KAirxell: 1. Juni bis Wald^Fesfspiele 2,0. September Sport auf der Naturbühne woche im Monat Juli im Zoppofer Walde Dieser Prospekt wird gratis verabfolgt in der Geschäftsstelle des Ostseebäder- Verbandes (Berlin NW 7, Unter den Linden 76a), in den von diesem Verbände und dem Bunde deutscher Verkehrsvereine zu Leipzig vermittelten Verkehrsvereinen, in den Kurorten und größeren Städten des In- und Auslandes, sowie von der Badeverwaltung Zoppot. Durch letztere auch jede sonstige gewünschte Auskunft und unentgeltlicher amtlicher Wohnungsnachweis. Kurgarten mit Leuchtfontäne. Inhaltsverzeichnis Seite Zoppots Geschichte.............3 Zoppots Lage................6 Der Verkehr von und nach Zoppot......6 Klima....................10 Wohnungsverhältnisse und Verpflegung .... 10 Die Badeanstalten..............11 Kurmittel .... .............16 Kinderhospiz.............. ... 17 Arzte....................17 Apotheken..................18 Das Kurhaus.................18 Badeleben..................20 Der Sport in Zoppot.............22 Zoppoter Sportwoche............25 Die zweite Saison..............25 Die nächste und weitere Umgebung Zoppots . 30 Dampfer- und Bootfahrten..........33 Diverses...................34 Zoppot als Dauerwohnsitz..........40 Inseratenanhang, Hotel- und Pensions-Anzeiger 2 Zoppots Geschichte, Reicht auch die Geschichte des Ortes Zoppot, soweit man urkundlich von ihr weiß, bis ins 13. Jahrhundert, wollte man sagenhafter Überlieferungfolgen, bis in die Zeiten des Pytheasvon Massilia (ums Jahr 320 vor Chr.) zurück, so kann man von dem Seebade Zoppot erst seit etwa 100 Jahren reden; erheblich länger jedoch von Zoppot als ländlichem Luftort. War doch Zoppot in der Zeit des Olivaer Friedens um 1660 ein sehr beliebter Aufenthalt für die zahlreichen Fürstlichkeiten und Diplomaten in der neutralen Dreimeilenzone um die Abtei Oliva und urkundlich der bevorzugte Sommerwohnsitz der Danziger Patriziergeschlechter. Uin die Mitte des 18. Jahrhunderts wurden, nachdem Kriegswirren und Feuersnot die Zoppoter Ansiedlungen völlig vernichtet hatten, zwölf wüste Zoppoter Grundstücke zu einem Gutsbezirk vereinigt, der vor einigen Jahren in den Besitz der Stadt Zoppot überging und heute mit seinen Baugründen, seinem landwirtschaftlichen und industriellen Betriebe und seiner herrlichen Forst ein wertvoller Besitz für sie ist. Im Jahre 1819 zählte Zoppot im ganzen 23 Häuser und 300 Bewohner, 1830 bereits 80 Häuser und 640 ständige Bewohner. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich dann Zoppot in rapidem Tempo, so daß, nachdem die bisherige Landgemeinde Zoppot am 1. April 1902 in die Reihe der westpreußischen Städte getreten war, jetzt bereits mehr als 17000 Personen dort ansässig sind. Diesen Aufschwung verdankt Zoppot seiner herrlichen landschaftlichen Lage und dem von Anfang an mit Tatkraft und glänzendem Erfolge betätigten Bestreben der Behörden und Organe, keine Mühen und Kosten zu sparen, um das Seebad Zoppot, was Schönheit und Gesundheitspflege anbetrifft, an erste Stelle zu stellen. Übersicht der Entwicklung Zoppots: 1855 778 Kurgäste 910 Einwohner 1870 1203 » 1300 yy 1880 3496 V 3543 yy 1890 6504 )) 4472 yy 1900 11100 yy 9306 yy 1910 17808 V 15033 yy 1912 19299 yy 16591 yy Übersicht der Entwicklung Zoppots: 1855 778 Kurgäste 910 Einwohner Schriften über Zoppot: Chronik von Prof. Schultz, Iliustr. Führer von Püttner, „Führer" von Franz Marta. Pharus-Plan des Zoppot-Olivaer Waldes, Verlag: John & Rosenberg, Danzig. Waldkarte von Oliva und Zoppot, Verlag: A. W. Kafemann, Danzig. Spezialkarte zum Führer für Wald und Umgebung von Zoppot und Oliva von H. Kunckel, Zoppot. Schriften über Zoppot: Chronik von Prof. Schultz, Iliustr. Führer von Püttner, „Führer" von Franz Marta. Pharus-Plan des Zoppot-Olivaer Waldes, Verlag: John & Rosenberg, Danzig. Waldkarte von Oliva und Zoppot, Verlag: A. W. Kafemann, Danzig. Spezialkarte zum Führer für Wald und Umgebung von Zoppot und Oliva von H. Kunckel, Zoppot. 3 Zoppots Lage. Will man die unvergleichlich schöne Lage von Zoppot voll genießen, so mag man sich auf einen der zahlreichen Aussichtspunkte des nahen Waldes begeben. Überrascht bleibt jeder ob des Anblicks stehen und ganz ungesucht drängt sich das Wort von der nordischen Riviera auf die Lippen. Zu unseren Füßen dehnt sich die Gartenstadt. Hell schimmern die weißen Villen durch das saftige Grün der Bäume. Dahinter aber glänzt das weite blaue Meer und rollt in ewig wechselvollem Spiel weißgekrönte Wogen an den Strand. Fern am Horizont grüßt die Landzunge Heia mit ihrem schneeigen Leuchtturm, rechts beschließt die Hafeneinfahrt von Neufahrwasser mit Mole und Leuchtturm den Küstenbogen, an ihn reiht sich ein weiterer, der sich mit den Dünenhöhen der Frischen Nehrung dem Auge allmählich entzieht. Eine Fülle von Bildern beschäftigt das Auge, die Segelboote, die flinken Motorboote und Dampfer auf der See, die Steilküste von Adlershorst, dort wo der Höhenrücken hart an die See tritt, dann die Siedlungen von Glettkau, Brösen, Neufahrwasser, Oliva und Langfuhr, am Horizont Danzigs charakteristische Türme, leuchtende Schönheit überall, wohin das Auge fällt. Der Verkehr von und nach Zoppot. Zoppot ist Station der Pommerschen Eisenbahn, 12 Kilometer von der Provinzialhauptstadt Danzig, zu der während des Sommers täglich mehr als 100 Züge verkehren. Sämtliche Schnellzüge halten hier, bzw. werden in der Saison über Danzig bis Zoppot durchgeführt, so daß man Zoppot bequem und leicht erreichen kann: Von Königsberg in 3 Stunden, von Stettin in 6 Stunden, von Berlin in 61/2 Stunden, von Posen in 6 Stunden, von Breslau in 9 Stunden, von Warschau in 61/2 Stunden, von Wien in 17 Stunden, von Budapest in 22 Stunden, von Moskau in 13 Stunden, von Petersburg in 24 Stunden. Wichtige Neuerung für Reisende nach der Ostsee via Berlin. Direkte Gepäckabfertigung vom Anhalter und Friedrichstraßen-Bahnhof nach der Ostsee. Zur Bequemlichkeit der Badereisenden aus Städten, von denen keine direkten Fahrkarten nach Ostseestationen verausgabt werden, hat der Verband Deutscher Ostseebäder-Berlin, die Einrichtung getroffen, daß bei Vorausbestellung (siehe weiter unten) den am Anhalter oder Friedrichstraßen-Bahnhof ankommenden Reisenden gegen Ablieferung ihres Gepäckscheines der neue Gepäckschein nach dem Endziel an der Ostsee sofort ausgestellt und gleichzeitig mit der betreffenden Fahrkarte und ev. Platzkarte ausgehändigt wird, so daß der Reisende schon bei Ankunft jeder weiteren Mühe enthoben ist und sein Gepäck am Endziele auf Grund des Scheines ausgefolgt erhält. Er erspart sich also Gepäckträger, Warten an der Gepäckausgabe des Ankunftsbahnhofs, Überführung nach dem Stettiner Bahnhof und Bahnhof Friedrichstraße, Aufgabe des Gepäcks daselbst und Lösung der neuen Fahrkarten, was bei dem Andrang in der Saison kein zu unterschätzender Vorteil ist. Diese Einrichtung gilt auch für die Ankunft und Abfahrt mit den Feriensonderzügen! f~iardyyb|A|fr dL: m A3 P ^Fahrpläne . B flcfjenftestibchaü Weichsel Dampfer „Heia" am Seesteg. Die Vorausbestellung der Fahrkarten, Platzkarten (nur für D-Züge) und Aufträge für Gepäckabfertigung