebt fich bie Sanbfchaft unb ein Sergpfab führt oben non rechts nach linfö oorüber unb bann in einem 2lblauf non linfö herunter, gm SSorbergrunbe eine Surgruin? au§ ber SDtaurenjeit mit in bie ©vbe oerfunfenen «Säulen unb fyod)-berafien Schutthaufen. 3n ben SRuinen rechts oortt eine länblich« £ütte; cor ber glitte ein 33aunt, worunter ein aus Steinplatten §u# fammengefe^ter 2Jifc^ mit einer Steirtbanl bahinter unb jroei Stiert redjtä unb linlS. 3n ber 3Jiirte ein giehbrunjten. t SDer £ag neigt fid^ feinem ©nbe ju. gtoeücr 2luf3ug. Äurje toUbe SBalb» unb gelfengegenb. ®S ift fdjroacheS 5Dtonblii< oon ^yeuer gefchioärjt, bie genfter blofj mit ©ittern oermahrt. 3>n be* SDiitte ein fehr h<>he3 ^h0^ einem £oljgitter bi§ jur halben §öhe< mohinburch ein ^elfengebirg mit bem beroblften ÜJlonb fichtbar ift: am £oljgitter ein Stiegel. Rechts ein £urm mit einem gfenfter fyod) oben; weiter nach oorn über eine oerfaHene SEreppe hinab, SinfS ei*1 genfter. 3ur Sinlen ein Sager mit Schilfmatten unb ein Xifdj. SDer 9Jlonb fcheint über bem ©itter herein, anfänglich oon ftnfterr» ÜBotien umjogen, bie fidj| nacl) unb nach oerjiehen. Heifyeufolge ber fflujtfmunmertt. (I a< Kac|iJag« bon Svanaba.) €r(lcr Äuftng. ©uoerture. 2irie. ©afcriele. S)a mir aüeS nun entriffen. r*r> 2. Hecitatio. ©abriete. ©ornej. 2Bie traurig unb bod& rate fd&ön. ^c- 3. Duett, ©abriete. ©ornej. Srauernb trieb icf) meine &erbe. 3 b. £ieb. ©abriete. £afj, o Gimmel, e§ gelingen.] ^r- <(;. Hecitatio. ©abriete. ^Jäger. Stdf), fönnt' idf) mit itjm ge&n. ^ 5. Homanje. Säßet. ©in Sdf)ü§ bin i$. */:*• 6. Hecitatio. ©abriete. Stöger. S)odj u>ilnfd&' i$ nun. 7. Hecitatio unb Duett, ©abriete. Säßer. Söeld^ feurig 2lug\ ^r- 8. (Quintett, ©abriete. Säßer. SBaSco. $pebro. Stmbrofio. . &inn>eg! SSerroegner, lannft bu bicij erfrechen! *• 9. ©uintett unb Ctjor paftorale. ©abriete. Säger. SBaSco. 9$eöro. Stmbrofio. £irteu. Wirtinnen. 3Jlad&t'S ©ud> ^ bequem nun, lieber §err. *• JO. üofaldjor unb €nfemble. 3)ie Vorigen. <5el>t ben Säger, ^ fd&mudf unb fein. * u. Homan3e. 5>ie ©engen. 9iun, Uebe3 3Jiäbcijen. *• 12. finale, €nfemble. 2>te Vorigen. ®eine8 2luge3 gauberfonne. Zweiter Änftug. 13. Hecitatio unb ilrie mit Cfyor. ©ontej. ©raf jDttO. (E&or ber Söger. SBern mag baä Stofj rooljl angehören. timoanMung. H- IVrioanbtungsmujif. *• Hb. Hecitatio, 2lrie unb Duett. ©aäco. ©abriete. SBefd&toffen tu ift'3, e§ fall' ber frembe Säger.] nr- 15. Hecitatio. SBaöro. Säger. 9hut faget, lieber $err!] "r- 16. Hecitatio unb 2lrie. Säger. 2)ie 5ftadf)t ift fdfjött. 3* 36 S)aS 9tad(}t(ager t)on ©ranaba. Hr. J7. ttlaurtfcrje Homattjc. ©abriete. Seife roeljet, [eife wallet ringä ber 5C§au. Zlv. *8. Hecitatio. ©abriete* ^ägcr. SBadjt auf, o £err, icac^t auf! befreien mu§ id) @udj! Hr. H9. Quartett, ^äflcr. 2Ja3co. Ämbrofto. <ßei>ro. $Da§ ©djroeri $erau3! bie Glinge blanf! Hr. 20. <£t)or ber 3^ger unb finfemble. ^fäßer. ©abriete. ©omcj. ©raf Otto, Gljor her 3äger mtb £irteu. 2Ba§ foa be* £onte§ SRuf Bebeuten? Hr. 2\. tEerjett »nb <£t)or*,finale. Sic SBorigen. $>0$ nun ju bir, bu .^otbe, Oute, ©djöne. V $ct0 $ad)tla0tr umt (Üranatm. (Oj>et.) ^erfoucn. Gin Säger. (Sariton.) 3tn6rof:o, ein alter £irt. (Saß.) (Saöriele, feine Dttdjte. (Sopran.) ®a8co, (33a$) i , ^ebro, (93aB) J ® ©omes, ein junger £irt. (SCenor.) Cüraf £)tto, ein beutfdjer Stüter. 08a$.) dein Stlfatic. (33ariton.) Säger. ®iencr. Birten. Wirtinnen, ©eridjtSperfonen. Drt ber §anblung: Spanien. Sm erften Stufjug: ©in 2^al in ©ranaba mit ber 9tuine eines alten 9Dlaurenfdf)loffe3. gnt jioeiten Slufsug: SBilbc SEBalb^ unb Reifen« gegenb. ®aitn ba§ innere ber SRuine be§ SftaurenfdjloffeS. 3 e i t: 1550. 9iedjt3 unb linfs »orn ©arfteller. ©pieljeit: un& e™e viertel ©tunbe. ®r[te Sluffüljrung: SBien, l. I. prio. Sfcfyeater in ber 3ojcpl;ftabt, 13. Januar 1834. (Etiler änfjug. Dufcerture. (2l<$t ©Hnutro.) $>er SSorljang ^e£>t ftdj im jeljnten £afte. ©in £$al in ©ranaba. §intergrunbe l&ebt fic^ bic Sanbfdjaft unb ein SJergpfab fii§rt oben red)t3 nadj linlä norilber unb bann in einem Ablauf Don Knfä Runter. Sorbergrunbe eine Surgruine au§ ber 2ttaurenjeit mit bie ©rbe uerfunJenen ©äulen unb Ijocfjberaften ©d&uttljaufen. ^n ®ett Ruinen re<$t3 oorn eine länblidje glitte; oor ber £iltte ein Saum, ®°runter ein au3 Steinplatten gufammengefe^ter £ifdj mit einer Stein= °ßnl baljinter unb jmei ©i$en redjtä unb lin!S. ?[n ber SJlitte ein 3ie§brunnen. $)er Sag neigt fi$ feinem Snbe ju. 9te$t3 unb linlS com ®arfteller. (Srßer Auftritt. ®obriele fifct, ben Äopf auf bie $anb geftüfct, hinter bem $if$ auf ber ©teinbanf. s£r. 1. Juri«. ®abritU (mit ©^merj). 35 a mir alles nun entriffen, äfteib' ic^ gern ber Birten €kf>ar; ©elbfi mein Stäubten mujj idj miffen, Unb ber 2lbler fyat jerriffen, 2öa8 mir fteb unb teuer toar. — (t3 hinauf, t^rem Säubdjen nac§.) ©eine fromme Liebesgabe 3jl auf eirng nun bafyin! ' «Sie toar meine eiuj'ge $abe, Weine fanfte Xröfterin. 40 $a3 Sta^ttager oon ®ranaba. *)[2)rücft' ans §erj iä) meine Staube, 2Öarb mein ©tynerj auefy jtitt uub mitb. 2)odj bem Slbler ioarb juut Staube ©einer Siebe frommes 35 üb. ©eine fromme Liebesgabe 3fi auf etoig nun bafyin! @ie tt>ar meine einige §abe, SDteine fanfte SCröflerin.] 2)rü(ff ans ^perj td^ meine Staube, 3Barb mein ©djunerj aud? ftxCC unb milb! 2(dj! 2Id;I 2ld), fte toar mein einiges @IM! SBenn fte fofenb micij umftnelte, ^latternb mir bie Sange füllte, $am bie öor'ge 3ett juriief. ©ie fc^ien mir ein gutes 3e^ellJ Slrug fie boc^> am §ats beu 9iing. 2)en idji einfl Don ifym empfing! 2ldj! 9'$! 2Idj>, fte toar mein einzig ©lücf! 3öenn fte fofenb rnid) umfyielte, glatternb mir bie Sange fühlte, $am bte öor'ge 3ett jurüdf. 3a, bann fam bie 3*it priief, Sann fam bie 3^it, 2)ie öor'ge 3*ü f^m gurücf! (©ie fenlt toeinenb ben ßoyf auf ben Stifd).) (BomCJ (wirb mit einer £irtentafc§e unb Stab auf bem 2lblauf liuf* fit^tbar, o§ne üou ©abriete bemerft ju werben). 3it>eifer ©abriete, ©ontej. 5tr. 2. ^ccitafio. ®omej (nod) ^tnten, halblaut). 2Bte traurig unb bocij toie fdjöi» SRufyt fie bort! *) ®ie eimjeflammerten [ ] ©teüen fittb ju ftieic^en. SbaS üftad&ttafler von (Sranaba. 41 SBtc glänjenb toiegt ft$ auf ben toetjjen ©djultern 2>a8 Blonbgclorftc ^paar! (®r tritt ©abriele ttäfjer.) 2)0$ fcy tdj re$t? «Sie toeint! (@r umfaßt fic.) ©abriclc (aufbiuienb). äftein ©ome^! (@tc reidjt iljm bie §aub.) ©omcj (laut, ju tijrer ßinien). ©abriele, ioarunt toeinjt bu? ©abriclc (wehmütig). 9tdj>, mir ijt alles nun entriffen! ©ornc}. ©prid), toeld; neuer Kummer, mir nod) unbefannt, (Srfüöt bein treues §erj? Gabriele (ftc^t auf). 'Dein bolbeS Saubren, mein einiger Srofi, e$ ift bafyin! (Somcj. SSiir'g mögli$? @o graitfam toär' ifyr £>ajj, :£>afj felbfl ba3 Saubren fie bir entriffen? ©abriclc. -iftein, bu irrft, ein Slbler trug es 2?or meinen 2lu gen fort, fyiuauf ua$ jenen ^elfenböfyn! ( meine §änbe! 21$, Sftit biefer Saube f$toanb audj bafyin bie lefcte (Sinj'ge greube! ßomcj. Verjage ni$t! (5abriclc. 2BaS fyaft bu Oor? ©omej, 3$ totfl baS £efcte nocfy fcerfucfyen, n>a3 (Sin (Sngel mir in bie ©eele legte. £öre mi$! 3ür. 3. S>uett. töome}. Xrauentb trieb i$ meine £eibe 2ln ben ftitten (Srlenbatf;, Unb ben SBlid gefenft jur (Srbe, agbgetöJ' unb §öruerflang. (SabrieU {oernmnbert). 2Sie gefcfyafy e§? Ö&omej. 3n ber Stfunbe ©tfjott'S nun aus ber §irten Stabe: „£ört, bie faiferlidfye 3>agb, ®te man geftern, angejagt." Gabriele, ©täubte man bod) unfern £>ernt 3n be8 2lu8taub8 roeiter ^ern'. ®omej. 3>a! 3a! ®od) toar'S ber ^rin$regent, 3Den man nur „ben ©uten" nennt. — 9flit bent üftut, ben Siek giefrt, ®ring' ic$ bis ju ifym Ijiinan. ©abrifle (umarmt iljn). (fiomej. 2ßer fo Ij>eifj, fo innig tiefet, (Sbnet fid^> bie ®orneu&a$n. SMjjt' ic^> aucfy bie 3agbluft ftören, Steine tlageu fottt' er fyöreit, Ober midj> öerjtoeifeln fe^it. töabride (jmeifelnb). 21$, ein Sffiafyn fanit biify betören, 2Birb er tr>of>t ben Birten fyören Unb bein SD^ut bor ifym beftefyu? (Soutcj. Steine klagen fofit' er Ijöreu Ober mid) öerjtDeifelu feljm. ©abriete (traurig). 2Idj>, ein SCßafyn faitn bidj betören, Sirb bein 9J2ut bor if>m befteljm? $or ifym! $or iljm! (»Sie fefct fi<$ roeinenb re$t$ auf bie Steinbanf.) JE>a3 üfta^ttaaer oon ©ranaba. 4.'* ®0!1U} (fu$t fic ju tröften). Siebes 2ftäbd;eu, lafj ba8 Söeinen, f^affe äftut unb ,3uberficfyt!« Gabriele (fte$t auf). 3a, idj> mitt nun nitfyt niebr »eine», gaffe 2Rut unb ^u^erfi^t! (Sie fäat i§m in bte 2lrme.) ©omej. gaffe Sftnt unb 3«t>erfid>t! Gabriele. (§r aHein !ann uns bereuten, üfteu erftrafylt ein §offnung$lid;t! töonuj. (Sr allein fann uns Dereinen, Sfteu erftra^lt ein £>offnuug§lid?t! ®abritl(. 9^eu erftrafylt ein ^offnungölicfyt! ßeik. 5ln bie Sugenb feinet Sltincu Sßirb er füfyn ben (Snfel mahnen — C&oinej. ©leicht ber ^ring ber Später SBilbe ~ Glabrtde. SBirb er uns guin feften ©djilbe! fieik. Uns umfdjlingt ein emig 23anb 2)urdj> beS giirfteu SBaterfyanb! töabride. Uns umfd?lingt ein eit>ig SBanb — ßomej. 2)urd) beS dürften 33aterfyanb! fiettie. 2)urdj beS gürftett 55ater^anb! ®oniej (reijjt fid) üon ©abriele lo§ unb Qe^>t ab nad> Unf3). C^riUer 2Ctiffritt. ©a&riele allein. 3*r. 3 b. <£«&.*) Gabriele. 2afj, o Gimmel, es gelingen, 3u erreichen feinen ^lan, Sluf beS Stiers golbneu ©dringen «Steigt mein gleljm gu ©Ott binan! 93ange gurcfyt tr>itt miefy erfaffen, SBenn id? in bie 3«fnnft blief; *) 2lu§ ber Partitur ber Äönigl. Dper su SBerltn. 0 44 £)offen benit »ergeben3 2luf be$ teuren ^reunbeS £>anb? Ofyne tyn bin idj toerlaffen, Söeun, i$ in bie 3ufunft bltcl'; Sfytt als ©atten ju umfaffen, 2)ieS allein mein fyöcfjftes ©lütt! fTt. 4. Gabriele (geljt juriief, ©omej nadjfe^enb). 2Td), fönnt' tefy mit ifyrn geljm! ®ocfy i$ fcertrau' 2)em t unter, llnb fdj>on fefyren meine Dualer fyeim. (Sic geljt nadj redjtä oor.) D ©ott, n>ie einfam tret' id) ie£t in tiefe SÖo^nung! 9?ocf; geftern toar idj nicfyt Slttein, mein Säuberen toar ttod) nicfyt SDie SSeute bes SlblerS; fcfyüfct benn Äein (Snget bie Ihtfcfyulb bor be8 Räubers 3ßnt?3 (Sie fefct ficE» red;t3 auf bie ©teinbanl.) JDfr 35ger (mit Söi'djfe uttb «Schwert bewaffnet, ein golbeneä §orn an golbener ©cfjnur um btc <3d)ulter, eine golbene .Rette unter bem SBamä oerborgen, ©abrieleS roeifje§ Säuberen in ber redjtei1 £anb, erfcfyeint oon redjt§ oben auf bem SBergpfab). Vierter Auftritt ©abriete. 2>er 3äger. 3äger. -ftuu, ©Ott fei 2)anf, ba jeigen firf; ia ftäufer! (Sin Abenteuer giebt'8, fein Ungemad)! (dr geljt einige Schritte unb bentertt ©abriete.) % 9laor einer (Srfdjetnung IUtücf). £ilf Gimmel, a$! 3agcr. 2BaS Bebft bu beult bor mir? Gabriele (freubig). Ser 3fyr aud) feib, fcergebt mir meinen 3toeifel. 3efct, ba 3fyr £ilfe bringenb bor mir ftetyt, 3efct glaub' i$ faft, bafj Sßunber nodj gefdf;e^en. üftein £äubcf;en ift'8, fc^on in be8 Ablers flauen! Seiger. Sft'8 möglich, iinb? ®abrifU (beteuemb). 3a, fte ijt mein! äftein ÜHebfie«, mein befler @$a£! 2ll§ fie 35er Slbler mir entführt', §ing ifjr am §al§ ein ©ilberriug. 3agcr (giebt i§r bie Saube). ^Öebarf be$ nid)t, bies 2luge !ann nidjt trügen. Gabriele (ganj gliidlicl), fiifjt bie Xaube, läjjt fie nac$ redfjtS hinein ^eflen). 2)a fliegt bu braute, balb folg' i$ bir nadj). 3äger (für ft$). 2Bie fie fidj freut! 2Bieunf<$ulb8öott! ©iefyatben^ufcgeift ®anj bergeffett. [Gabriele. 3l?r feib fo freunblid), lieber §err! O fagt, toie fyabt 3$r oljne f^Iügel %u$ Ijoljer £uft bieS Säuberen mitgebracht? 3ager. Verirrt, allein auf §o§em 40 5E)a8 SRac^tlager oon SBranaba. $anb idfj auf einet $ltyj>e neben mit (Sinen Slblerfyorft ©$oit griff tc$ na$ bem fteuerrofyr» ®oc^ tonnt' icfy nimmer mic$ entfd&liefjen, 2)enn, unter uns, id^ bin ben Slblern gut. 3ebot$ ber 2lar, fcom fernen Stuf er|$recft, (Srljob ft$ fd^uett unb liefe jurüc! bie 23eute. (ßabrtele (freubtg). 2)cm §imntel 2>anf! 3Sager. 3)a fyolt' icfy mir bie Staube Unb. naf> bab'ei faub icfy ben 2öeg ins £fyal.] üßun fage, fyolbeö SDfäbdfjen, toofynft bu lj>iet? töabriele. ißei meinem Dfyeim, beim jüngfi ftarb mein SBatd-3ager (jeigt umijer). Unb biefe SBo^nung? töabrtele. 3ft ein roüfte« ©d)lofj, nod^ au« ber 2118 f)ier bie Mauren' fyerrjd)ten. (SJiit fcf)iicf)teraer §eimlid)lett.) ■Diait fagt fogar, es feien Slbencerragen ®arin öerbrannt — ob einer Königin — 3d; weife nicfyt recfyt. 3ager. 3a Ja, es mag fo fein. (öabritlr. 2)aun fyabeu oft ftcfy Räuber ^er^eflüd)tet. ((Sie jelgt auf bie §ütte re$t§ oont.) Wuu aber ift'8 Don Birten zugerichtet, 3um ©cf;u§ üor ©tunn. (Bart.) 2)ocb nun gebt mir 23eri$t. Jäger. ©priefy, liebes $inb, toaS h>ünfdj>eft bu su miffen' (öabriele (»erfdjämt). äftau meife boefy gern auefy, toer ber anbre ift? 3agcr. Stfout fersen gern, ba ift nicfyt öiel ju fagen. £lr. 5. gtomanjc-3äger. Sin ©cfyüfc bin itfy, in beS üiegenteu ©olb, 3n 2)eutfd)IanbS ©auen ftefyt mein ^lljmenftfylojj; 3ft nic^t« auc^) mein als S3üdl)fe, ©$tt>ert unb föofe, ©inb bo$ bie Mbcfjeu ftets ben Sägern Ijolb. ©0 blief aud^ bu ben ^rembling freunblidj an, (Sr fanb fcom 3lb(erfyorft au bir bie 23abn. 9!a$tlager oon ©ranaba. 47 ©cfmtiegt ji<$ bic £aitbe !ofenb an bicty an, ©o benf aucfy manchmal an ben 3ägerSmann. 33alb fü^rt midji fort ein feinblidjes ©efdnä, 2)enn nimmer rufyt be§ Mens roilbe 3agb; 2)ann ben!' id? toofyl nod) oft an bid) jurücf, Söenn audj> bein ^erj nid^t nac$ bem 3äger fragt. jDod) nimmer trügt mid) toof)l ein falfdjier 2Baf?n, SBanbf idj audj fern auf bornenbotler SBafm: ©cfymiegt fid) bie £aube fofenb an bidj an, ©o benfft bn aud? an betnen 3äger$mann. gtr. 6. ^teritatiu. 3«ger. 3)od? ttmnfd?' id? nun, toiflfl bu e8 mir bereiten, (Sin ttrirtlicfy 2ftaf>l! Gabriele. (§8 ift nur Dbft unb 53rot, toaS idj (Sud) bringen !ann, unb friftf;e Sftildj. 3ager. ^ärbt biefe $oft jo roftg bir bie SÖangen, ©o fann ftd; toobl ber SSeibmann baran begnügen. Gabriele (getyt ab nadj redjtS in bie §ütte). ^ünffer 3Citf?rtff. 2>er Säger allein. |lr. 7. SU'dtattp tm& Juett. i. ^Ugcr (folgt il>r einige (Schritte unb leljnt babei feine 93ücf)fe an le $ütte red)t§; belebt). 2Betdj> feurig Slug'! Sßeldj offne ©tirne! S)ie Uttf^ulb ftrafylt au§ ifyrent 23ücf! SBcir' id) ein ©djiüfc in biefem Stfyale Unb mein bieg 9ftäbdjen unb mein ^euerrofyr: (SDlit einigen ©djritten naefi linlS.) 2lui borgen gög' ic$ Reiter fort Unb feierte toieber mit ber 2tbenbröte; 3)a fänb' idj fte toolj>I meiner fjarrenb, (§8 grüjjte mi<$ fo ^etC unb rein i^r 2Tug'! 