muß unter Angabe der Ankunftszeit, des Endzieles und des vom Stettiner Bahnhof zu benützenden Reiseweges und Art des Zuges (Schnell- oder Eilzug) und der Wagenklasse 24 Stunden vor Ankunft im Bureau des Verbandes Deutscher Ostseebäder, Berlin, Unter den Linden 76a, eintreffen. Sofern keine Besorgung der Platzkarte gewünscht wird, kann die Weiterreise auf Grund der Fahrkarte auch später erfolgen. Die Ausfolgung der Gepäckscheine und Fahrkarten geschieht auf Grund der beim Verband Deutscher Ostseebäder erfolgten Vorausbestellung im Anhalter Bahnhof und im Bahnhof Friedrichstraße in den Wechselstuben Carl Pauly, Abfahrtshalle, wo auch alle fremden Geldsorten zum amtlichen Börsenkurse mit der von der Kgl. Eisenbahndirektion festgesetzten Provision umgewechselt werden. Die Abfertigungs- und Gepäcküberführungsgebühr beträgt einschließlich Besorgung der Fahrkarten ohne Unterschied der Anzahl für jede Partei 2,50 Mark Mindestgebühr bis zum Gewichte von 100 Kilo; für jede weiteren 25 Kilo 50 Pf. mehr. Besorgung der Platzkarten ohne Unterschied der Anzahl für jede Partei 50 Pf. Vom Seestege aus, dessen Kopf zu einer bequemen Dampferanlegestelle selbst für Schiffe großer Abmessungen ausgebaut und mit Fahrscheinverkaufsstellen und Telephonanschluß ausgerüstet worden ist, findet ein lebhafter Dampfer- und Motorbootsverkehr nach allen beliebten Plätzen der Danziger Bucht statt. Nach den Seebädern Heia, Gdingen, Adlershorst, Glettkau, Brösen und Westerplatte, sowie durch den Hafen von Neufahrwasser nach Danzig sind häufige fahrplanmäßige Touren festgesetzt, welche von bequemen zum Teil neu für diesen Zweck erbauten Schiffen befahren werden. Nach anderen Plätzen finden mehrfach im Laufe der Saison Sonderfahrten statt, welche rechtzeitig vorher bekanntgemacht werden, und auch entfernter gelegene Seeplätze und Häfen, wie Putzig, Kahlberg, Pillau, Stolp-münde oder Bornholm berühren. 7 Klima. In Zoppot eint sich durch die vorher geschilderte Lage Wald- und Seeluft. Der Ort ist durch die bewaldeten Höhenzüge gegen die Nord-und Westwinde vortrefflich geschützt. Die chemischen Untersuchungen der Luft ergaben bezüglich ihrer Reinheit ein glänzendes Resultat. Kein Wunder, daß diese milde, reine Luft Kranken und Kränklichen sehr ersprießlich ist, so daß die Sterblichkeitsziffer außerordentlich gering ist. Die See, durch die weit vorspringende Halbinsel Heia nach Nordosten hin von der „Großen See" getrennt, ist meist nur wenig bewegt, so daß das Baden bequem und gefahrlos ist. Der leichte, sumpffreie Sandboden, auf dem Zoppot steht, ist dem Wachstum von Blumen und Bäumen äußerst günstig, dagegen muß er wohl den Mücken wegen seiner Trockenheit sehr unbehaglich sein, denn Mücken sind in Zoppot eine Seltenheit, was man nicht von vielen Seebädern sagen kann. Trotzdem wird noch während des Winters die Mückenvertilgung systematisch betrieben. Das mittlere Wärmemaß beträgt im Juni + 14,60, im Juli -f- 17,50, im August -}- 16,6o, im September + 13,6o Celsius. Wohnungsverhältnisse und Verpflegung. Für die Aufnahme der Kurgäste sind außer dem Kurhause Hotels, Restaurants und Familienpensionate in großer Anzahl vorhanden, die imstande sind, den weitgehendsten Anforderungen zu genügen; aber auch der den Luxus verschmähende Kurgast findet hier ein billiges und gemütliches Unterkommen. Die Mietspreise sind angemessen billig anderen Bädern gegenüber, sie stellen sich in den Monaten Juli und August zwar etwas höher als in den anderen Monaten, sind aber infolge der starken Bautätigkeit in den letzten Jahren herabgegangen und preiswürdig. In großer Auswahl sind auch möblierte Wohnungen mit Küche (mit dem nötigen Küchengeschirr versehen) und sonstigen Nebenräumen vorhanden; diese werden meist für die ganze oder auch halbe Saison vermietet. . Auf diesem Wege wird es vielen Familien ermöglicht, für einen billigen Preis den Sommer oder einen Teil desselben in Zoppot zu verleben und eine eigene Wirtschaft zu führen. Für den Nachweis geeigneter Wohnungen wolle man sich schriftlich an die Badeverwaltung oder bei Ankunft in Zoppot persönlich an den amtlichen Wohnungsnachweis im Kiosk gegenüber dem Bahnhofsausgange wenden, woselbst ein Beamter kostenfrei Auskunft erteilt. Zum Abschluß des Mietsverhältnisses empfiehlt es sich, sich des von der Badeverwaltung empfohlenen Normalmietsvertrages zu bedienen. Für die Regelung von Mietsstreitigkeiten besteht das „Mietsschiedsgericht". Die Vermittelung der Dienstleute in Anspruch zu nehmen, ist dagegen nicht empfehlenswert. 10 Damenbad lerrenbadj Nordbad. Im Interesse der rechtzeitigen Zustellung der Postsachen wird dringend empfohlen, die Anmeldung in der Badekasse durch die Vermieter schleunigst zu veranlassen. Zoppot hat den seltenen Vorzug, ebensowohl Freunde gesellschaftlichen regen Verkehrs, wie ländlicher Stille vollauf zu befriedigen. Während sich der große Verkehr im wesentlichen in der Seestraße, die vom Bahnhof zum Kurhaus führt, und in der eleganten Nordstraße abspielt, liegt nur wenige Minuten davon entfernt, eine Fülle von kleineren Villen und Miethäuschen, in denen man kaum etwas von dem Getriebe merkt, das Zoppot zum Range eines Weltbades erhoben hat. Beim Mitbringen von Hunden wolle beachtet werden, daß laut Polizeivorschrift das Mitführen im Kurgarten, auf dem oberen Seestege, auf der Strandpromenade und am Strande zwischen Süd- und Nordbad verboten ist. Auf den übrigen Promenaden und in den Anlagen ist das Mitführen von Hunden an einer kurzen Leine gestattet. Maulkorbzwang besteht nicht. Die Badeanstalten. Die beiden Seebadeanstalten und das Warmbad sind in bezug auf Bequemlichkeit und Komfort so vollendet eingerichtet und ausgestattet, daß Zoppot schon seit Jahren in die erste Stelle der Ostseekurbäder eingereiht werden konnte. Der Meeresgrund besteht aus einem feingekörnten, weichen Seesand, ist frei von Untiefen und Steinen und geht nur allmählich zu größerer Tiefe über. Der Sicherheitsdienst wird durch häufige Probe-alarmierungen gewährleistet. 11 Südbad. Der nördlich gelegene Bau enthält 340, der südliche 275 Badezellen. Beide Badeanstalten vereinigen in sich neben einem Herren- und Damenbade auch ein Familienbad. In der südlichen Badeanstalt sind Räume für Sonnenbäder für Herren und Damen eingerichtet. Die Badezellen sind mit Wiener Möbeln, Emaille-Fußwannen usw. ausgestattet und mit eigener Wasserleitung versehen. Auch ist dort für wassersportliche Belustigungen, wie Turngeräte usw. gesorgt. Schwimmunterricht wird im Südbad erteilt. In dem Mittelbau beider Badeanstalten befinden sich geräumige, höchst geschmackvoll eingerichtete Restaurants mit Aussicht auf das Familienbad. Tarif. Erwachsene. 0.50 Mark 0.25 ,, 4-- „ 10.— „ 2.— Kinder unter 16 Jahren und Schüler. 0.25 Mark 2.— „ 6.— „ auf vier Wochen 1.