3d) rief: „j£)a bin ic& toieber!" unb fxe fänfe 3n meinen 2Irm! 3d? rief — 43 £>a3 9tad)tlager oon ®ranaba. rielC (lommt mit jroei SEeHern, auf bereu einem ein SJteff«1' Sörot unbDbft liegt, einem ^oljtrufl uub einem ^oljbedjer »ou re#1' auö ber ^ütte jurild). J>edj|ler QCuffrift. ©afirtele. 3>er Säget. Gabriele, 2)a bin id? toieber! (©te fefct iljren Vorrat auf beu fteinernen Stifd> rechts, labet beu 3**^ burd> ein Beiden ein, fic§ ju fefcen unb ge§t an tijtn oorilber na<§ linf*} 3äger (mie erroac&enb). O bu! (Gr nimmt s£la$, tfit unb trinf ' Gabriele (jart). 3^ rnöcfyt' @ud) gerne fragen — 3)orf) ift's bebeuflicfy. Jäger. ©0? Gabriele, 3f?r feib bonr^ofe. 3ager. @i, toaS tt>ut baS? Gabriele. ©0 fyürt midj> an! ©0 Ij>ört mid? au! — feunt 3$r ben ^riusregenten? 3Sgcr. Sdjl? §al6 Unb fyalb. (©i$ uer&efferub.) 3$ meiue öon Sßerfou. (SabricU. 2>aS ift mir lieb, baS ijl mir lieb! ©eljt, ferne ©onnen blenbeu, ©agt'S i§m Ja nicfyt, jagt'S ifmt ia uid)t! SBerbient er toofyl beu Scroti? 3äger. 2öie fragft bu, Äiub? Ser !aun tooljl toon uns beiben hierüber fo ins 33laue bin entf treiben? (Gr ftef;t auf.) Sie töoüt' er nid;t? ©r ift ein Äöuigöfo^u. Gabriele. 2)aS frag' idj> ni$t, baS frag' idj nicfyt. 3ft er beun braö unb gut, ©0 brab unb gut, als äße £eute fageit? 3äger. 3$ mein', id> mein', er ift ein treues beutfdjies S3lllt Uub feine ^eljiler ftub toofyl ju ertragen. Gabriele (erfreut bie §änbe jufammenfd&lageub). , O baS ift fjerrlidj, 0 baS ift fyerrlicty, 0 baS ift fyerrli#' [3ag(r. SBiüft bu ju ityrn getyu? 5ba8 9iad>tlager oon ©ranaba. 49 Gabriele. Unb toär' es fo? 3ager. 2>amt fei auf beiner £ut, Senn biefe ©d^toäd^e muß man eingeftetnt, 2)er ^rtnj fott gern na<$ fyübfd)en ©trnlein fe§n. Gabriele. 2)a giebt'S toofyl anbre, ba giebt'S toofyl anbre. (Sebeutfam.) 3ft er aud) geredet? ©ilt glei<$ fcor ifym ber bitter unb ber $ne$t? Sßirb, toenn fie einft jur SSäter ©ruft ifyn tragen, 35er ©ünftling ni$t, boct) toofyl bie SBaife flogen ? (Sprecht, lieber §err! ftrec^t, lieber £err! 3ager. @o biel er toetfj unb fann, ic$ glaube, ja!] (6r fteljt toie unter einem 33ann.) Gabriele (beforgt unb teüna§m§ooII). 2ÖaS ift (Sucfy, toa§ ift (Suc^, guter £err? 3figer (nähert ftdj t§r; fc&erjenb unb Innig). 3)ein 23Iicf, mir gugetoenbet, 2öar Sölifc unb ©cfylag gugleic^; 2Mn Sluge ift gebleitbet, (er legt bie £anb anfä §erj) §ier traf ber geuerftreicji. «Er umfapt fie.) Gabriele (ftdj loSmadEjenb, gutmütig, fdjmotfenb). 2ftein 33li(f, (§u$ jugetoenbet, £raf nidjt als geuerftreid); SBenn 3$r ben ©d^erg nid^t enbet, ©ntflie^ id) (§u$ fogleid^! 3ager (umfaßt fte »ieber). 2)ein 23licf, mir jugetoenbet, 2ßar 33tifc unb ©dj>Iag jugteic^; Üftein 9luge ift geBlenbet, (rate oben) §ier traf ber $euerftreicj>! Gabriele (aön>e£frenb). (Sud) jugetoenbet, £raf nidjt als ^euerftrei^; SBenn 3$r ben ©djerj nidjt enbet, ©utflielj' idj Omd) fogleid)! • (©te reifst fid) loä unb eilt an i£m ooriiber nadE) redjtS.) 3ager (fudjt fie burdj eine freunbü<$e ^Bewegung ju beruhigen; na$ einer spaufe). ©ei gnt, mein $inb; 4 50 5Da£ 9iacf)tiager oon ©tanabd. 3et3t tommt bie $rag' au niidj>. Gabriele. @o fragt, fo fragt. 35ger. 2Sa8 fud;ft bu benn, gefiel)' mir'S etn, 23eim ^rinjregenten? 2)rüdt toofyl ein Kummer, (Sin Reiben bid)? Gabriele. @ern jag' icfy'8 nicfyt, bodj mujj e$ ja toofyt fein. , (SRaio $abt 3fyr tt>a8 Siebe«, guter §errV 3ager (ia$enb). 3$? ^eiti! Gabriele. 3a freilief;, bann ift'8 fcfytoer. 3ager. 3e nun, es !ann fid) toofyl nodj> finben. Gabriele (oerf^ämt). 53ei mir ift'S aber fcfyou toorbei. 3ager. @o lajj miefy boefy betn $er$ ergriiitben, O lafj nticfj ganj bein'^erg ergrünben. töabrteU. 3)en£t nur, idj fyab' ber freier jtoei. 3ager. Sie, pei? (Smbriele. ®odji einen lieb' ic^ nur, einen lieb' idj nur. 3ager. 3a fo, ja fo, je§t fomm' idj auf bie ur! Gabriele. 2)er 3tc^te ging jum ^rinjrcgeitten, 2)afj er befcbüfce unfer SBanb. 3agcr. SßaS er begann, tuitt idj> tooüenben, 3d) fcfyüfce biefy, fyier meine £anb! (. (Srfyeitre bidj, erfyeitre bid^>! (@r geljt an iljr worüber nadj rechts; fiir ßdj.) 3d) utufj fte einem anbern geben, SD^ir blühet biefe SJiofe uidjit; (er fteijt fte an) 2>odj fyebt bie S3ruft ein füfces 93eben, ©djau' icl) iijr ^olbeö 2lttgefid)t. Gabriele (für ftd». eioll idj> ber Hoffnung fyin rriid^ geben? } 2)ie SSa^r^eit tyricfyt fein Stugefic^t; £a8 9iac§tlager von ©tanabä. 51 5>od) ^ebt bie 33rufi ein füfteS 33eben, (SrfüÜCet toaS er berftridjit. 3agcr (für f«$). 3d) muß fte einem anberit geben, äftir blühet biefe 9fofe nidtjt; 2)od? fyebt bie 23ruft ein füfceg SBeben, ©d^au' idj> i^r ^oXbeg 2lngefic$t, ). @ofl idf; ber Hoffnung fnn mi<$ geben? 2)ie Söafyrfyeit tyricfyt fein Slngeftdjt. 3ager (für fi<^). 25od) fyebt bie iöruft ein füfjes 23eben, ©ebou' id& ibr IjolbeS Slngeftdjt. Gabriele (wie »orijer). ©§ fyebt bie 95rnft ein fü|es SBeben, \ Erfüllet fid), tt>a§ er berftrid^t. I 3agcr (e&enfo). 2)o$ fyebt bie SSrujt ein füfjeS 23eben, | ©d)au' icfy ibr Kolbes Slngefic^t. J 2Jiir blühet biefe SRofe nid^t, mir Mü^et biefe Sfofe ni$t. (<5r fteljt in 3loc^bcn!en ocrfunlcn.) Gabriele (geijt ju i§m, treu^erjig). Sßarum fo traurig, lieber §err? $Sa8 3fyr toertyrad^t, fällt (Sucfy too^l fd^toer? 3ftgcr (nähert jtdEj iljr nrieber; fdjerjenb unb innig). 2>ein 33licf, mir gugercenbet, 2Bar 33ü§ unb ©dfylag gugleid); äftein Singe ift geblenbet, (@r legt bic §a»b auf§ §erj.) £>ier traf ber ^euerftreid)! (@r umfaßt fte.) Gabriele (ftd) Io3mac§enb, gutmütig, fdEjmoüenb). äftein SBUcf, (Sucfy gugemenbet, £raf nic^jt als ^euerftreic^; SBenn 3fyr ben (Scfyerg nicfyt enbet, (Sntflie^ id^ Gmcty fogleid). 3äger (umfaßt fic roieber). ©ein 53Iicff mir jugetoenbet, ] 2Sar unb «Schlag jugleid^; $a$ Sßacfytlager oon ©ranabd. äftein 2luge ift geblenbet, §ier traf ber $?euerftreid). (Sabriclc (entfliegt an it)m ooriiber nad) redjtS). SOfein 33Iicf, (Sitcfy jugetoenbet, £raf nidjjt als ^euerfiret^; Sßenn 3$r ben ©d?ers nicfyt eubet, (Entflieg id? (§u$ fogfeic^- (Sie reifst jtdj oon iljm loS.) 35gCr (folgt i^r, umfaßt fie unb fiifjt ftc auf bic ©tirn). Die Birten Öasco, Jlciiro unb ÄmbröJtO (fommen mit ftarfeit §tvtenftttben oon redjtS hinten). SicßettUx ^ICuffritf. 2>te Söorigeit. ©aSco. $ebro. Slmöroflo. Die irci Birten (eilen erjiirnt Ijerbei). Stellung: * * S3a§co * * Säger ^ßebro * ©abfiele Slmbrofio flr. 8. Quintett. (ben Säger brutal anfaffenb). §htti)eg! 3agcr (fid) loäretfjenb). $ertoegner, fannft bu bid) erfiecfyen? Da*ri> (^ö^nifc^). @rfred)en? §a! Jleiiro unb Ambril) (auf ©abriete jeigenb). SBifet, ba8 ift feine SBrant! DU iret Birten. @o toaS toeifj man in «Spanien gn räd)eii! Sager (leife unb jart ju ©abriele). 3>ft ba§ ber 9£edj>te? Gabriele (oerneint e§ topffdjttttelnb). tlajco. S3Baö! ©$on fo toertrant? JJciiro (ju Sasco). Seib'8 ni$t! JPasro (tritt etroaS juritcf; jum Säger). 3f)r wollt öor nrr burd) i^tdjen fprecfjen? Jlmbtofio (tritt jteifcfjen SSaSco urtb?pebro; §u ©abriele, etioaS oor« tvetenb). hinein mit bir! $Da5 üfladjtlager oon ©ranaba. 53 tyasco (jum Säger). Unb bit — glei$ pacf bicfy fort! (Sc gel»t broljenb auf bert Säger ju.) 3äger (eilt nadj ber £tttte redjt§, ergreift feine 33üd)fc unb fe^rt tl* feine Stellung gurücf). (§3 füftet ttlttty eilt Sort Unb tyx — bo$ nein! 2öer toagt'S, mt$ anzufechten? Uasco. 2)u benfft bo$ nictyt, ioir fürchten ©cid? ein 9fol)r? $ie irct Birten (ftarf unb ijöijnifdj). 2)rei gegen einen! («Sie §eben iljre Stäbe.) Ämbrofio. Sßfeif i$ meinen $ne$ten, 53rid^t aus bem Söalb ein 2>u£enb nod) fyerfcor. ttasco (ju ©abriete), ^ort, fort! g;ort, fort! ] (®r rotll auf ©abriete lo§.) I 3äger (energifd>). Sftüfyr' fxe nidjt an! SRüfjr' fte ni<$t an! | (@r ftöfjt SSaSco jurütf unb Ijefct feine SSüd^fe.) (Öabricle (Ijätt ben Säger jurild unb fieHt ftdj jroifdjen t&n unb ^asco; fe^r ängftiic^). Vergebt ben §irten. 3^r toünfcfyet ja, fte fotten @ut$ Betoirten. (©ie geljt ju SSaSco unb fu<$t i£jn ju befdjroiditigeu.) 35g er (milber). 3a fo! ©<$on gut! ©cljon gut! 35ie ©aefy' fei ab« gemalt. (»ittenb.) 3$ Bin b erirrt, gebt Verberg' mir jur ^Racfyt. Uasco (^ö^ttifd^). (Ei fiel?! ©abriele (ju ssasco). ©eib gut! Ämbrofio (brutal). 2öir brauchen feine ©äfie! Gabriele, Söebenft, er jiefyt in be§ Regenten ©olb. Das« (ebenfo wie Slmbrofto). Unb toär' er'8 felbft! 3)e8 Äucfudtö @i im üftefte ©tefyt mir nid?t an! 35ger (tritt jtoifd)en ©abriele unb 33a§co). 3<$ ga^r bie ©treu, i<§ ja^f t>ie ©treu mit ©olb! (®r wirft ben brei Birten eine gefüllte SBörfe ju.) ®abfielt (banlt iljm mit unauffälliger ©ebärbe). 54 £aS jJiactjttaijet son (Sranaba. öle irci ^irictl (Jjaöen aufgefangen, treten jufantmen nnb fe^ unb beit S^gpr bebeutungäooll an; Ietfe fiir fid^). 2)ie toollc SSörfe unb bie golbne $ette, @ie Jjemmen { } ju rafcfyeS 2Bort. bereiten mag fte ifynt bic Sagerftätte — tfasco (leife für ftc^). 2)odj> nimmer gie^t er morgen fort, $>ocf) nimmer jte^t er morgen fort! j Älltbrofio unb JJeJirO (wie oorljer). | Sann giet/ er morgen Leiter fort. (öabrielc, 3agcr (leife untev fic^). 2)ie trotte iBörfe unb bie aolbne ftette, j ibj i feie fyemmeu { rjn [ §u rafcfyes 2öort. ®raeittn J toitii bt n!te } Me S«8«Pätle, 2)ann {?|r J morgen lieber fort. DaflCfl (leife für fid)). % I 3)ie botte Söörfe unb bie golbite $ette, j @ie fyemmen mein ju rafdbeg Söort. ^Bereiten mag fte il)m bic 2agerftätte, 2)od) nimmer jiefyt er morgen fort! Ämbrojto unb Jle&CO (e&enfo). SDie boEe i23i5rfe unb bie golbite Äette, @ie fyemmen fein ju rafc^eö Sort. Sehlen mag er feine Sagerftätte, 3)ann jici)' er morgen tmeber fort! Jaget (bie Siidjfe in ber littlen §anb). SDen £ol)n ja^f i$ ©ud^ gern borauS, ^inb' id) bei (Sud? ein gaftlidji §au§. Ua9C0 (gefdjnteibig, Ijeuc§lerifdj fetn Sietragen entfcJjulbtgeub). 2)en 2Bauber§mann 9£idj>t bon ber £l)ür ju toeifen, 3ft $irtenf>rau$; man fyat fein bon (Sifert. SDaS Sftadjtlager uon ®rattaba. 55 Gabriele (für fid>). 9?ic^t trau' idj ibrem falfd^en Sort; Sär' er bocf) glüätid) toieber fort. Uasco. (Si, toadrer £err, toel(§ fcfyön ©etoeljir! 3jl tüo^l gelaben? Seift bod) fyer! (@r langt nadj ber SBiic^fe beS 2jäger$.) 35ger. ©8 giebt ein 3äger bou SSerftanb 9?ie feine SBüdjfe aus ber £>anb. nimmt bie SBiidjfe in bte redete §aitb unb geljt an ©abriete cor« über na$ re<$t3.) Dasco. 3e nuu, es fei. tfajjt uns barob nidjt jlreiten. Gabriele (ju 2imf>rofto). ©o barf idj i§m bie tfagerftatt bereiten? Ambro|io. faum bedingen fauu. 2)ie £>irtin 3U begehren, ©e^iemt beut ©bleu nid^t; 2)er Unfcfyulb ©d)u£ gewähren, §eifdjt fc^ou bie 9?itter£fttd)t. Gabriele (für fidj). Sie glitten meine Sangen, «Siefyt er mid) freunblid) an; (5in unrufyfcotteS Saugen 3$ faum bedingen !anu. ©rfüflt tt>irb mein ©egefyreu, Senn er ben dürften tyricfyt; @r wirb mir Stroft gewähren, 2)ie8 jeigt fein 3lngeftc$t. ^«äco (für fidj). Sie glühen if)re Saugen, ©iefyt er fte freuubli^ an, 56 £a§ 9JacfytIager oon Örauabci. Sbaö ftiirmtfcfye $erlangeu (§r faunt bedingen fanu. 3a, Aar ifl fein ißegefyren, 3dj> übe nur bte ^flicht; SJietit 3)otd^ mag tljm Belehren, (§r fennt bic ©panier nicf)t! Ämbrofio unb $)ri)ro (für fw&). Sic glüfyen ifyre Saugen, ©iefyt er fte freunblid) an; $a§ flürmifcfye Verlangen (§r faum Bessingen faitu. 3a, Kar ift fein SBegefyren, 2)oc& über feine ^Pflicfjt Sirb $a§co ifyn belehren, @r fennt bie ©panier nid^t. Gabriele (nimmt bem Säger bic Südjfe ab, geleitet i§n jum (Stein4 ttfd) redjtä, leljnt bie SBaffe an bie 4?ütte, fe§t ftd^ rec§t§ oom ©teil»' tifd) itnb fdjenft bem (Safte ein). 3äger (nimmt auf bei* Sant hinter bem Steintifc^ Spiafc). (Sie SBoDEen fäumen ftd) mit bem Slbenbgotb.) 3S*. 9. Quintett unb gflor paftorafe. [töabrtcle. SDtadfjt'S (Sud; bequem nun, lieber £>err, ©efct (Sud? gu mir unb giirjtt uid)t mef>r. 3Sgcr. ©efy' idj> bein 2lug' im ^Ibenbfirafyf, im Stbeubftra^ erglänzen, ©dj>eint eine §ee ben S3ec^>er gu frebengen; 2)od;, Kolbes Sftäbdjen, nippen mufjt bu auc^>r 33ei Stofenlippeit ift'8 ein after SSraud;. DttSCO (leife ju Imbrofio unb ^ebro). ©el)t nur, toie firr' er jefct getoorbeu! ^mbrofto unb Jleiirfl (leife unb ängftlidEj erroibernb). üftid^t bürfeu tüir ben ©aft ermorben, föufyt er in unfrer £>ütte @$ojj. (Seife unter ftd&, uadj S3a§co Ijin.) (Sr ftürjet uns nod) ins SSerberben, 3>ie £ötle glüfyt tn feinem SBlicf. SDaS 3 bot bem äftorb gitrücf. iJaßCO (wie oor^cr Icife gu 2lmbrofto unb Sßebro). ©etoorfeu ifi fein bunfleS 2o§! 23ebenft ifyr eu$, nefym' i$ bie SDjiat auf micfy. @r füfjte fte, ben Äufj Bejaht ein ©ti<$. Gabriele (für fi<$). Sftcfyt trau' .idj> 2Sa§co8 toilben 33ltöen, ©d^on übt' er manche greöelt^at; 3d) !ann bie Slngfi nidjt unterbriiefen, 2)em ^rernben brofyet fyier Verrat. 3äger. Sie ftd^ mit ©olb bie Sölten fäumenl Sie fd^ön ift'8 fyier in biefem Sljal! (3u ©abriete.) 2ln beüter ©eite lafj midj träumen, 3$ fei ein £>irt Beim §irtenmal?l.] (<£§ wirb Slbcnb.) Birten unb Wirtinnen (fommen langfam uon allen Seiten, nur ni$t tion redjtS »orn, l)erbei). 2Cd}fer Auftritt. ®a&riele unb ber ^Jöocr am ©teintifdj red^tä fi§enb. ®a$co, Smbrofio uib ^cDro in einer (Sruppe Itnfä com. Birten unb Wirtinnen junicl« fteljenb. <^l)or kr Birten. SSom SBerg giefm toir Ijeruieber 3n3 freunblidj ftifie £ljal; (§8 tönen unfre Sieber 3m Slfcenbfomtenftrafyl. 3uger. 2>ie Birten gie^n fyernieber 3uS freunblidj ftitte Sfyal; (§3 tönen i^re Sieber 3m Slbenbfonnenftrafyl. 3üget unb ®hor. (58 tönen j } Sieber 3m 2t6eubfonuenftra^l. — [Slior ber $irUn. Sir fennen nid)t 23efdjiuerben, Sir meiben unfre gerben, 58 S)a5 Stadjtlager uon ®ranaba. Uttb n>a8 uns fyeut' erfreut, 2Btrb morgen frof) erneut. ©abriete (für ft$). SBaS ifyren ©iitn erfreut, •ftur meine Slngfl erneut. ®{)or kr Birten. $om 23erg jtetm mir bemieber , 3nS freuubli(§ ftitte £fyal; @8 tönen ,unfre Sieber 3ftn SnjenbfonnenfiraljiL 3ager. 2)ie Birten jtefm bernieber ] 3n8 freunMid) ftiHc £I)at. I (Jt)or kr Birten. 93om 93erg giefyn mir ^eruieber I 3>n8 frcunblidj ftttte SC^al. j 'Jäger. @8 tönen ifyre Sieber 3m Slbenbfomtenftrafyl. 3ager unb ®l)or. @8 tönen j j Sieber. 3m 2l6enbfonnenftrabl.] WaflCfl, JlmbropP unb JJekp (lagern linfS oorn auf bei- ®rbe unb teilen baä ©elb). ftr. 10. "3iJößafd)or unb fnfemßfe. (JljOr kr Birten (Ijat feine 2Iufmerlfamfett auf ben Säger gerietet). ©efyt ben Säger, fdjmud unb fein! ©er mag mofyl ber ^rembe fein? (Sie treten näljer unb betrauten i^n neugierig.) @efyt ben 23Iicf, bae eble Sefen, 2Bic jutn §errfdj>cit augeriefeu! 3n benx fcfylicfyten Sagbgetoanb ©djeint er bod) öon Ijofyem @tanb! (üabriele (ftefyt auf, nimmt bie SDHtte unb begrüfjt bie Birten, bf« freuubiid^ ermibent). t3eiö* ©aft, bafj er toittfornmeu, SBietet freunblid) ifjrn bie §aub. ($ür fi$.) 3)er ©efafyr ntufj er ent!omnten, Senn er aud) am 2T6grunb ftanb. ®t)or kr Birten. ,3eigt bent ©afi, baf$ et tüiüfomnien, bietet ifym bte ftmmbesljanb. £>a$ Sßacfjtlager öön (Srünaha. 59 ®ubriele uub dijor. §reunbli(fy fei et aufgenommen 3n bem Reitern SBaterlanb. Pilger (fteljt auf unb nähert ftd) bcu Birten). ^ic fielen (fc!E)iltteln iljm bie £anb). 3«ger. üftennt ifyr freunblid? mic§ toißfornmen, 93iet' idj> euefy bie ^reuubegfyanb. ©erne fei id) aufgenommen 3n be§ paniere Reiterin Sanb. Gabriele unb (Sljor. ^reunblid) fei er aufgenommen 3?n bem Reitern SBaterlanb. ^8C0, ^mbrofio unb peiro (fielen auf, für fid)). «tarnet ^Seey^Ucn,t0,nmetl' 3§n erreichet { ™ } §anb. Säger. ©erne fei tefy aufgenommen 3u beg Spaniers Leiterin 2anb. ®öbricU unb (Sfyor. greuublidj fei er aufgenommen 3n bem Reitern SSaterlanb. ^lr. 11. Stomanje. Stecitati». 3ager. sJhm, liebet 2ftäbd)eu, üÖtir ba8 SD^a^X gu mürben, ^eljlt nur ein £icb uub beiner ©iimme ftlartg. (6r nimmt feinen <5i$ roieber ein.) -Ambrofto (ijolt eine Saute au§ ber §iitte red)t§, giebt fte ©aöriel? ^ fe^rt in feine (Stellung juriiö). ®abririe. 2)em ebteu @aft bie 3eit 3» türmen, (Srtönet gerne mein (Sefaitg. ^wbro|io. «Sing' bie Sftomanje 55on bem üiftaurenfdjlofi. Gabriele (jum Säger). Simfdpt 3tyr es au$, fo mag e$ fein. C3u ben §irlen unb ^irtiunen.) 2)ocf> ftimmen atte bann mit ein. 60 SDaS 9lad>tlager oou dhrana^d. Bit Birten unb Wirtinnen (gruppieren fidj jufförenb, fifcenb itn6 üegenb). Siomanje. ®abrtfU. 2Ser ftagt am ©itterfenfter SBet toilbem ©turmgetotf, 3ut ©tunbe ber ©efyenfter 3m älten 2ftaurenf<$loj3? gatime ift'8, bie flaget üDtit angfibetoegtem ©hm, llnb jeber ftitt ficf) faget: (S§ ift bic Königin. töabrtele unb <": Stein be§ ©djloffeä ab, fteüt bie SQSaffe oorficf>ttg miebev an iljven unb begiebt fid) gurild auf bie ©cEe tinfä). [töabrtcte. 3tyr ©atte n>arb erfd)lageit, ©eraubet Äinb uitb Styion, ©ie fanb nur banges klagen, 9?ur ©pott unb bittem £üt;n. 2)a famett ©briftenritter ÜJlit ebelmüt'gem ©ittn SBor ifyreS genfterS ©itter 3um ©d)u$ ber Königin. töabrieU unb GI)or kr $irten. 2)a famen (£brif?enritter 3um ©djm£ ber Königin.] Gabriele. 2)te gefte toarb errungen, (Srftürmt mit tapfrer §anb; 2BaS faum bem ©cfytoert entfyrungcn, Vertilgt ber gadetbranb. 3um Softer nun ft$ toenbet gatimeS frommer ©inn; 3fm fyeil'gen ©tauben enbet 2>ie 3Jiauren=Königin. &a§ SRadEjtinger t>ott ©ranaba. 61 töabriele unb ßljor kr $trien. 3m IjeiFgen ©lauBen cubct 2)ie 9ttauren=Königin. ©ttblitU (wenbet ftd^ nadj bcr ©de rechts unb legt bie Saute auf *>en eBen, 3ft e§ meine fcfyönfte %i)at Saut fitfyP i nimmer fie entyfanb. ^äin^ft' i$ in SurniereS ©djranfen Um ben ^reis au§ beiner §anb, ©türgt' icfy leicht unb o&nc Saufen 3Cttc Dritter in ben ©aub. «Kabriele (für fi#). 2aut füfyl' id? mein ^>eig erbeben, 3a, fie finitett anf Verrat. # Uasco (fitr fid>). äfteine §anb füfyrt nnn bie sJiacfye Unb mein $tan itürb (Sfyrenfadje; Sie er güifyenb nadj ifyr fc^>aut! (Sr begehret meine Söraut. Atttl>t0ji0 uttb JDeörO (für fid;). ©eine £anb füfyrt nun bie 9tad>e Unb fein ^3lan trnrb (Sljrenfade; Sie ber ^rembe nad? ifyr ! (Sr begehrt bie ^irtenbraut. <£ljor kr Birten (unter fidj). 2)enn in SBaScog fdjtoarjer ©eele ^Brütet $ad?e unb Verrat. (2lu8 bcm fernen 2>orfe erflingt ba3 St&eubgelitute jtueler ©locfen.) DlC Birten (entbUJfsen baä £aupt unb finfen roie bie ijirtinnrn i»1 bie Änie; alle falten bie £änbe jum ©ebet, löfen fie beim Seginn be$ ©efangeS). ©($lufjgef ang, ©ebet, ©locf engeliuite, 2üpenl)örner. Cöabriclc unb öTl)pc kr Birten (inieenb). ©cfymt bie silbenbgloc!en Hangen Unb bie $Iur im ©stummer liegt; Senn bie ©terne aufgegangen, 3eber gern im £raum fid) ttuegt. ((Sie fielen auf.) 2?iag ein rufyige« ©etoifjeu Unferm @aft ben «Schlaf öerfüfjen, t)a§ 9ia#tiager »on ÖJranabä. 63 33tS ber Sftorgeitruf erfaßt Unb ba8 §orn toorn Reifert toasco (für ftd>). 3Benu er balb, fcon umfangen, 3>n bem tiefften ©cfylafe liegt, 2)ann jittt' idj) mein ©luttoerlangen Unb fein üüftitleib mid? beftegt. 2>afj er fragte, fte ju füffen, 2ßirb er fd;frer entgelten miiffen! 3n bem Brunnen liegt er falt, 28enn ber 9ttorgenruf erfüllt. unb Ämbrojio (für ft$). Söenn er balb, öon 9?ad^t umfangen, 3>n bem tiefften «Schlafe liegt, ©tillet $a§co fein Verlangen, 2)enn !ein SETiitXeib tfyn beftegt. $afj er fragte, fte ju füffen, Sßirb er fc^frer entgelten müffen! 3n bem Brunnen liegt er falt, SSenn ber -iftorgenruf erfdjattt. ®abrieU (für ftd>). Sftidj erfaßt ein mächtig fangen, SDafc ber grentbe unterliegt, Unb bie Slngfi, bie midj befangen, Sfteine Hoffnung überfriegt. €>ein SBerberben fte befcfyliefjen, ©ein 33lnt fie toergiefjenl 3n bem büftern Slufentljalt 2)rofyet ftd^er iljm ©efralt. ^agtr (für ftdj). Sßarnm bebt fte fo befangen, «Sie, bie mt$ fo fc^neö beftegt, SSenn mein S31icf ftd) mit Verlangen 2ln iljr ©ternenange fdjmiegt? 2)afj icfy'g fragte, fte ?u füffen, SBirb bie brannte mir toerfüfcen. $on ber §een S^etg nmftrafylt, Sieffeit fie mit Slflgefralt. 64 $a3 9ia#tiager t>on $ranabd. Gabriele (für fid&). SlTiid) erfaßt ein mächtig ^Bangen, 2)afc ber ^rembe unterliegt, Unb bie Stngft, bie mid) befangen, Steine § off nun.-? überwiegt. 3ager (für fu§). SÖamm bebt fte fo befangen, @ie, bie mid) fo fdjnett beftegt, SÖenn mein 53Xi(f ft$ mit Verlangen Sin ifyr ©teroenange fdjuniegt? flagcD, priiro unb Ämbrofio (für ft$). 3)ajj er toagte, fie Kiffen, SSBirb er fc^toer entgelten müffen! 3n bem Grumten liegt er fall, Sßenn ber äRorgenruf erfd)aflt. dtjor kr Birten (unter ftdj). 9ftag ein ruhiges ©etoiffen Unferm ©aft ben «Schlaf berfüjjen, 23i8 ber äftorgenruf erfd)aUt, Unb ba8 §orn bom Reifen fyaflt. Jaget (ergreift an ber $ütte rechts feine Südjfe unb reicht ®a&f^ bie §anb). Gabriele (geleitet i^n nac$ linfs in bie 9iuine). Dasco, JJeiro unb Ämbrofio (folgen). 0ic Ritten unb jQirÜtWCtt (jerftreuen fi<$ uad) hinten, na$ retf1* unb lintd). SDaä 4Jtad)tlagei- oon ©rattaba. 65 3o>tiUr ®er S3or£)ang §c5t ftdj tm a<$lje§nten Statte. Üurje »übe 2Balb = unb grelfengegenb. ©3 ift f$iua$e8 SRonblirfjt. Ör|ier WuflxiU. ©omej lomtnt oon Uni«. Hr. 13. gtecttatta unb £rie mit tfQor. 9tecttatto. (HtUUtj (jeigt nad> rechts). Sern mag ba« SRofj toofyl angeböreu, 35a« bort am 93aum gebunben fie^t? — Unb bie jteci 2>oggen, bie mit toilbem beulen 2lm gelfen aufwärt« ftreben? ©tteg bort ein Leiter fül?n ben S3erg hinauf, Siegt er toofyl läugft im ^elfengrunb Begraben. Stric. 2öa« foH i<$ tfyun, oergebett« ift mein Streben! 28o toeilt ber ^ßring? 2Ber !ann mir tunbe geben? äfttdj füfyrt auf fatfc&em ^ßfab ein böfer ©tern. 9Jtein tyeifjerfefynte« 3H & bleibt mir fern. — (Sin!8 entfernte $ornrufe.) £>odj työr' id? re<$t? 3)e« SSerge« SBieberfyaÜ ®iebt !Iar jurücf be« nafyen Sagbtyorn« @$aü. (®r fxe^t na$ linfä.) Unb flinle Leiter fe&' tyierfyer idj bringen, 3)ur<$« bunfle £I?at fxe Ijocty bie gadeln {dringen. (Sie ftfceu ab unb Rettern rafc^ hinauf; ©djnefl nafyen fte, beflügelt fd^eint ityr Sauf. ®raf Otto (lommt mtt 3agtrn, roel$e fcrenntnbe garfein tragen, *>on Unlö). 5 66 S5a8 9ia$tlager oon (Sranaba. 3tt)fi(er 2Cuffritf. ®omt8, ©raf Dtto ju fetner Stnfen. Sie ^äflfr jurütffte^enb. QttO unb dl)0t fot 3ÖQCZ (noc§ außerhalb). Wut frof? b ertraut 2)er £unbe 2aut, @5 tmnft bie §offuung$bal?n! (Sie treten auf.) $ier mufj er fein; 23ei ^acfetfcfyein (Smpor, hinauf, fyinanl (SomtJ (jetgt nadj redjt«). 3fyr futfyet jene« Joffes £errn? 3öot>l gab' idj ftunbe eudji gar gern: ®r flieg ben Reifen fteig fyinan, 3)ie §unbe geigen'ö beutlid) an. ©tta unb dljor kr 3ager. 3fym nacl), tyin nadj», ifym nadj, ben $fab $iuan! 2>er §uube @^ur jeigt uns bie SBaljm. (Sie rooüen nad> red&tS fort.) (Somcj. galtet ein! galtet ein! Vergeben« nur toär' euer SBagen. (Cr geigt nadj tinfS.) 3tyr möget tin!8 ben 33erg umjagen, 23i8 ein toerfattneS 9ftaurenf<$Iofj iljr fe^t, Snbeffen idj>, be8 SBegeS hmbig, 2)er 3ugenb!raft mein 2eben anöertrau'. 93ei jenem ©djifoffe finben toir uns wieber Unb n?o^I audj ben ©efetyrten, ben fo fyeijj ityr fut^t. (Dtto unb ®!)or ier 3agcr. 2ftag bein ^u§ biefy ftdper tragen, 2)enn ba« £>ödjfte mufjt bu toagen; ©einer Streue fdjönflen 2otyn ^inbefi bu am £errf<$ertf;ron. töomej. Äüljm tritt idj ber Äraft vertrauen Unb auf ©otte« £ilfe bauen; t>a8 9ia<$tlager von ©ranaba. 67 $ur<$ ben toilben gclfenforft föaf($ empor jum Sffblertyorfi. •tto unb Ctyor ter 3agcr. äRag bein ftufc tragen, Senn ba« $8$fte mujjt bu toagen; ©einer £reue fdjjönjlen 2o$n ^inbeji bu am §errf<$er$ron. ®0mcj. 2)urc$ bie Klüfte toifl i<$ bringen, $em Verirrten Rettung Bringen; 2)ann ju be« Regenten 2$ron! ©abriete fei mein Soljn. ®ttf («Iii mit ben Sägern ab na$ Itntt). $0ött| (entfernt fidj na$ redjts). 3lv. 14. ^ erif onü tnnft*«ra fUL SBertoanblung. Der SJorfjang hebt flu? im a$t§e$nten Statte. gtligegtnb 6ct)i ^oljeS ^oljgUtcrtfcor, ttobutc^ ber «Werth ftdjtbat tft, mit iwfft äbei tlm ""faDnte Ittfcpt $inal Saget 68 ®a4 Slcutytlager oou ©rauaba. ®a8 Jgnnere berSttuine bcä alten 3Jlaurettfc§loffe8 nach bcm oorfteljettben SDeforationsplan. §ufeifenfövtnige Sogen mit biinnen Säulen; Stuf fatur arbeit, golbne, ben arabtfdfjen 33udEjftaben äFirttidje 3üge auf hellblauem ©runbe finb noch ^ter unb ba ju feljeu; an anbern Stellen tft ber ßalf abgefallen, manches n>ie oon geuer gefchtDärjt, bie $cnfter blofy mit ©ittern vev* wahrt. 3jn ber Sftitte ein fehr fyofytZ SC^or, mit einem ^oljgitter btf jur £öhe, n>of>tnburd£) ein gel'engebirg mit bem bemßllteit 2Jtonb ficf>tbar ift; am ^oljgitter ein Stiegel. SRedjtS ein SJurrn mit einem ^enfter fyoty oben; weiter nach Dorn über eine verfallene treppe hinab, ßinfS ein genfter. $ur ßinfen ein Sager mit Schilfmatten unb ein 5Etf<§. 2)er äftonb fcheint iltfer bem (Sitter herein, anfänglich dou finftern SBolfen umjogen, bie fich nad) unb nach oerjiehen. Dritter 2£ttffriff. [SBaSco allein. flrtSCP (lommt oon recljtä l^"ter ba§ SWittelthor, öffnet baS ©ittef unb fommt über bie 3Jtitteltreppe uor). ^lr. 14 b. Jlrie unb 2>uett.*) ■Jlecttatio. Dasco. 33efd?Ioffen ift'8, es fall' ber frembe 3»äger, (Sin reifer $ang belohnt bie f^toarje 2$at. 2)e« SD^ittetb« ©timme fei berbannet, föa^e allein er^eifc^t beS ©panier« §erv SKrie. ©üjje 9Rad)e, Soüjm toerfcfymäfyter Siebe, 2)ir allein erfd?lie§' idj meine bange ©ruft. 2)ir allein gehören meine triebe, 2)u füllft mein £erj mit fyofyer ©ötterfuft! Serftumm' auf emig, ft>etb;f$eS 3agen, Limmer umftridft bn meinen SBlict — 9fti<$ rü^rt nic^t fein $le£n unb klagen, 2lu$ feinem £obe erblühet mein ©lüd! 3a, er mu§ als O^fer fallen, SSon i^m toarb mir ©djmacty unb §o§u, 2)o<$ be§ £obes bunfle Ratten *) 2lu§ ber Partitur ber Äönigl. Oper ju Berlin. ®aS SRadjtlufler oon ©ranobo. 6# ^Bringen iljm oerbienten 8ofyn. ©eroiffensffntyel, i§r mögt rutyn! (Sin Sefcer ifi'8, ©ott lotynt mein SE&un! 3d) fyaft' mein Sffiort mtb »ante nicfyt! 9tei$ iß ber ^angl 3tym tagt fein üDZorgenlic^t! ©etoiffensffrupel, tyr mögt rutyn! (Sin $efcer ift'8, ©ott lotynt mein £§un! Gabriele (fommt oon red}t§ burcfj boS 9JHtteltl)or über bic «Wittel* tveppe). Vierter 2fuftriff. ©aSco. ©abriete. (Gabriel* (für fic^). $a8co tyier? täufefy' mi<$ uic^t! D ©ott, erfyör' mein Reifes gießen, ©ieb meinen Sotten ftegenbe Äraft, ©ein partes §erj ju rühren! ©einen $orfafc ju befänden, «Sei jefct mein työ$fte$ 3^U ©ott, erhöre jefct mein ^ei§eö gleljm! (Saut, cortretenb.) 3Sa8co! ©önne mit ein Sßort! Dasco. 2ßaS füfyrt bid£ fyer an biefett Ort? 2)arf it$ oiefieic^it bem Saline leben, @u$t ©abriefe mi<$ too^I fyier? D fari<$, toittft bn mir Hoffnung geben? Sad^t enblidji beine Siebe mir? töabritle. 2öa8 fott no$ immer biefe (Sprache? 3$r toijjt ja, toem biefeö £er$ gehört. SMn, ju bernitfyten Sure Sftadfje, 3ji, toa§ bie 9ttenfc§It<$feit mi<$ lefyrt. DastP. €tyric($ bu öon jenem blonben @<$üfcett? (Sin ftefcer iffs, fein guter S^riji! 2Ba8 famt bir auc§ fein 2eben nüfcen, 2)a bu beS ©omej 33räutc$en bift. Gabriele, ©ott, er^ör', erljör' mein $lefm, j ©ott, gieb meinen SBorten ftegenbe Äraft! fcasco. rt<$ji bu öon jenem blonben ©dfyüfcen? [ (Sin $e$er ift'8, fein guter <£§rift! J 70 2>a8 Wadjttager uon ©ranaba. Gabriel*. Saft ab öon beincm böfen 5£radj>ten, Safc frei ifyn jie^n, lafc frei tyn jte&n! 2)amit i<$ ferner bi($ !ann ad&ten, Verbann' ber 8te$e blut'gen ©inn! Safj ab Dort beinern böfen £ra<$ten, @rborme bid^r lajj frei iljn §ie^nf 2)amit i$ ferner bidj !ann achten, Verbann' ber Sftad&e blut'gen ie idj> e$ feft gelobet, SBoIIftrecfet fei ber 9iacfye£lan, 2>crf#mäfyte Siebe in mir tobt, ©te reißt mi<$ Ijin auf blut'ge SBafyn! töabrieU (für Sitte s#ulfe mir erbeben, teurer ©omej, jia, id? bleibe bein! S)a8 SRac^tlager oon ©ranaba. 71 $>o($ t<$ f$Wör' e$, er fofl leben, Sifi unb ®ewatt mu| $n Bcfrcin! lasco. Siegt bir fo biet an feinem Seben, SBirji bu ein Heine« Opfer wofyl nic$t fctyeun, Sirft bu bein $erj, bic §aub mir geben, ©o wiD ic§ ben gremben foglei$ Befrctn! Gabriele (für Me 5ßutfe mir erbeben, teurer ©omeg, ic§ bleib' bein! 2>o$ i$ fctywör' e$, er fofl leben, Siji unb ©ewatt muf3 ifyn Befrcin! toasco. Siegt bir fo biet an feinem Seben, SBirfi ein Opfer bu ni$t fcfyeun, Sirfi bu §erj unb §anb mir geben, 9SiÜ ben ftremben — fogIei<^> befreiu! Gabriele. 3it ©otte« ©d)ufee geb' i<$ tyn, (5r wirb ber Unfcfyulb Detter fein! (€>ie eilt aß über bie SJMtteltreppe na$ rechts.) fcas«. ®o bleibt'«, wie ic§ es feft gelobt, SSoflfkecfet fei ber 9fca$ej)lan; 3Serf<$mäfyte Siebe in mir tobt, ( ©ie reifjt mi# fyin auf blut'ge 2M>n! x f®Igt ©abriete über bie 3Jiitteltreppe, nad)bem er ba3 ©itter ge» fd&loffen f)at, nacf» re$t8.) (^aufe.)] ^«8C0 (tritt mit einer ßllampe, ber »ücfcfe unb bem $ut oeS Sit* 0ers oon rechts hinter baS SRittelt^or, ßffnet ba§ ©itter, leudjtet unter» bem 38gtr herein unb folgt; SSüdjfe unb #ut legt er auf ba5 *8*' ItnfS com, bie Santpe fteHt er linfS hinten auf einen SWauer» ®0rlptunfl). fünfter 3f «(tritt. CaSto. 2>er Säger. 15. »fdt#«». *«8cp. 9?un faget, lieber £>err! 3f?r jürnet wo$l nic^t me&r auf un$? 2ßir finb nit^t grab' bom feinften Xon. 72 2)a3 9kd;tlager oou ©ranuba» (Sin #irt fyat aucfy nicfyt feine ©itten, 3)oc§ reblid^ ftnb toir, glaubet mir. 3ager. 2>a$ ift genug! 9ftir tparb bie 3"t nidjt lang. 2>er tyübfcfyen 2)ime Sieb nnb ©aitenfpiel §at in ber £§at midj tounberbar ergöfct. tyasco. QJJac^t'S (£u$ bequem. a$ fyören, ©eib unbeforgt, 'bei Birten toirb'S früfy Sag. 9iun f^lafet tootyl. 