— Mark. Einzelkarte....... ,, für Studenten Zehnerkarte....... Saison-Abonnementskarte Begleitkarten...... Dienstboten der Badegäste erhalten freie Seebäder im Damen-Freibad. Die kalten Seebäder sind ungemein heilwirkend gegen die unter „Kurmittel" angeführten Krankheiten. Das Warmbad, Winter und Sommer geöffnet, ist ein stattlicher monumentaler Bau mit freier Anlehnung an die Formen der deutschen Renaissance. In dem eigentlichen Badehause sind außer den Seewasserbzw. Süßwasser-Wannenbädern sämtliche Arten medizinischer Bäder 12 Warmbad. vertreten. Besondere Erwähnung verdienen die Warm- und Heißluft-, sowie Dampfbäder, elektrische Licht- und Schwitzbäder (Schonungslichtbad Patent Wulff), sowie Einrichtungen elektrischer Vibrationsmassage und elektrische Wasserbäder, auch mit Wechselstrom. Die Wartehalle im Warmbad. 13 Fango- und Moorbadanlage, welcher ein bedeutender Raum eingeräumt worden und die ausschließlich mit feststehenden Wannen ausgestattet ist, dürfte mit ihrer eigenartigen technischen Einrichtung bis jetzt einzig dastehen. Sämtliche Zellenbäder sind für Süßwasser-, Seewasser-, Kohlensäurebäder sowie Sole auf das Komfortabelste eingerichtet. Von den 60 Badezellen sind 10 mit Kinderwannen ausgestattet, in denen gleichfalls sämtliche Arten medizinischer Bäder verabfolgt werden können; das Warmbad ist geöffnet: Vormittags 7 bis 121/2 Uhr, nachmittags 3 bis 7 Uhr, Sonntag vormittags 7 bis 121/2 Uhr. Tarif auszugsweise. Spezialtarif im Warmbad gratis. II. Etage Juli u. August Bezeichnung CO Sf* 3 * D tr> • C/5 & 3 CS u £ » Ja t/5 •—5 _rt c/> •-) es -21 tuo der Bäder E 2 1 E 04 PI is ."H E 7 £ w .2 E 7 "J u 00 «c 0 1 0 J- f—1 u 00 JS - 1 >- 1 •S 1 es > c > 1 ^ 00 0 1 y t CS >> t- C !> 1 00 o> O i—i Mark Mark Mark 1 Mark Mark Mark Wannenbad für Erwachsene .... 1.— 1.20 0.90 1.— 1.50 1.20 Wannenbad für Kinder bis 12 Jahre 0.70 0.90 0.60 0.70 1.— 0.80 Wannenbad für Kinder in gemein- samem Wasser......... 0.40 0.50 0.30 0.40 0.60 i 0.50 Stufenbad............. 2.— 2'~ — — 2.— 2 ~ Wannenbad mit Benutzung mechan. Hebevorrichtung........ 2.— 1 2.— — — ■ 2.— 2.— Sitzbad oder Sitzbrausebad .... 0.60 0.80 — — 0.80 0.80 Brause- oder Duschebad..... 0.75 ! 1.— — — 1.— i 1.— Vormittags Nachmittags Elektrisches Lichtbad....... 3. ! 3 — Elektrisches Wasserbad...... 2.25 2.— 1.— 1.— Dampf- und Heißluftbad..... 2.— 2.— 1.50 1.50 Wasserheilverfahren........ 0.80 bis 1.20 0.60 bis 1.— 3.50 | 3.20 Kohlensäure, flüssig........ 1.25 i 1.25 Sauerstoff, flüssig......... 1.50 1.50 2.— 1.80 4.— 4.— Fangoteilpackung......... 2.25, 2.75 2.— bis 2.50 2.— 1.80 Sole 1 Prozent 0.50 Mark, 1/2 Prozent 0.25 Mark, Fichtennadelextrakt 0.50 Mark, Stahl 0.25 Mark. Massage 1.50 bis 2.— Mark, Teilmassage 0.80 bis 1.50 Mark. Krankenfahrstühle werden im Warmbad ausgegeben, Karte pro Tag 0.50 Mark Einzelnes Wannenbad im Warmbad. Kurmittel. Kalte und warme Seebäder, Sol-, Kiefernadel- und kohlensäure-hallige Stahlsol-, Fango-, Moorbäder und Duschen, Brunnen-, Kefir-und Yoghurtkuren. In der Zeit vom 1. Juni bis Anfang September ist im Kurgarten täglich von 6 bis 1 Uhr vormittags und von 3 bis 6 Uhr nachmittags eine Brunnenhalle geöffnet, woselbst unter Aufsicht des Apothekers Königsfeld (Adler-Apotheke, Seestraße 21) sämtliche Brunnen (Karlsbader, Homburger, Wildunger usw.) in vorgeschriebener Temperatur verabfolgt werden. Außerdem ist stets fertiger Kefir und Yoghurt vorrätig. Die günstige Lage der Trinkhalle gestattet im Anschluß herrliche Spaziergänge auf dem Seesteg, auf den Strandpromenaden und in den Parkanlagen. Der Gebrauch der Bäder und Kurmittel ist angezeigt für: Nervöse Reizbat keit und andere Nervenleiden, auch Magen- und Darmerkrankungeu nervöser Natur — mangelhafte Blutbereitung (Bleichsucht, Blutarmut) —, die damit in Verbindung stehenden Herzkrankheiten, skrofulöse Erkrankungen aller Art; Rhachitis, chronische Krankheiten (namentlich der Gelenke) mit Ausschwitzungen, deren Aufsaugung bewirkt werden soll; Mittelohrkatarrh, alle Frauenkrankheiten, Muskel- und Nervenlähmungen, Schwächezustände nach geistiger und körperlicher Überanstrengung, sodann auch zur Kräftigung und Nachkur nach überstandenen Krankheiten und anstrengenden Trinkkuren. Die Sol-, Stahl- und kohlensäurehaltigen Stahlsolbäder eignen sich vorzugsweise gegen rheumatische und gichtische Gelenkkrankheiten. 16 Eltern mit an Keuchhusten erkrankten Kindern ist der Aufenthalt in Zoppot nicht zu empfehlen, da sie schwerlich Wohnung finden dürften, denn die Wohnungsvermieter sträuben sich erfahrungsgemäß gegen die Aufnahme solcher Familien. Sodann müßten sie sich und ihre Kinder erheblichen Beschränkungen in der Benutzung des Strandes, der Spielplätze usw. ausgesetzt sehen. Im übrigen ist aber auch nach den neueren ärztlichen Untersuchungen der Aufenthalt an der See für keuchhustenkranke Kinder überhaupt nicht empfehlenswert. Außerdem befindet sich am Orte das Ostseesanatorium (dirigierender Arzt: Dr. Ketteier), in dem besonders Nerven-, Herz- und Stoffwechselkranke Behandlung finden, und das auch im Winter geöffnet ist. Fernsprecher 39. Die bevorzugte Lage Zoppots am bewaldeten norduralisch-baltischen Höhenzuge ermöglicht auch Terrainkuren (Oertel). Die viele kilometerweiten, in mehrfachen Parallelen sich hinziehenden Strandpromenaden erster Ordnung sind völlig eben, die Wege in halber Höhe der Steilküste und nach Stolzenfels, Bergschloß, Koliebken, Adlershorst zweiter und dritter Ordnung, die Wege über die Gaisberge, Erdbeerberg usw. dritter Ordnung. Hervorzuheben ist das Kinderhospiz, hart am Strande gelegen (Parkstraße 75), unter Leitung erfahrener Damen und ärztlicher Oberaufsicht des Herrn Dr. Minßen zur Erholung und Kräftigung schwächlicher Kinder. Die Anstalt wird auch vielfach und gern mit gutem Erfolge in Anspruch genommen als gesunder Aufenthalt mit guter Pflege und sorgfältiger Beaufsichtigung für Kinder von 4—14 Jahren während der Sommerferien. Außer einer Anzahl von Freistellen beträgt das Kostgeld wöchentlich 10 Mark. Anstaltsvorsteherin: Schwester M. Zawitz, Vorstand: Stadtrat E. Rodenacker, Danzig. Im ärztlichen Privat-Kinderheim des Herrn Dr. Baasner, Wilhelmstraße 68, sind Einrichtungen zu Sommer- und Winterkuren für Kinder getroffen. Prospekt und nähere Auskunft gibt der Besitzer. Ärzte. Sanitätsrat Dr. Lindemann, Am Markt 10. Sprechstunden: vormittags 8—10 Uhr, nachmittags 4—6 Uhr. Fernsprecher 198. Sanitätsrat Dr. Wagner, Seestraße 33. Sprechstunden: vormittags 8—10 Uhr, nachmittags 4—5 Uhr. Fernsprecher 150. Dr. Minßen, Seestraße 21. Sprechstunden: vormittags 8—10 Uhr, nachmittags 3—5 Uhr. Fernsprecher 101. Weclewski, prakt. Arzt, Seestraße 26. Sprechstunden: vormittags 8—10 Uhr, nachmittags 3—5 Uhr, Sonntags 9—10 Uhr. Fernsprecher 188. Dr. Hausburg, Seestraße 29. Sprechstunden: vormittags 8—10 Uhr, nachmittags 3—5 Uhr. Fernsprecher 187. 17 Dr. Buch, Seestraße 47. Sprechstunden: vormittags 8—10 Uhr, nachmittags 3—5 Uhr. Fernsprecher 120. Dr. Baasner, Wilhelmstraße 68/70. Ärztliches PrivaSKinderheim. Fernsprecher 131. Sanitätsrat Dr. Lasinski, Seestraße 6. Sanitätsrat Dr. Bläsing, Am Markt 1. Sprechstunden: vormittags 81/2—10 Uhr, nachmittags 3—4 Uhr. Fernsprecher 183. Dr. Majkowski, Seeslraße 23. Sprechstunden: vormittags 8—11 Uhr, nachmittags 3—5 Uhr. Dr. Ketteier, Leiter des Ostseesanatoriums, Haffnerstraße 35. Fernsprecher 39. Medizinalrat Dr. Rieck, Cecilienstraße 11. Sprechstunden: vormittags 9—11 Uhr, nachmittags 3—4 Uhr, Sonntags 9—11 Uhr vormittags. Für Massage und Krankenpflege ist auch in hinreichender Weise gesorgt (Nachweis im Warmbade). Zahnärzte: Landecker, Seestraße 48. Jankowski, Seestraße 25. Dentisten: Fischer, Seestraße 59. Eggert, Seestraße 44. Diehl, Seestraße 36. Tierarzt: Schlachthofdirektor Qiese. Apotheken. Adler-Apotheke, Inhaber E. Königsfeld, Seestraße 21. Stadt-Apotheke, Inhaber O. Höfel, Seestraße 51. Das Kurhaus. Mit dem mächtigen Aufschwung, den Zoppot genommen hat, haben auch die Kurhausanlagen eine ständige Erweiterung und Verschönerung erfahren. Die älteste Anlage von 1824 wich 1881 einem neuen Kurhause, das damals für einen Luxusbau galt, aber schon lange zu enge geworden war. Im Herbst 1909 wurde es niedergerissen, um einem vom Danziger Hochschulprofessor Weber entworfenen und von ihm unter Beistand von Stadtbaumeister Puchmüller und Architekt Bielefeldt ausgeführten Neubau, der einen Kostenaufwand von ca. 2 Millionen Mark verursachte, Raum zu geben. Die neue Kurhausanlage ist auf der Südseite soweit nach Norden verschoben, daß die Seestraße geradlinig bis zum Strande durchgeführt ist. Von dem eigentlichen Kurhaus steht getrennt, jedoch durch eine große gedeckte Halle in Verbindung gebracht, das 50 Zimmer mit 80 Betten fassende Logier haus, das mit der Nordseite der Anlage möglichst weit seewärts vorgerückt ist, teils um den Kurgarten vor Wind zu schützen, teils um durch die Fenster einen freien Blick auf die See zu gewinnen. Für die Gestaltung des Kurhauses war der Wunsch maßgebend, möglichst viele Plätze (ca. 800) in glasgedeckten Hallen, die durch Schiebefenster je nach der Witterung geöffnet oder geschlossen werden können, zu erhalten. Vor diesen glasgedeckten Hallen, deren Fußboden 5 Meter über dem Terrain liegt und aus denen man infolgedessen über die Wandelhallen des Kurgartens den freien Blick auf die See hat, sind übereinander zwei offene Terrassen vorgesehen, welche für ca. 1200 Personen Sitzgelegenheit geben. 18 Hinter der glasgedeckten Halle liegt in der Mitte des Gebäudes der große Konzert- und Theatersaal von 540 qm freier Grundfläche. An der kurzen Seite des Saales befindet sich eine stattliche Bühne von 10x13 m Grundfläche, mit einer Hinterbühne und einem Schnürboden. Vor der anderen kurzen Seite des Saales erweitern sich die glasgedeckten Hallen zu einem oblongen Räume von 144 qm Grundfläche, der als Weinsaal und zugleich als Speisesaal für die Logierhausgäste dient. Seine Verbindung mit dem großen Saal ist so gestaltet, daß er sich bei Konzerten nach dem Hauptsaal durch große Türen öffnen läßt, für gewöhnlich aber außerhalb des Getriebes des großen Publikums liegt. An den Hauptsaal schließen sich vornehme Räume an für kleine Gesellschaften. Im Erdgeschoß befinden sich ein geräumiger Lesesaal und Billardzimmer. Der Kurgarten, der früher 6000 qm umfaßte, ist auf 9000 qm vergrößert worden. Nach der See zu ist er durch Wandelhallen abgeschlossen und gegen den Wind geschützt. Der Teil des Kurgartens an den Kurhausterrassen bleibt für den Wirtschaftsbetrieb reserviert. Die nach der See zu gelegene Hälfte, mit der Leuchtfontäne und Anlagen geschmückt und mit zwei Musikpavillons versehen, dient dem dromenierenden Publikum. Badeleben. Zoppots Badeleben gruppiert sieb der Hauptsache nach um den Seesteg und die herrlichen Anlagen des Nordstrandes. In den 30 er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde der Seesteg in etwa 67 m Länge erbaut und nach und nach auf fast 400 m verlängert und entsprechend verbreitert. Dort konzentrierte sich von Anbeginn das gesellschaftliche Leben Zoppots. Und in der Tat, es kann keinen schöneren Platz hierfür geben. Der Seesteg bietet eine unbedingt sichere Landungsbrücke bei schwerstem Wetter und stärkstem Besuch. Um die Leuchtfontäne des Kurparks herum, die des abends vielfältig Licht ausstrahlt, wogt es von und zum Steg ohne Unterlaß. Indes fehlt es nicht an vielen Hunderten, die den Konzerten der trefflichen Kurkapelle lauschen. Und draußen am Strande, zwischen den in Strandkörben sich Absondernden, wird von den Kindern mit beneidenswerter Geschäftigkeit der Strand mit Schippe und Spaten um und um gegraben; ein reizendes, farbenprächtiges Bild. Im Laufe der Saison finden im und am Kurpark mehrere reich ausgestattete Badefeste mit festlicher Illumination des Kurhauses und Kurparkes, Doppelkonzert, großartigem See- oder Höhenfeuerwerk am Strande statt, deren Anziehungskraft so groß ist, daß sich ganze Dampferflottillen abends auf der See sammeln, um das feenhafte Bild am Strande ihren Insassen darzubieten. 20 Blauer Saal im Kurhause. Gemeinschaftliche Ausflüge zu Lande und zu Wasser, von dem Kurdirektor persönlich geleitet, werden mehrmals in der Woche unternommen. Bei den Seefahrten werden vorzugsweise die Halbinsel Heia, die in der Nähe gelegenen Seebäder, der Danziger Hafen angelaufen und während der Fahrt die großartigen und interessanten Stromregulierungen der Weichsel besichtigt. Auch werden den großen Panzern unserer Kriegsflotte, die sich jeden Sommer zu Übungszwecken in der Danziger Bucht aufhalten, mehrfach Besuche abgestattet. Die Ausflüge zu Lande in die herrlichen Waldungen der nächsten Umgebung werden zu Fuß, zu Wagen oder zu Pferde unternommen. Nach den weiter entlegenen Punkten, wie der im höchsten Grade sehenswerten Stadt Danzig mit ihrer herrlichen Umgebung, ferner dem Hochmeisterschloß der deutschen Ordensritter Marienburg, wie auch der Königl. Herrschaft Cadinen, werden Ausflüge mit der Bahn veranstaltet. An den Sonnabenden der Saison finden in den Sälen des Kurhauses gesellige Vereinigungen mit Tanz (Reunions) statt. Auskunft über etwaige Bedingungen für den Besuch der Reunions erteilt das Auskunftsbüro der Badeverwaltung. Großes Interesse erweckt auch die im Nordpark errichtete Kunsthalle, in der vom „Verein Danziger Künstler in der Peinkammer" während der Saison Ausstellungen von Bildern und Kunstwerken veranstaltet werden. Ferner ist eine reichhaltige Antiquitätensammlung des Herrn Basner in dessen Villa, Wäldchenstraße 48, der Besichtigung freigestellt. Anmeldung vorher erbeten. 21 S. K. H. der Kronprinz von Preußen auf dem Tennisplatze. Der Sport in Zoppot. Zoppot hat sich im Laufe der beiden letzten Jahrzehnte zu einem Sportplatz ersten Ranges entwickelt. Kaum eine Sportgattung, die nicht in Zoppot erstklassige, vielfach auch internationale Beteiligung fände. In der Nähe von Zoppot hat der Westpreußische Reiterverein einen musterhaft angelegten Rennplatz, dessen Zuschauerplätze über das Rennfeld hinweg eine Aussicht auf das Meer gewähren. Wesentliche Förderung erhielt der Reitsport durch die neugegründete Zoppoter Reitsaalgesellschaft m. b. H. Durch Erteilung von Reitunterricht von gediegenem Fachmann, durch die gebotene Gelegenheit zur Einstellung von Pferden und Equipagen, sowie durch die Möglichkeit, gut gerittene, von Temperamentsfehlern freie Pferde jederzeit zu Ritten in der Bahn oder in der wundervollen Umgebung mit den denkbar besten Reitwegen zu erhalten, hilft das sehr bequem dicht an der Stadt gelegene Reitinstitut einem lange empfundenen Mangel ab. Dieses fügt durch Gesellschafts reiten, Musikreiten, kleine Reiterfeste und dgl. dem vielseitigen Badeleben Zoppots einen neuen Reiz hinzu. In den Parkanlagen am Strande stehen acht Lawn-Tennis-Plätze den Liebhabern dieses eleganten Spieles zur Verfügung. Ein Trainer dient als Partner und Lehrmeister. Für alle Arten von Rasensport, Fußball-, Hockey-, Lauf-, Sprung- und Wurfspiele bietet der Manzenplatz, unweit der Tennisplätze, eine geräumige und sorgfältig gepflegte Stätte. 