3äger. 3# fcoffe, bi« gum SWorgen. Dasro. $a8 !önnt 3l?r aud), beim ftcfyer feib biecj (ßr ge^it, unterwürfig grüfjenb, Iauernb ab über bie Sföitteltreppe na# redjtS, nadjbem er »orljer einen ©temmBalfen cor ba§ (Sitter gelegt unb e§ fo forgfam feft gefd&loffen Jjat.) Sedjfto $er 3äger allein. 3äget (nimmt com Sager feine Söüdjfe, le^nt fie an bie UJiauer linfS unb legt feinen £ut, fein (Sdjwert unb fein $tft§orn auf bcn £ifd&). ^Ir. 16. Siecitali» unt> i\rte. 9tecitatiü. 3äjJCr (fie^t burcf) baS genfter linfö oorn). 2)ie 9?ad;t ift fd^ön, mit SBolfeu Wimpfen @tern« Unb ba§ ©ebirg fteigt auf toie ein Zoloft. 2Öer gtanbte mi$ tooljl Ijier in toalb'ger ^erne 3(18 ©aft ber Birten, toeit bon §of unb Srojj. @anj nur ein 2ßeuft$ im toüficn äftaurenfdjlojiJ (®r fte§t fid^ tm Raunte um.) Strie. ^ürtoafyr, fürteafyr, es ift ein Slbenteuer, 3Da§ mir je mrr;r unb tnetyr gefäHt. 5DÜRadjUager oon ©variaba. 73 ®ar nmuberbar ift bieg ©emäuer, SBo fatg bie alte ^radjit nodj fyält. ftüraafyr, fürmafyr, es ift ein Slbenteuer, 2)aS mir Je mefyr uub meljr gefällt. Sär'S toaljr, tuär'S toafyr, bafj einft Slbencerragen 35on (Sfiriftenrittern tyier erfragen? 2öär'S fear, mär's toafyr? S)ie fätuarge Söaitb geugt 110$ bon 5cuer89lu^ 9luf biefem (Sjirtdf; fc^lüamm öieHeic^t t^r 53tut. Söär'ü n>a$r, h?ät's mafyr? 3fyr ©Ratten, fteigt mit nid?t empor, Unb toenu's gcf^ä^, unb toeun's gefcfyälj', 3(6 gittrc nictyt, i<$ gittre nid^t! 2)ic §anb ifi rein, bie §anb ift rein, Unb mtr ein £fyor erbebt fcor einem £raumgefi$t. — @8 raufet ber ©trom ber 3^it £in in bie (Smtgfcit. 3)ie 2)?adjt, ber ©lang bergest, sJhtr eins, nur eins befielt, 9^itr eins, nur eins. @8 jie^t aus jener SSelt 25om golbnen Reitern ©tewengelt 2)ie föufy7 im 23ufen ein, SBon «Scfyulb unb Sortourf rein. $ocfy nuu gu Seit! — 3$ toeifj nic^t, toie mir ift! 3cfj bin red^t müb unb bot§ aud? fo befangen! SBär'S tool&l ifyr 33licf, bie garten Sftofentoangen? 3d& IjaB' fte fcoefy nur auf bie ©tirne gefügt. (@r roenbet fic^ nac$ linfs» jum Sag er.) (Srfc^ieu mir nun ifyr fyolbes S3ilb im bräunt, 2)ann möd^f er lange, lange ni($t entfcfytt)inben; Denn fcf;8ner träumen läjjt ftc^'S toafyrlicfy nirf;t. (®r legt fid» ttteber.) 6c$laf tEofyl, mein ftinb! ÜUiein füfjeS Äinb! 74 Tai 9ßa<$tlafler »on ©ranaba. ®<§laf' titein $inb, fctytaf toüfyl! «8r fc$Iummert ein.) (2>er ÜJlonb f#etnt nun $eE unb Uar am toolfenlofen $immel.) Gabriele (erf$eint in ber ben Säger §u retten, am Xurm» fenfter rechts). ($)ie fcampe flacfert unb erlif$t nac$ unb na<§ gitnjücjj).) %\tbtnitx 2lCttftritt. Oabrielt am fcurmfenfter rc$t8. S>er 3fä0er auf bem fiajer lin!« fälafeitb. flr. 17. SftauriM* ftowanie. Gabriele. Seife toefyet, Ietfe toallei 3ting8 ber 2^au; bet SDtonb erbietest; ©anft Sttfanjor« Sieb etföallet, 2öenn er ju bem Siebten f$tei($t. [Unb fte laufest mit bangem «Seinen 2Inf be8 SDtotyren 2iebe«laut; @8 toerftegen ifyre 2$ränen, Senn fte ben ©eliebten fd^aut. 2>od? betoor bie 9?a($t, bie 9?a<$t enttoeid&et, gliefyt er toon be« SiebdjenS 2)urcf> bie SJZorgennebel föroeifet SBraufenb fein Straberro§.] 9?eu entfliegen iljre Stfyränen, SBenn ber golbne Sog ermaßt, Unb fie Ijarrt mit bangem «Seinen luf bie ftiüe 2Jiitternac§t. ( Str. 18. ftedtatio. «abriete (äuflftn<$). Söad^t auf, o £crr, toaetyt auf! ^Befreien mufj 3$ <5uc$! (Ungebuibig.) er benn »toc^ nic$t n>adj? (< ©r fyört nic^t! SDiefer Sttauerftein ertoetfet tyn. (aS 9ia$tlager von ©ranaba. 75 3öj£C (auffpringenb). 3öa8 gicbt'8? (ffir fie^t ®abriele.) 2Öie, fe$' t# re^t, bu fommji ju mir? fcabritU. (£u$ brotyt ber £ob fcon biefer $irten §anb! 3ager (forgios). S)u träumji, mein Äinb! fcabriele. 2ldj nein, tyört bo<§ mein ^tetyn! S3ci (Surem $eitl 3>ic Sljt ttegt f^on Bereit, um (£u$ im ©Plummer SBefyrloß ju crjd^Iagen. (<ün pfeifen ertönt, au5 ber gerne beantwortet.) Gabriele. §ört 3fyr bie äftörber? £ilfe &oi' i$ fc^neK! 2>er Gimmel <§c$üfc' ©udj! ©Iig mu§ i# fort! (©ie »erfd&wtnbet oorn fjenfter.) 2Cd)ter 3Cuffritt. $er Säßet allein. 3ügtr. 9H<$t o^ne ©runb fdjeint iljr 3$crbac^t! (ennod(> fixa^lt bie äftonbenfdjetbe ^ell, Unb tijentt ein ©cfyiifc', ein rüftiger Ocfell Sie ©üdjfe nodj Ijat — (®r ge$t na$ ItnfS, nimmt fie unb gewahrt bie SSeränberung.) 0 Gimmel, toaS ift ba«? geu^t ift baS föotyr, ber ©tein ifi abgef<$rau6t! legt bie S3ild)fe auf ben £i[d& UnlS, §ebt »on bort fein Schwort mit ber Scheibe £o$.) $ab' t<$ bo<$ bid^! 3ft tocfyl ein Siegel ba, o @o für ben erfieit Slnlauf? fteeft baS <5<§n>ert in ben ©urt, eilt na$ hinten jum ÜJ'ittelgitier, bemerft einen ftoljriegel baran unb fdjiebt i$n cor.) äöafyrlicfy gut! (Cr laufet na<$ aujjen.) (Da» pfeifen au|er$alb toieber&oU ft$.) 76 5^3 9ta$tkgev »ort ©ranaba, $tr. 19. Quartett. 3«gct (jie^t ba3 ©djmert). Stfun @$toert fyeraus! 3)ie Älinge btauf! 2>0$ treibe ift'S? (@r prüft bie Älinge.) 3a, 'S ift mein £euerbanf! 9hm fommt, i^r ©Surfen, toemt if)t mein Begehrt, 3n beutfe^er ^auft fü^r' i<$ bieö Slfmenfdjtoert! (@r fteHt fic^ beoba^tenb unb um ntdjt gleich gefeljen ju werben, a* - bie Gele beim Sif# linfä.) JPaflCO (mit einem SDolc$ unb einem SBeü, Ämbroflö mit einem Seil peiiro mit einem Söeil, einer ®ieÖ5laterne nnb mit ©triefen, fotume" uoti redjtä hinter ba5 Sflittelgitter). vimnUx Wuftxitt. ®o0co, «mbrofio unb ^eisro hinter bem SDiittelgitter. $er 3^0« an ber @d£e linlä Dorn. |Mro (leife). 3ft am piß? jpasco (ebenfo). 3$ fyöre nichts ftd^ regen. AmbroftO (leife). ©o !ommet leif, bie ©d)ling' iljm anzulegen. Das« (ebenfo). 3a, leichter Bläft ftd^ fo ein Sefcen au« Unb eure ^urefot entgeht bem «Straujj. tyasJCO unb Ämbroftö (nehmen ben ©temmb allen raeg). 1)UÖC0 (oerfuc()t, ba§ SDiittelgitter ju öffnen, beinerft, bafj e§ uoi1 innen uerriegelt ift). 33erbammt! Ambro(xo (leife }U Sßebro). ©o fyri^, toa8 ift gefcfyefyen? Dasro (ebenfo). 3efct toirb e$ toofyl fo leicht uicfyt gefyen, 2>emt i$ toergafj, fc^toer büfj' idj nun bafür, 3)en Stiegel an ber alten 2tyür. Ätttbrofto unb fldrO (leife). 3a, fyier be$ @(§idfal8 Stimme foridjt: SBege^et ba8 $er&re<$en nicfyt! 3ägcr (für ft$). 35ieS Slfynenfätoert oer&iirgeub fpridjt: 2)u fäüft bttre^ biefe Räuber ni$t. 35rt8 9lui$tlager von (Svauuba. 77 2)u fättft burdj biefe Räuber uid;t, ] 2)urd) biefe Räuber fättft bu nid/t! Ämbrofto unb JJe&rfl (letfe). / 3a, tjier be8 ©djicffatS ©timme fyrid^t: 33ege§et bieS $erbre($en nidjit! J iPasco deife). 3fyr Stemmen, f$tt>eigt unb fyört mid? an: SBeränbern mu£ idj> unfern $Iatt. (Saut.) §e, lieber §err, mac§t auf! macfyt auf unb lafjt utic& ein! (®r poc£»t au baä üiittelgitter.) 9)?a<$t auf! macfyt auf! madjt auf! 3ager (tritt eintge ©dritte oor). Söofylan, h>a« fott es fein? Uasfo. '8 ftnb Männer ba, gar pbfcfye fc^mucte ?eut', 2Som ^rinjregenten. 359« (gleichgültig). §at bis morgen ,3eit! ttasaj (leifc). üftadj feinem S5lut fiefyt mein SBegefyren! » Äutbrofio tmb JJfiirp (efienfo). J Unb fottt' es toagen, fid; ju toeljren — J 3ager (ebenfo). 9?acfy meinem SSIute fte begehren! fiie iirei Birten (leife). @r unterlieget ber ©etoalt! 3äger (efienfo). 3>ebo$ i$ trofce ber ©etoalt! Unb toer ftd) nafyt, mi$ ,ju tterfefyrett, ®en matfyt mein gutes (Sifen falt. Dasco (icifc). Unb fottt' er'« toagen, ftc§ ju toefyren, äftad&t tyn mein gutes (Sifen falt! > ÄmbHjio unb ptöro (efienfo). •ftad) feinem ©olbe trag' tt$ Segelten, 2)o$ beffer toär'S, im ^interfyalt! Uagco (wiib). §aut ein! £>aut ein! Unb freuet nietyt beu alt! Die irrt Birten (prallen jurücf unb fielen unfölüffig). Stellung: * * SJasco * Sftger 2lmbrofio , tßebro 303er. 9?o$ f<$on' i<$ eu$! $>o<$ !nicct riteber alle gleich! 3$ Bin — Daaco. ($ilt gleich! $ei>ro (jieijt ft<$ jurüd). £>ört bo$, tote er ft<$ nennt. 3ager. 3fyr ©Surfen, bebt! 3dj> bin ber Sßrinjregent! Ambrofi0 unb Jjeiro (welken jurürf unb fnieen nieber). DOSCO (einen 2lugenblt(f beftürjt, bann wilb ladjenb jroifd&cn beib' tretend). hemmen! 2luf jefct »on ber <£rben! SöoHt i&r geöierteilt toerben ? (®r $ie&t fte empor.) (3um 3ttger.) 2)u ftilrjcfi fctbft bitb in bein 8lut, «Streng fei beftraft bein Übermut. Ute brel Birten (bringen auf ben Säger eiu). Ämbroflo ($ebt ba3 ^eiß. 3ager (oerumnbet Slmbrofio am 2lrm). Ämbrofio. 2Beb' mir! 2ftein Sinn! «Sr meiert jurild unb »erfdjiuinbet, fid& ben Mutenben 9lrm $«tten&/ über bie SDHtteltreppe nad& linfS.) JPebrß (fu$t iljm entfefct ju folgen). 3oger (ift ifcm nachgeeilt unb oerfefct i^nt einen 6trei<$). (Sntflielje, äftorbgefette! JJciltO (eilt 2lmbrofio nac^ linfd ^inaud nad&). ^ I)OSCO (roirft baä Seil weg unb jieijt ben ®ol$; jum Säger). ©0 bift bu mein, i<$ fenbe bi($ jur $ötte! ^ 3ager. @ie toirb bir felbft jum @rab! $ tya0CO (ereilt ben Säger an ber SKitteltreppe, umfaßt i$n). Tai 9Ja#tlager oon ©ranaba. 79 35ger (wirft fein ©cfjroert »on ft$). ^ ^SgClT unb $)(I5C0 (ringen auf geben unb tob, wobei SaSco al# ber ^8<$ere erfd&eint; fle brängen nad) rec^t« Dorn). jr ^Öger (entwinbet S3a3co bie SBaffe, burd&boljrt iljn unb f$leubert n re^t8 Dorn bie verfallene treppe $inab). ( [2Jiein 2lrm ftiirjt bid) fytnaB!] f &öit ©dritte, wäljnt, bafc bie beiben anbern jurüdEfommen, rafft fein ©djwert auf unb eilt narfj ber SHitteltreppe.) , ®0BlCj unb Gabriele (fomrnen atemlos oon re$t$ über bie 3Hittel> ^Pe). 3e^ntrr ^tr Oäget red&t«. ©ontea in ber «Witte. Gabriele lintö. £trten unb Wirtinnen. ®ann lie Oöger aufcerljalb. 3agcr (wtD mit feinem ©dEjwert auf ©ome§ einbauen; gefprodjen). §ä, 53ufec —! Gabriele (wirft fid& jrolföen beibe). lieber £err, lajjt ab! ©8 tft ein greunb, Unb £>Üfe na^t fdjion. Säger. Sacfre 2)irn'! Gabriele. 2Kir folget ber Sllfabe. (jum Säger). Sind? (Sure ^reunbe folgen mir. Säger. SBrafcer toaefrer 53nrfd6! C3u ©abrtele.) 2>u fyolbe« -Iftäbcfycn, fönnl' id? bir Oer» gelten. ®abrtclf. Sollt 3tyr vergelten, €>o benlt meinet Sitte. 3lr. 20. $0or ber Jäger unb ^nfemfife. (§iJrner ertönen redE>t3 aufserfcalb.) Seiger (^ord^t auf unb ruft aus). §a! unb (fammeln fi<$ hinten »on re<$t« unb llnl« rüttele Ingang). (legt fein ©$n>ert auf ben STifc^ linl«, ergreift oon bort fein . Jsom, eilt über bie treppe tn ben SWitteleingang unb erroibert ben v#t*»tuf). 80 üRadptlager pon ©ranaba. CCte Börner red&tö aufjer^aifc antworten.) «l)or ber Birten. SBaS foß beg $owe« 3htf &ebeuten? dljor kr ilager (rechts au&er§aib). ©ein £>om erfdjaflt 2)ur$ ^lur unb Sßalb, £ier ifl'8, fyier rnujj er fein! 9iur rafefy fynau $)ie §offnung86afyn, 3n8 Sftäufcerfc^lofc hinein! Gabriele unb C&otnej. @8 toogt tm £l?al t>on 9ioß unfc beuten! ®ljor Her Rieten. 2)a8 $orn erhallt 2)urd) ^lur unb SGßalb, 2Ba8 ift'8, tx>a8 !aun e8 fein? $om siöaib fyeran Sagt SRojj unb üflamt 3m Ivetten föacfelfd&ein. 3äger (tritt herunter unb toenbei ftdj nad& vec^tö). «bor ier 3ager (rechts au&erfjaib). ©ein £>orn erfd^aHt SDurd? ^lur unb 28alb, $ier tft'8, ^ier mufj er fein! 9lux rafd) fyinan ®tc ^»offnungsba^n, 3n8 9läukerfd)tofj hinein! ©ümt;, Älkak, ®tjor kr Birten. 2>a8 §orn eifc^allt 2)urd) glur unb 2öalb, Sa8 iji'8, toa8 fann e8 fein! $om SBalb tyeran 3agt 9fojj unb üJtamt 3m fetten ^acfelfcfyein. Der Älhak ks Dorfes (ein e^rwiirbiuer SUter, tommt mit ®erid)tfiperfonen »on rcc^t« burdj ben 3JMtteleingang). (8raf (Dtto (fein ©d&toert in ber Stedten, folgt, oou fed}0 lidjen Dienern mit ftarfeln begleitet, bie hinter bem aRmelfing^ fte^en bleiben). 9?acbtlager uon ©ranabci. 81 3tt0et (ftilrmen na<§ i!)m $ereitt). fite Birten unll ^irtfimcn (tommen herunter). Sfffer Auftritt. $er gäßer. £>ttu. ©abriete. ©ouies. 2>er »Habe. ©ertö)t8-^erfonen. ^äger. gürfilidje 2>ietter. Birten. #irttitneu. Stellung : » ♦ ♦ * * * 2)iener mit ^acteln. vj5" vV -5j . * vc*:*. •;*:•/ Otto # Säger ©ÜO (wirft ba§ Schwert »ort fidj, breitet gegen ben Säger bie Strme «US, bo# f<$neU gefaßt beugt er ftdj über beffen $attb urtb brilcft fie uns §erj). 3för feib'ö, mein ^rinj? ÄÜC. (§8 ift bei ^rin^regent! (Sie fnieen e&rfur<$t$ooll nieber.) 2>er ^JciuTOPut, ber ^rinsregentl 3agcr (giebt einen SBJinf). -ÄÜC (ergeben ftc§). ©itO (tritt nadj ber SDUtte juriScf). [Jäger (ju ©abrieie). 2)en bu Säger nur genannt, 3ft bei s$rin3, tft ber Infant, (Sr bef^üfct bie ©d^äferin, 2)enn fein #erj nur leitet i&n 6 • "V* V '♦ *&,. * % % ©abrieie * ©omej 82 3)oS SHactytlager ooit ©ranaba. ®t)or &*r Birten. 2)er cm Säger ft<$ genannt, Sft ber ^rinj, ifi ber 3n[ant. ©ern fccrjeifyt fein inUber ©inn, 2)eun „ben ©uten" nennt man ifyu. (Gabriele unb (Somej. 2)en | | Säger nur genannt, Sft ber spring, ift ber Snfant. (Sr befd^ii^t bie ©cf;äferm! 2)en Säger nur genannt, Sft ber Sßrinj, ift ber Infant! 0Tt)or iier Säger. 2)er fi$ Säger nur genannt, Sft ber ^rinj, ift ber Snfant] 3Ir. 81. ^erjrtt uu& 3tigcr (ju ©a&riele). 2)ocfy nun gu bir, bu §o!be, ©nte, ©djöue, 2)ie toie ein ©c^u^geift über midj gett>adf;tr 2ftit banger Sßaguis Rettung mir gebraut! SSo gäb'8 ben Sotyn, ber beine Streue fröne? 2)u ^ftegteft freunblid) ben SBerirrteu, 2)u toaruteft midj mit eigner £obSgefafyr; 2)u bift fo ^olb — nidj>t länger Bei ben Ritten $lü$' biefe 23Inme jart unb nmnberbar. Gabriele (auf ©omej aetgenb). O £>err, biefen §irteu Jj>ab' icf; mir erforert. Säger (fc$meraii$ läc^einb). Sft ba8 ber Steckte? öabrielt (nicft Beja^enb). Cremte nid^t ba8 23aitb ber £iebe, «Störe nid)t ber £>er$en ©lücf. Sn bem Staate blüfit bie SÖIunte, Stuf ber §öf)' bleibt fte gurücf. Gabriele unb töomq. brenne nid)t baS ^öanb ber Siebe, ©töre nidjrt ber Birten ©lücf. &nS Sflodbtlager non ©ranaba. 3u bem £bale blüfyt bie SBlume, 2Iuf bcn £öl)n bleibt ftc juriicf. 3ägcr. 2ßie BqauBcrttb ruft btc Siebe, Obnc Stebe ift fein ©IM, 3n bem Sfyal, tt>o ftc erblühte, ^Bleibt mein SSmtfdj, mein ,£er? juriicf. Gabriele unb <5untq. brenne nid)t ba$ 33attb ber Siebe, ©töre nic^t ber Birten ©lüci 3n bem $£>ale Blitzt bie 231umc, 9Iuf ber £>öbr bleibt ftc jitriid, ©töre nidjt ber Siebe ^reubert! 3ögcr. 2öic bejaubernb ruft bie Siebe, Obnc Siebe ift fein ©lud; 3n bem S£fyal, too ftc erblühte, ^Bleibt mein SBunfdj, mein §erj juriief, SBleibt mein $er$, mein §er$ juriicE! [(©r ge^t einige ©d&ritte auf unb ab, bann j(u ©abriete.) Stlfo toiöft bu it)n? Gabriele. @r fyat mein £>er,3, er bat mein Jperj! 35gcr. 9htn, bo8 toottt' idj prüfen. Gabriele unb (Sonttj. ^-reunblidj» mög' bein 93lid 3u unfrer Sieb' ftd) tuenben, ®ann toirb unfer ©lücf 3m (Srbentbal mcfyt enben. 3Sgcr. 3mmer toirb mein 93Iicf 3u biefem £bal ftd) febnenb toenben, 3u ifym juritd, ju ifym guritcf 2)te SSruft bcn SEöunfd) ber Siebe fenbett. (Seife ju Otto.) 2)ir bcrg? idj> nic^t 2)e§ fd?tt>ad)en fersen? Siefen; SBerjicfyf idj aud> auf SicbeSglücf, 53leibt bo$ bie Söunbc bicr juriidE!] (&aut §u ©abriete unb ©ornej, jioifc^en fte trrtenb unb i^re #änbe inetnanber legenb.) 6* 84 Siadjtiager Port (ftrannb«. üebt toofyl, tcbt glücflidj! 95Xeibi audj fern mir bolbl sJ?imm je£t bicö Äettlein als be8 Banfes ©olb. (©r nimmt bic Äette oon fctncr »ruft unb Ijäitgt fte Gabriele um.) $od) für bie SUlitgift toerb' idj> morgen 2)urdj> meinen treuen Otto Jorgen. ©ebenfet mein! nur biefeö fei mein Seil! «Sr geljt ttacfi lirtlS Ott ben SEifdEj, bebeeft uitb Bewaffnet fieb.) Gabriele. D ebler $rin$! AUe. $eit! $aB«Butg« @nfel f>eil! §eil! $eil! £eit! Jpcil! ©ttö (tritt nä§er). . 3agcr (ju iijm). 9?un fort, mein ^reunbl 35ie s4$ferbe bor! 2)0$ ben!' id) oft gurücf. ®cnt «Birten eint, toaS i$ berlor, ©ein freunblid)es ©efdjtcf. (®r roenbet fid^ mit ©ttö nad) hinten.) öle 3äger unb Diener (folgen i§m). Der Älkobe unb Ht ®erid)t0j>erfonen (ebenfo). [Säger. 9?un fort, mein ^reunb, bod) benf idj oft jurücf. 2)em §irten eint, trag id) fcerlor, ©ein freunblic^eö ©efdjiid! üftun fort, mein ^reitnb, bie s#ferbe öor! 2)odj> benf' ic$ oft gurücf.] -Ällc «sijor). 25e$ ^ürfien SBort, be8 dürften §anb ©treut milb ben ©egen aus, Unb immerfort gebei^' ba$ Sanb, ©rblüf)' ba8 ^aifer^au«! 3äaer (rnenbet ftdj, im SWitteleingaug angefommen, nod) einmal ijvüfcenb unb wtnfenb jurttcf). Die Dürfen (fdjtoenfen bie .ftiite jum £ebeu>o§l). i n B e. (Dpcrttbüdier Qus Philipp Hecktms Umt>erfal*23tf>Iiotf}ef ä 25 pf. ; herausgegeben »oit £. $. tDittmann unb <8. K. Ktufe. -galten ben üoüfiänbigen SBortlaut ber ©efftttge it. ®ialt>ge, bie öolijt. i|tti3eniecuti;v bie bei bett Aufführungen üblichen Striae irt klammern, foroic r?c ®efcf)icf)te, ©Ijaralteriftil ber Dper unb ber einzelnen Partien unb ütogr. r SJtotijen über ben JÜotnponiften, Autor unb Uefierfe^er. £l%n&ro StrabeHa. 5184. cbcvgi« SMenbaÜ. 4236. SCr barbier öon 33agbab. 4648. ^et barbier boit Sebitla.*) 2937. Ritten uub sSafüemte.t) 4823. 2866. lau tntte.*) 5599. l'KOtö^ 4215. mtb Jtyoffjefer. 4090. {f°» 2646. ^ötfügrung a. b. ©eratl.*) 2667. pttOlti. 4388. jOTontljC. 2677. ««tUiC. 5823.

on ilammermoor.*) 3795. ^fiftöeu Söeiber fc. SBiubfor. 4982. ^ött§aob.2»ßrltj.8Jtit)mflnb. 5153. ^»fterftnger *»>n Dürnberg. 5639. 3KI unb Sc^offer.*) 3037. ^«8 Sftacötlnger ö. (Sranaba. 3768. (S8°2f- Älamerauäjug für 2 3Kf., Sie SRadjttoanbleriu.*) 3999. iftorma.*) 4019. Söeron. 2774. Sie Dpernprobc. 4272. £>rpt>eit§ itub Snrtjbife. 4566. Sßarjtfat. 5640. Son ^aSqnale. 3848. 2)er ?oftiflon ö.üonjitmeatt. 2749. Ser $rop$et. 3715. tfiatcliff. 3460. DiegimentStodjter. 3738. Sa8 9?*>eingoib. 5641. Sftiensi. 5645. 9?igoletto. 4256. hofiert bsr Senfel. 3596". jftolanbs $na#pen. 4847. SHoSmuuba. 3270. Sattta Sfjiara. 2917. 2)er ©f^ßufpielbireJtor.t) 4739. Sie Seiben gdjityett. 2798. 2)er fcljtoarje Somiito. 3358. ©iegfrieb. 5643. Sie Stumme öon 3185. 3at nnb ,Simmermann. 2549. Sie Sanberpte.*) 2620. t) für 1.50 g»f. im gleichen Verlag«.* Derlag uon Philipp Heclam jatt. in tetpäig. öollständige Kiavier-.Huszit9c. Mit der Scenenfolge and den Stichworten. 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Chopin. <£urfd?' mann. (Slucf. £}änbel. f^a^bn. Cortjtng. HlenbeIsfobn»BartboIl>r-HTo3art. Hoffini. Schubert. StrabeHa. EDeber. SJieue Sluggabe. ^Bearbeitet uon Prof. Dr. |?erm. Sänget. Preis M. — In Leinen geb. 4 M. __ Opern-Bibliothek* Vollständige Klavier-Auszüge mit deutschem Tert. Preis einer Oper 2 Mark. Anber, Die Braut. - Maurer und Schlosser*) — Der Schnee. — Die Stumme von Portici.*) Bellini, Naohtwandlerin.*) — Norma.*) Boieldieu. Johann von Paris.*) — Die weisse Dame.*) [träger.*) i'hernbini, Medea. — Der Wasser-Cimarosa, Die heimliche Ehe. Donizetti, Lucia V. Lammermoor.*) Herold, Zampa.*) Bimmel, Fanchon. Kaner, Das Donauweibchen. M^liul, Joseph.'*) Mozart, Entführung a. d. Serail.*) — Cosi fan tutte.*) - Don Juan.*) Figaros Hochzeit.*) - Idomene«1 — Titus. — Die Zauber flöte.* > Rossini, Der Barbier v. Sevilla.*} — Othello. — Tancred. Schenk, DerDorfbarbier. (Mitvoll- ständigem Dialog.) W eber, DerFreischütz.*) (Mit voll' ständigem Dialog.) — Preciosa« (Mit vollständigem Dialog.) Weigl, Die Schweizerfamilie. Winter, Das unterbrochene Opferfest. *) VoUntSnfliges Opemhuch för 30 Pf. im gleichen Verlage. 2Huftfer=Btograpfytm aus Keclams ilntDerfa^23ibItot^e!. ^uber. sson 2lb. Äo^ut. 33b. n. 3tx. 3389. 3-5. Bad?. S5on föitfy.SBatfa. $b. 15. 91r. 3070. ^eetfyor>en. sser. Sb. 30. 91 r. 5327. Kornelius. SSon (Sbgar 3ftel. »b. 25. Dir. 4766. $tan3, ^ou s$rodjajfa. iöb. 16. 9tr. 3273/74. ©lucf. sson §etnricfy Sßettt. ^b. 9. gilt. 2421. ^ÖTibel. »on Sc. ©Araber. ^b. 19. 91t. 3497. ^«ybit. suon £ubtoig sJ£ofyL ®b. B. 91r. 1270. %t. l.Xtil »onSub.S?#. &b. 4. 9lt. 1661. ^ 2. Ztii 8on Stuguft mu ktid). #b. 8. 91t. 2392. £oea>e. S3on3Ji.9^uiije. 33b. 2* 91r. 4668. £or^ing. sson £. ä&ittmatiti. 33b. 11. 91t. 2634. HTarfcfyner. ajon 9Eft. iüSitt» mann. 33b. 20. 9ir. 3677. UTenbelsfofyn. süon Söruno Sdjraber. »b. 21. 91t. 3794. UTeyerbeer. 33on 2lb. Sfofyut. SBb. 12. 91r. 2734. 2Hc>3art. SSon Sitbftng yfo&l. 33b. l. 91r. 1121. Hoffint. ißon Slbolf ftotyut. 33b. 14. 91t. 2927. 2lnton Hubtnfiein. s3on iXiic. S). 33ernfiein. 33b. 29. 91r. 5302. Switbert, «on 9(. Sfttggtt. 33b. 10. 91r. 2521. Schumann. sson 3ti$. SBaffa. S3b. 13. 9lt. 2882. Spobr. öon i'ubnng iftolji. 33b. 7. 9tt. 1780. Strauft. 33on $. tätige, »b.si. 91t. 5462. Derbi. SBon »b.32. 9it. 5595. Dolfmann. 3*on £au$ ^oW- matut. 33b. 33. 91r. 5753. EDagner. 33un X?ubtt>ig -ftol?!. 2. Auflage. 33b. 5. 91t. 1700. Webet. sson £ubtxuq 9fo>l)l. 58b. 6. 91t. 1746. *71140 XDotf. «on (S. 33b. 26. 91t. 4853. gelter, sson ©. ifticö. $rufe. 34. «b. 91r. 5815. ^elioS^Iaffifer-SluSgciben. Ii.=» fciegfamet Seinenßanb. Ld. = btegfames JBeberbatib mit ©olbfdjniit« $Börtte§ gefamntelte ©Triften. 3 23änbe. L. 9J£. 6.— Styi'Qtrö fämtlid^e Serfe. 3 Sßänbe. L. 3ft. 6.— mmifioä fämtl. Serfe. 2 «De. L. 3ft. 3.50, Ld. 3R. 7.— — ^oetifcfte unb er$äljlenbe Serfe. 1 23anb. L. 3)2. 1.75. (BdjCttöorffS gef. Serfe. 2 23be. L. 3)1. 4.—, Ld. 3)2. 7.— (Saitöl)ü ausgewählte SQSerfe. 2 33änbe. L. 3)2. 4.— tätibttä au«geto. Serfe. 2 33be. L. 3)2. 3.50. Ld. 3«. 7.— ÖfoetljeS Serfe in 4 §au!pt6änben. L. 3K. 6.—, Ld. 372. 14.— ^rei§ ber (Srgängungöbänbe (bisher 4 erfd)ienen) in L. je 3«. 1.50, in Ld. je SR. 3.50. (SrabfceS fämtlid^e Serfe. 2 SBänbe. L. 3)2. 4.— ©rütyarjetf fämtl. Serfe. 393be. L.3W.6.—, Ld.3W.10.— auff§ fämtlid?e Seife. 2 53be. L. 3)2. 3.50, Ld. m. 8.— MtW fämtl. Serfe. 4 93be. L. 3K. 6.—, Ld. 3«. 14.— :( 2 @rgangung«*33änbe. L. 3)2. 3.—, Ld. 3)2. 7.—. 6ciue3 fämtlidje Serfe. 4 £be. L. 3)2. 6.—, Ld. 3)2. 14.- j[ «jperöerö ausgewählte Serfe. 3 SBänbe. L. 3)2. 6.— SlciftS f&ntfid&e Serie. 1 33b. L. 3«. 1.75, Ld. 3ft. 3.75. ÄijriterS fämtli^e Serfe. 153b. L. 3)2. 1.75, Ld. 3)2. 3.50. 2emn$ fämtlicfc Serfe. 1 <8anb. L. 3)2. 1.75, Ld. SR. 3.75. &jfittg3 Serfe. 3 Säube. L. 3)2. 6.—, Ld. 3)2. 10.- | — poetifdje nnb bramatifd)e Serfe. 1 53anb. L. 3)2.2.-SonnfeüoiDÖ fämtlici)e poetifefce Serfe. 2 25be. L. 3)2. 4.— SubtDigS ausgeholte Serfe. 133b. L.9R.2.—, Ld. 3)2.4.— 3J2iltoit3 |>oetifcf;e Serfe. 1 23anb. L. 3)2. 2.25. iftoltereS fämtlicfje Serfe. 2 S3änbe. L. 3)2. 4.— MrifeS fämtlid^e Serfe. 2 23be. L. 3)2. 4.—, Ld. 3». 7.— SfteufcrS fämtli^e Serfe. 4 93be. L. 3)2. 7.—, Ld. 3)2. 14.— — ausgewählte Serfe. 2 23ättbe. L. 3)2. 4.—, Ld. 3)2. 8.— 92ilcfert3 ausgew. Serfe. 3 23be. L. 3)2. 6.—, Ld. 3)2. 10.— ©djitlcrö fämtl. Serfe. 4 §aubtbbe. L.3R.6.—, Ld. 3)2.14.— 4 ^aulJtbänbe n. 2 (5rgängungS=33be. L. 3)2. 9.—, Ld. 3)?. 20.— | ©jjafefoeareS fämtltdie bramatiftfie Serfe. 4 ibe. L. 3)2. 6.— Ld. 3)2. 14.- ©tifterä auSgeto. Serfe. 2 S3be. L. 3)2. 4.- , Ld. 3)2. 7.— tt&lattÖ3 ßefammelte Serfe. 2 SBbe. L. 3Jt. 3.50, Ld. 3)2. 7.—' OBERAMMERGAU. ° ■V Xa Sr-fr l Woerl's Reisehandbücher. Führer zum Passionsspiel in Oberammergau für das Jahr 1890. Nebst einigen Ausflügen ins Oberbayerische Gebirge. Mit Karten und Illustrationen. WÜRZBÜRG WIEN Bayern. I. Spiegelgasse 12. Verlag von Leo "W o e r 1, Hofbuchhändl er. Vorwort. In diesem Jahre findet wieder altem Herkommen gemäss zu Oberammergau die Aufführung j des Passionsspieles statt und das kleine Dorf ist dann der Zielpunkt zahlreicher Touristen, die Herz und Gemüt erhebende Anregung suchen. Nebenbei bietet auch die Kenntnis dieser schlich- I ten und doch kunstsinnigen Gebirg-Bewohner j vieles charakteristisch Interessante. Eine Anleitung zur Orientierung über die Reise dahin und über das Spiel selbst wird Vielen erwünscht sein. Ich biete dieselbe in dem vorliegenden Büchlein dar, das alles in Bezug auf das Passions-• spiel Wissenswerte enthält. Der Abschnitt über die Geschichte des Passionsspiels ist zum gi össten ' Teil dem Führer nach Oberammergau 1880 von Pfarrer Höhl entnommen, welches Büchlein s. Zt. grossen Anklang gefunden hat. Die Reise ist von der bayerischen Hauptstadt aus unternommen und folgt hier eine allgemeine Beschreibung Münchens, dessen Hauptsehenswürdigkeiten kurz 5 berücksichtigt sind. Den das Passionsspiel Besuchenden empfehle ich zugleich aus meiner Reisebücher - Collection: „Führer durch München" und „Führer durch die bayer. Königsschlösser"ä 50Pfg., sowie „Führer durch das Oberbayerische Gebirge" a 1 Mk., ferner der Ammersee, Tölz, Oberstdorf u. s. w. Würzburg und Wien 1890. Spieltage für 1890 sind folgende: 26. Mai. 1. 8. 15. 16. 22. 25. 29. Juni. 6. 13. 20. 28. 27. Juli. 3. 6. 10. 17. 20. 24. 31. August. 3. 7. 14. 21. 28. September. NB. 'Bei grossem Andränge wird immer am darauffolgenden Tage die Aufführung wiederholt. Inhalt. Einleitung........................7 München ........................8 Reise nach Oberammergau ............16 Die Geschichte der geistlichen Spiele ... 34 Oberammergau und seine Bewohner .... 49 Das Passionsspiel..........60 Die Heimreise...........104 Einleitung. nahen die Tage, in denen wieder die g des weltberühmten Passionsspieles zu rgau stattfindet. Dasselbe wird seit Jahr-mmer zahlreicher aus Nah und Fern be-l verdient in der That die Aufmerkst. er ganzen gebildeten Welt, da es uns in warn., ft ergreifender Weise das Leiden und Sterben des Heilandes zur Anschauung bringt. Das Oberammergauer Passionsspiel ist sehr geeignet, Gläubige zu erbauen, in ihrem Glauben zu bestärken , sie in den Widerwärtigkeiten des Lebens zu trösten und zum Kampfe in den vielfachen Gefahren desselben zu ermutigen. Selbst Solche, die aus reiner Neugierde kommen, werden von der Darstellung tief ergriffen. Damit dieser die Besucher besser folgen können, wurde dieses Büchlein geschrieben. Es enthält eine kurze, aber genaue Beschreibung des Passionsspieles, ferner eine Darstellung der Geschichte der letzteren, einen zuverlässigen Führer durch die bayerische Metropole, München, das im Allgemeinen als Ausgangspunkt zur &eise nach Oberammergau zu betrachten ist, sowie eine kurze Beschreibung des Reiseweges nach und Von Oberammergau. 8 Die Aufführung des Passionsspieles begi: Pfingstmontag und findet dann an den auf Seite 5 angegebenen Tagen statt und schliesst Ende September. Die einzelne Aufführung erfordert 8 Sdt. Zeit. Sie beginnt 8 Uhr früh und endet nrchm. 5 Uhr (mittags einstündige Pause). Hiernach wird der Tourist seine Reise einzurichten haben. Es em- . pfiehlt sich, um späteren Unannehmlichkeiten vorzubeugen, einige "Wochen vorher beim Wohn-ungscomite (Bürgermeister Lang, Pfarrer, Posthalter j oder dem betr. Gastwirt s. Seite 31) sich Wohnung | und Billet zu bestellen uud genau anzugeben, wie viel ' Zimmer und Betten benötigt, welcher Platz gewünscht j wird und auf welchen Tag die Ankunft festgesetzt ist. In der einstündigen Mittagspause kann man, wenn man bei seiner Wirtin das Mittagessen früh bestellt hat, letzteres in seiner oder der Wohnung seines Wirtes zu sich nehmen. Es werden aber wohl nur wenige sein, die sich mit einer einfachen Hin- und Herreise begnügen. Vielmehr wird die Gelegenheit, neben der Anregung des Geistes auch den Körper zu erfrischen, von Vielen benützt werden; hierzu bietet eine Reise ins oberbayerische Gebirge die beste Gelegenheit, wobei der Führer durch dasselbe (Woerl 1890, 1 M.) vortreffliche Dienste leistet. München, die von Kurfürst Maximilian I. nach dem Geschmacke der Renaissance, von König Ludwig I. nach jenem der Neuzeit umgebildete Haupt- und Residenzstadt Bayerns, liegt auf einer weiten Hochebene, etwa 530 m über dem Meere, an der Isar, und zwar zum 9 grössten Teil auf deren linken Ufer. Auf dem rechten, höher gelegenen Ufer dehnen sich die Stadtteile Haidhausen, Au und Giesing aus. Die Stadt hat ca. 290000 Einw., incl. Neuhausen und Schwabing, wovon 85°/o Katholiken, 13°/o Protestanten, 2°/o Juden sind. München ist eine der schönsten StädteDeutschlands sowohl wegen der breiten, eleganten Strassen, grosser, zum Teil mit Anlagen versehener Plätze, als auch wegen des Reichtums an Prachtgebäuden und Kunstsammlungen. München hat ferner eine ausserordentliche reiche Anzahl von Unterrichts- und Bildungsanstalten jeder Art. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Industriethätierkp''- liier bedeutend gehoben. '^hes. lo,r besonderen Gunst Heinrich den aus dem ^ jiause, zu h Kaiser ^wig den Bayern ward jrt bedeu- tend erweitert. Von Kurfürst Ma^ — 2.22 — 4.20 5.10 — 7.30 10 45 Sd)Iofe Serg.' yjieberpöcting — 8.40 — — 12.40 — 3.35 — — 6.12 — — Weberpötfing. öeont .... 6.40 8.50 9.55 11.50 12.50 2.30 3.45 4.25 5.15 6.20 7.35 10.50 ßeoni. ^offentjofen . — 8.55 10.- 12.- 12.55 2.35 3.50 4.30 5.20 6.25 7.40 11.— hoffen!) ofen. ^mmerlanb . . 7.- — — — — — — 4.45 — — — — 5t mm erlaub. Sufctng . . . — 9.15* 10.20 12.20* 1.15* 2.55 4.15 5.10* 5.40 6.45 8.- 11.20 Mmmcrtanb . . — — 10.30 — 1.30 — —' — 6.- — | — — 9tmmerlatib. 58einrieb . . . — 9.25 — 12.35 — 3.10 4.25 — — 7,— I 8.15 11.35 iBerurieb. Wittbad) . ; . 7.10 — 10.45 — 1.45 — — 5.30 6.15 — — — 2Imbad). SeeSljaupt — 9.40 11. - 12.50 2.— 3.25 4.40 — 6.30 7.15 8.25 11.50 SeeSljaupt. Wmbarfj . . . — 10.- — 1.10 — 3.40 4.55 — — 7.30 8.45 12.5 2lmbarl). Sernrieb . . . 7.20 — 11.20 — 2.15 — — 5.40 6.45 — — — Sernrieb. Vlmmerlanb . — 10.15 — 1.25 — 3.55 _ — — 7.45 9.— 12.20 Stmmerlanb. Su^ing . . . 7.35* 10.30 11.35 — 2.35 4.10 5.15* 6.— 7.5 8.- — — Sufcing. ^ofjenfjofeit . . 