22 I. K. H. der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin auf dem Rennplatze. Der Eintritt in den Ostdeutschen Tennisturnierverband oder den Zoppoter Tennisklub ist durch Anmeldung beim Platzaufseher leicht ermöglicht. Über die Ausschreibungen zum Tennisturnier wird in der Badekasse Auskunft erteilt. Auf den in der städtischen Gutsforst belegenen Schießständen ist Gelegenheit zu jagdmäßigem und Sportschießen — auf Tontauben, Kipp- und Waldhasen, auf Ringscheiben, stehende und bewegliche Wildscheiben. Es ist wünschenswert, daß die Teilnehmer der Schießübungen und Preisschießen ihre eigenen Büchsen und Sportflinten mitbringen, da geeignete Waffen in ausreichender Zahl nicht sicher zur Verfügung gestellt werden können. Dagegen stehen Bogen für das im Jahre 1912 neu eingeführte Bogenschießen stets zur Verfügung. Der Schwimmsport erfährt außer in den Badeanstalten zweimal im Sommer am Seesteg durch Veranstaltung internationaler Turniere mit zahlreichen Konkurrenzen sehr lebhafte Pflege. Für Radfahrer ist Zoppot ebenso Ziel wie auch Tummelplatz. Besondere, gut angelegte Radfahrwege geben auch diesem Sportzweige Gelegenheit zu reger Betätigung. Die geschützt liegende Meeresbucht bietet für die Veranstaltungen des Danzig-Zoppoter Yachtklubs „Gode Wind" und des Akademischen Seglervereins einen vorzüglichen Regattaplatz. Für den Automobilsport ist durch hinreichende Unterkunftsstätten und ausgezeichnete und zugleich landschaftlich schöne Wege beste Gelegenheit geschaffen. Dem neuerdings in Aufnahme gekommenen Wintersport ist durch zwei herrliche Rodelbahnen im Walde und durch Anlage einer künstlichen Eislaufbahn Rechnung getragen. Der Skilauf findet immer mehr Aufnahme. Sachgemäßer Unterricht in demselben wird gleichfalls erteilt. 23 Bogenschießen. Finden diese Sportgattungen auch jederzeit Pflege und Ausübung, ' solange es die Jahreszeit gestattet, so kulminiert der Sport doch in der um die zweite Woche des Juli (3. bis 13.) stattfindenden Zoppoter Sportwoche. T auben-Schießstand. 24 Eröffnung der Sportwoche im Kurgarten. Zoppoter Sportwoche. Sportfreunde aus aller Herren Länder kommen dann zum fröhlichen Wettbewerb nach Zoppot. Vor allem haben sich dort unsere Lawn-Tennis-Turniere großen Ruf erworben. Sie sind alljährlich durch einen wertvollen Wanderpreis Sr. Majestät des Kaisers ausgezeichnet. Von den vom Westpreußischen Reiterverein veranstalteten Rennen fallen drei auch in die Sportwoche. Ebenso haben sich die Segel-Regatten der Sportwoche schnell die allgemeine Beliebtheit und lebhafte Beteiligung aus allen Gegenden des Vaterlandes gesichert. Blumen-Wasserkorso, Schwimmfeste, Fußballwettkampf, olympische Spiele, Fest-Reunions, Wetturnen, Automobil-Zuverlässigkeitsfahrt und ein unvergleichlich schöner Wagenblumenkorso vervollständigen das inhaltreiche Programm dieser bedeutungsvollen Woche. Für die Jugend bieten Kinderfeste, turnerische Kampf- und Wettspiele, Sandburgenbauen, eine Strandkompagnie, Knospenbälle, Eselreiten und der Kinderturnplatz abwechselungsreiche Unterhaltung. Die zweite Saison. Mit dem Juli gehen die Schulferien zu Ende und viele Familien trennen sich schweren Herzens von der Sommerfrische. Aber die Zahl der Badegäste verringert sich kaum, denn die Gerichtsferien und die Ruhezeit anderer Berufe bringen neuen Zuzug. Es hat sich darum in Zoppot die Gepflogenheit herausgebildet, die Wohnungen, sofern sie 25 S. K. H. der Kronprinz von Preußen auf dem Rennplatze. nicht für den ganzen Sommer belegt werden, für die erste und zweite Saison, welch letztere mit dem 1. August beginnt, getrennt zu vermieten. Natürlich fehlt es auch nicht an Wohnungen, die tag-, wochen- und monatweise erhältlich sind. Wagen-Blumenkorso. 26 Wagen-Blumenkorso. Auch iii dieser zweiten Saison ist für Unterhaltung in ausgiebigster Weise gesorgt. Alle Arten von Sport finden Betätigung, wenn auch in mehr internem Rahmen. Umsomehr haben Badegäste, die nicht die Zeit haben, ständig im Training zu bleiben, Aussicht, erfolgreich zu Kinderspielplatz im Nordpark. 27 Hunderennen. konkurrieren. Eine Besonderheit für den August ist das 1909 sehr glücklich inaugurierte Hunderennen, das mit seinem Stich ins Humoristische außerordentliche Anziehungskraft hat. Den gesellschaftlichen Höhepunkt der Saison bilden die Waldfestspiele auf der Naturbühne Ballonfuchsjagd in der Sportwoche. 28 am Saume des benachbarten Waldes in einem Talkessel, der 3000 Zuschauern Raum bietet. 1909 gelangte dort Kreutzers „Nachtlager in Granada", 1910, 1911 „Tannhäuser" von R. Wagner, „Das goldene Kreuz" von Brüll und „Lobetanz" von Thuille, 1912 „Hänsel und Gretel" von Humperdinck und „Die verkaufte Braut" von Smetana zur Aufführung. In den Solopartien von hervorragenden Künstlern, im Chor von mehreren hundert Dilettanten dargestellt, kamen Meisterleistungen zustande, denen auch der anspruchsvollste Kritiker uneingeschränkten Beifall nicht versagen konnte. Insbesondere wurde allseitig die fabelhaft günstige Akustik und die stimmungsvolle Beleuchtung nach eingetretener Dämmerung betont. * Mit diesen Aufführungen sind die Wege für weitere Veranstaltungen gewiesen. Es besteht die Absicht, gerade diese neuen Errungenschaften weiter zu pflegen und zu entwickeln, um dadurch Zoppot einen Vorsprung vor allen anderen Bädern zu geben. Daß sich diese Veranstaltungen der ganz besonderen Gunst des Publikums erfreuen, bewies der geradezu enorme Zuspruch, nicht nur aus Zoppot, sondern auch aus Danzig und überhaupt aus den östlichen Provinzen. Die nächste und weitere Umgebung Zoppots. Auf einem Spaziergange von etwa 10—30 Minuten vom Kurhause aus durch die herrlichen Parkanlagen gelangt man zu folgenden, auf bewaldetem Höhenzuge gelegenen Restaurants, von deren Vorgärten und Glashallen man die Aussicht auf das weite Meer und die liebliche Umgebung genießt. Etablissement Talmühle (7 Minuten). An Stelle des alten Mühlengehöftes steht heute ein sehr gutes Gasthaus, daneben ein geräumiger Garten mit alten prächtigen Lindenbäumen. Etwa nach 10 Minuten in nördlicher Richtung gelangt man zur Villa Stolzenfels, Restaurant und Cafe, nach der Ansicht aller Naturfreunde „Die Perle des Ostseegestades". Dieses entzückende Etablissement in seiner wunderbaren Umgebung und seiner Vornehmheit übt in seiner Gesamtwirkung auf den Besucher einen Reiz aus, der niemals dem Gedächtnis entschwindet. Eine kurze Strecke weiter nördlich, immer auf demselben Höhenzug: Brauershöhe" (20 Minuten), und Bergschloß (25 Minuten), sehr gute Restaurants und Cafes, gleichfalls mit herrlichem Blick auf die See, die Danziger Bucht, bis zur Frischen Nehrung in die Nähe des Seebades Kahlberg. Das Koliebker Wäldchen mit der „Blauen Grotte" und einer