7.50 10.45 11.50 — 2.50 4.25 5.30 6.15* 7.20 — — — $offenf)ofen. iieoni .... 8.- 10.55 12.— 1.45 3.- 4.35 5.40 6.25 7.30 8.15 9.15 12.40 Seoni. Sd)lob 23erg S.5 — 12.5 1.50 3.5 4.40 5.45 6.3,0 — 8.20 9.20 12.40 Sdjlofj 33erg. Wieberpödiug — 11.— — — — — — — 7.35 — — — tfiieberpöding. Starnberg an 8.20 11.20 12.20 2.5 3.25 5.— 6.— 6.45 7.55 8.35 1 9.35 1.— au Starnberg. äftiiudjen an . . 9.40 12.30 2.10 Iß CO •o CO 6.— 1 7.40 I 7.40 1 9.- |10.25 12.30 1 1 2.10 lan 9Jiünd)eit. (Stfenbctljn. äiorm. Kitlag« 9iad)mittag§ SIbenbä StfadjmittagS |@ifenbat)n. VC\ \ b. ßünft. 9©ettex \ *) STnfdjTujj itt £u£ing für 9?eifenbe öon Dberammergau, gut SRunbfatjrt bi§ Starnberg. 2)ie Saluten werfen ausgeführt bon ben'ijjraditiSalon^nmpfemSuttpolb, 33aüaria, 2Bitrel§bad), utib S)ampffdjiff Submig. 1) 9lacf) jeb. Sonn= it. Feiertag, Sept. auSgcn.: Starnb. £aien ab WorgenS 5.45, 58erg 5.55, Sieoni 6 —, Starnb. an 6 20. 2) Sonn« u. geiertag? bei guter Witterung: Starnberg ab 7 U. MbenbS, üeoni 7.15, JÖerg 7.20, Starnberg an 7.35. 3) gafjrt 10 ab 18. Wug. getürjt: ab Sern. 7 11., $mbad) 7.10, 2Jmerl. 7.20, £eoni 7.40, üöerg 7.45, Starnb. au 8 U. 2tbb§. 4) gatjrt 9 ab 9. Sept. gefürjt: ab Sufcing 5.40, söerur. 5.50, 9lmb. 6 II., 2lmerl. 6.10, Sieoni 6.30. tf?ieb. 6.35, Starnb. an 6,50 £>) Srt^rt 8, 10, 11 unb 12 oertetjren am 8. September jum legten 9J?al. 25 Buchloer Bahn über das durch Herzog Ludwig den Strengen und Kaiser Ludwig den Bayern berühmt gewordene Fürstenfeldbruck nach Grafrath fährt, das man in 1 Std. erreicht. Durch herrlichen Buchenwald gelangt man hier von der Bahnstation aus in 10 Min. an die Amper, den Abfluss des Ammersee's, auf welcher ein kleiner Dampfer uns in kurzer Frist nach Stegen am Ammersee bringt. Der Ammersee, 16 km lang und 6 km breit, bietet zwar nicht die Reize des Starnberger See's, ist aber immerhin besuchenswert, da er reich ist an schönen idyllischen Landschaftsbildern und in Bezug auf historische Reminiscenzen und sichtbare Spuren längst entschwundener Zeiten viel bietet. Auf demselben verkehren Dampfschiffe und führt der Dampfer den Reisenden in Zickzackfahrt nach den rechts- und linksseitigen Uferorten und zwar uns zunächst nach Hersching. Von hier zieht sich ein Weg in 1 Std. durch das romantische Kienthal nach dem „heiligen Berg" Andechs (698 m). öer Wallfahrtsort Andechs war ursprünglich Stamm-schloss der gleichnamigen Grafen, eines alten Dynastengeschlechtes. Zur Verehrung der hier sich findenden Heiligthümer ward 1438 von Herzog Ernst ein Chorherrenstift errichtet, von 1453—1458 aber von Albrecht dem Frommen in ein Benediktinerkloster umgewandelt. Es ward am 18. Mai 1632 yon den Schweden arg beschädigt, 1669 vom Blitz Asche gelegt und durch den Kurfürsten Ferdinand ^taria wieder auf erbaut. 1803 säkularisiert, kam Andechs in Privathände, bis es König Ludwig I. 1846 kaufte, um es den Benediktinern zurückzugeben. Jetzt ist es ein zum Stift St. Bonifaz in München 26 gehöriges Priorat. Die Klosterkirche ist ein edler Renaissancebau. In einer Seitenkapelle wird der ►Schatz verwahrt. Vom Kirchturme aus geniesst man eine weite Fernsicht. Das Bräustübl erfreut sich eines weit verbreiteten Rufes wegen des köstlichen Klosterbieres. Von Hersching bringt uns das Dampfboot nach D i e s s e n (Gasthöfe: Gattinger und Post), stattlicher Marktflecken am südlichen Ufer des Ammer-see's mit 1200 Einwohnern. Auf dem Bergabhange ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift, jetzt Schloss im Privatbesitz mit hübschem Schlossgarten. In der schönen Klosterpfarrkirche gute Fresken von G. Bergmüller. Unter den Altargemälden ein heil. Sebastian von Giov. Tiepolo. Eine 1/2 Stunde nördlich von Diessen liegt das Seebad St. Alban. Von Diessen aus ist ein Ausflug nach dem in südwestlicher Richtung gelegenen Kloster Wessobrunn1) zu empfehlen, das man zu Wagen in IV2 St. erreicht. Das Kloster wurde von drei gräflichen Brüdern v. Antorf im Anfang des 8. Jahrhunderts gegründet. Es fand an Herzog Tassilo II. von Bayern einen grossen Gönner. Die Ungarn zerstörten 955 diese Pflanzstätte des Christentums und der Kultur. Der hl. Bischof Ulrich von Augsburg besetzte das Kloster mit Chorherren, die nach der Regel des hl. Augustin lebten, im 12. Jahrhundert aber durch Benediktiner ersetzt wurden. Klosterschule und Bibliothek erlangten grossen Ruf. Während des 30jährigen Krieges ward das Kloster *) Eberhard Graf Fugger, Gesch. d. Klosters Wessobrunn. Kloster Ettal. 28 Schauplatz grosser Plünderungen. Es wurde 1803 säkularisiert. Das Kloster ist im Besitz des Herrn von Säger, welcher die Besichtigung desselben, so- j wie der renovierten grossartigen Fresken gerne gestattet. Die Aussicht auf dem Berge ist herrlich. | Berühmt als literarische Merkwürdigkeit ist das 1 Wessobrunner Gebet, eines der ältesten Denkmale i unserer Sprache. Von Wessobrunn führt ein angenehmer Fuss weg in 3 Stunden bequem auf den Hohenpeissenberg. Von Diessen gelangen wir in 2 Std. per Post zur Eisenbahnstation Wilzhofen. Wer den Ammersee und den Peissenberg nicht besuchen will, fährt von München bezw. direkt vom Starnberger See aus mit der Eisenbahn über Weilheim nach Murnau. Weilheim ist von München 54 km , und Murnau von Weilheim 22 km entfernt. Das früher den Grafen von Eschenlohe, dann dem Kloster Ettal gehörige Murnau (696 m) ist ein freundlicher Marktflecken mit 1600 Einwohnern (Gasthöfe: Griesbräu, Post, Prantlbräu, Anger-bräu). Mehrfach von Brand heimgesucht, besitzt es in Folge dessen viele schöne Neubauten. In der hochgelegenen Pfarrkirche Altarbilder und Fresken von Wittmer in Rom. Schöne Aussicht vom Prantl-keller auf See und Gebirge. 10 Min. nördlich der 4 km lange und 3 km breite Staffelsee, an dessen nordöstlichen Ufer ein Kurhaus mit Stahl-und Moorbädern. Der See hat 7 Inseln, deren grösste (Wörth) eine kleine Kirche mit Fresken trägt. Die Eisenbahn führt von Murnau über Eschenlohe (643 m), Dorf mit 300 Einwohnern in malerischer Lage und mit schöner Aussicht auf das nahe 29 Gebirge. Von Eschenlohe änf Schönem schattigen Wege in 4 Std. auf den Krottenkopf. Bedeutende •^undsicht. Unterkunftshalle zum Übernachten. In 3 Std. nach Partenkirchen. In 40 Minuten gelangt man nach Oberau (665 m über dem Meere), Gasthaus zur Post. Der Besitzer desselben hat einen prächtigen Neubau aufgeführt mit grossem Speisesaal, in Welchem bequem 200 Personen Platz finden und Wird für eine gleiche Anzahl Schlafräume bereit halten. Speisen und Getränke entsprechen selbst ^en Anforderungen des distinguierteren Reisepubli-kums. Auch werden Fremde bei grossem Andränge gerne in Privathäusern Unterkunft finden. Reinlichkeit zeichnet das empfohlene Gasthaus vor Allem aus. Dorf mit ca. 200 Einwohnern und einer prächtigen kleinen Basilika, Geschenk Königs Ludwig II. Von Oberau führt die neue, in den letzten 3 Jahren ^it einem Kostenaufwande von einer 1/2 Million ^Iark erbauten Strasse in mächtigen Serpentinen bequem über den Ettaler Berg und durch Wald in 5 km üach Ettal und in weiteren 4 km von dort nach Ober-ammergau. Gute Fussgänger vermögen diesen Weg t>ei rechtzeitigem Aufbruche in IV2 Stunden zurückzulegen. Ausserdem ist für Fahrgelegenheit von Oberau nach Oberammergau hinreichend durch Stellagen und gute Privatfuhrwerke gesorgt. Dieselben Werden daselbst, sowie in Murnau und der nächsten Umgebung ausreichend zu haben sein. Gepäck kann auch auf dem Bahnhofe Oberau zurücklassen werden, so dass, wer mit dem Frühzuge Jj^rt eintrifft, selbiges abgeben und zu Fuss oder ^agen nach Oberammergau gelangen, dem Passions- L 30 spiele anwohnen und mit den Abendzügen in der Richtung gegen München oder Partenkirchen weiterfahren, auch seine Tour behufs Besuches der Königsschlösser entsprechend ausdehnen kann. In der Mitte der oben erwähnten Strasse beim Hinwege links ein prächtiger Wasserfall. Tarif der Wagenfahrten. Nach magistratischer Verfügung. Für die Dauer der'diesjährigen Passionsspiele. Hinfahrt (ohne Rückfahrt) Entfernung Einspänner Zweispänner -I Ö"S 2 SPS Oberau-Ettal -Oberammergau Ob eraimn er ga u-Li nderhof „ -Plansee „ -Reutte ,, -Füssen (Bahnstation) ,, -Hohenschwangau ,, über Ivohlgrub-Murnau (Bahnstation^ ,, -Garmisch-Partenkirchen (Bahnstat.) ,, -Mittenwald ,, -Zirl (Bahnstation) ,, -Garmisch-Lermos ,, -Garmisch-Lermos-Imst (Bahnstat.) ,, -Schongan (Bahnstation) ,, -Peissenberg (Bahnstation) Tagesfahrten ! km JbA 1 6 1 11 n 1 24. i 50 bO b5 26 22 39 68 50 84 35 35 1 1 II 1 1 II 1 1 1 1 1 1 II 50 2 S 3 § 10 -16 — 16 -24 - t8r 51 — 54 -24-20 — 36-75-48 — 96 — 30 — 30 24 — 1 50 2 40 2'-~ 4j — 8 - Für die Dauer der'diesjährigen Passionsspiele. Trinkgeld 10°/0. — Für den Einspänner sind 8, für den Zweispänner sind 5 Personen gerechnet. Gepäck ist frei bis 25 Kilo. Ettal') (878 m), Dorf mit 200 Einw. (Stell-wägen halten hier nicht), Gasthaus von Landes, sowie Privatquartiere, einst Benediktinerstift mit einer vom Abte Placidus (1711) errichteten adeligen Ritterakademie, als deren Zögling im Jahre 1736 der letzte Sprosse der von Herzog Ferdinand und der Maria von Pettenbeck abstammenden Linie, Graf Max *) Westenrieder Beiträge. IX, 261; Oberbayer. Archiv. 1848. 81 Von Wartenberg, starb, gegründet von Kaiser Ludwig dem Bayer (1314 bis 1347). Die Kirche, mit einer Unausgebauten Fa^ade und einer 250' hohen Kuppel, War ursprünglich eine Rotunde mit 12 sie umgebenden Chorkapellen nach dem Vorbilde des Grältempels. Nach dem grossen Brande von 1741 wurde sie restauriert. Sie enthält eine grosse ausgezeichnete Orgel, sowie sehenswerte Deckengemälde von Martin Knoller. Kenner wie Fernbach rechnen diese Gemälde zum Schönsten und Besten, was je in Freskomalerei geleistet Worden ist. Den Hauptschatz der Kirche bildet das von ihrem Gründer aus Italien mitgebrachte, aus weissem orientalischem Porphyr gemeisselte Muttergottesbild im Tabernakel auf dem Hochaltare. Ueberhaupt ist diese Kirche prachtvoll erhalten. Die Beichtstühle namentlich, wie das ganze Innere, sind mit reichem Schnitzwerk ausgestattet. Die Akustik derselben ist herrlich und erinnert lebhaft an die der Befreiungshalle in Kehlheim. Um die Kirche herum ist eine stattliche Zahl kolossaler Säulen angebracht, die bei Yergrösserung des schönen Gotteshauses noch hätten Verwendung finden sollen. Die Kapitaler hierzu liegen vor der Kirche. Die in den Nischen derselben angebrachten Statuen, welche von der Hand sines Klosterbruders herrühren sollen, entbehren leider jedes künstlerischen Wertes. Im gräflich ^appenheim'schen Schloss Bierbrauerei (gemütliches ^räustübl). Von Ettal führt die Strasse weiter nach dem 4 km entfernten Oberammergau. Gasthöfe: Wittelsbacher Hof (Besitzer Pschorr München). Alte Post (Pächter Schwegerle aus Münzen). Josef Wolf, T urmwirt, Ant. Linder, Rosenwirt, Tregor Breitsamter zum Bachfranzel, Michael Graf 32 zum weissen Ross, Anton Bierling, Sternwirt, Johanö Dedler zum weissenLamm, Ludwig Preissinger, Weiss-bierschenke, Math. Wolf und mehrere Privat - Bier-, Cafe- und Weinwirtschaften. Post- und Telegraph bei Georg Lang sei. Erben, Burgstrasse Nro. 100. (Sehenswertes Lager in Schnitzereien.) "Während des Passionsspieles (alle 10 Jahre, letztes 1880) nimmt fast jedes Privathaus Fremde auf und ist Raum zur Nachtherberge bereitet für über 5000 Personen. Preis des Bettes in den einfacheren Häusern von 1,50 Mk. bis 3 Mk. p. Nacht, in den besseren Häusern 3—5 Mk. Der Klerus besonders findet überall gern bereite Aufnahme. Speisen und Getränke sind allenthalben gut. (Wohnung und Plätze vorher bestellen bei Bürgermeister Lang oder einem der unten zeichneten Hausbesitzer. Wenn Rückantwort gewünscht wird, ist Frankomarke beizufügen.) Nachfolgende Adressen sind nach einer Angabe der „Köln. Volksztg." solche von vorzüglichen Quartiergebern. Joh. Lang, Bürgermeister. Pfarrei in Oberammergau. Benefiziat in Oberammergau. Forstmeister Binder. Guido Lang, kgl. Posthalter und Verleger. Gasthof zum Wittelsbacher Hof. Gasthof zur alten Post (Sehwegerle). Anton Bierling, Stern wirt. Gregor Breitsamter, zum Bachfranzi. J. K-Dedler, zum Lamm. Michael Graf, Gastwirt zum Rössle-Anton Linder, Gastwirt zur Rose. Ludwig Preisinger, Gastwirt. Mathias Wolf, Gastwirt. Johann Diemer, Privatier. Max Gabler, Sattlermeister. Georg Gastl, Kaufmann. Gustav Hoclienleitter, Kaufmann. Joseph Klueker, Oekonom. Seba stian Lang, Kunstschnitzer und Messner. Rochus Lang, Hafnermeister (gute Küche, Müncliener Kindlbier), Frz. Paul Lang sen., Bildschnitzer. Jos. Mair, Kunstschnitzer. G. Minderer, Schuhmachermeister Jakob Rutz, Hufschmiedemeister. 83 J. Rutz, Bäckermeister. Dominikus Schilcher, Verleger. Franz Steinbacher, Färbermeister. Johanna Veit, Verlegers-Witwe. Johann Weiss, Schlossermeister. Georg Zwink, Kunstschnitzer. Sebastian Zwink, Bildhauer. Anton Lutz, Kunstschreiner. Franz Spegel, Kunstschreiner. Für eine dem gesteigerten Verkehr entsprechende Verbesserung der an sich schon guten Strassen und Wege soll durch technisch geleitete Kanalisation Sorge getragen werden. Für unverhofft eintretende Erkrankungen Fremder schafft das neu erbaute, mit allen Hilfsmitteln der Neuzeit versehene und gut geleitete Krankenhaus Abhülfe. Reisende, aus dem Württembergischen oder von Lindau kommend, benützen am Besten die Bahn Bissenhofen-Oberdorf-Füssen-Hohenschwangau; von da in 7 Wegstunden (Fussweg) nach dem Linderhof und (11 km) nach Oberammergau. Von Füssen ab kann auch die Fahrstrasse nach Heute am herrlichen Plansee vorbei (gutes' Wirtshaus) nach Garmisch-Partenkirchen benützt werden. Von Partenkirchen aus Bahn nach Oberau. (Siehe Seite 29). Auch die aus Tirol kommenden Besucher des Passionsspiels wählen am Besten die letztgenannte Houte. Von Innsbruck Postverbindung oder Wagen bis Partenkirchen; von da Bahn bis Oberau (S. 29). Touristen, die von Schwaben, aus Ammergau besuchen wollen, fahren mit der Bahn über Kaufering, Grafrath, Besuch des Ammersee's Seite 25. Von Diessen nach Bahnstation Wilzhofen Seite 28. Oberammergau. 3 Geschichte des Passionsspiels. Das Oberammergauer Passionsspiel ist das teure Vermächtnis einer längst entschwundenen glaubens- j innigen Zeit, der letzte Überrest jener geistlichen Spiele, die vor Jahrhunderten das Gemeingut des katholischen Volkes waren und wie in Deutschland so in Frankreich, England, Italien nnd Spanien in Blüte standen. Diese geistlichen Spiele verdienen unsere Beachtung schon in kulturhistorischer Hinsicht, weil in ihnen die Uranfänge unserer dramatischen Kunst zu suchen sind, ganz abgesehen von der innigen Beziehung, in der sie zu dem Gemüts- ] und religösen Leben jener Zeit stehen, von dem sie uns ein getreues Bild geben. Unsere dramatische Kunst verdankt gleich anderen Künsten — Architektur, Skulptur, Malerei — ihren Ursprung den religiösen Bedürfnissen des Volkes. Dem eigentlichen Kern und Mittelpunkt ihres Kultus entsprechend, hat die christliche Kirche symbolische Handlung und dramatische Gestaltung in ihrer Liturgie zur i Geltung gebracht. Ein gelehrter Forscher nennt die Liturgie der ersten Kirche das grossartigste symbolisch-liturgische Drama. In der That: Das Sündenbekenntnis der Gemeinde, die wechselnden | Klagerufe des Kyrie, das aus Engelsmund ertönende i und die Geburt des Erlösers verkündende Gloria, I die das Lehramt Jesu sinnbildenden biblischen Lek-tionen und die Predigt, die Darbringung der Opfer- 85 gaben, die symbolische Darstellung des Leidens Christi und der Kreuzigung, die Elevation, die sakramentale Vereinigung Christi mit allen Gläubigen — die hl. Messe, ist sie nicht die geheimnisvolle Darstellung des ganzen Erlösungswerkes, zu dessen Feier die Kirche allsonntäglich ihre Gläubigen ruft? Als das Kirchenjahr immer festere Gestalt annahm und die einzelnen Geheimnisse und Thatsachen der Erlösung als ebenso viele Feste eingegliedert wurden, da waren der dramatischen Darstellung noch bestimmtere Anhaltspunkte gegeben. Die Adventsoder Yorbereitungszeit, die Krippe mit den Engeln und Hirten, der bethlehemitische Kindermord, die Anbetung der "Weisen, die Flucht nach Egypten, vor allem aber die Leidensgeschichte und die Auferstehung — wurden dem gläubigen Volke, das damals noch nicht lesen konnte, dramatisch vorgeführt. Diese zu rein gottesdienstlichen Zwecken und deshalb auch in der Kirche und von Geistlichen vorgeführten Darstellungen sind die sog. Mysterien. Der Inhalt derselben war also das Erdenleben des Gottessohnes. Was die Form dieser Mysterien anlangt, so entlehnte man sie den PassionsevaDgelien, die ja heute noch in der Weise gesungen werden, dass eine Person die erzählenden Worte des Evangelisten, eine andere die Worte des Heilandes, eine dritte die Rede aller übrigen auftretenden Personen übernimmt, der Chor aber das, was Volk und Priester zu sprechen haben. Diese Art der Darstellung, bei welcher die lebendige Handlung noch fehlte, war die ursprüngliche Form der Mysterien. Die meiste Pflege fanden dieselben in den Klöstern 8* die Darsteller waren demnach nur Geistliche und ; Klosterbrüder, Schüler und Zöglinge. Die Sprache war anfangs die lateinische; später wurden, um ein besseres Verständnis seitens der Gemeinde zu ermöglichen und weil man auch Laien zur Darstellung beiziehen musste, Erklärungen und Erweiterungen in der Landessprache eingeschaltet. Damit waren diese Darstellungen nicht mehr gottesdienstliche Akte, sie wurden eigentliche Schauspiele. Die Anfänge di'eser Spiele werden von den Forschern in das 11. Jahrhundert, von einigen ins 9. verlegt, während im 12. bereits der ganze Cyklus der Kirchenfeste mit solchen Spielen ausgeschmückt war. Der Inhalt derselben ging immer mehr in die Breite. Erst waren es ausschliesslich das Leben, Leiden und die Auferstehung des Herrn, dann Momente aus dem Leben Mariens, die zur Darstellung gelangten, später entstanden die Frohnleichnams-spiele, dramatisierte Legenden und Parabeln. Die Bühne war anfänglich noch im Innern der Kirche unter dem Singchor aufgeschlagen und zeigte schon die primitivsten Anfänge einer Maschinerie; der Stern der Weisen erscheint, die Taube über dem Haupte Jesu, die Auffahrt des Herrn. Der Bühne gegenüber im hohen Chore sass die Geistlichkeit, auf den Gallerien der Kirche die Vornehmeren und im Schiffe das zuschauende Volk. Bald genügte für den immer mehr anwachsenden Stoff, sowie für Darsteller und Zuschauer, der Raum der Kirche nicht mehr, man zog deshalb hinaus auf die Kirchhöfe oder wenigstens in die Umgebung der Kirchen und Klöster. Die Mysterien erlangten dadurch grössere Offent- 37 üchkeit, wurden volkstümlicher, gewannen immer mehr bezüglich der dramatischen Darstellung, verloren aber viel von ihrem ursprünglichen Ernste und trugen mehr den Anschauungen des Yolkes B-echnung, das auch bei den ernstesten Scenen seine komischen Figuren zu sehen wünschte. Doch bestand — und das muss zur Ehre der damaligen Zeit festgehalten werden — das Komische nicht in einer herabwürdigenden Entstellung der biblischen Personen, sondern in der möglichst getreuen Nachahmung des wirklichen Lebens, die von einer trivialen Absicht ganz frei war, aber wegen ihrer Varietät unwiderstehlich komisch wirken musste. Es bildeten sich auf diese Weise gewisse komische Züge Und Figuren, die ganz traditionell wurden, aber später im 14. und 15. Jahrhundert an's Possenhafte und Triviale streiften und in ihrer Überhandnähme zum Verfalle der geistlichen Spiele beitrugen. Und doch waren es nicht Possenreissereien der gewöhnlichen Art, wie es manchem dünken möchte, sondern es herrschte in ihnen die moralisierende Richtung vor, jene derbe und heilsame Kritik, welche auf der Bühne geübt wurde über die Sünden und Laster mancher Stände und Personen. Dagegen fehlt das komische Element fast ganz bei den Himmelfahrts- und Frohnleichnamsspielen, j Welche mehr dogmatisch-ethischen Charakter haben, Während es wieder mehr hervortritt bei den Legendenspielen des 15. Jahrhunderts. Mit den letzteren war das geistliche Spiel in sine weitere Entwicklungsstufe getreten, denn sie I bildeten den Übergang zu den sogen. „Moralitäten", ln denen Tugenden und Laster als allegorische Figuren, 38 allgemeine sittliche Zustände und Eigenschaften, sogar abstrakte Begriffe im Wechselgespräche mit biblischen Personen auftreten. Von dieser Art ist das Bedeutendste das Spiel von den zehn Jungfrauen, in welchem trotz der Einfachheit des Stoffes eine reiche und lebendige Handlung erzielt wird, da nebst den zehn Jungfrauen Chöre von Engeln und Teufeln, Christus mit grossem Hochzeitsgefolge, Maria als Fiirbitterin auftreten, während der Einzug zum Hochzeitsmahle, die Krönung der klugen, die Yerstossung und Klage der thörichten Jungfrauen Gelegenheit genug bieten zu einer grossartigen Entfaltung von sogen. Bühneneffekten. Von vielen derartigen Spielen ist gelegentlich nur deren Aufführung erwähnt, so berichtet eine Chronik, dass gelegentlich des Konzils zu Konstanz 1417 ein Spiel von der Geburt Christi, dem bethlehemitischen Kindermorde und der Anbetung der Weisen aufgeführt wurde. Erwähnen wir kurz den äusseren Mechanismus der geistlichen Spiele, so finden wir den Schauplatz derselben in Kirch- und Klosterhöfen oder auf Gottesäckern. Gespielt wurde unter freiem Himmel auf einem eigens errichteten Gerüste, meist nachmittags. War das Spiel zu lang für einen Tag, so wurde es i in Tagwerke zerlegt, so dass es zwei-, drei-, ja j siebentägige Spiele gab. Das Kostüm der Darsteller und die Malerei entsprach der damaligen Zeit, nur Christus erscheint stets in priesterlichem oder bischöflichem (auch päpst- 1 lichem) Ornat, die Engel und Apostel in weiten einfachen Gewändern. Die Kostüme und die ganze Inscenierung waren 39 Übrigens genau vorgezeichnet, so dass z. B. Maria erscheinen musste als „eine allerztichtigste Jungfrau mit demütigen Geberden, angethan mit einem weissen Unterkleid oder dem Rocke einer Klosterfrau, darüber einen blauseidenen Mantel". Ferner sollte sie haben „ein schön ausgespreitetes Frauenhaar, darüber einen Schein, schliesslich weisse Strümpfe und Schuhe. Magdalena musste vor der Bekehrung ganz hoffärtig, prächtig, stolz auftreten, nachher aber ehrbarlich und reich". Auch war den auferstehenden Toten Kostüm und Auftreten bis ins Kleinste vorgeschrieben. Judas musste einen schwarzen Vogel in den Mund nehmen zum Zeichen , „dass der Teufel in ihn gegangen"; an anderer Stelle musste er beim Erhängen einen schwarzen Vogel unter dem Rocke tragen und fliegen lassen, zum Zeichen, dass seine schwarze Seele ihn verlasse. Mit der Darstellung nahm man es so genau, dass 1437 zu Metz der Darsteller des Christus beinahe gestorben und der Judas beim Erhängen fast erwürgt worden wäre. Was die Bühne betrifft, so musste dieselbe bei der grossen Ausdehnung jener Spiele mit ihren Zwischenspielen, bei welchen oft das ganze Personal in Aktion trat, von der heutigen und auch von der antiken ganz verschieden sein. Anfangs reihte man die einzelnen Abschnitte des Spieles aneinander, wodurch die Bühne sich zu sehr in die Breite ausdehnte und vielen Zuschauern nicht mehr übersichtlich war. Später behalf man sich mit drei Bühnen, Welche in stumpfen Winkeln aneinander gefügt wurden. Bei feierlichen Einzügen eines hohen Herrn, den man durch solche Spiele ehren wollte, erdichtete man an verschiedenen Plätzen der Stadt, 40 Bühnen oder Stationskapellen, auf denen die einzelnen Bilder sich abspielten. Später nahm die Bühne eine Höhenausdehnung an. Man schlug sie am Ende einer Strasse auf zwischen zwei Häusern, so dass deren Balkone als Seitenbühnen dienen konnten. Dann brauchte man, um Himmel, Erde und Hölle darstellen zu können, drei Stockwerke, die wieder durch Pfeiler in je drei Räume geteilt waren. Der mittlere Raum des unteren Stockwerkes war die Hölle, durch Gitter oder Netze abgeschlossen; zu beiden Seiten führten Treppen auf die Oberwelt — die Erde, deren drei Räume für Golgatha, Olberg und dergleichen bestimmt waren. Für die Erde ward noch mehr Raum gewonnen durch die Vorderbühne, die sich über den vorspringenden, von unten heraufführenden Treppen ausdehnten; eine nicht sichtbare Treppe führte zum obersten Stockwerke, zum Himmel, hinauf, wo Gott mit seinen Engeln und Heiligen thronte. Der Eindruck dieser Spiele war, trotz der grossen Mängel in der dramatischen Darstellung, die mehr ein Aneinanderreihen lebender und redender Bilder war, gewaltig und hinreissend. Das Mysterium, das dargestellte Geheimnis oder Ereignis, sprach zu den Herzen, während bei unseren modernen Dramen oft der nichtigste und leerste Inhalt durch das Spiel der Darsteller erst geniessbar gemacht werden muss. I Der Verfall der geistlichen Spiele, welche zu Ende des 15. Jalirh. ihre Blüte erreicht hatten, wurde durch verschiedene Umstände herbeigeführt. Schon bei den „Moralitäten'4 hatten die allegorischen Figuren und Bilder den biblischen Inhalt mehr zurückgedrängt. Noch mehr geschah dies, als man 41 anfing, auf der Bühne dunkle Stellen der Schrift auszulegen. Bei der Sucht, die klassischen Schöpfungen nachzuahmen, entstand die lateinische Schulkomödie, die aber bei dem Mangel entsprechender Stoffe ihren Stolz nur in der Nachahmung antiker Sprache und Form suchen konnte — also Form ohne Inhalt. Zudem wendete sich der einmal geweckte dramatische Sinn des Volkes anderen, minder heiligen Gegenständen zu. Die vielen volkstümlichen Feste (Winters Flucht und Frühlings Einkehr, Marien-, Ernte- und Herbstfeste, Sonnenwend- und Johannisfeier) gaben Anlass zu gereimten und ungereimten, gesprochenen und gesungenen Darstellungen. Dazu kamen die Verkleidungen der Faschingszeit, wie sie im Familienkreise oder auch öffentlich von wandernden Gauklern aufgeführt wurden. So entwickelte sich neben dem geistlichen Spiele das erste weltliche Drama, das Fastnachtsspiel; dieses wurde in eigenen Innungen, besonders aber bei den Handwerken eifrig gepflegt; die Meistersänger wetteiferten mit einander in der Abhaltung weltlicher Komödien und Fastnachtsspiele. Als vollends die abendländische Kirchentrennung das religiöse Leben der deutschen Nation gespalten hatte, da wurden auch die zu solchen Spielen geeinten Kräfte zersplittert. Es folgte das blutige Nachspiel der Kirchenspaltung in den Bauernkriegen; der verwilderte Sinn des Volkes fand mehr Geschmack an den rohen und plumpen Spässen der Possenreisser. Doch nicht ganz ging das geistliche Spiel zu Grunde, es flüchtete sich aus den grossen Städten dorthin, wo noch Glaubenseinheit und Glaubens- 42 innigkeit vorhanden, in die abgelegenen Thäler der Schweiz, von Schwaben, Oberbayern und Tirol, zu jenem einfachen Gebirgsvolke, welches, nicht angekränkelt von der Verderbnis der Zeit, die heiligen Spiele der Väter in voller Reinheit bewahren konnte. So gab es bis zur Mitte des 18. Jahrh. in Altbayern kaum eine Stadt und wohl wenige Marktflecken, Klöster und grössere Pfarrdörfer, in welchen nicht während der Fastenzeit und besonders in der Charwoche die Aufführung einer Passionstragödie, oder an irgend einem Festtage des Jahres die theatralische Darstellung eines biblischen Gegenstandes stattgefunden hätte. DompropstDeutinger in München, der aus Archiven und Ordinariatsakten schöpfte, zählt über 50 solcher Ortschaften namentlich auf, darunter: Dachau, Kiefersfelden, Landshut, Mering, Miesbach, Murnau, Rosenheim, Tölz, Traunstein. Ausführlich schildert er, wie seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts an der Abstellung dieser teilweise ausartenden Spiele gearbeitet wurde. Zuerst wurden sie 1763 unter dem Kurfürsten Max III. eingeschränkt auf jene Orte, an denen sie von jeher üblich gewesen, wobei zugleich Zeit und Dauer der Aufführung bestimmt wurde. Die Ordinariate Passau, Salzburg und Regensburg sprachen sich ganz dagegen aus, weil „ das grösste Geheimnis unserer heiligen Religion nicht auf die Schaubühne gehöre". Dazwischen wurde einzelnen Gemeinden auf ihre Bittschriften die Aufführung für bestimmte Tage gestattet. Am 23. März 1791 erschien ein neues allgemeines Verbot. Trotzdem und ungeachtet wirklich erfolgter Strafen — an eine Wiederbelebung der Spiele dachte man höheren Ortes nicht, der herrschende 4S freist war ihnen überhaupt abhold — wiederholten sich an manchem Orte die Versuche, bis ein Erlass vom 14. Sept. 1801 allen bisher noch geduldeten Spielen und selbst dem Privilegium der Oberammergauer eiu Ende machte. Wie fest die Liebe und Anhänglichkeit an solche Spiele im Volke gewurzelt war, beweist der Umstand, dass im Jahre 1811, als das Spiel zu Ober-ammergau wieder gestattet wurde, sofort auch wieder andere Gemeinden die gleiche Begünstigung nachsuchten, die sie auch erhielten, so Kiefersfelden 1812, Waal 1813, Türkheim, Krumbach und Mindelheim 1815, ßurgau 1816. Von 1817—25 trat wieder Stillstand ein, die zahlreichen Gesuche fanden keine Gnade. Unter König Ludwig I. aber, der diese Spiele zu würdigen wusste und das Gute, welches dieselben stifteten, für