Gärtnerei, wo stets frisches Obst erhältlich ist, und schließlich in derselben nördlichen Richtung das Gasthaus Adlershorst 30 Oliva. (40 Minuten), am Fuße eines in die See vorspringenden, steil abfallenden und bewaldeten Hügels beträchtlicher Höhe, ein zu Lande und zu Wasser viel aufgesuchter Ausflugsort. Ebenfalls in 10—30 Minuten zu erreichen sind nachfolgende, von der Natur ganz besonders bevorzugte Punkte zu einem entzückenden Aufenthalt zu empfehlen: Pension, Restaurant und Cafe Kaiserhöhe, dicht vor dem Hochwalde gelegen, mit herrlichem Blick auf Zoppot, auf die See und auf die Stadt Danzig mit ihrer schönen Umgebung. Das Bürgerschützenhaus, von einem Teil des imposanten bewaldeten Höhenzuges des Stadtwaldes eng umschlossen; Restauration und sehr gute Kaffeewirtschaft, ein höchst idyllischer Aufenthalt. In nächster Nähe des Bürgerschützenhauses befindet sich zwischen bewaldeten Höhenzügen die Natur-Bühne, deren Vorzüge für theatralische Aufführungen und Waldfestspiele vorher geschildert sind. Der Große Stern, ein sehr besuchtes, mitten im Hochwalde unter herrlichen uralten Eichen und Buchen gelegenes Lokal, die Königlichen Revierförstereien Grenzlau und Taubenwasser sind angenehme Ziele für Spaziergänger. Schließlich sind noch folgende in der Nähe Zoppots gelegene herrliche Aussichtspunkte ganz besonders bemerkenswert: Kaiserstuhl, Augustusberg, Margotshöhe, Herbertsteg, großer und kleiner Gaisberg, Goullons Freude, Waldbank, Elisenhöhe, Drei-Damen-Kuppe, Schützenhöhe usw. In unmittelbarer Nähe von Zoppot — an der Talmühle — befindet sich der sog. „Schloßberg", der nach Untersuchung durch Herrn Professor Conwentz, einer Autorität auf dem Gebiete vorgeschichtlicher Forschung, ein einzig dastehendes Denkmal aus prähistorischer Zeit darstellt. Mit der Eisenbahn in 6 Minuten, zu Fuß durch den herrlichsten Buchen- und Tannenwald in ca. 1 Stunde, erreicht man den Marktflecken, ehemaliges Zisterzienser-Kloster, Oliva, gegründet 1178 von 31 Die Marienburg. dem pommerellischen Herzoge Sambor I., geschichtlich bekannt durch den daselbst im Jahre 1660 geschlossenen Frieden zwischen Schweden, Polen, dem Kaiser und Brandenburg. Die frühere Abtei, jetzige Pfarrkirche und Ruhestätte der pommerellischen Herzöge, enthält außer dem berühmten Orgelwerk viele Sehenswürdigkeiten, vorzugsweise selten schöne Schnitzereien an den Chorstühlen usw. Das Schloß der ehemaligen Äbte, deren letzter, Joseph, Fürst von Hohenzollern, gestorben 1831, zugleich Bischof von Ermland war, befindet sich nebst dem herrlichen Schloßgarten und dem Karlsberge mit seinen entzückenden Aussichtspunkten auf die See und die herrliche Umgebung im Besitze der Preußischen Krone. In 20 Minuten führt uns die Bahn nach Danzig, der altehrwürdigen Provinzial-Hauptstadt der Provinz Westpreußen (ca. 170000 Einwohner), welche nicht allein durch ihre herrlichen Baudenkmäler: Rathaus, Artushof, Marienkirche (fünftgrößte Kirche Europas, in ihr das berühmte „Jüngste Gericht" von Hans Memling, astronomische Uhr usw.) und ihre vielen Kunstschätze und Sammlungen (im Provinzialmuseum große Bernsteinsammlung, ca. 20000 Stück, mit vorgeschichtlichen Einschlüssen), sondern auch durch ihre großartigen industriellen und Handelsanlagen das außerordentlichste Interesse erwecken dürfte; vorzugsweise seien genannt: die Kaiserliche Werft und die Schichau-Werft, auf der neben den großen Schlachtschiffen auch die transatlantischen Dampfer gebaut werden. Die Technische Hochschule 32 Südstrand mit Ruderbooten. wurde im Oktober 1904 eröffnet. Danzig ist die Geburtsstätte vieler berühmter Männer, wie Johannes Hevelius, Martin Opitz, Arthur Schopenhauer, Daniel Nikolaus Chodowiecki, Joh. Daniel Falk, Ed. Hildebrandt, Ed. Meyerheim, Johannes Trojan, Robert Reinick u. a. Auch sei noch das in 11/4 Stunden mit der Eisenbahn zu erreichende wiederhergestellte Hochmeisterschloß der deutschen Ordensritter Marienburg, ein Kleinod mittelalterlicher Baukunst und längst ein vielbesuchter Wallfahrtsort von Reisenden aller Länder, genannt. Tagesausflüge nach Karthaus (kassubische Schweiz) zu der romantischen Hügel- und Seenkette und nach Rahmel-Sagorsch zu dem entzückenden Schmelztal werden sehr empfohlen. Dampfer- und Bootfahrten. Den überseeischen Verkehr nach Brösen, Westerplatte, Danzig, Heia, Pillau, Königsberg und Kahlberg vermitteln hauptsächlich die Salondampfer der Aktiengesellschaft „Weichsel". Regelmäßige Fahrten täglich zwei- bis dreimal nach Heia, etwa stündlich nach Brösen, Westerplatte und Danzig. Dauer der Fahrt nach Danzig 1 Stunde, nach Heia etwa I1/4 Stunden, Westerplatte 1/2—3/4 Stunde. Besondere Dampferverbindung zwischen Danzig-Zoppot-Königsberg wird noch von dem großen, höchst elegant ausgestatteten Salondampfer „Jaroslawna" unterhalten. Zu den Tourenfahrten Königsberg-Neufahrwasser-Danzig-Colberg-Bornholm-Karlskrona mit dem Kabinendampfer „Heia" ist von Zoppot Anschluß. 33 Die Zoppoter Motorboot-Gesellschaft vermittelt mit ihren neuerbauten, eleganten, großen, schnellfahrenden See-Motorbooten nach einem bestimmten Fahrplan die Verbindung zwischen den beliebtesten Küstenpunkten und bietet dadurch dem Badepublikum eine neue bequeme Gelegenheit zu lohnenden Ausflügen. Die Schiffe der Gesellschaft fahren von Zoppot nach Adlershorst-Gdingen - Glettkau - Brösen-Westerplatte und legen überall an festen Landungsbrücken an. Die Motorboote selbst sind nach den Vorschriften des „Germanischen Lloyd" und unter dessen Aufsicht als Seeboote stark und kräftig aus Eichenholz erbaut und mit vorzüglichen Doppelmaschinen und Doppelschrauben ausgestattet. Die Gesellschaft hat, dem großen Zuspruch Rechnung tragend, ihren Bootspark vermehrt. Das Motorboot „Möve" ist für die Fahrten nach Adlershorst bestimmt und unternimmt zeitweilig abendliche Promenadenfahrten auf See mit elektrischer Illumination des ganzen Schiffes. Für Segel- und Ruderbootfahrten ist vom Seesteg aus reichliche Gelegenheit geboten. Ein Tarif, an den die Bootsbesitzer gebunden sind, schützt vor Überteuerung. Diverses. Behörden usw. Magistrat: Rathaus, Schulstraße 25, Fernsprecher 4, 8, 32. Bürgermeister Woldmann, Zimmer 26, Sprechstunden vormittags. Bürgermeister Twistel (Kassen-, Gas-, Schul- und Steuerangelegenheiten) Zimmer 14/15, Sprechstunden vormittags. Stadtrat Dr. Laue (Polizeiverwaltung und Verkauf von Bauparzellen), Zimmer 47, Sprechstunden vormittags. Standesamt: Zimmer 24, geöffnet 91/2 Uhr vormittags bis 121/2 Uhr nachmittags, Rechnungsrat Thiele. Die Büros im Rathaus sind geöffnet 11 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags, außer Sonntags. Stadtsparkasse und Stadthauptkasse: Rathaus part., 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags; daselbst feuersichere Tresors zum Aufbewahren von Wertpapieren und Wertgegenständen. Nebenstelle der Sparkasse in der Badekasse; Wechselstube für ausländische Werte, Kreditbriefe usw. Die Badekasse steht zwecks Erleichterung des Kreditbrief-Verkehrs mit der Kommerz- und Diskontobank Berlin in Verbindung. Badekasse und Meldeamt während der Saison am Kurhause. Banken: 1. Norddeutsche Creditanstalt, Seestraße 26; 2. Danziger Privat-Aktien-Bank, Am Markt. Durchschnittskurs : Rubel, Papier und Gold 2.16 Mark, Silber 2.