überwiegend ansah, wurde deren Aufführung wieder gestattet. Aibling, Rott, Waal und Mittenwald thaten sich hervor durch ihren Eifer; in letzterem Orte wurde 1826—35 viermal gespielt; bis endlich die Kosten der den höher gestellten Ansprüchen angepassten Bühne und Dekoration den Eifer abkühlten, und die Spiele allmählich verschwanden. Das Dörfchen Waal hat den Ruhm, 1849 die letzte derartige Aufführung gegeben zu haben. Alle diese inneren Wandlungen und äusseren Hindernisse aber hat das Oberammergauer Passionsspiel überwunden, auf welches gewissermaßen die ganze Liebe des bayerischen Volkes zu seinen geistlichen Spielen sich konzentriert hat, und welches durch günstige Verhältnisse sich derart entwickelte, dass 44 es als der würdigste Zeuge lind Vertreter einer längst entschwundenen, glaubensinnigen und kunstsinnigen Zeit vor uns steht. Wir reihen hieran eine kurze Geschichte des Oberammergauer Passionsspiels.J) Dasselbe entsprang einem im Jahre 1633 zur Pestzeit von der Gemeinde abgelegten Gelöbnis, das Erhörung fand. Wie anderwärts Kirchen,-Klöster und Wohlthärtigkeitsanstalten erstanden sind, in Folge eines Gelöbnisses den kommenden Geschlechtern zu Nutz und Frommen, so sehen wir hier durch ein frommes Gelübde einen lebendigen Kreuzweg aufgerichtet, noch eindringlicher und wirksamer dadurch, dass die Nachkommen verpflichtet werden, selbst Bausteine zu diesem frommen Denkmal beizutragen, gleich den Vorfahren ihre Dankes- *) Von den vielen liielier einschlägigen Werken seien folgende angeführt: Periocha, das ist kurzer Begriff und Inhalt der Tragödischen Vorstellung des bittern Leidens und Sterbens unseres Herrn Jesu Christi, welche von einer ehrsamen Gemeinde zu Oberammergau vorgestellt werden, 1770 Augsburg; Kreuz - Schule Christi zu Oberammergau. Augsburg 1778, Schauspiel oder alt und neues Testament, in dem für uns leidenden Gottmenschen zur Betrachtung vorgestellt und zu Oberammergau auf öffentlicher Schaubühne aufgeführt, 1790 Augsburg; Geschichte des Leidens und Sterbens Jesu Christi, vorgestellt zu Oberammergau um 1800. Eduard Devrient, Das Passionsspiel in Ober-ammergau und seine Bedeutung für die neue Zeit 1851. Martin von Deutinger, Das Passionsspiel in Oberammergau, Berichte nnd Urteile über dasselbe, München 1851. J. B. Prechtl, Das Passionsspiel in Oberammergau, eine geschichtliche Abhandlung. München 1859. Leopold Hoehl, Führer zum Oberammergauer Passionsspiel im Jalire 1880, mit Karten von Bayern und 3 Illustrationen. Würzburg 1880. Leo Woerl. 45 Schuld abzutragen und zugleich ihre eigene Heiligung zu fördern. Die Pietät gegen das Gelöbnis der Väter mag wohl der triftigste Beweggrund gewesen sein, das heilige Spiel trotz aller inneren ^nd äusseren Hindernisse aus der alten glaubens-lUnigen Zeit in das neuerungssüchtige 19. Jahr-Hundert hinüber zu retten und bis heute zu beVahren. Im Jahre 1634 fand die erste Aufführung statt die weiteren alle 10 Jahre bis zum Jahre 1674. Von da ab bis zum Jahre 1680 jedes Jahr. Von 1680 ab wurde die Dekadenzahl eingehalten. Die Klosterherren zu Ettal machten sich um die Aufführungen recht verdient, sie unterrichteten die Spieler und leiteten die Proben. Sie lieferten auch je nach Geschick und Neigung musikalische Kompositionen, änderten und erweiterten den gereimten Text durch eingeschaltete Bilder und Allegorien. Die Hindernisse, die den Passionsspielen im Vorigen Jahrhundert bereitet wurden, haben wir oben schon erwähnt, auch dass das Oberammergauer das Verbot traf. Eine Abordnung erschien in München und erwirkte 1770 eine Ausnahme von dem allgemeinen Verbot, 1780 sogar ein förmliches Privilegium, die Passion auch fernerhin öffentlich Aufzuführen. Trotzdem wurde das Verbot für 1810 erneuert, die damalige Zeit war vom Illuminaten-geist angesteckt. Es ging eine Deputation nach ■München, der es nach mancherlei Schwierigkeiten gelang, vom König eine tröstliche Zusage zu erhalten und am 3. März 1811 erfolgte die ministerielle Erlaubnis. Mit Eifer ging man an die Vorbereitung. P. Ottmar Weiss, ehemaliger Kon- 46 ventuale zu Ettal, nahm eine vollständige Umgestaltung des Textes vor, indem er mit Weglassung aller poetischen Zuthaten der letztvergangenen Jahrhunderte die Darstellung der Leidensgeschichte lediglich auf die Evangelien gründete und jeder einzelnen Handlung bezügliche Vorbilder aus dem alten Testamente in plastischer Darstellung vorangehen liess. i Der Lehrer und Komponist Rochus Dedler, ein ge-borner Oberammergauer, schuf eine neue, gute, einfache , aber ergreifende Musik*), und so ward das Passionspiel in der neuen Gestalt 1815 zuerst aufgeführt. Für 1820 wurde es wieder gestattet, da das Dorf 1817 durch ein grosses Brandunglück heimgesucht war. Bald wurde die Teilnahme der Aussenwelt auf das Spiel gelenkt. Nicht nur das Volk zog in Zügen zum Spiel und lauschte andächtig den heiligen Worten und Gesängen, auch Gebildete kamen in grosser Zahl — meist freilich aus Neugierde, aber sie fanden alle Interesse am Spiel. Es folgten die Aufführungen von 1830, 1840, 1850 und 1860 und die berufensten Kritiker (Guido Görres, Clarus, Sebastian Brunner, Eduard Devrient Oken, Deutinger, L. Steub etc.) sprachen sich äusserst günstig aus. Für die Aufführungen des Jahres 1860 erfuhr der Text eine Revision durch den geistlichen Rat Pfr. Daissenberger, einem Schüler von Ottmar Weiss. Lange Zeit ging neben den Passionsspielen, welche auf die Zehnzahl der Zeitrechnung fielen, die sogenannte Kreuzschule her, *) Das Oberammerjijauer Passionspiel mit besonderer ' Hervorhebung seiner herrlichen Musik von einem Verehrer des Tonmeisters R. Dedler, Regensburg 1880; Cyrill Kistler, i das Passionsspiel zu Oberammergau in musikalisch-dramati-scher Hinsicht. 1880. L 47 deren Zeit mit jeder Fünfzahl kam. Während in den Passionsspielen das neue Testament tragirt wurde und das alte die lebenden Bilder ohne "Worte lieferte, entnahm die,,Kreuzschule" letztere dem neuen, das eigentliche Drama aber dem alten Testamente. Aber die Kreuzschule hat niemals so eigentliche Zugkraft ausgeübt, die Oberammergauer wollten sie schon lange fallen lassen und beschlossen sie mit 1875 für immer, um sich desto eifriger nur den Passionsspielen hinzugeben. Im Jahre 1870 begannen die Aufführungen am 22. Mai, sie fanden einen jähen Abschluss, als am 19. Juli während der Vorstellung wie ein Blitz die Kunde vom Ausbruch des deutsch-französischen Krieges eintraf. In Folge des Friedensschlusses wurde das Spiel im Jahre 1871 vom 2. Juli ab zu Ende geführt. Im Jahre 1880 betrug die Zahl der Fremden, die aus ganz Europa, selbst aus Amerika hierher eilten, 120,000 Personen und die Zahl der Mitwirkenden mit Einschluss der Kinder, gegen 700 Personen. Die Gesamteinnahme belief sich auf über 330,000 Mk. Davon wurden 117,000 Mk. als Honorar verteilt, 78,000 Mk. für Garderobe und Bau-utensilien verwendet, 44,000 Mk. als Fond einer Hülfskasse angelegt und der Rest zu Wohlthätig-keitszwecken bestimmt. Eine bedeutende Neuerung und Umwandlung erfährt die diesjährige Aufführung. Für das Spiel 1890 ist ein ganz neues Festspielhaus hergestellt. Die Dekorationen sind von Hermann Burghardt in Wien gemalt. 46 Bilder bringen Staffagen aus Palästina. Den Bau konstruierte Karl Lautenschläger, I Maschinenmeister des königl. Hoftheaters München 48 nach eigenen Plänen. Die Bühne hat Oberlicht und ist mit Glas gedeckt, um für die lebenden Bilder die richtige Beleuchtung zu erzielen, auch die Benützung elektrischen Lichtes ist vorgesehen. Einige Scenen werden künftig nach berühmten Gemälden vorgeführt: nach Leonardo da Yinci das Abendmahl, nach Rafael die Kreuzigung. Die Landschaften wurden nach Entwürfen von Hildebrandt, und C. H. Fischer ausgeführt. Eine grossartige Wandeldekoration bringt das Paradies, den Kal-varienberg, einen Teil Jerusalems. Letzteres erscheint in vier Ansichten. Der Hauptvorhang zeigt ein Bild Betlehems. Die Vorhänge sind auf Rollen laufende Holzwände, die vor- und zurückgeschoben werden können. Ausserdem ist auch durch breite Zwischengänge zwischen den einzelnen Plätzen, wie aus unserem Plänchen S. 53 ersichtlich, und entsprechend vermehrte Ausgänge, für den Fall einer jedoch kaum zu befürchtenden Feuersgefahr und von solcher etwa veranlassten Panik, für rasche und sichere Entleerung des Zuschauerraums gesorgt. Oberammergau und seine Bewohner. Oberammergau (841 ra) ist ein langgestrecktes Pfarrdorf mit 1300 Einwohnern. Es liegt im Ammerthal nnd macht mit seinen meist mit Heiligenbildern bemalten Häusern einen ungemein freundlichen Eindruck. Die Einwohner sind zum Teil geschickte Holzschnitzer, sie fertigen Kruzifixe, Heiligenbilder, aber auch Gegenstände des häuslichen Gebrauchs. Der Handel mit diesen Kunstartikeln ist sehr lebhaft. Die Bildschnitzerei wurde schon *ni 16. Jahrhundert hier betrieben, die Einführung dieser Kunstiudustrie entstammt wahrscheinlich einem der benachbarten Klöster und die m Partenkirchen bestehende Zeichnungs- u. Schnitz-schule übte auf die Leistungen der Schnitzer einen günstigen Einfluss aus. Auch giebt es hier geschickte Maler. Sehenswert in Oberammergau ist die Pfarrkirche mit einem im Jahre 1880 von König Ludwig II. geschenkten Glasgemälde: Kaiser Ludwig der Bayer. V4 Std. vom Ort auf dem Osterhügel erhebt sich die von Ludwig II. der Gemeinde 1875 geschenkte, von Halbig in München aus Kelheimer Sandstein ausgeführte kolossale Kreuzigungsgruppe1) ^en kunstsinnigen nnd den Sitten der Väter treuen pberammergauern von König Ludwig II. zur Er-lrinerung an die Passionsspiele. Errichtet 1875 steht *) Joh. H. B. Sahibach, die kolossale Kreuzigungs-»ruppe in Oberammergau, München 1875. Oberammergau. 4 50 am Sockel zu lesen. Vom Felsengipfel des Kofels beherrscht ein grosses Kreuz das ganze Thal. Den Ammergauern kann man, obschon sie echte Söhne des bayerischen Gebirges sind, eine gewisse höhere Bildung nicht absprechen, die sie sich durch den seit Jahrhunderten mit der Aussenwelt gepflogenen Verkehr, ihre edlere, künstlerische Beschäftigung, ganz besonders aber durch die durch das Passionsspiel gegebene geistige Anregung erworben haben. Dass diese so schlichten einfachen Gebirgsbewohner der unendlich schwierigen Aufgabe, der Darstellung des Passionsspiels gewachsen sind, hat seinen Grund in der langen und gewissenhaften Vorbereitung. Als Lehr- und Übungsschule für die Passionsspieler dient eine in Oberammergau eingerichtete Bühne, auf welcher alljährlich an den Winterabenden fleissig geübt und gespielt wird. Zur Aufführung kommen geistliche und weltliche Stücke, klassische und Volksschauspiele, selbstverständlich ernsteren Inhalts. Hier werden nun die handelnden Personen in Vortrag und Aktion unterrichtet, Sänger und Sängerinnen lernen exaktes Znsammenwirken , das Gedächtnis wird geübt. Auch die Kinder nehmen an diesen Spielübungen Teil. So werden sie vom zartesten Alter an für das Passionsspiel erzogen, das Personal wächst völlig in das Spiel hinein. Der angehende Passionsspieler erscheint als 2—3jähriges Kind auf den Armen seiner Mutter, die eine Matrone von Jerusalem vorstellt; nach 10 Jahren steht er auf eigenen Füssen, schwingt seinen Palmzweig und ruft Hosiannah! Beim nächsten Spiel stellt er einen römischen Sol- 51 daten oder einen Tempeldiener dar; später nimmt er einen Sitz ein im hohen Rat, endlich beschliesst er als Apostel seine ehrenvolle künstlerische Laufbahn. Ein wichtiger Schritt ist die Verteilung der Hollen. Dieselbe wird in der Regel in der Weihnachtswoche nach vorausgegangenem Gottesdienste durch ein aus 30 Mitgliedern unter der Vorstand-Schaft des Bürgermeisters bestehendes Komite vorgenommen. Besonders grosse Sorg£ält erfordert natürlich die Besetzung der Rollen von Christus, Maria und Johannes. Es ist strenge Regel, dass nur eingeborne oder eingebürgerte Oberammergauer mitwirken dürfen. Was die Zahl der Rollen betrifft , so enthält das Passionsspiel nicht weniger als 104 Sprechrollen für Männer und 15 für Frauen; stumme Mitwirkende sind es etwa 250 mit Einschluss der Kinder. Den Chor der Schutzgeister, das Orchester, die Theaterregie, Aufseher etc. eingerechnet, ergiebt sich ein Gesamtpersonal von 697 Personen, die Hälfte der ganzen Einwohnerschaft. Sind die Rollen verteilt, so versammeln sich die in einer Scene Zusammenwirkenden an einzelnen Abenden im Pfarrhause, zuerst um die Rollen miteinander zu lesen, später um das Gelernte vorzutragen. Meist werden die Träger der Hauptrollen m besonderen Unterricht genommen. Nachdem so an den langen Winterabenden die einzelnen Handlungen eingeübt, werden an den Fastensonntagen nach dem Nachmittagsgottesdienste grössere Abschnitte auf dem Dorftheater und nach Vollendung des Passionstheaters auf diesem zusammen geübt. £>ie Hauptprobe findet am Sonntag vor Pfingsten statt. Bei der Verteilung der Rollen wird strenge 4.* 53 ; darauf gesehen, dass nur sittlich unbescholtene Glie-: der der Gemeinde zu einem solchen Ehrenamte berufen werden. Der Seelsorger belehrt die ganze Gemeinde in der Predigt über die höhere und heilige Auffassung, mit der sie dieses Spiel begehen sollten. Die neuen Kostüme, 518 an der Zahl, erfordern einen Kostenaufwand von 25—30000 Jb. Die Stoffe, durchweg feine Farben — alles Grelle ist diesmal vermieden — hat Bernheimer in München geliefert. Gearbeitet werden die Kostüme nach Angabe des Zeichenlehrers Lang in der Oberammergauer Zeichen- und Modellierschule. Requisiten, Waffen, Maschinerie, Dekorationen etc., die nach Lautenschläger in Wien und München ausgeführt wurden, alles ist gediegen, kein Theaterplunder. Das Theater ist auf einem freien Platze ausserhalb des Dorfes errichtet. Der Zuschauerraum um-fasst 4066 Sitzplätze. Er bildet ein kolossales Üechteck, das an den Nebenseiten und der Rückseite durch eine Bretterwand abgeschlossen ist; Treppen und Brücken führen zu den verschiedenen Eingängen: der ganze Raum ist in verschiedene Plätze abgeteilt. Die Sitzreihen für je 60 Zuschauer steigen allmählich empor. Eine Gallerie läuft um den ganzen Raum, Ausserdem sind seitlich 2 Fürstenlogen angebracht mit Vorzimmer und eigenem Aufgang mit 14 Sitzen. Die besseren Plätze sind gegen die Unbilden der Witterung geschützt. Die ungedeckten Plätze sind auf beiliegendem Plänchen mit -.-a--- bezeichnet. Die Preise der Plätze sind folgende: 1. Gedeckte: I. Platz 10 Mk., II. Platz 8 Mk., III. Platz 6 Mk.; 2. ungedeckte: IV. Platz 5 Mk., V. Platz 3 Mk., VI. Platz 1 Mk. Rechts.