— Mark, österr. Krone 0.85 Mark. Stadtverordnetenvorsteher: Reg.-R. Weber, Bülow-Allee 9. Kurdirektor: Hauptmann a.D. von Knobeisdorff, Sprechstunden 10 bis 12 Uhr vormittags im Badebüro (Warmbad), Fernsprecher 3. Wohnung: Schloßstraße 5, Fernsprecher 254. Polizei und Meldeamt: Parterre-Räume des Rathauses. Vermessungsamt (Bauparzellenverkauf): Rathaus II, Zimmer 41. 34 Kaiserliches Postamt: Schulstraße 2, Vorst. Postdirektor Schwarz, Schulstraße 21. Geöffnet 7 Uhr vormittags bis 8 Uhr nachmittags, Sonntags 8 bis 9 Uhr vormittags, 12 bis 1 Uhr nachmittags, Telegraphendienst 51/2 Uhr vormittags bis 11 Uhr nachmittags. Ortsbestellung: Briefe 7, 91/4> 11 V2 Uhr vormittags (1. Juni bis 30. September) 41/2, 6 1/2 Uhr nachmittags, Sonntags 8 */4 Uhr vormittags; Geldsendungen: 81/4 Uhr vormittags, 3 Uhr nachmittags; Pakete: 8V2 Uhr vormittags, 4 x/2 Uhr nachmittags. Schlußzeiten für Briefe nach und über Berlin via Stolp 12 26 und 134 uiir nachmittags. Amtsgericht: Bergstraße 10, Zivilprozesse Pommersche Straße 14. Aufs. Richter Amtsgerichtsrat Dr. Reschke. Rechtsanwälte: Dr. Wannow (Notar), Seestr. 13. Fernsprecher 106. Dr. Skibowski (Notar), Seestr. 6. Fernsprecher 318. Borowski, Am Markt 7. Scheunemann, Seestraße 16. Fernsprecher 274. Eisenbahnstation: Vorsteher Dziobeck. Fernsprecher 13. Güterexpedition: Vorsteher Knittel. Bahnmeister Lüdemann. Landratsamt in Neustadt, Westpr. Kgl. Regierung in Danzig. Konsulate in Danzig: Rußland: v. Ostrovsky, Langgarten 74 (10—2). Österreich-Ungarn: Gelhorn, Langenmarkt 38 I. Großbritannien: Allan Maclean, Hundegasse 59. Kirchliche Verhältnisse. Ev. Pfarramt: Pfarrer Bowien, Luisenstraße 13. Pfarrer Weiße, Kastanienallee 3. Gottesdienst: Erlöserkirche sonntäglich 9^2 bis 11 Uhr vormittags, Friedenskapelle (Südpark) im Sommer sonntäglich 9!/2 bis 11 Uhr vormittags. Kindergottesdienst sonntäglich IU/2 Uhr in der Erlöserkirche. Im Sommer an jedem Mittwoch 10 Uhr Badegottesdienst in der Friedenskapelle. Im Winter jeden Mittwoch 5 Uhr Bibelstunde ebendaselbst und jeden Sonntag 5 Uhr Erbauungsstunde Gemeindehaus. Hospiz (Ev. Gemeindehaus), Kleinkinderschule, Frauenhilfe, Unfallstation usw. Luisenstr. 10/12. Kath. Pfarramt: Pfarrer Schultz, Schulstr. 19; Vikar Dr. Pater. Gottesdienst Sonn-und Feiertags 61/*, 7, 73/4 Uhr Frühmessen, 9 V2 Uhr Hochamt mit Predigt, 3 Uhr nachmittags Vesperandacht bzw. Segensandacht, wochentags 674, 6V2 und 7 Uhr heil. Messen. Kath. Maria-Himmelfahrts-Kapelle (Nordstr. 15) 7 bis 8 Uhr vormittags heil. Messen während der Badesaison, in der übrigen Jahreszeit am Montag morgen um 7 Uhr. Baptistenkapelle: Beerenstr. 9, bei Ekrut. Jüdischer Gottesdienst: Seestr. 51. Schulen. Realgymnasium: Königsstr. 39. Dir. Dr. Kulcke. Lyzeum: Schulstr. 18. Dir. Fr. Weyl. Mittelschule und Volksschulen: Danziger Str. 47, 49. Rektor Jahnke. Landw. Winterschule: Wilhelmstr. 51. Dir. Kirsch. Feuerwehrdepot: Bergstr. 16 (Ecke Königstr.). Feuermeldesignale: Bezirk I Danziger Str. und Schulstr. mit Nebenstr. und Schmierau _ . Bezirk II Bismarck-, Süd-, Frantzius- und Seestr., südl. Unterstadt- . . Bezirk III Pommersche Str. mit Nebenstr. und Steinfließ - . . . Bezirk IV Seestr., nördl. Unterstadt und Wilhelmstr. mit Nebenstr. _ .... 35 Feuermeldestellen: 1. im neuen Feuerwehrgebäude, Königstr. 41. 2. im Elektrizitätswerk in der Gerichtsstr. 3. in der Polizeiwache (im Rathause). 4. in Schmierau bei Kaufmann Albrecht. 5. in der Alexanderstr. 6 bei Tischlermeister Rose. 6. in der Südstr. 47 bei Kaufmann Suckau. 7. in der Promenadenstr. 26 bei Rentier Sulley. 8. in der Schloßstr. 4 bei Stadtrat Pastor. 9. in Steinfließ bei Gasthausbesitzer Doerks. Vereine. Agronomia, Vereinigung ehemaliger Schüler der Landw. Winterschule, Vors. Schuldirektor Kirsch, Wilhelmstr. 51. Ballspiel- und Eislauf-Verein, Abt. Zoppot, Architekt Anders, Hubertusallee 3. Bettel-Akademie, Stadtrat Bielefeldt, Südstr. 1. Bienenzucht-Verein, Rektor Jahnke, Benzlerstr. 6. Blaukreuz-Verein, Prediger Filter, Südstr. 8. Bürgerschützenverein, Oberförster Warnecke, Bergstr. 5. Bund Deutscher Militäranwärter, Stadthauptkassenkassierer Kutzner. Cäcilienverein, Pfarrer Schultz, Schulstr. 21. Danziger Schwimm verein E. V. (im Warmbad), Land. Vers.-Sekr. Geppert. Deutscher Flottenverein, Ortsgruppe Zoppot, Apothekenbesitzer Königsfeld, Geschäftsführer Verwaltungsinspektor Sontowsky. Deutsche Friedensgesellschaft, Ortsgruppe Zoppot, Oberingenieur Prehn. Deutschnat. Handlungsgehilfen-Verband, Maciejewski, Eissenhardtstr. 13. Deutsche Kolonialgesellschaft, Abt. Zoppot, Bürgermeister Twistel. Elisabeth-Verein, Frau Dr. Weclewska, Seestr. 26. Ev. Bund, Pfarrer Bowien, Luisenstr. 13. Ev. Christi. Gemeinschaft, Prediger Filter, Südstr. 8. Ev. Frauenhilfe, Frau Geheimrat Professor Matthaei. Ev. Gemeindehausverein, Pfarrer Bowien. Ev. Gemeinschaft, Evangelist Beier, Südstr. 38. Ev. Jungf rauenverein, Frl. Pferdmenges. Ev. J ünglingsverein, Pfarrer Weiße. Ev. Männerverein, Pfarrer Bowien. Ev. Missionsverein, Frau Pfarrer Bowien. Fischerverein, Fischer Hermann Zegke. Freiwillige Feuerwehr, Kommandeur Stadtv. Sulley. Gardeverein, Architekt Fischer. Gemeinnützige Baugenossenschaft G. m. b. H., Direktor Schwemin. Gewerbeverein, Kunstmaler Badf. Gode Wind, Danzig-Zoppoter Yachtklub, Vors. Walter Kraftmeier, Danzig. Guttemplerloge, J. Kramer, Schäferstr. 13b. Hansabund, Kaufmann Lietz. Haus- und Grundbesitzerverein, Architekt Wolschon. Kameradschaft, Bund kom. Polizeibeamten Preußens (Sitz Hann.-Münden), Polizeisergeant Rindt. Kathol. Lehrerverein Oliva und Umgegend, Lehrer Jux, Oliva. Kaufmännischer Verband für weibl. Angestellte, Frl. E.Werner, Schulstr. 3. Kaufmännischer Verein, Kaufmann J. Neumann. Kommunalbeamten verein Zoppot, Oberförster Warnecke. Konsumentenschutzverband, Rentier Stoll. Kriegerverein, Rechtsanwalt und Notar Dr. Wannow. Landwirtschaftlicher Verein, Gutsbs. Göldel-Völtzendorf. Lehrerverein Zoppot-Oliva, Anstaltslehrer Klotz, Pelonken. Männer-Gesang-Verein, Dr. med. Hausburg. Marine-Verein, Fischmeister Oberbootsmann a. D. Padags. Mieter-Verein, Stadtrat Walter. Motorboot-Gesellschaft m. b. H., Rentier Schwemin. Offizier-Verein (Verein inakt. Offiziere), Korv.-Kapitän z. D. Simon. Orchesterverein, Amtsrichter Dr. Rothe. Ortsausschuß für Jugendpflege, Geh. Reg.-Rat Dr. Meyer. Ostdeutscher Lawn-Tennis-Turnier-Verband, Sitz Danzig, Kaufmann Wieler, Danzig. Radfahr-Verein Danzig-Zoppot 1900, Kunstmaler Frido Badt. Reichsverband zum Schutze gegen die Sozialdemokratie, Professor Erdmann. Reitsaalgesellschaft E. V., Kurdirektor Hauptmann a. D. von Knobeisdorff. Sanitätskolonne vom roten Kreuz, Vorsitzender Stadtrat Walter, Instruktor Dr. med. Minßen. Schießverein Deutscher Jäger, Ortsgruppe Zoppot, E. V., Oberstleutnant a. D. Reimer. Schlachtvieh-Versicherungsgesellschaft, Fleischermeister Kastner. Singakademie, Musikdirektor Heidingsfeldt. Tierschutzverein, Major z. D. von Schickfus und Neudorff. Turnverein, Dr. med. Buch. Turnverein junger Mädchen, Lehrerin Frl. Marg. Katterfeldt. Vaterländischer Frauenverein, Frau Superint. Rudnick. Verein zur Rettung Schiffbrüchiger, Stadtrat a. D. Albrecht. Verschönerungsverein, Erster Staatsanwalt a. D. Rhode. Volksverein für das kathol. Deutschland, Ingenieur Thun. Westpreußischer Reiterverein (Rennplatz Zoppot), General der Kavallerie von Mackensen, Danzig. Westpreußische Ziegenzucht-Gesellschaft, Oberförster Warnecke. Wintersportverein, Direktor Dr. Kulcke. Zoppoter Kirchenchor „Melodia", Pfarrer Weiße. Zoppoter Lawn-Tennisklub, Kaufmann Wieler, Parkstr. 25. Strandkörbe (Bestand 1000 Stück). Liegestrandkörbe: 5.— Mark für 1 Woche, 4.— Mark für die Anschlußwoche, 15.— ,, ,, 4 Wochen, 20.— Mark für 6 Wochen, 25.— ,, ,, 2 Monate und 30.— Mark für die Saison. Strandkörbe: Miete pro Stück für einen Tag..........Mark 0.50 ,, für eine Woche..............................>> 3.— für jede weiter anschließende Woche..............,, 2.25 „ 4 Wochen......................................„ 9.— „ 6 Wochen......................................„ 12.— „ 2 Monate......................................,, 15.— die Saison......................................,, 20.— Bestellungen auf Strandkörbe werden im Badebüro entgegengenommen. Es ist der sehr großen Nachfrage wegen rätlich, im Voraus zu bestellen. Fuhrwerke, Droschken, Dienstleute. Die Fuhrhalter Karl Grün holz, Wilhelmstraße 4, Hendel, Seestraße 38, Kübart, Danziger Straße 55, Bötzmeyer, Danziger Slraße 74, und Bahnspediteur Richter (Firma Lüdecke), Schulstraße 12, haben gute Pferde und bequeme Wagen aller Art. Die Preise unterliegen der Vereinbarung. Ausfahrten sind zu empfehlen nach: Großer Stern, Kaiserquell, Grenzlau, Krickwald, Espenkrug, Oliva Chaussee und Wald, Glettkau, Adlershorst, Gdingen, Oxhöft, Rahmel (Schmelztal). 37 Droschkenhalteplätze befinden sich am Bahnhofe und am Kurhause. Dienstleute sind auf dem Bahnhofe zu haben. Für Droschken und Dienstleute besteht ein Tarif. Automobilgarage, Benzin- und Ölstation. Die große Zoppoter Automobilgarage, B. Nowakowski, befindet sich Pommersche Straße 34—36, Fernsprecher 129. Dieselbe ist massiv gebaut, mit einzeln verschließbaren Räumen aufs komfortabelste eingerichtet, mit elektrischer Beleuchtung. Reparaturgelegenheit, Wasch- und Spülvorrichtung und bequemer Auffahrt von der Chaussee aus versehen. Es können daselbst ca. 20 Automobile bequem untergebracht werden. Autofahrten werden stunden- und tageweise ausgeführt pro km 50 Pf., bei größeren Fahrten entsprechende Ermäßigung. Wechselstube und Depositenkasse. Badekasse am Kurhause, Stadtsparkasse im Rathause. Norddeutsche Creditanstalt, Scestraße, und Danziger Privat-Aktien-Bank, Markt 1, betreiben Bankgeschäfte aller Art; Aufbewahrung von Wertgegenständen usw. siehe auf Seite 34. Speditionen und Zollabfertigung. Die Beförderung des Reisegepäcks vom Bahnhof in die Wohnungen sowie die Abholung desselben zur Bahn wird von der bahnamtlichen Speditionsfirma W. Lüdecke zu amtlich festgesetzten Tarifsätzen besorgt. (Tarif siehe Inseratenteil auch Vestibül des Bahnhofs.) Die bahnamtlich bestellten Gepäckträger tragen grüne Blusen und Eisenbahnmützen. Letztere sind mit Schild versehen, welches die Bezeichnung „Gepäckträger" und die laufende Nummer von 1—50 trägt. Hierbei sei bemerkt, daß für die vom Auslande hierher kommenden Reisenden in Zoppot eine besondere Zollabfertigung eingerichtet ist, desgl. für Reisegepäck, das als Eilslückgut hier eingeht. Die Hilfeleistung bei der Zollabfertigung auf hiesigem Bahnhof darf nur durch die amtlichen Gepäckträger besorgt werden. Reisebüros. Norddeutscher Lloyd, Vertreter: Boenig, Danzig, Kohlenmarkt. Hapag, Vertreter: Kreisel Wwe., Danzig, Brotbänkengasse. Österr. Lloyd, Vertreter: Norddeutsche Creditanstalt, Zoppot. 38 Auszug aus der Kurtaxordnung. Zur Entrichtung der Kurtaxe sind diejenigen Personen verpflichtet, welche sich in der Zeit vom 1. Juni bis 20. September in Zoppot aufhalten. Ausgenommen ist Familienbesuch naher Angehöriger bei Einheimischen, sofern diese Angehörigen in die häusliche Gemeinschaft der Einheimischen aufgenommen sind. Als nahe Angehörige gelten diejenigen Personen, welche mit dem Haushaltungsvorstande oder dessen Ehegattin bis zum dritten Grade verwandt oder verschwägert sind. Die Kurtaxe wird in folgenden Sätzen erhoben : I. Von einer einzelnen Person bei einem Aufenthalt von 3 bis einschließlich 6 Tagen............Mark 5.— bei einem Aufenthalt von 7 bis einschließlich 13 Tagen als zweite Rate ,, 5.— bei einem Aufenthalt von 14 Tagen und darüber als dritte Rate..... ,, 5. — II. Von Familien bis einschließlich 3 Köpfen bei einem Aufenthalt von 3 bis einschließlich 6 Tagen.......... ,, 10.— bei einem Aufenthalt von 6 bis einschließlich 13 Tagen als zweite Rate . ,, 10.— bei einem Aufenthalt von 14 Tagen und darüber als dritte Rate..... ,, 10.— Besteht eine Familie aus mehr als 3 Personen, so ist für jedes weitere kurtax-pflichtige Mitglied ein besonderer Kurtaxbeitrag zu zahlen, und zwar: bei einem Aufenthalt von 3 bis einschließlich 6 Tagen..........Mark 1.—13 ,, als zweite Rate 14 Tagen und darüber als dritte Rate...... »> Unter den Begriff „Familie" sind diejenigen Personen zu zählen, die an dem Orte, aus dem die Familie stammt, einen gemeinsamen Hausstand bilden. Kinder unter zehn Jahren sowie Dienstboten sind von der Kurtaxe befreit. Gegen Vorzeigung der Kurtaxkarte hat der Kurgast freien Zutritt in den Lesesaal, sowie zu den täglich im Kurgarten oder den sonstigen Kuranlagen während der Saison veranstalteten Konzerten einschließlich der Doppelkonzerte nach Maßgabe des Kartenaufdruckes. 39 Ansicht von Zoppot. Zoppot als Dauerwohnsitz. Die im vorstehenden geschilderten Vorzüge Zoppots als Badeort sind ganz besonders auch für die Wahl als Dauerwohnsitz maßgebend. Fortgesetzt ziehen Rentner, pensionierte Offiziere und Beamte nach Zoppot. Es ist ein leichtes, unter den komfortablen Wohnungen, die ausgestattet mit Bad, Wasserleitung, Kanalisation, Gas- und elektrischer Beleuchtung preiswert zur Verfügung stehen, Auswahl zu treffen, oder ein eigenes Heim zu erbauen. Bauparzellen jeder Größe in schönster Lage unmittelbar an der See oder am Walde gibt die Stadt zu billigen Preisen ab ohne Nachforderung von Anliegerbeiträgen. Niedrige Steuern (160 o/o Zuschlag). Besonders günstigen Erwerb von Einfamilienhäusern vermittelt die Gemeinnützige Baugenossenschaft m. b. H. in Zoppot. Nähere Auskunft, Lagepläne usw. kostenlos durch den Magistrat. Ein Gymnasium (Vollanstalt), eine als höhere Lehranstalt anerkannte Töchterschule, Mittelschule und Volksschulen dienen der Jugenderziehung. Erstklassige Geschäfte aller Branchen liefern gute Waren zu soliden Preisen. Schlachthaus mit Eisfabrik. Reichbeschickte Wochenmärkte. Ständige amtliche Nahrungsmittelkontrolle. Konzerte und Theater im neuen eleganten Kurhause, Reunions, Vorträge, sportliche und Vereinsveranstaltungen aller Art schaffen auch im Winter abwechslungsreiche Unterhaltung. Städtische Gasanstalt, Glettkauer Straße 25. Geschäftslokal nebst Ausstellung von Beleuchtungsartikeln, Seestraße 30. Besonders billiges Heiz- und Kochgas (ca. 0,09 M. p. cbm). J.C.KONIG & EBHARDT HANN >V!